Turin

Um 8 erwachen die ersten von uns nach zu kurzer Nacht, weil es warm aufs Zeltdach brennt, aber gut so unser Parkplatz für die Nacht ist unter Tags ja der Parkplatz für einen Naturpark. Deswegen fangen wir auch kein Frühstück an, sondern packen wie die anderen drei Camper unsere sieben Sachen und reiten weiter.

Parkplatz suchen in Turin ist zwar eine Challenge aber freundliches Winken zu gestikulierenden Italienerinen im Auto beim Linksabbiegen wenn man nicht darf😇 führt uns zu einem Parkplatz am Po.

Die Heatwave hat uns noch immer im Griff und so schleichen wir im Schatten der Häuserfronten Richtung Centro.

Das erste Kaffee mit Gastgarten am Piazza San Carlo verschlingt uns im Schatten der Häuserfront und dicker Sonnenschirme. Und wir verdrücken ratz fatz unser Frühstück knapp vor Mittag 😋

Die Arkaden um all die Plätze sind wunderbar, und wir schlendern vorbei an Geschäften mit prächtigen Holzfassaden und nun auch schon historischen Werbungen

Die Via Roma hinauf, alles unter einem Teil der 18 km langen Arkaden bis zum Piazza Castello

Der Palazzo Madama lässt sich wunderbar im Schatten umrunden

Noch schnell zwei weißen sommerlichen Hemden in einem Geschäft erlegen und schon traben wir wieder zum Auto, denn unser Parkticket ruft.

Los geht’s Richtung Westen, aber zuvor will noch die Restreichweite des Autos berücksichtigt werden. Tankautomat bezwungen und auf Richtung Briacon in Richtung der Alpen.

Das ist die höchst gelegene Stadt Frankreichs, und eine ziemliche Festung in den Bergen, die nie eingenommen wurde, weder von den Österreichern 1815 noch von den Italienern 1940

Auf uns wartet aber noch ein weiterer Pass und wir sausen vorbei an Orten die im Sommer ihr Second Life mit Wandern und Mountain Biken gefunden haben, sind sie im Winter aus Fernsehübertragungen bekannt; Sestriere, Chevalier oder San Sicario

Gleich über dem Pass wartet ein Camping Municipal auf uns wo wir nach langem Tag ankommen, aufbauen und den Kühlschrank leeren, sind wir doch in Frankreich und für den nexten Einkauf muss alles gerüstet sein

San Siro

Wir müssen von unserem wunderbaren Campingplatz am Lago di Iseo um 10 raus, also packen wir mal, denn auch die Holländerinnen vor uns müssen zackig raus und wir verstellen ihre Ausfahrt.

Na gut. Brot fehlt in der Früh aber was gibt’s Schöneres als in einer gerade aufwachsenden Stadt herumzuradeln und einen Bäcker zu suchen. Ich mach das wirklich sehr gern, vorallem in einem Städtchen wie Iseo das verwinkelt ist so dass man wirklich schnell die Orientierung verliert… und i net schlecht im zurechtfinden sonst.

Egal Brot gefunden, die wunderbarsten Panini, mit den phantasievollsten Namen. Gut gefrühstückt, eingepackt, Wasser nachgefüllt, und weiter geht’s durch die Po-Ebene Richtung Milano, naja fast zuerst noch zu einem Seitenarm des Como-Sees, dem Lago di Aldo Moro.

Ein paar Stunden herumknotzen im Schatten, vorschlafen, denn um 1600 geht’s rein nach Milano, Richtung San Siro, denn dort hat der Hermann seit zwei Jahren eine Springsteen Karte ☺️

Gerhild ist nicht so für die Menschenmassen bei Konzerten, daher führt sie mich zu einer U-Bahn Station

Und ab geht’s zu Stadio. Die Massen strömen hin…. In der U-Bahn lande ich gleich in einem Rudel Kärntner 😌

Gleich vorab, erprobte Sauna Geher werden am dem Abend im Vorteil sein, denn die 38 Grad sollen bis in den Abend halten🥵

Ein Flascherl Wasser noch vor und ab in die Bio-Sauna San Siro

Prato B ist meine Location, unerwartet weit vorne, und weil ich um 18:20 dort bin auch knapp am Zaun zu Prato A.

Nun heißt es noch 1:40 Geduld, aber die Zeit vergeht schnell. Den Österreichern zuhören, aber nix selber sagen 🤓

Die Handtuch Reservierungen bestaunen, ich dachte das machen nur Urlauber in der Therme, aber das ist international.

Und irgendwann geht der Spaß los mit ‚No Surrender‘, die Leute hupfen springen alle, alle Hände sind oben und von Anfang an eine Mega Super Maxi Stimmung

Natürlich gibt’s auch die Rede gegen das autokratische Trump-Regime und die Masse johlt, yes!

Bei so mach langsamer Nummer fließen die MegaWatt aus den Handy Lampen, gaudig, ich hab kein Feuerzeug gesehen 😉

Natürlich gibt’s im Zugabenblock ein Packl alte Hadern, und das Stadio kocht nochmal so richtig auf. Ein echter Wahnsinn was die E-Street Band und Bruce da spielt.

Nach 2:50 ist es aber vorbei, alle sind fix und foxi, glücklich und zufrieden ob das tollen Konzerts.

Der Abmarsch ist eigentlich auch sehr geordnet, keine Drängeleien, bloß bei der U-Bahn bildet sich eine Mega Taube, wo man schon ewig warten würde.

Ich beschließe Richtung Gerhild und Auto durch die laue Mailänder Nacht zu marschieren, wie so viele auch. Gerhild kommt dann noch näher und ich spring auf und wir düsen auf der Autobahn 1h Richtung Turin, bis wir auf dem Parkplatz eines Naturparks zum stehen kommen, das Dach aufklappen und blitzartig wegschnarchen ✌️🤩☺️

Lago di Iseo

Viel kleiner als der Garda See, nicht so Hipp wie der Lago di Como aber genauso in den Bergen

ist der Lago di Iseo im Süden der Badesee und im Norden tummeln sich die (Kite)Surfer. Netterweise ist er auch so groß dass man an einem Tag mit dem Fahrrad rundherum kann.

Gesagt getan, los geht’s in Iseo Richtung Sarnico wo eine Brücke über den Abfluss führt und dann entlang einer Straße, die dem Berg ziemlich abgerungen wurde, immer mit Blick aufs andere Ufer

Naja nicht immer das andere Ufer, denn der See hat eine ziemlich große Insel. Wenn das Westufer nicht gerade steil ist, kleben ein paar Orte an den steilen Flanken

Unsere Umrundung geht entlang des Westufers eh ganz gut voran mal durch Tunnel, dann wieder am Ufer dahin, bis wir bei Riva di Salto ein Schild sehen, dass unsere Straße bis 1530 wegen Triathlons gesperrt ist… Es gibt eine Umleitung…. rauf in die Berge nach Zorzino.

Das ist auch wegen der Höhenmeter und der Hitze von 35 Grad keine Option. Na gut bewegen wir uns halt langsam auf der gesperrten Straße vorwärts…. Irgendwann wird es ja aus sein. Das geht recht lang gut bis wir wirklich den Wendepunkt des Laufbewerbs vor uns haben.

Schön für die Läufer, aber wir müssen uns ein schattiges Plätzchen suchen, und 2 Stunden unter den Bäumen Siesta halten. Bloß legt in den zwei Stunden die Temperatur auf 38 grad zu…

Wir sind nicht einzigen Radler die sich wie die Schafe im Schatten von ein paar Pinien drängen, aber irgendwann ist der letzte Läufer durch und es geht weiter.

Das allerdings recht spektakulär. Selten eine Straße gesehen die so in den Fels gehauen wurde

Aber: dort war es schattig 😊. Nach Lovere war’s dann nicht mehr weit

Eine kleine Stärkung mit Blick auf den See und weiter ging’s nach Volopino dem nördlichsten Punkt. Zugegebenermaßen es war wirklich gut heiß nun, und wir müssen noch 30km zurück. Erschwerend ist auch dass sich die Alpen im Norden untertags aufheizen, und Luft ansaugen, was für uns ein Gegenwind ist.

Der Radweg nach Süden folgt der alten Straße, die sich abenteuerlich außen am Fels dahinschlängelt

Glücklicherweise gibt es viele Trinkbrunnen, wo man nicht nur die Flaschen füllen kann, sondern auch das T-Shirt komplett nass machen kann.

Der Süden und der Campingplatz ruft uns so sausen wir nach Süden

Die Insel nun von der anderen Seite und somit der Beweis dass es wirklich eine Insel ist.

Ende gut alles gut, wir erreichen wieder den Campingplatz, haben die Luft befeuchtet und haben uns die abendliche Pizza in Iseo verdient

Oder wollts lieber an Prosecco

Wach geworden sind wir nur weil die Sonne ordentlich aufs Dachzelt geknallt hat, aber auch das war schon um 1/2 8… Da bahnt sich ein warmer Tag an.

Allein auf dem Parkplatz mitten im Grünen is schon fein. Also Frühstück hergerichtet, Marquise raus, aus der Heckklappe die Sessel geholt Auto ‚aufgesperrt‘, geht nicht, nochmal ‚aufgesperrt‘, Schiebetür zu… und schon waren wir aus dem Auto ausgesperrt, weil ein aufsperren wohl ein zusperren war. Sic. Allein auf dem Parkplatz….

Gut Einbruch über das den Reißverschluss des dachzelts, Gerhild klettert auf bringt das auf. Voila. Das Frühstück ist gerettet.

Nun gibt’s auf den freien Stellplätzen keine Dusche, aber der Platz hatte einen Bach… wann hab ich mich das letzte Mal an einem Bach gewaschen? Klass wars. Gar nicht mal kalt.

Aber es ging weiter gleich über unserem Parkplatz ist ein Prosecco Bauer mit Verkostung… da müssen wir hin. Total nett auf einem Hügel gelegen werden Pro Jahr 150000 Flaschen Prosecco gemacht. Aber das ist ein kleiner, den die großen machen bis zu 42 mio….

Die Führung ist nur eine kurze, weil gerade für eine Hochzeit vorbereitet wird

Nett geschmückter Platz im Schatten auf einem Hügel… das war sicher ein klasses Fest.

Weiter geht’s über die Hügel durch Dörfer, mit Weinbergen überall

Ein kurzer Abstecher nach Asolo noch, da waren wir schon mal. Auch dort ist Hochzeit angesagt, und ein Pärchen düst im Retro R4 zum Photoshooting

das wir unterm Sonnenschirm bei Espresso und Aperolspritz bestaunen.

Durch das Städtchen gehirscht, italienischen Sommer eingeschlürft

Die Autobahn trägt und dann an Verona vorbei, auch am Südufer des Gardasee, bis zum Iseo See

Wo wir einen wundervollen Abend verbringen

Alles muss rein

Da kommt dann doch einiges zusammen, wenn man sich auf die Reise begibt. Interessanterweise schlucken die Kasteln und Fächer im Bus doch den Inhalt von zwei Plastik Wäschekörben ohne Probleme.

Schuhe, Grillkohle, krims Krams füllen den restlichen Kofferraum und so schaffen wir in 4 Stunden ein abfahrbereites Auto

Und dann noch das übliche Eis beim Billa in Oberandritz …

Und es kann losgehen. Rauf auf die Pack runter zum Wörthersee vorbei an Tarvis, bei Palmanova einmal an das 9-Eck gedacht und dann in die Prosecco Weingegend abgezweigt.

Bei einem Agritourismo als einziger am Parkplatz gestanden, und am Abend viel zu gut gegessen

Das ist schon mal ein guter Anfang 😇

Le plan

So startet es jedesmal. Wir reiten wieder. Diesmal haben wir die blau-weißen Hosen (nein es geht nicht nach Bayern) und die roten Zöpfe eingepackt. Hammer und Meissel dürfen auch nicht fehlen, wiewohl die Fama umgeht, dass man Hinkelsteine mit der bloßen Hand schlägt. Das wollen wir rausfinden: Also diesmal über den Süden, also Milano, Turin, durch die französischen Alpen, vorbei an Lyon, quer durchs Avernerland Richtung La Rochelle. dann die Küste der Bretange entlang, rauf bis ins gallische Dorf, weiter nach St. Malo, das Loire Tal wieder Richtung Osten, und wieder zurück.

4 Wochen haben wir Zeit, mal sehen welche Abenteuer wir erleben. Möge die Übung gelingen 🙂

The Plan

So fangen viele unserer Blogs an… 😉 Wir reiten wieder mal in den Norden

Der grobe Plan ist es mal nach Berlin zu kommen, dort Eva aufzuklauben, dann weiter nach Göteborg zu Karin und Sigi, dann zwischen den Seen quer durch nach Stockholm und auf der Ostseite wieder zurück nach Malmö und dann quer durch .de.

Zeit hätten wir bis 6.7. Mal sehen was uns gelingt

Berlin

Los geht’s! Früh Sehr früh… so früh dass nicht mal der Billa in Oberandritz für ein Eis offen hat.

Nicht auf ganz so holprigen Straßen wie damals Indi und mir einen Rad mehr geht’s dahin.

In Passau raus, Regensburg war gleich mal erreicht und der Abschneidet von Weiden nach Hof bringt uns gleich mal weit nach Norden.

Windparks säumen unseren Weg und nach einem Snack in der Gegend von Leipzig sind wir praktisch im Landeanflug auf Berlin.

Das ging alles recht smooth bis auf ein kleines Navigationsungeschick in Berlin, aber auch das war hausgemacht; wir haben im m Navi den falschen, etwas zu südlichen Campingplatz eingegeben…. Das gibt gleich mal eine extra Stunde Stadtverkehr😉

Im Endeffekt alles gut wir erreichen den richtigen Platz, der eine und letzte Platz ist noch für uns reserviert und na wir klappen das Dachzelt unter riesigen hohen alten Bäumen aus

Da es grad mal 5 ist und wir hungrig die folgen wie dem Tipp zum Brauhaus Spandau, packen die Fahrräder aus und radeln entlang des Tegelsees los

Geschafft und in einem schattigen Gastgarten verdunstet gleich mal das erste Bier ….

…. sowie wir auch gleich ins lokale Essen einsteigen

Zurück geht’s wieder entlang des Sees zum Campingplatz wo wir nach einem langen Tag gut müde ins Bett fallen.

Down Town

Der eigentliche Grund warum wir in Berlin sind, ist ja Eva, die ein Semester in Göteborg studiert hat und mit ihrem schwedischen Chor ein Konzert in Berlin hatte.

Gute Gelegenheit, da schauen wir uns Berlin an.

Der Campingplatz ist gut außerhalb der City, also was liegt näher uns mit den Fahrrädern rein zu bewegen. Würde man nicht versuchen schlauer als Google zu sein, ist das sicher in einer Stunde für 20km schaffbar, will man aber entlang der Spree fahren und zig Baustellen ausweichen, kann man schon länger brauchen😇

So lange dass wir Evas zweites kurz Konzert im Berliner Dom versäumen

Außerdem müssen wir in Berlin feststellen, dass unser Ankunftag auch der Eröffnungstag der EM ist, und die Fanmeile rund ums Bandenburgertor das Leben wirklich schwer macht.

Eigentlich kommt man nicht zum Tor hin, denn alles ist abgeriegelt und dank eines Security guard können wir einen Blick auf das Tor werfen.

In der Stadt wimmelt es von kroatischen Fans und ‚Mosche, Mosche, Da und Molim‘ ist an dem Tag was wir hauptsächlich hören. Naja die Kroaten haben auch am zweiten Tag das Spiel gegen Spanien im Olympiastadion.

Wir starten den ersten Tag aber mit einer Auffahrt zum Fernsehturm Das passt zeitlich genau, denn wie wir oben sind, zieht gerade ein Gewitter drüber, man kann Teile der Stadt nur mühsam erkennen, aber das Gewitter ist schnell vorbei und dann haben wir einen tollen Blick rundherum.

Am Weg ‚Unter den Linden‘ Richtung Reichstag stolpern wir schnell ins neue Humboldt Forum

das anstelle des Republikpalasts wieder da steht. Noch dazu so wie das ehemalige Stadtschloss das im Krieg zerstört wurde und nun zwischen 2013 und 2020 wieder aufgebaut wurde.

Am Plan des Humboldt Forums sehen wir einen Ausgang Richtung Nikolai Viertel, einem sehr alten Teil Berlins. Da drehen wir natürlich eine Runde durch die SchaniGärten, um aber dann wieder beim Humboldt zu enden.

Beschließen dann rein zu gehen, die Türen öffnen sich wirklich ‚(Auto)magisch‘ und nach einer Runde durch den Shop mit humorvollen aber bitterbösen Artikeln, sehen wir dass es eine Roof top Bar gibt.

Nix wie rauf und schon sitzen wir in zwei großen Sesseln und die nexte Stunde vergeht wie im Flug, leicht beschleunigt durch ein Gläschen Wein oder zwei.

Schlendern dann doch noch Richtung Brandenburger Tor runter, fallen in einer VW Ausstellung ein, sehen den Urahn unseres California

Angekommen beim Reichstag gibts natürlich keine Tickets, das war schon klar, denn die online Tickets waren schon 10 Tage vorher aus, aber es gibt ‚Spontantickets‘ am nexten Tag. Gut wir kommen wieder.

Abschließend noch zum Bahnhof

der ja für sich ein Kunstwerk ist. Ein bisschen Rolltreppen gefahren, alle Gleisebenen besichtigt

Und die Konkurrenz gewürdigt😇

Aber dann ging’s heim, diesmal schneller, wir glauben Google und düsen mehr oder minder geradeaus Richtung Tegelsee zu unserem Campingplatz.

Spontanticket

Der zweite Tag in Berlin beginnt früh, denn wir wollen mit den Öffis vom Campingplatz nach Berlin. Und das Ganze bis 1000

Also sind wir wahrscheinlich die ersten am Campingplatz die vom Wecker um 0600 geweckt werden, Frühstück machen und los geht’s. Die BVG App lässt sich leicht bezwingen und schon sitzen wir mit Tages Ticket im Bus Richtung Spandau und von dort weiter mit der s9 Richtung hbf.

Ach ja EM ist, und auch wir suchen am Weg zum Reichstag den österreichischen Bären

Gefunden! Zwar in die falsche Richtung gestreift, aber wir haben ihn.

Da wir zu früh sind versuchen wir noch einen Blick auf das Brandenburger Tor zu werfen, aber auch heute aussichtslos. Alles abgeriegelt weil Fan Meile davor. Grmpf.

Also auf zu den Spontantickets, so heißen die Rest Ticket die am Tag für die Besichtigung des Reichstags Verfügbar sind.

Die 20 Minuten die wir anstehen bis um 1000 das Office öffnet regnet es und trotz Jacken werden wir gut nass. Egal es lohnt sich und wir ergattern noch 3 Tickets für 1600, da soll es auch wieder schön sein.

Wir möchten uns mit Eva treffen, die aber nicht aus ihrem Hotel ausvhecken muss und ihr Gepäck zu Lena bringen muss. Die Zeit nutzen wir und drehen eine Runde durch das Museum unterm Holocaust Mahnmal.

Wir treffen Eva und verbringen die nexten Stunden im Spionagemuseum, das sehr eindrucksvoll die Welt der 007 und Geschichten drum darstellt.

Vor unserem Zeltslot am Reichstag geht sich noch ein schnelles Mittagessen aus, und ein Besuch beim Checkpoint Charlie

Mit riesen schritten galoppieren wir dann zum Reichstag, und schwups sind wir durch die Flughafen artige Personen Kontrolle und schon am Dach.

Rauf auf die Kuppel, dann noch gut Zeit verbracht um die Entstehungsgeschichte unten am Kuppel Boden zu lesen

Auf der Plattform noch rundherum geschaut und schon ist es bald 6 und wir wollen nicht zum Humboldt Forum

Wo wir oben reserviert haben um mit Lena und Eva zu Essen. Lena ist ja zufällig auf Austauschsemester in Berlin, und das trifft sich sehr gut

Ein schöner Abend dort oben geht mit wunderbarem Licht zu Ende

Und wir hüpfen in die U-Bahn und treten unseren Ritt zurück zum Campingplatz an.

Nyborg

Nach Göteborg ist es für eine Tagesetappe zu weit also teilen wir das in 2 Teile.

Los geht’s in der Früh in Berlin eigentlich recht gemütlich immer nach Westen Richtung Hamburg, aber nicht nach Hamburg hinein, denn dort staut es sich, auch wenn Sonntag ist: Die Spiele der EM halten unsere Reise voll im Griff 😉

Also rollen wir Richtung Dänemark…

…. auch über den Nord-Ostsee Kanal, snacken auf einem Parkplatz zu Mittag und nehmen zum Aufwärmen die erste Brücke

bis wir gegen frühen Abend in Nyborg auf einem kleinen Campingplatz ankommen.

Brücken und Tunnel

Erstmals kein Wecker in der Früh und um 0900 wachen die ersten Frühaufsteher auf. Das ist Urlaub ☺️.

Frühstücken, zusammenpacken das dauert alles im Urlaubsmode und so verlassen wir im 1200 den extrem netten kleinen Platz.

Und fahren gleich über die Storenelts Brücke, die mit ihren Pfeilern auch die höchste Erhebung Dänemarks darstellt.

Das ist immer wieder ein cooles Bauwerk wenn man zwischen den riesigen Pfeilern durchfährt

Die Mautstelle enthält wieder ein bisschen Spannung, reihen wir uns auf der Express Spur ein und hoffen dass der Maut Badge, der an unserer Windschutzscheibe klebt, auch funktioniert.

☺️ Tut er auch und schon geht’s weiter. Der Reisebus vor uns fährt 105, erlaubt sind 110, das hängen wir uns mit Abstandstempomat rein und cruisen Richtung Kopenhagen.

Abgezweigt Richtung Malmö geht’s gleich wieder in einen Tunnel unter dem Meeresboden

der auf eine kleine Insel führt und dann wieder über eine ordentlich große Brücke aufs schwedische Festland

Eine Stunde nördlich von Malmö machen wir eine Pause in Lagaoset nicht weit weg von der Autobahn aber dennoch in den Dünen am Meer

Weiter geht’s dann Richtung Göteborg zu Evas Studenten Wohnung

Göteborg

Unser eigentlicher Platz ist aber bei Sigi und Karin in Göteborg wo wir abends nach einer langen Fahrt angekommen sind. Und: Karins Fischsuppe ist die beste und so sitzen wir bis spät abends und tratschen.

Man sollte glauben, dass man dann todmüde am nexten Tag schlafen kann, aber manche von uns schauen um 3:00 beim Fenster raus und es ist taghell… tja Midsommar ist nahe und wir sind doch so weit nördlich, dass die Sonne zwar untergeht, aber so richtig dunkel wird es in der Nacht nicht mehr.

Egal den Ärmel des Fleece als Augenbinde herumgebunden und schon schläft es sich noch mal fein bis 8☺️

Wir haben mit Eva ausgemacht, dass wir mit dem Bus in die Schären nach Brännö fahren und um die Insel wandern.

Praktischerweise sind die Boote zwischen den Inseln so wie ein Autobus mit Öffi-Ticket zu benutzen und schwupps sind wir auf Brännö und erklimmen den Aussichtspunkt

Die Sicht um die Schären ist echt spitze

Und wir schauen der Stenaline zu, ob der Lotse nun doch ins rote Boot zurückspringt.

Aber der Weg durch die Schären ist weit und so folgt das Boot für den Lotsen noch lange der Stenaline.

Wir drehen aber eine Runde durchs Naturschutz Reservat, jausnen an einem windgeschützten Bankerl und erreichen dann die Fähre, die uns durch die Inseln wieder nach Saltsholmen bringt

Dort gelingt uns ein kleiner Stunt, denn wir zischen aus der Fähre raus, holen die Fahrräder und erreichen die Fähre wieder um damit durch den Götakanal

nach Göteborg zu fahren. Eva leitet uns dann durch Haga zum Café Husaren wo wir etwas ausgehungert einfallen und zumindest eine halbe Riesen Zimtschnecke verdrücken…. Und so manches mehr😇

Danach geht’s die Stiege rauf zum Skansen Kronan, wo man einen sehr netten Blick über die Stadt hat.

Runter noch in die Stadt durch die Straßen

und weiter noch bis zur Oper am Kai wo der Tag dann ein Ende nimmt.

Naja fast, wir radeln noch nach Askim, kaufen am Weg noch tiefgekühlte Hjortron, tratschen am Abend noch lang bei Karin und Sigi, und verarbeiten die Moltebeeren zu Marmelade.

Heading North

Das nahende Midsommar löst in Schweden ein bisschen Hektik aus und höchst wahrscheinlich werden Donnerstag nachmittags alle raus in ihre Häuschen nach Norden in die Schären wollen. Dass es nicht einfach wird, merken wir auch beim reservieren des Campingplatz: Weil Midsommar nur das ganze Wochenende. Na gut das trifft sich eh fast.

Das verändert auch ein bisschen unseren Zeitplan und wir beginnen mit unserem Aufbruch in Göteborg.

Diesmal ist aufwendiger weil wir Evas Equipment größtenteils nach Graz mitnehmen sollen. Und somit durch Schweden. Aber eigentlich sind wir schon voll…. Hmmm. Ich hab’s ja nicht geglaubt dass wir alles reinbringen, aber wenn man die Bank im Bus noch weiter vorschiebt und umschichtet, geht’s. Knapp. Möglicherweise müssen wir oft umräumen, weil ein Kastl ist nicht zugänglich. Dort ist der Griller drin😉

Nach einer Fahrrad Transaktion von Eva zu Karin & Sigi sind wir dann wirklich unterwegs

Haben wir schon mal Brücken erwähnt in diesem Blog?😇. Zwei Stunden Richtung Norden rauf geht’s die Küste um kurz vor Smögen auf einem Campingplatz in den Schären und am Meer das Klappdach aufzustellen.

Tja und es wird nicht dunkel, daher sitzen wir bis 2230 am Meer bis die Sonne untergeht. Was aber nix heißt denn dann geht die Dämmerung los die bis 2345 dauert und

Danach bleibt‘s auch noch hell

der Mond geht auf ab 0115 beginnt es wieder heller zu werden.

Egal alle machen die Augen zu

Smögen

Der Wind wurde in der Nacht immer stärker und so war es gut die Markise um 4:00 (bei Tageslicht😉) einzurollen und das Seitenteil abzubauen. Danach schläft es sich viel besser umso mehr wenn sich der Wind an die Wettervorhersage hält und immer stärker wird. Gut windgeschützt hinterm Auto geht sich noch ein gemütliches Frühstück aus, aber bei Böen bis zu Windstärke 8 beschließen wir dann das BusDach einzuklappen und uns für die nexte Nacht auf schlafen herunten einrichten.

Also schnell losfahren dürfen wir nicht müssen, denn der Fahrersitz ist bis oben gefüllt mit Sachen aus dem Kofferraum☺️

Eigentlich wollten wir ja die 5km nach Smögen radeln, aber das ist bei dem Wind unmöglich bis zu gefährlich. So beschließen wir zu Fuß zu gehen, was auch interessant ist, denn man stemmt sich gegen den Wind, die Böe hört auf und man fällt nach vor. Umgekehrt wie beim Ski fahren wenn man im Frühjahr durch Stellen fährt, die ordentlich sulzig ist.

Jeder noch so kleine Ort hat einen kleinen Hafen und so auch am Weg durch Väjern, das gleich ums Eck vom Campingplatz ist.

Weiter geht’s leicht bergauf gegen den starken Wind bis zur Brücke Richtung Smögen, wo man einen netten Blick auf Kungshamn hat.

Wir erreichen Smögen und es ist ja schon gut Nachmittag und daher fallen wir beim ersten Fish und Chips Dealer ein, setzen uns nieder und essen was. On the go gibt’s da wenig, die wissen schon warum, denn windig ist‘s hier öfters. Die Kellnerin fragt uns im lupenreinen British English was wir wollen, worauf wir ‚FeshnCeps‘ bestellen, sie lächelt und meint ‚I appreciate that‘☺️

Gut gestärkt geht’s die Hafenpromenade runter

Der Ort besteht aus lauter kleinen wunderbaren Häuschen

Da durchzugehen ist schon sehr cool.

Vor dem bunten Häuschen posieren die wenigen Touristen, naja für das ist Smögen ja bekannt.

Da es einen Rundweg durch die Schären gibt, sind wir schon unterwegs

Mitten in den Schären ist ein aufgestauter Teich, der uns rätseln lässt. Die Lösung liegt aber darin, dass hier hier früher im Winter Eis gemacht wurde, dann zersägt und in Häusern mit dick mit Sägespänen gefüllten Wänden bis in den Sommer gelagert würde. Naja die Fische wollen ja auch gut gelagert werden.

Der Wind peitscht das Meer draußen wild herum und wir beobachten einen Kajaker der gegen Wind und Strömung recht erfolgreich ankämpft und erstaunlich schnell unterwegs ist.

Ein paar versprengte Touris wagen sich noch auf den windigen Rundgang

Aber die Runde endet und so kommen wir dem Ort wieder näher

Zurück geht’s an der Hafenpromenade wieder bis zu dem Fischgeschäft am Anfang wo wir zwei Lachs und Heilbutt Filets sowie eine gute Ladung voll Garnelen kaufen. Am folgenden Tag ist ja Midsommar😇

Alles gut in Eis gepackt und los geht’s zu Fuß wieder zurück die 5km zum Campingplatz. Diesmal geht es viel leichter, haben wir doch Rückenwind✌️

Die Sonne geht wieder nicht unter am Abend 😉 naja für uns Südländer halt, aber irgendwann geht der Mond auf und um Mitternacht werden auch wir müde

Midsommar

Der Wind hat sich gegen in der Früh ganz gelegt, doch war es eine gute Entscheidung im Bus unten zu schlafen. Und lang zu schlafen☺️

Nach einem gemütlichen Frühstück geht’s diesmal zur nördlichen Seite des Campingplatz Richtung Hunnebostranden

Diesmal mit Fahrrad, da ist unser Radius gleich viel größer.

Hunnebostrand ist ein kleiner Ort, der viel Hafen hat und nicht nur von Fischerei gelebt hat, sondern nein auch vom Export von Steinen

Sollen 7 Hügeln um den Ort sein, aber auf eine Schäre führt ein Weg rauf und der Blick von für oben ist wirklich Mega

Dort oben könnte man Stunden sitzen und den vielen Schiffchen zuschauen, die zwischen den Inselchen durchfahren

Auf der ‚anderen‘ Seite gibt’s einen Badestrand

Und eine Promenade wo es sich die Leute gut gehen lassen, ist doch heute Midsommar: Auf den Terrassen der Häuser sitzen Familien und feiern, recht viele sind elegantös unterwegs und doch einige haben Blumenkränze auf.

Mhmmm dort könnte man ewig sitzen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Aber wir müssen zurück den auch wir haben noch was vor für unser Midsommar

Aber zuerst müssen wir noch unseren inneren Danny McAskill rausholen, und am Rückweg über den SchwimmSteg radeln. Das ist schon spooky, weil auch wenn er eh breit ist, der Steg ist ungesichert und ein Fehler und man landet im Wasser.

Zu Hause gilt‘s nun unser Midsommar Essen vorzubereiten, und so schälen wir 1/2 kg Rakö… jedes Land hat seine Ribisel, jedenfalls fühlt es sich gleich mühsam an.

Alles auf den Griller geworfen und beim drehen der Windräder im Hintergrund☺️ gut gegrillt

Yammi das gibt ein köstliches Essen und vorallem es ist windstill und wunderbar warm

Ach ja das war irgendwann gegen 21 Uhr. 😇

Heut ist wohl so was von Nationalfeiertag hier und überall sind die Fahnen draußen

Mit den letzten Sonnenstrahlen endet dann der Tag

Rainy Day

Zugegeben wir hatten enormes Wetterglück in der letzten Woche, so nehmen wir auch einen Regentag gelassen

Wobei der Sonnenaufgang um ca 03:00 schon sehr spektakulär war, aber das war’s dann schon.

Der Rest des Tages war dann eher trüb und perfekt, um lang zu schlafen, zu faulenzen, zu lesen, Blog Artikel nachzuschreiben, am Nachmittag mal Geschirr vom Vortag abwaschen … nichts zu tun.

Slussen

Der drizzling rain vergeht über die Nacht und nach einem noch Indoor Frühstück starten wir das Einpacken. Das geht erstaunlich schnell und eigentlich ist alles trocken.

Auf zur nexten Etappe, naja wir haben in den 3 Tagen unsere Vorräte gut geleert, also finden wir am Weg einen ICA der am Sonntag offen hat. Naja es haben alle Geschäfte am Sonntag offen….

Gut befüllt und getankt geht es weiter Richtung Trollhättan zu den Schleusen des Göta Kanals

Der Kanal führt ja quer durch Schweden und nimmt mit einer Stufe schon ordentliche Höhen. Anscheinend war das nicht immer so und so kann man nebenan die alte Schleusentreppe sehen

die früher viele einzelne schleusen waren was heute in einer oder zwei schleusen geht.

Netterweise ist gerade was los und ein paar Segelschiffe wollen vom Trollhätte Kanal, so heißt der Abschnitt, in den Väneren.

Das ist ein ziemliches Spektakel und rund um die Schleusen gibt’s Shops, Cafés und die Leute treiben sich voller Neugier dort herum. Wahrscheinlich ist ‚Schleusen schauen‘ das Pendant zu ‚Gehen wir Zug schauen‘, das mein Opa mit mir gemacht hat. 😉

Wir radeln dann noch vorbei am Kraftwerk und an der ausgebauten 50MW Turbine

Richtung Trollhättan Downtown.

müssen am Weg über die steile Brücke rauf fahren und oben drüberspringen😇. Ein Abenteuer… Nein nicht wirklich, die Brücke war kurz aufgeklappt, weil eben die Schiffe aus der Schleuse durch den Kanal wollten.

Da Sonntag ist, ist das Leben in Trollhättan überschaubar, und nach einer kurzen Runde radeln wir wieder zurück.

Kurzer Blick noch zum natürlichen Flussbett des Flusses, der nun das Kraftwerk betreibt. Hui da spielt es sich ab wenn nicht alles Wasser durch das Kraftwerk geht

Weiter geht’s den Väneren hinauf bis ca zur Hälfte, etwas nördlich zu Sjötorp wo wir einen netten Platz direkt am Vänern finden

Dort gäbe es auch Häuschen

aber wie klappen unser Dach auf

Und verfallen einem Aperolspritz im nahegelegenen Strand Café

Der Sonnenuntergang in der Gegend um ca 22:20 kann natürlich was

Und so sitzen viele vom Campingplatz auf den Steinen am See und warten geduldig bis die Sonne ganz unten ist.

Mariestad

Mariestad ist zwar doch fast 30km entfernt und scheint in machbarer Entfernung. Also gut gefrühstückt und dann BV geht’s los.

Bis zu den Schleusen von Sjötorp geht das auch wirklich gut, denn da gibt’s einen Radlweg und die ersten 7km vergehen blitzartig.

Ab Sjötorp wird’s komplizierter denn die Umfahrungen der Bundesstraße sind alles Forstwege, die gesperrt sind. Also rauf auf die große Straße und die 7 km geschluckt. Das ist die längste Gerade, die wir kennen, und mehr oder minder sieht man fast von einem Ende zum anderen💪.

Aber auch das schaffen wir mit leichtem Rückenwind und zweigen dann in unbefahrene Seitenstraßen ab, um bald danach den Radwege entlang der Eisenbahn durch Birken und Föhrenwälder zu nehmen.

Aus der Ferne sieht man schon den Kirchturm in Mariestad…. Nomen est Omen.

Wir stärken uns aber zuerst am Kai und schlendern dann durch die Stadt. Ein Schaukelbankerl am Ufer lädt noch zum Sitzen ein vorallem nach dem Mittagssnack 😇

Es gibt Ecken in der Stadt da sind nette alte Holzhäuschen, aber der moderne Teil besteht aus ‚klaren Linien‘ 😉 und so sind wir schnell durch.

Zurück geht’s wieder die Eisenbahn entlang durch Wälder und dann durch klasse schwedische Gegend mit Wiesen und roten Bauernhäusern vorbei an Wohnhäuschen auf Waldlichtungen.

Auf der Bundesstraße wissen wir schon was auf uns zukommt: 7km gerade, mit leichtem Gegenwind… Wir sehen gleich nach dem Einstieg in *weiter* Ferne unsere Ausfahrt.

Bei Skötorp machen wir wieder Pause an der Schleuse. So eine Schleuse…. Nerven zerfetzend😉

Bestaunen die Drehbrücke, und schwingen uns mit letzter Kraft auf die letzten 7km Richtung Aseviks Camping. Das Bier zu Hause nach insgesamt 58km schmeckt wirklich gut☺️ und Gerhild wirft den Omnia

an. Mhmm so kann ein Tag am Ufer des Vänern enden.

Göta Kanal

Am Tag zuvor haben wir schon gesehen, dass es einen netten Radweg entlang des Götä Kanals gibt, der bei Sjötorp ‚börjar‘ ist. So steht’s jedenfalls in Sjötorp.

Diesmal ist es ein gemütlicher Start Richtung Sjötorp und weil es bald Mittag ist, geben wir uns der nervenzerfetzenden Spannung an den Schleusen bei einem kleinen Bier hin.

Aber es geht bald los und so radeln wir im Schatten unter Bäumen entlang des Kanals dahin

Überholen bei einer Schleuse ein schwedisches Schiff, beobachten genau dass das Wasser richtig einströmt bei einer Schleuse… alles immens wichtige Dinge😇

Hier sollte grad kein Zug durchfahren, denn auch die Geleise müssen wegdreht werden können. Stromleitungen werden auf 30m angehoben damit Schiffe durchkommen aber heutzutage ist der Götakanal hauptsächlich für die Freizeitschiffahrt gedacht.

Wir erreichen dann Hajstorp das gut 16km entlang des Kanals ist und beim ‚Vandrerhem‘ (das Wort langsam laut vorsprechen, dann weiß man was das ist☺️) an der Schleuse sitzen wir gefühlt ewig und schauen dem Schleusen zu.

In der ersten Reihe bei Kaffee und Kuchen kann man dann auch fragen woher die Segler kommen. Ein Pärchen erzählt, dass sie in Kiel gestartet sind, 4 Wochen zum Eingang des Kanals unterwegs waren und nun 10 Tage durch den Kanal unterwegs sind, dann nach Göteborg weiter und von dort wieder runter nach Kiel. Eine ‚Sommerrunde‘ ☺️

Leider müssen wir wieder zurück radeln und so düsen wir die 16km mit Gegenwind wieder raus nach Sjötorp. Bier haben wir heute schon dort getrunken, deswegen geht’s nach einem schnellen Stop mit Wasser aus der Flasche heim die letzten Kilometer zum Campingplatz.

Den Griller angeworfen, den Lachs, die Räkor und Gemüse in Grilltassen gesteckt und bei einem wohlverdienten Elektrolytgetränk im Standard Ticker die 3:2 Sensation gegen die Niederlande verfolgt. Die Niederländer neben uns haben’s mit Fassung getragen. 😅

Zur Abwechslung ein Baum im m Sonnenuntergang…

… und zugegeben die Wolken sind auch anders bei diesem Sonnenuntergang, aber sie machen sich gut. 😌

Picasso

Auch wenn’s am Vänern so nett ist, wir müssen weiter und können es nicht so halten wie unser deutscher Rentner-Nachbar, der noch 4 Monate Zeit hat und bis Hammerfest will

Wir reiten entlang des Vänernufers weiter, bleiben hin und wieder stehen

Und schauen auf den See.

Bei Kristinehamn machen wir halt und

Schauen zur Picasso Statue die schon recht nett am Seeufer liegt. Die Liege-Bankerl dort sind schon recht verführerisch, aber wir beschließen den Seearm hinein nach Kristinehamn zu radeln

Das führt wie im Bilderbuch vorbei an Schiffsanlegestellen, Badeplätzen, roten Häuschen bis nach Kristinehamn.

Durch die Stadt geschlendert, den Stadtpark mit den frei herumstehenden Liegestühlen bewundert. Sehr fein!

Auf ging’s wieder zum Parkplatz

dem Café widerstanden und weiter geht’s nach

Stockholm.

Haben bei einem kleinen Campingplatz bei Klubbensborg reserviert, denn in einer großen Stadt kann es schon mal eng werden mit Plätzen. Das rundherum dieses Platzes ist einmalig

Liegt er neben einem kleinen Hafen

In den Schären vor Stockholm

… hat gewagte Bankerl um den Sonnenuntergang zu bestaunen und dem regen Schiffsverkehr zu zuschauen

Gibt sogar Schweden die hier zum Schwimmen kommen.

Seeehr nett! Mit einem Snack endet der Tag dann☺️

Stockholm

‚Der Tag beginnt, die Sonne lacht‘, so hat’s wirklich anfangen, jedenfalls haben wir einen super Tag vor uns. Gefrühstückt und dann ein kleines Umbau Projekt: wir müssen eh schon ne am Vortag angekündigt den Stellplatz wechseln. Tja …. Wenn nicht der Fahrersitz unser Dump für alles wäre, und die BusEyes die sich versperren würden, und das Dach oben wäre, und ….. 😉

Aber auch das geht dann doch schnell nachdem man in unserer digitalen Welt schnell mal den Code beim Schranken vom Campingplatz ganz analog auf einem Nummernscloss eingestellt hat. BTW: dafür haben wir beim ersten Mal am Tag davor lang gebraucht: ‚The Code for the toilet is xxxx and the same for the bar on the entrance‘. Gut Klo hat funktioniert, aber ein gibt man beim Schranken eine Nummer ein. Das ist nix. …. Es war ein Vorhängeschloss mit Nummern gut versteckt hinter einer Metallklappe😂

Frühstück vorbei, Stellplatz gewechselt, los geht’s mit dem Radl nach down town. Wir sind ausnahmsweise besser als Google und fahren entlang der Schären durch kleine Häfen und durch Parks Richtung Stadt

In einem Park ist Badebetrieb, ist doch heute einer der wärmsten Tage überhaupt. Von dem Tag mit 28 grad in Stockholm werden die wahrscheinlich noch zu Weihnachten reden😅

Nach 10km sightseeing durch Stockholm erreichen

wir die Stadt, schlendern die Drottningsgatan rauf und runter, fallen nur einer TT (TouristTrap) zum Opfer, aber das Hangerl war wirklich nett! 😇

Beim Kulturhuset mit Statue waren wir vor 13 Jahren schon mal

Wir überlisten die Mobile Überwachung und fotografieren sie😉. Das find ich cool: ein offizieller Hänger der Polizei mit einem recht hohen Masten drauf und einigen Kameras. Unten fein säuberlich beschriftet, dass es eine Überwachungskamera ist. Ob das bei uns durchginge?

Traben Richtung Rikshuset

Über Brücken, weil ja alles auf Inseln liegt

So schaut das Parlament dann von außen aus, wenn man sich die beiden Ösis wegdenkt😉

Rundum View ist natürlich auch super. Haben wir schon mal was von schönsten Tag in der 1000 jährigen Geschichte von Stockholm gesagt?😉

Auf geht’s dann durch Gamla Stan

Vorbei an der deutschen Kirche

Bewundern Georg wie er gerade ein paar extra Punkte macht weil er einen Drachen tötet

Versuchen uns im Eisenhandel am Järntorget, schämen uns für ein paar Bürger eines Nachbarlandes, weil sie den Kellner angehen, weil zuviel Eis im Aperol Spritz ist (sie verlassen dann ohne zu zahlen, sic). Egal Unterhaltung muss sein.

Durchqueren alle Straßen der Altstadt im Zick Zack

Und finden einen Ausgang aus dem Labyrinth dann bei Slussen

Das gerade massiv umgebaut wird.

Aber die Schleusen gibt’s noch, und wir finden grad kein russisches Uboot, das heimlich in den Mälaren taucht.

Kleiner Blick zurück auf Gamla Stan. Da hat vor 13 Jahren unser Tag geendet, weil wir zurück nach Nortälje mussten

Diesmal fängt der Abend erst an, und wir bekannten Party Tiger erspähen Unmengen von Menschen am Dach eines Hochhauses gleich bei Slussen: klarer Hinweis von Rooftop Terrasse. Da müssen wir rauf.

Die Baustelle für Slussen-Neu ist kein Hindernis, die durchqueren wir eigentlich ganz offiziell, finden im Katarinahissen auch einen Aufzug in den 12 Stock, der auch richtig ist kommen und Leute mit Fahrrad Helmen in der Hand runter entgegen. Gut das ist eher casual, da fallen wir mit Rucksack nicht auf.

Oben angekommen, werden wir von der Security auf die doch bemerkenswerte Warteschlange von der anderen Seite hingewiesen. Gut nehmen wir: von der anderen Seite des Katarianahissen ist der normal Zugang und dort stehen alle. Auch wir dann.

Aber es ist nett warten dort und schwups sind wir oben. Beim Anstellen lernen wir noch von einer Schwedin, die uns aufgrund unseres Deutsch als Österreicher (!) identifiziert hat, dass das rooftop Lokal erst seit einem Monat offen hat. Tja wir sind wie immer am Puls der Zeit😂

Egal: bin oben hat man einen Mega Blick und sollte noch kein Kommentar zum Pachtwetter gefallen sein: 28grad😉

Na gut die Baukräne könnten wir noch wegdenken

aber wir verbringen dort oben recht lange, bewundern Schweden, die noch Eiswürfel in den Weißwein geben (tut leid liebe österreichische FremdenverkehrsWerbung wir sind nicht eingeschritten😅), testen Lamb und Choriso Kebabs sowie alkoholfreie Cocktails (sic)

Aber es wird bald 2100 und wir haben noch eine kleine Radltour von ca 10km vor uns

Zuvor müssen wir aber noch den Kai runtertraben, für Opa

Dreimaster fotografieren und schon sind wir auf dem Weg zurück in die outskirts von Stockholm

Vasa

Der Tag beginnt mit Austro-schwedischem Frühstück, haben wir Gertrud ein Glas RI23 entrissen. RI ist der Code für Ribisel nach EN-1943😇

Stilecht beschriftet und im Barilla Glas kredenzt 😋

Gestärkt geht’s dann wieder durch ein Wäldchen und einen kleinen Hafen Richtung City

Nur kurz aufgehalten von einem Rudel Enten/Haubentauchern

Richtung Vasa Museum.

Das Vasa Museum selbst ist eh legendär, und das letzte Mal 2011 sind wir auch ewig drin herumgegangen

Diesmal haben wir wieder neue Ecken entdeckt, bzw Sachen wieder aufgefrischt

Das Schiff von hinten und

vorne betrachtet, und die vielen Details die auch ausgestellt sind

So schnell konnten wir gar nicht schauen und die freundliche Stimme aus den Lautsprechern sagt uns, dass das Museum in 30 Minuten um 1800 schließt. Wo ist der Nachmittag nur hin?

Da wir nur das 90% super Wetterpaket gebucht haben, reiten wir vor dem kommenden Regen noch zum Campingplatz

Bitte da gibt’s mehrspurige Radwege mit Abbiegespuren und Ampeln pro Spur. Respekt!

Am Heimweg noch einen Coop und einen Systembolaget für ein Fläschchen Wein heimgesucht, der Abend soll ja eher nass sein

Berg Slussar

Weiter geht’s am nexten Tag. Das Gewitter ist durch, es ist wieder wunderschön und wir reiten weiter. Stockholm war der nördlichste Punkt diesmal, es geht wieder nach Süden.

Am Weg liegt Berg Slussar, die Schleusentreppe des Göta Kanals vom Roxen See Richtung Vättern und Vänern See. Die Schleusentore oben sind natürlich nur alte Tore, die die verschiedenen Generationen von Toren vorstellen. Interessanterweise haben die geschweißten Tore aus 1986 nur 30 Jahre Standzeit, aber die Tore mit gusseisernem Rahmen und Holzbeblankung haben 200 Jahre gehalten. Also die gusseisernem Rahmen, das Kiefernholz wird alle 30 Jahre getauscht, das ist aber easy.

Der Kanal wurde zwischen 2014 und 2020 generalsaniert, weil wie man oben sieht, der Zahn der Zeit an der Tiefe und Breite genagt hat.

58000 Soldaten haben den Kanal gegraben mit einem Arbeitszeitmodell wovon die WKO heute nur träumt. Zum Glück! 12 Stunden Arbeit täglich, 6 Stunden Schlaf…

Die Schleuse in Berg hat 7 Treppen und ist ein echtes Spektakel.

Wir traben ganz runter und schauen dem Schleusen von vier Booten zu. Natürlich hätten wir Alpinsegler wichtige Tipps und wissen warum der eine Schwede in der Schleuse dauernd dreht, aber ich sage nur: 11000 Schiedsrichter auf der Tribune 😇

Nach der vierten von 7 Treppen sind wir uns sicher, dass sie es auch ohne uns schaffen, und bewegen uns Richtung Auto.

Naja ein kleiner Snack beim Schleusencafe oben hebt den Blutzuckerspiegel.

Weiter geht’s durch schwedische Landschaft: Waldschweden, WiesenSchweden

RödStenSchweden auch FelsSchweden 😉 genannt, SeeSchweden, Feldschweden, Älgschweden….

VändplatsSchweden…. Das ist ein interessantes Prinzip im Bild oben: Lange Straße oben, aber man muss links rein. Linksabbieger würden ein tolles Chaos generieren bei Gegenverkehr, also lässt man die Autos rechts raus und im rechten Winkel dann wieder rein und quer auf die andere Seite. Sehr coole Idee!

Brückenschweden😉 gibts auch noch und natürlich Inselschweden. Beides führt uns bei Kalmar dann nach Öland.

Haben an der Spitze oben einen netten Campingplatz ausgemacht … Hmmm Öland ist dann doch recht lang und es zieht sich ein bisschen, aber die Straße führt durch so unterschiedliche Gegenden und außerdem kommt das Abendlicht von Westen und alles strahlt wunderschön.

Campingplatz in Byxelkrok gefunden, zwar eine Stunde zu spät, aber der gute Mann kommt noch um 8 und lässt uns freundlichst rein☺️.

Gemampft was unsere Vorräte so hergeben und den Abend genossen. Morgen soll eine Schlechtfront durchziehen… alles eingepackt und im Bus aufs Ohr gelegt. 😴

Byxelkrok

Die Wettervorhersagen haben leider alle Recht und pünktlich um 10 beginnt es leicht zu regnen. War es doch um 6:00 bei der Klotour noch strahlend blau…

Auch unsere Fahrräder haben sich unter einer Plane versteckt und wir frühstücken mal Indoor

Während es draußen waschelt

So ausgiebig und mit Wind das wir mal kurz das Dach runterklappen um die ärgsten Zellen vorbeiziehen zu lassen.

Um 1400 bietet sich ein Wetterloch und wir gehen den Kilometer in den Ort um ein paar Sachen einzukaufen

Das Thema Wind dürfte auf Öland schon länger ein Thema sein und schlaue Köpfe haben sich damit das Leben leicht gemacht

Schwedische Knusperhäuschen springen uns in den Weg…

Sowie eine lokaler Büchertausch. Nun ist Byxelkrok nicht groß und der einzige ICA wird sicher Joghurt, Milch und Brot haben…

Glaubt man. Der hat noch viel mehr. Im unteren Stock ist ein kleiner Baumarkt untergebracht, alles was man so braucht. Gut schauen wir runter, wir brauchen ja nix.

Dort gibt’s alles! Ein ganzes Regal Gummistiefel, sowie Motoröl für den Außenborder, Båtlack, Bohrer, Schrauben, Radlreifen, Gläser …. Alles was man braucht wenn im Ferienhaus mal was fehlt

Freizeit Sachen genauso unter anderem Hering mit Klemme um das Handtuch am Strand zu fixieren…. und vieles mehr

Obwohl wir nix gebraucht haben, gehen wir mit Gummispannern, Schuhbändern und Marshmallows raus😇. Das Einkaufserlebnis für Engineers☺️

Ach ja. Milch Joghurt und Brot haben wir natürlich bekommen, sowie noch ein paar andere Dinge😉 und zwei Schachterl Jordgubbar. Und Thinfischsteak haben sie. Hoffentlich ist es morgen schön genug zum Grillen 😅

Wieder zurück auf den Platz, ein Weckerl und eine Knabbernosi artige Wurst damit wir es bis Abend aushalten. Nur Rumfaulen kostet Kalorien😂

Långer Erik

Ja das mit dem Wetterbericht stimmt und der nexte Tag ist wieder fein

Und wir starten durch Byxelkroks Hafen und seinen kleinen Häuschen und Butiken, widerstehen aber allen Versuchungen bis auf die Rökeri bei den Ölandsfiskar‘n am Hafen.

Und merken uns schon mal das Thunfisch Steak und die geräucherten Laxe für den Abend vor

Zuvor haben wir uns eine Umrundung der Spitze Ölands vorgenommen

Das führt entlang eines wunderbaren Standes mit einem Päuschen da und Dort

Hin und wieder vorbei an interessanten Verkehrszeichen

Was heißt das? Naja laut vorsprechen und sich selber zuhören führt zu Fä und Rist und Fä klingt doch wie Vieh oder? Und Rist … ah Rost ergibt Viehrost und das ist auch zu sehen✌️

Doch recht bald. Ist der Leuchtturm auf der Spitze zu sehen: der långe Erik.

Und natürlich kann man das rauf und in die Gegend schauen

Aber das will verdient werden und ganz oben sind wirklich etwas steile enge Treppen

Der Blick zu den kleinen Inselchen

Und zurück auf Öland ist wirklich super. Ein Jäuschen auf einem schattigen Bankerl wirklich bei Lands end

Stärkt dann wieder für den Rest der 40km Runde

Der zuerst durch unglaublich schönen Wald führt, eine kleine Eisenbahn überquert, die gerade mal 20km lang ist und nur für den Holztransport gebaut wurde und nun als Museumsbahn noch in Betrieb ist.

Einmal sinf wir mutig und folgen einem Pfad raus zum Meer und schauen der Ostsee beim Ostsee sein zu😉.

Nach vielen Kilometern durch Föhrenwald, der entweder Gras oder SchwarzbeerStauden Teppiche hat kommen wir in eine Gegend mit ewig langen Sandstränden

Irgendwann müssen wir aber wieder die Insel queren und zurück zum Campingplatz

Um nicht vorher bei der Rökeri einzufallen und um Fisch zu kaufen, den der Griller will gefüttert werden😋. Natürlich nur der Griller😉

Irgendwann wird es zu kühl und um 2300 auch dämmrig und so verziehen wir uns ins Auto um aber kurz danach eine Mynock Attacke abzuwehren: draußen haben Unmengen von brummenden und fliegenden Käfern unseren Bus als soooo attraktiv gefunden und fliegen gegen die Scheiben und das Dachzelt.

Borgs

Nexter Tag und es steht uns wieder ein Hop südwärts bevor. Bei schönem Wetter packt es sich nach einem gemütlichen Frühstück wirklich easy. Man kann alles kurz draußen herumstehen haben und auch den Griller wieder im Tetris Mode versenken:

Da wir Evas Tasche und Rucksack mithaben, müssen wir die hintere Rücksitzbank um eine Raste nach vor schieben damit die Heckklappe zugeht. Eine Raste zuviel um den Griller aus dem Kastl rauszukriegen😌. Und so nimmt das Packverhängnis seinen Lauf..

Aber wir haben das schon ein paar mal praktiziert und zum Glück immer bei schönem Wetter

Erster Stopp auf Öland ist aber ein früher erhaltener Borg-Cube😇. Schloß Borgholm liegt mächtig da und lädt auf eine schnelle Runde ein… schnell ist gar nix in schwedischen Museen

Naja Eva und Georg sind zu alt und nicht dabei aber sonst wäre es ein Ganztags Aufenthalt geworden. Die Kinderecke ist wirklich super und bei den vielen Stationen wären wir auch gern wieder jung.

Wir driften durch das Schloss, entdecken immer wieder neue Ecken

Bestaunen den Innenhof

Wo zwischen Mitte Juli und Mitte August auch Open Air Veranstaltungen durchgeführt werden

Borgholm war ein wichtiges Schloss für Schweden wurde immer wieder mal abgefackelt, ist verfallen und wurde wieder ( nicht ganz) aufgebaut.

Jedenfalls ein super klasses Schloss mit Unmenge an Erklärungen und Räumen die die Geschichte erklären

Abfotografiert von einem Bild auf der Toilette😉

Unser Ausflug nach Borgholm war jedenfalls länger als wir geplant hatten und so werfen wir uns spät weiter durch Schweden Richtung Süden

Einmal leitet uns das Navi über Landstraßen und wir folgen eine zeitlang diesem Gefährt. Davon haben wir schon mehrere gesehen. Fahren alle maximal 30km/h sind sehr oft super polierte ältere Autos, haben kein Kennzeichen und schleichen dahin.

Das sind sogenannte EPA Traktoren. Alte Autos die auf 30km/h gedrosselt wurden und ab 15 Jahre mit Mopedführerschein gefahren werden dürfen. 😂

Nach doch einiger Fahrt endet der Tag in Kivik auf einem netten Platz wo wir Gerhilds Geburtstag mit ein paar Sorten geräuchertem Lachs feiern🤗

Åles Stenar

Nachdem wir die Omega 3 Fettsäuren für heuer und nextes Jahr mit dem Lax Gelage aufgefüllt hatten, hieß es auch aufstehen am nexten Tag. Pfuhhh 😉

Weiter ging’s durch Fischerdörfchen wie Vitemölla

Zwei leicht entfernte Generationen von Abenteuer Spielzeugen nebeneinander. Naja mit einem konnte man Fische fangen und Geld verdienen im anderen kann man Fische essen😉

Aber auf durch Kivik

Wo uns hinterrücks runter eine Fish Rökeri angesprungen hat, aber wir haben die 4 kleinen Fischbrötchen souverän pariert

Nette Häuschen säumen den Weg und auch

Wintergärten sind hier ein Thema, wenn auch etwas groß dimensioniert.

Wir wollen ja die Küste runter und treiben uns auf recht kleinen Straßen herum. Neu sind die Elchwarnungen hier, den Viecherln fehlt die Leichtigkeit😉. Oder sind die was für Obelix?

Smirnishamn erwandern wir am Strand

Und schlendern durch den kleinen Ort

Und Hafen

Manche Häuschen stehen scho episch herum

Auf unseren Weg nach Süden stechen wir dann mal einen Kilometer von der Hauptstraße Richtung Strand und so manche Blogger haben nicht gelogen:

Hinter den Dünen verbirgt sich ein Spitzen Sandstrand

Der kein Ende zu nehmen scheint

Aber wir müssen weiter wollen wir nicht den Campingplatz gleich ums Eck hier erreichen, der um 1800 sperrt. Die Zufahrtsstraße zu dem Platz aber ist ein kleines Freilichtmuseum, denn die netten Ferienhäuschen verstecken sich im Föhrenwald

Angekommen am Platz das notwendigste aufgebaut und festgestellt, dass hier um 1800 der Tag noch jung ist, und daher die Radln ausgepackt und

die 7 km nach Åles Stenar geradelt. Die Kombi aus bergauf und Gegenwind ist schon bemerkenswert gewesen aber auch das haben wir geschafft.

Åles Stenar ist eine Schiffssetzung aus dem 6 Jahrhundert und liegt auf einer Anhöhe die recht steil ins Meer abfällt

Unten sind klassische Seekühe😉 und oben sausen die

Dohlen herum. Scheint ein ziemlich beliebter Spot zu sein, um in den Aufwinden an der Küste akrobatisch gerade mal 1 Meter über dem Boden dahinzufliegen

Noch mal in voller Pracht. Dort oben zu sitzen und aufs Meer zu schauen kann schon was

Aber für uns geht’s heimwärts, diesmal mit Rückenwind und bergab. Yes!✌️☺️

Sandstrände

Am nexten Tag gilt’s die Zeit gut einzuteilen denn es kündigt sich ein Gewitter an.

Wir ziehen die Sandalen aus und wandern den Strand rauf. Das hängt sich doch gut rein weil man schon ordentlich einsinkt

Schaffen es dann doch 3km in eine Richtung und traben dann schon recht zielgerichtet zurück denn am Horizont kann kann das Wetter schon sehen

Wir erreichen gerade rechtzeitig den Campingplatz Futtern und faulen eine Runde bevor der reservierte Waschraum ruft. Passt gut dass gerade jetzt das Gewitter runter geht.

Ziemlich pünktlich wird es wieder schön und wir verwenden die Fahrräder zweckgemäß😇. Wär halt schön wenn noch vieles möglichst trocken wird

In der Zwischenzeit ist es so schön geworden dass wir noch eine kleine Runde am Strand drehen, ist es doch unser letzter Abend auf dieser Runde in Schweden

Ein Surfer versucht sich noch an den Wellen… naja wird nicht so recht

Heading home

Los geht’s am nexten Tag in der Früh. Der Wecker geht um 6 ab und um 7 sitzen weiter im Auto.

Erster Stopp ist ein ICA, wollen wir noch unserer Knäckebrot und Fischvorräte auffüllen. BTW Sachen gibt’s😂

Hundebox vor dem ICA 😇

Gut ich durfte dann doch ins Geschäft und vollgepackt ging’s dann Richtung Malmö durch den Tunnel und die Öresund Brücke

Weiter über die Storebelt Brücke runter durch Dänemark bis Flensburg

Kleiner Schlenker nach Osten kurz vor Hamburg um eben Hamburg zu umfahren, und schon ging’s Richtung Süden …. Immer weiter bis kurz hinter Hof. Selb hieß der Ort, der einen netten kleinen Übernachtungsplatz hatte. Nach 1150km sind wir froh gut zu stehen.

0. Prolog

Ein neues Abenteuer startet – Auslandssemester in Schweden auf der Chalmers in Göteborg.
Und wie jede gute Geschichte beginnt, gibt es auch einen Prolog.
Ein Auslandssemester muss ja organisiert werden und das Wichtigste ist fast ein Zimmer zu finden. Manche Leute können sich da gemütlich zurücklehnen und kriegen von der Uni ein Zimmer zugeteilt, Erasmusstudenten auf Chalmers leider nicht. Damit beginnt die Suche. Von Familien, die grad Kinder kriegen bis zu 40 jährigen Männern, die nur mit jungen Frauen zusammenwohnen wollen, gibt es alles. Schließlich beschliesse ich über meinen jungen Schatten zu springen und zu schauen ob man auf Facebook was findet. Da gibt es Angebote, aber auch die sind noch nicht komplett überzeugend. 500€ für ein 25m2 Zimmer, dass ich mir mit einer Italienerin teile, ist doch nicht soo optimal. Bei einem Vorbereitungsevent scherzeln wir 8 TUler die nach Chalmers gehen, ob wir uns nicht einfach alle gemeinsam eine Villa suchen sollen. Während ich allerdings ein wenig später so durch die diversen Gruppen suche, wird plötzlich ein Zimmer in einer 6er WG gepostet. Nach schnellen durchlesen und Videocall, beschließe ich, dass es das wird.
Passt, erstes Ding abgehackt. Irgendwann komm ich allerdings darauf, dass sich eine Deadline ganz böse vor mir versteckt hat. Vielleicht hätte es mir komisch vorkommen sollen, dass die Anderen schon alle gewusst haben was sich anrechnen lässt, allerdings wollte ich vielleicht unterbewusst doch einen kleinen Schrecken haben und somit beginnt der Stress sich den Anerkennungsbescheid 2 Wochen zu spät um 1 Uhr in der Früh zu machen. Der Erasmuskoordinator ist noch dazu auch auf Urlaub, aber es hätte mich auch gewundert wenn er mitten in der Nacht geantwortet hätte. Die Unterschrift vom Dekanat, die normalerweise bis zu einem Monat braucht, hab ich tatsächlich innerhalb von drei Tagen organisiert und sobald der Koordinator zurück ist, liegt sogar alles schon auf seinem Tisch.
Die Zusage von Chalmers hat sich dann auch noch im Spamordner versteckt aber bald habe ich alles und melde mich auch ganz brav zu meinen Kursen an. Naja. Vielleicht hab ich mich doch zweimal für alles angemeldet, weil sich meine Kurse dann doch zu fast 80% überschnitten haben. Aber glücklicherweise habe ich ja meinen Joker Elsa, die schon seit längerem auf Chalmers studiert, und mir verraten hat wo man alles findet.
Damit kommt der Abflugstag immer näher. Eine Abschiedsfeier gibt’s noch, viele Umarmungen und ein paar Tränen später, stehe ich schon um 5 Uhr in der Früh am Flughafen.

1. Ankommen & Einleben

Den größten Teil meines Fluges nach Göteborg verschlafe ich, aber als ich aufwache sehe ich tatsächlich schon die weißen Weiten von Schweden.

In Göteborg angekommen holt mich Karin vom Flughafen, ein richtiger Luxus wenn man alle Gepäcksbestimmungen ausgemaxt hat. Ich bekomme auch Essen aber dann wird es doch irgendwann Zeit in meine Wohnung einzuziehen. Das Haus liegt etwas außerhalb. Dort angekommen treffe ich meine erste Mitbewohnerin, die hat allerdings nicht viel Interesse an mir und verschwindet gleich wieder. Naja ein paar Sachen kann ich noch herausfinden und zumindest haben wir einen Putzplan. Klopapier wollte sie am Anfang allerdings nicht teilen. Das Geschirr, dass in der Küche steht, darf ich allerdings mitbenutzen. Da dort keine Teller oder Besteck ist und ich keine Decke hab, muss ich sowieso zum Ikea. Eine authentische Erfahrung, die man sicher machen muss.

Hier geht die Sonne ja schon früher unter und es wird sehr kalt. Naja, dafür schauen die Bäume schon ein bisschen magisch mit ihrem Raureif aus.

Ikea sieht in allen Ländern gleich aus, nur dass ich hier noch weniger verstehe. Naja die Bildererkennung von Google wird wahrscheinlich zu meinem besten Freund hier. Mit einer warmen Decke, ich traue unserer Heizung nicht und es kommen noch zumindest -15 Grad auf uns zu, und Geschirr starte ich den Heimweg. Naja am Heimweg stolpere ich noch über einen riesigen Coop und kaufe das Nötigste ein.

Hier kann ich auch gleich mal eine kleine Lobrede an die Göteborger Öffis verbreiten. Beziehungsweise ihre App. Man kauft das Ticket online und zeigt es beim Einsteigen her. Es ist dann doch etwas teurer als in Graz. Hier zahle ich für 90 Tage gleich viel wie in Graz für ein halbes Jahr. Allerdings war klar dass es hier teurer werden wird. Dafür kann man das Ticket herborgen, per Link, wenn man will und die Busse fahren fast die ganze Nacht durch. Auch zu mir obwohl ich außerhalb lebe. Außerdem kann ich die Busse in der App tracken, kann schon sehr praktisch sein wenn man spät dran ist.

Naja, ganz darf ich meine schwedischen Mitbewohner doch nicht unter den Bus werfen, am Abend lerne ich noch zwei weitere Mitbewohner kennen und die sind doch bereit mit mir zu reden und sind auch ganz nett. Ein Zimmer ist allerdings noch frei und am nächsten Tag weiß auch warum. Ich bin nicht die einzige Austauschstudentin im Haus, ein Finne ist auch hier und zieht frisch ein. Zufällig sind wir auch auf der gleichen Uni, das heißt zumindest können wir uns morgen gemeinsam Verirren am Weg zum Orienteering.

2. Orienteering

Naja, ganz so stark ist das Orienteering doch nicht zu Verfehlen, man muss nur den deutschen Stimmen folgen. Tatsächlich würde ich sagen, dass die Deutschen und Österreicher am zahlreichsten hier vertreten sind. Ich habe allerdings beschlossen, dass ich mich weigere Deutsch mit anderen Studenten zu sprechen, schließlich bin ich nicht hergekommen um nur deutsch zu reden.

Nach einer Vorstellungsrunde von allen möglichen Organisation, werden wir auch schon weitergeschickt zum Studentenkartenabholen und Registrieren. Beim Studentenkarten abholen, profitieren wir davon, dass wir noch im Vortrag draufgekommen sind, dass wir noch einen Studienbeitrag einzahlen müssen und sind sogar fast die ersten beim Fika (typisch schwedische Kaffeepause) und geniessen unsere Zimtschnecken. Dort sammeln wir uns auch bald als sehr international gemischte Gruppe, auch wenn ich natürlich über die erste Grazerin stolpere. Aber was soll ich sagen, wir sind zu acht aus Graz da, es war klar dass wir uns irgendwann einmal treffen werden. Danach beschließen wir auch gleich die örtliche Cafeteria auszuprobieren und ich bemerke, dass ich in Schweden anscheinend einen großen Vorteil habe. Die Schlange bei Fleisch war ziemlich lange, bei vegetarisch und Fisch – niemand. Naja, vielleicht war auch nur heute das Menü so, aber sonst könnte ich schon damit leben, immer sofort zu meinem Essen zu kommen.

Noch ist die Sonne nicht untergegangen, deswegen beschließen wir noch einen kleinen Spaziergang durch Göteborg zu machen. Eigentlich wollten wir ja nur zur Skansen Kronan, einem netten kleinen Hügel in Göteborg mit Turm drauf, allerdings stolpern wir dort natürlich über einen anderen Aussichtspunkt.

Von dort aus spazieren wir dann doch noch zum Skansen Kronan, wo wir dann geschickt mit einem handgeschriebenem Zettel “Glögg 10 Kronen” auch in eine kleine Hütte direkt am Hügel gelockt werden. Und das war wahrscheinlich die klischeehafteste schwedische Hütte in der ich bis dahin war. Der Verkäufer hat das Feuer für uns im Kamin geschürt, die Größeren unter uns haben nur gebückt gehen können und es war generell sehr rustikal eingerichtet.

Dann haben wir tatsächlich noch den Sonnenuntergang geschafft, aber wenn die Sonne weg ist, wird es auch sehr schnell kalt, deswegen haben wir uns dann doch wieder zerstreut.

Am Abend wollen wir aber doch noch zu einer Willkommensfeier gehen und treffen uns davor in einem Pub. Dort ist zwar eine Bachatatanzparty, aber ein paar ruhige Ecken finden wir doch noch. Als wir dann doch zum Club kommen wo die Feier sein sollte, treffen wir nur verwirrte Studenten. Nach längerem Herumfragen finden wir heraus dass die Feier um eine Woche verschoben wurde. Naja so ganz sind wir uns nicht sicher ob wir gescamt worden und ein bisschen enttäuscht geht es wieder zurück in das Pub.

Auch am nächsten Tag gibt es noch einen Programmpunkt, die Campustour, in Phaddergruppen. Wie üblich sind viele Deutsche in meiner Gruppe, aber auch zwei Studenten aus Taiwan. Ich muss sagen der Großteil unserer Gespräche war, wie man sich warm anzieht – beide haben noch nie Minusgrade erlebt. Irgendwann komm ich auch drauf, dass ich bei der falschen Gruppe bin. Nicht schlimm, aber eigentlich kannte ich aus meiner richtigen Gruppe schon jemanden und habe ihr versprochen, dass wir uns treffen. Hier muss ich zugeben, dass ich erst drauf gekommen dass ich in der falschen Gruppe bin, als sie in einer anderen Gruppe vorbei spaziert ist. Bis dahin dachte ich dass sie verschlafen hat.

Der Campus ist riesig, auch mit Campustour werde ich mich hier öfters verirren. Naja, liegt vielleicht auch daran dass meine Tourguides erst seit sechs Monaten in Schweden studieren und keine Zugangsrechte für alle Gebäude haben. Tatsächlich braucht man für die meisten Gebäude seine Zugangskarte plus eigenen Code. Für die Klassenräume braucht man die Karte immer. Ein bisschen unpraktisch. Zumindest in die Bibliothek und die universitätseigene Kletterhalle kommen wir rein.

Dann besuchen wir noch den anderen Campus, Lindholmen. Der ist 20 Minuten mit dem Bus entfernt, aber wenn man Zeit hat kann mach die Fähre, die ganz normal zu den Öffis gehört, nehmen. Und das machen wir auch.

Noch schwimmt viel Eis auf dem Fluss aber da sind die Schiffe Schlimmeres gewohnt. Die Anfahrt auf Lindholmen ist wirklich schön und wir können auch gleich das höchste Gebäude von Skandinavien bewundern.

In Lindholmen fehlen uns auch wieder die Zugangsberechtigungen aber ein bisschen spazieren wir noch durch die Gegend, bis ich mich noch zu einem Spieleabend von ESN, Erasmus Student Network aufmache.

3. Study Week 1

Am nächsten Tag treffe ich mich mit Elsa, Karin und Sigi, Freunde die in Göteborg leben. Wir gehen gemeinsam in das Sjöfartsmuseet. Schwedisch lesen ist gar nicht so schwierig wenn man ein paar Sachen weiß und Englisch und Deutsch kann. Also ja, wir waren im Schifffahrtsmuseum. Dort gibt es auch viele Aquarien, aber natürlich auch die schwedische Geschichte der Schifffahrt. Ich schaffe es sogar zwei Schilder komplett zu übersetzen (naja Elsa hat mir ein klein wenig geholfen).

Wir beenden den Tag noch gemeinsam mit Essen, einem Göteborg Puzzle und Harry Potter auf Schwedisch.

Damit startet aber auch schon die erste Kurswoche und wir beginnen gleich damit einen Saunatrip nach Härryda zu buchen. Die Uni hat eigene Hütten und Saunen circa eine halbe Stunde mit dem Auto von Göteborg entfernt, die man als Student auch selbst mieten kann. Netterweise haben sie auch für die internationalen Studenten einen Saunatrip mit Bus dort hin organisiert – schon praktisch wenn fast niemand ein Auto hier hat. Naja irgendwie haben ziemlich viele Leute den Plan und wir stehen fast eine Stunde in der Schlange und kriegen noch die letzten Plätze.

So startet auch das ernste Unileben und ich verirre mich natürlich. Warum auch eine Computer Science Vorlesung im Computer Science Gebäude machen? Zumindest war ich am richtigen Campus. Aber doch noch rechtzeitig finde ich alles.

So vergeht die erste Uniwoche eigentlich ganz angenehm. Mein anderes Fach, Applied Machine Learning habe ich natürlich im Architekturgebäude (wo sonst?) aber in dem Fach sind wir glücklicherweise drei internationale Studenten, also können wir zumindest gemeinsam suchen.

Die Abende füllen sich mit Bowling und Spieleabend und sogar einem Pubcrawl von der Uni organisiert. Es sind nämlich 18 verschiedene Pubs auf Campusgelände und zwei Mal pro Semester öffnen alle gleichzeitig und von 15 Uhr bis 3 Uhr in der Früh und man kann durch alle ziehen. Zwei davon sind auf dem anderen Campus, also beschließen wir dass wir nur 16 schaffen müssen. Naja vielleicht hätten wir nicht erst um 9 am Abend starten sollen, weil tatsächlich sind die Schlangen vor den Pubs echt lange. Und man wird auch bei jedem Pub nach Ausweis und Studenten-ID verlangt, weil es sind nur Chalmers Studenten erlaubt. Höflich wie die Schweden sind, wird auch gefragt ob man durchsucht werden darf und dann wird abgetastet ob eh kein eigener Alkohol oder Snus dabei ist. Aber von einem Pub in einem Zugwaggon bis zum Karaokepub mit Harry Potter Deko gibt es echt alles.

Das Bild hab ich im Nachhinein mal aufgenommen, der steht immer da und darf man auch buchen.

Wir sehen auch die Studentenoveralls, die man kriegt wenn man Teil einer Studentenorganisation ist. Anscheinend ist es auch Tradition miteinander angekettet um die Häuser zu ziehen. Witzig ist es schon und so billig bekommen wir wahrscheinlich nie mehr Alkohol hier. Mein Rekord ist ein Himbeer-Johannisbeer-Cider um 20 Kronen. Wegen starkem Schneefall fahren die Busse allerdings nicht wie gewohnt bis drei Uhr in der Früh, sondern nur ein Uhr in der Früh. Damit brechen wir dann doch alle Richtung nach Hause wieder auf. Vielleicht sind wir auch von 16 Leuten auf vier nur mehr geschrumpft. Aber zumindest fünf Pubs haben wir geschafft.

Das war auch so ziemlich die erste Woche, oder Study Week 1, hier wird nämlich alles nach Study Weeks oder Kalenderwochen gezählt.

4. Vom Eislaufen und Eisbaden

Eine Geschichte hab ich euch tatsächlich letztes Mal vorbehalten – die epische Suche nach Eislaufschuhen. In Göteborg gibt es nämlich Fritidsbanken – Freizeitbanken. Hier kann jeder gratis alle Sport- oder Freizeitausrüstung ausborgen, die das Herz begehrt. Man muss es nur nach zwei Wochen zurück bringen. Und zwei Mädels, die schon länger da sind haben uns erzählt, dass es einen netten See in der Nähe gibt und Samstag der letzte Tag zum Eislaufen ist, danach wird es viel wärmer. Naja, wieder einmal Plusgrade zu haben ist sicher schön, aber wir beschließen am Freitag Eislaufschuhe aufzutreiben. Und das gestaltet sich schwierig, weil anscheinend mehrere Leute die Idee haben. Die nächste Fritidsbank hat schon keine Schuhe mehr, werden wir vorgewarnt, also fahren wir ein bisschen weiter raus. Wir sind zu fünft und brauchen sieben Eislaufschuhe. In dem Geschäft finden wir nur ein Paar in der richtigen Größe und wir suchen uns die nächste Fritidsbank noch weiter außerhalb aus. Anrufen können wir nicht und wir beschließen auf gut Glück dort hinzufahren. Und tatsächlich kriegen wir dort die allerletzten vier Paar Schuhe. Ein paar von müssen vielleicht ein bisschen schwimmen in den Schuhen oder Cinderella spielen, aber zumindest haben wir mehr Schuhe und herumtauschen können wir ja noch immer. Über einen online Marketplace schaffen wir es noch ein Paar auszuborgen und somit starten wir fast perfekt ausgerüstet am Samstag zum See.

Naja, wir müssen zugeben, wir haben auch einen großartigen Geheimtipp verwendet. Der See ist zwar sehr bekannt und normalerweise sind viele Leute dort, aber wenn es über Nacht schneit, kommen keine Locals dort hin zum Eislaufen, weil das nicht wirklich geht. Zumindest ist der See nicht mit Menschen voll, dafür aber mit Schnee. Bisschen planlos stehen wir doch da, bis wir ein tapferes schwedisches Paar mit Schaufel sehen. Er hat eine kleine Fläche freigeschaufelt und lässt uns gerne auch mit Eislaufen. Er beginnt sogar noch eine weitere Bahn zu Schaufeln. Irgendwann wechseln wir uns dann doch alle beim Schaufeln ab und können doch unsere hart erkämpften Eislaufschuhe nutzen.

Trotz sehr frühen Deadlines im Semester lassen wir uns nicht aufhalten und genießen die verschiedensten Events. Besonders am Anfang vom Semester organsieren mehrere Organisationen Events um Leute auch zu den verschiedenen Vereinen zu locken. Zum Beispiel beschließen wir einmal Luftgewehrschießen zu gehen. Und wie soll ich sagen. Ich bin eindeutig zu blind dafür. Während alle anderen durchaus ihre Ziele treffen, sehe ich nicht einmal durch das Zielrohr das Fadenkreuz. Gemeinsam mit einem von den Erfahrenen versuchen wir das Problem herauszufinden, aber entweder können meine Augen doch nicht richtig fokussieren oder stell mich wirklich blöd an. Ich muss sagen ich war sehr erstaunt, wie sie mir erzählt haben, dass ich das Fadenkreuz und die Wand durch das Zielrohr sehen sollte. Ich hab nämlich nur Weiß gesehen, trotz richtiger Haltung.

Wir haben beim Pubcrawl den eigenen Club der Uni ausgelassen, deswegen beschließen wir das nachzuholen. Außerdem haben meine Mitbewohner auch beschlossen, dass wir alle einmal gemeinsam fortgehen müssen, damit sie uns ihre Lieblingspubs zeigen können. Somit starten wir in einem australischen Pub, wo wir auch ein paar andere internationale Studenten treffen und sie gleich auf den Weg zu Gasquen, dem Chalmersclub, einpacken. Man kommt dort zwar nur rein wenn man Chalmersstudent oder das Plus 1 ist, allerdings fälschen sich die GU Studenten (man könnte sagen die Göteborger KF) mithilfe von Snapchat professionell den digitalen Chalmerausweis und somit kommen wir alle rein. Wir haben zwar gewusst, dass die Schweden erst gegen Mitternacht wirklich sich vor den Clubs stauen, deswegen sind wir anfangs noch ein bisschen alleine in dem Club, aber auch der fühlt sich ziemlich schnell. Wahrscheinlich auch, weil man hier wieder einen großzügigen Studentenrabatt auf Getränke und Eintritt bekommt. Wie soll ich sagen, dieses Mal sind die Busse tatsächlich bis 3 Uhr in der Früh gefahren und es hat sich ausgezahlt.

Vielleicht erinnern sich manche noch, dass ich mich eine Stunde in der Schlange für ein Saunaticket angestellt habe. Ja, das war am nächsten Tag um eins. Wäre eh ganz ok gewesen, allerdings habe ich auch um 11 bei einem Swedish Culture Brunch von ESN zugesagt. Naja, es gibt zumindest gratis Essen. Gut gestärkt, aber vielleicht ein bisschen müde, starten wir dann Richtung Härryda. Im Bus fühle ich mich allerdings schon wieder sehr heimisch, es wird fast nur Deutsch gesprochen. Bei der Sauna angekommen, bin ich echt erstaunt. Es sind drei riesige Kabinen, in denen jeweils bis zu 25 Leute Platz haben und laut einer Freundin, die schonmal hier für ein Wochenende gebucht hat, auch sehr billig. Es ist direkt an einem See und jede Kabine hat natürlich eine Sauna.

Die Organisatoren versprechen uns, dass die Sauna in zehn Minuten warm ist und wir bekommen eine geniale Idee. Wir könnten einfach jetzt schon Eisbaden gehen, weil momentan ist keine Schlange um in das Loch im See zu kommen und uns dann direkt in der Sauna aufwärmen. Also warten wir noch kurz und dann gehts es schon ab ins kalte Wasser. Lang haben wir es nicht genossen, aber dann sind wir schon ab in der Sauna. Nur um dort wieder im Kalten zu sitzen. Anscheinend hat der Gasofen nicht funktioniert und jetzt versuchen sie den Holzofen anzufeuern. Als Deutschsprachige war ich hier wieder groß im Vorteil, weil ich habe alles verstanden, was die Deutschen gejammert haben und wie gut es grad dem Feuer geht. Naja, irgendwann haben sie dann beschlossen, dass sie vielleicht in den Ofen blasen sollten. Wie soll ich sagen. Wir haben die ganze Sauna durchlüften müssen um den Rauch raus zu bekommen. Aber irgendwann ist es dann doch wieder warm geworden und wir sind ein bisschen zum Schwitzen gekommen.

Ganz idyllisch schließen wir den Trip mit einem Sonnenuntergang direkt am zugefrorenen See ab. Hat schon was.

5. Spätzleabenteuer

Bevor ich einen Platz zum Schlafen hatte, hatte ich schon fix einen Ort zum WestCoastSwing Tanzen. Vielleicht war das auch einfacher zu finden gewesen. Tatsächlich sogar einigermaßen in der Nähe von meiner Wohnung. Dort angekommen, erfahre ich auch, dass der Kurs auf Schwedisch ist. Allerdings versprechen sie mir, dass sie für mich übersetzen können wenn ich gar nichts verstehe. Naja, wie soll ich sagen, ich glaube mein Schwedisch wird besser werden, hoffe ich zumindest. Trotz Sprachbarrieren war der Kurs sehr gut und die Tanzparty noch viel besser. In Graz haben wir ja eine kleine WestCoastSwing Gemeinschaft, aber hier ist die Community riesig und der riesige Tanzsaal bleibt lange gut gefüllt.

Eine übliche Aktivität von Austauschstudenten sind International Dinners – und ich bin gleich auf zweien eingeladen. Jeder bringt hier Essen von seinem Land mit und dann wird herum getauscht. Ich verzweifle in ein paar Supermärkten, weil Kürbiskernöl kann man hier nirgends finden. Gut, Plan B wäre Kaiserschmarrn aber ohne elektrischen Mixer ist es mir dann doch zu aufwändig. Also beschließe ich, dass ich dass ich Käsespätzle und Semmelknödel mitbring. Semmelbrot gibt’s auch nicht, also wird das Brot im Ofen ausgetrocknet. Beim Käse hilft mir noch eine Schwedin im Geschäft und wir finden auch einen Käse, der Bergkäse ähnlich ist. Da ich auch keinen Spätzleschaber mitgebracht habe, lerne ich auch wie man Spätzle auf die traditionelle Art macht – mit Messer und Holzbrett. Zwei Stunden vor dem International Dinner erfahren wir allerdings, dass es abgesagt ist und ich stehe ein bisschen unglücklich mit meinen Spätzle da. Allerdings organisieren wir uns dann doch noch eine andere Gruppe und landen in Gruppe voller Italiener zum International Dinner. Naja, ein paar Deutsche, Spanier und Niederländer sind auch da. Und wir schließen mit Österreich, Slowakei und Frankreich schließen den europäischen Kreis. Es gibt die verschiedensten Dinge, von Obazda über slowakische Gnocci mit Schafskäse bis zu einem niederländischen Erdäpfelauflauf mit Äpfeln und Käse gibt es alles. Und natürlich schließen wir den Abend mit einem Tiramisu – was sonst. Ich schließe den Abend allerdings nicht ganz, weil ich für den nächsten Tag noch Semmelknödel vorbereite und den ganzen Tag aber auf einer Insel wandern bin, bevor ich am Abend zum International Dinner gehe.

Göteborg hat zwei wunderschöne Archipelagos, die im Sommer fast noch beliebter sind. Aber auch im Winter sind sie gut mit der Fähre, die ca alle Stunden fährt, gut erreichbar. Wir haben Glück und es ist sonnig, aber dafür extrem windig. Naja man kann nicht alles haben. Unser Ziel ist Donsö, im südlichen Archipelago. Dort spazieren wir über die verschiedensten Aussichtspunkte und da war wir dann doch fast fünf Stunden unterwegs waren, kann man es schon eine Wanderung nennen. Ich nehme mir auf jeden Fall vor im Sommer zum Baden herzukommen.

Meine Semmelknödel habe ich schon bei einer Freundin zwischengeparkt, also machen wir uns dann auch irgendwann auf den Weg zu ihr, wo ich noch schnell Pilzsauce mach und dann spazieren wir schon los. Dieses Mal ist das International Dinner in einem Pub, weil der Organisator dort Kellner ist. Und weil auch heute kein Betrieb ist, können wir die Küche nutzen und dort kochen. Naja, wie soll ich sagen. Ich bin nochmal dazu gekommen Spätzle zu machen. Die Deutschen haben zwar einen Spätzleschaber extra mitgenommen aber wie man Teig richtig ohne Küchenmaschine macht, war ihnen nicht ganz so bewusst. Dieses Mal sind viel mehr Leute da und es gibt auch nicht nur europäisches Essen. Die Zeit verfliegt viel zu schnell und mit einem Packerl koreanischem Chilipulver mehr, verlasse ich das Pub.

6. Vom Brand zur Chorprobe

Chalmers hat einen eigenen Chor und ich melde mich auch dafür an. Allerdings ist es nicht ganz so leicht, man muss nämlich zu einem Vorsingen gehen. In der Bim zum Vorsingen fällt mir auf, dass ich keine Noten dabei habe. Glücklicherweise bin ich noch ein bisschen früher da und gehe meine Noten ausdrucken. Und als ich durchs Foyer eile, sehe ich mehrere Leute tanzen. Allerdings ist es doch dann sehr knapp geworden, deswegen konnte ich sie nicht fragen wie oft sie da sind. Das Vorsingen läuft gut und ich bin suche schnell die Tänzer. Die sind tatsächlich jede Woche da und sie adoptieren mich sofort. Ich lerne nicht nur schwedischen Bugg, sie lernen auch Discofox. Hat sich doch noch ausgezahlt zurück zu gehen – und im Chor bin ich im Endeffekt auch aufgenommen worden.

Mein finnischer Mitbewohner spielt im Eishockeyteam unserer Uni und macht bald Werbung für ein Spiel gegen die Stockholmer Uni. Er steht zwar selbst nicht am Eis weil er erst frisch im Team ist, aber hingehen würd er schon. Die Karten sind billig und es finden sich dann doch mehrere Leute für das Spiel. So wichtig kann das Spiel dann doch nicht gewesen sein, weil es sind nur 5 Fans aus Stockholm angereist, allerdings finden sich dann doch 600 Gäste von Göteborg laut Ansage. Das Spiel startet gut, die meiste Zeit führen die Jungs aus Chalmers. Zwar ziemlich brutal, aber zumindest tragen sie Schutzgewand. Allerdings holen die Stockholmer auch gut auf und tatsächlich schießen sie dann das ausgleichende Tor in den letzten 10 Sekunden. Auch in der Verlängerung, die zwar nur fünf Minuten dauert aber dafür weniger Spieler am Feld sind, tut sich kein Sieger hervor. Also kommt es zu den fünf – fünf Penaltyshots. Und auch da bleibt es spannend bis zum letzten Tor, dass dann doch den Sieg für Chalmers bestimmt. Muss schon sagen, wir haben alle ziemlich mitgefiebert.

Als ich am Montag gemütlich um ca 11 Uhr in der Uni sitze und lerne, bekomme ich plötzlich eine mysteriöse SOS SMS. Nach kurzen Google Translate erfahre ich, dass es einen Großbrand in meiner Nähe gibt und man wegen starker Rauchentwicklung nicht rausgehen soll. Ein paar Kollegen schicken dann auch Bilder, der Vergnügungspark, nicht weit entfernt von mir, brennt lichterloh. Später finden wir heraus, dass es der neu gebaute und noch nicht eröffnete Wasserpark ist. Die Videos von den Explosionen sind auch sehr beeindruckend und die Rauchsäule hat man noch lange gesehen. Leider beginnt es auch am nächsten Tag am Abend, gerade als wir mit der Bim vorbeifahren, wieder zu brennen – also eröffnen werden sie leider im April nicht können, da fast alle in Schutt und Asche liegt.

Von einem Studentenheim weiter weg

Am Montag habe ich aber auch meine erste Chorprobe. Ich bin im Ladieschor aufgenommen. Es gibt noch den Männerchor und den Kammerchor, aber in dem Kammerchor konnte ich nicht, weil er sich mit meinen Tanzkursen überschneidet. Ich bin nicht die Einzige, die nicht Schwedisch spricht, aber die Proben sind in Schwedisch. Tatsächlich nicht ganz so schlimm, weil ich bin umgeben von Schwedinnen, die mir beim Übersetzen helfen. Der Ladieschor hat eher ein Poprepertoire, also nicht die Art von Chorgesang, die ich gewohnt bin. Aber es ist schon ziemlich cool. Mitten in der Probe werden wir auch vom Männerchor mit einem Liebeslied überrascht. Es ist nämlich Tradition, dass die neuen Frauen von den Männern mit einem Liebeslied begrüßt werden. Anders herum ist es natürlich genauso, schauen wir mal ob ich dort Zeit habe um mitzusingen. Außerdem kriegen wir auch unsere eigenen Chalmersdamenchor- und Gesamtchorsingbücher und werden nach der Probe im Clubraum mit Essen empfangen. Auf englisch haben sie die Gemeinschaft eine Sorority genannt und so fühlt es sich auch an – im Positiven natürlich. Natürlich sind wir ein Chor, deswegen wird beim Essen auch noch die verschiedensten Lieder aus den Büchern gesungen und natürlich viel getratscht – alle Namen kann ich mir hier sicher nicht merken.

Die Schweden haben keine Krapfen, sie haben Semla. Das sind gebackene süße Brote mit Marzipanecreme und Schlag. Und Faschingdienstag ist Semlatag und zufällig auch Language Cafe in unserem Lieblingsstudentencafe. Also holen wir uns natürlich dort am Abend Semla und versuchen unser bestes Schwedisch. Großteils bleibt es allerdings dann doch bei Englisch, weil wir leider alle keine Schwedischkurse besuchen können und uns nur mit Duolingo durchschlagen.

Und wo wir grade bei Essensbildern sind, am nächsten Tag waren wir in einem Cafe in Haga. Haga ist eines der Highlights von Göteborg, eine sehr süße Straße mit vielen Cafes und kleinen Shops. Und da haben sie riesige Zimtschnecken, Kanelbulle, und sonst natürlich auch nur gute Sachen.

7. Kunst und Kultur

In Schweden gibt es unter den Studenten Sittning Parties. Das sind eigentlich Dinnerparties, wo man zwischendurch singt, trinkt und isst. Wir versuchen tatsächlich schon länger an einem teilzunehmen, aber das ist gar nicht so leicht. In Chalmers gehört nämlich jeder Student einer Fraktion an – es sei den man ist Austauschstudent. Die meisten Sittnings sind tatsächlich beschränkt auf Studenten von der Fraktion, die das Sittning organisiert. Ein bisschen schade, aber diese Woche ist Equality Week und da gibt es auch ein Barbie Sittning für alle. Meistens haben Sittnings Mottos und man zieht sich dafür auch passend an. Das Sittning ist im universitätseigenen Club und passend dekoriert. Auch die Gäste tragen alle pink und es sind sicher mehr als fünfzig Leute da. Ich habe Glück und lande neben einem Schweden, der mir alles übersetzt. Die Moderation von Barbie und Ken ist nämlich leider nur auf Schwedisch. Es gibt ein Liederbuch und wir starten gleich mit dem ersten Lied hinein. Genau kenne ich das Lied nicht, aber mir wird erklärt, dass es meistens bekannte schwedische Lieder sind, die zu Trinkliedern umgedichtet worden sind, oder Trinklieder. Das Essen besteht aus drei Gängen und ist ziemlich gut. Ab und zu wird ein Lied angekündigt und dann singt die ganze Runde oder es kommen Leute auf die Bühne und performen einen kleinen Skit. Als Applaus wird immer wieder das gleiche Lied gesungen und am Ende kann ich zumindest ein bisschen mitsingen. Wenn der Skit nicht gut war, dann wird auf den Tisch gehauen und was Neues verlangt. Nicht jede Gruppe hat etwas zweites vorbereitet, aber im Ganzen schon ziemlich witzig und definitiv etwas was man in Schweden ausprobieren sollte, wenn man die Change kriegt.

Nach einem Sittning gibt es natürlich auch eine Afterparty, aber da die Leute in der Zwischenzeit den Club wieder aufräumen müssen, gibt es ein Mellanfest. Wörtlich übersetzt heißt es Zwischendurchfest und eigentlich sucht man sich eine Gruppe, die in ihrem Aufenthaltsraum Alkohol verkauft und feiert. Wir haben strategisch herausgefunden, dass die Physiker etwas organisieren und wollen uns dran hängen. Zufällig kenne ich aber die Schwester von Barbie, der Moderatorin, weil wir gemeinsam im Chor sind, und beide nehmen uns alle mit. Der Physikerraum ist leider überfüllt und es war auch ein Aufnahmeritual für einen Fotoclub, deswegen führen uns die Schweden durch eines der Gebäude. Alleine werde ich nicht mehr hinfinden, aber irgendwann sind wir in einem Aufenthaltsraum von den Chemikern, wo wir dann die Zeit zwischen durch verbringen. Alkohol trinken ist zwar nicht erlaubt, aber solange wir alles wegräumen, haben die Chemiker kein Problem mit uns. Es wird viel getratscht und die Schweden probieren ihre Deutsch – und Französischkenntnisse aus. Ich vielleicht auch 🙂 Die Afterparty geht dann auch noch lange und im Großen und Ganzen war es ein sehr gelungener Abend.

ESN organisiert ja vieles und dabei ist auch eine Opernführung auf Englisch. Wir haben uns schon Tickets für ein Musical organisiert und beschließen, dass wir auch hinter die Kulissen schauen wollen. Das Operngebäude ist sehr modern und groß. Wir probieren gleich unsere Plätze aus und sind sehr zufrieden, sehen sollten wir dann alles. Aber der interessante Teil ist ja dann eher erst Backstage. Dort werden wir durch die Maske, wo alle geschminkt werden und Perücken geführt und kriegen alles genaustens erklärt. Tatsächlich sehen wir nur einen kleinen Bruchteil der Perücken aber die Oper hat noch ein ganzes Lager nur voll mit Perücken. Auch für ihre Kostüme haben sie nicht nur im Keller ein Lager, sondern auch noch außerhalb der Stadt eine Lagerhalle für Kostüme und Bühnenteile. Trotzdem gibt es natürlich noch eine riesige Schneiderei und drei verschiedene riesige Werkstätten um die ganzen Bühnen zu bauen.

Aber wo wir schon beim künstlerischen sind: wir neuen Chorfrauen wurden ja von den Männern mit einem Liebeslied begrüßt, also geben wir das auch zurück. Ich bin leider die Einzige in meiner Stimme, aber ein Sopran 2 hilft mir dann doch. Und zehn Jahre Chorgesang hat dann doch bei meinem Blattsingen sehr geholfen. Sogar mit ein bisschen Choreografie begrüßen wir die neuen Männer mit “Utan dig” (Ohne dich). Ich muss sagen ich finde die Rituale des Chores schon sehr cool. Also zum Beispiel Fika (Kaffeepause) während der Probe, wo jede Stimme alle vier Wochen Essen vorbereitet, kann man ruhig auch in Österreich einführen. Auch hat unser Chor verschiedene Komitees, unteranderem das Aufbaukomitee und das Partykomitee. Ich habe mich letzterem angeschlossen und freue mich schon diverse Feiern mitzuorganisieren.

8. Von Lindholmen bis Lund

Chalmers hat zwei Campusse – Johanneberg und Lindholmen. Ich habe tatsächlich nur Kurse auf Johanneberg, was auch praktisch ist, weil eine halbe Stunde Busfahrt kann die viertel Stunde Pause schon ein bisschen ausreizen. Allerdings verschwindet eine Freundin neuerdings immer freitags nach Lindholmen, weil das Mittagsessen dort anscheinend besser ist und es freitags immer Dessert gibt. Mit Essen lasse ich mich dann doch locken, also verbringe ich einen Lernvormittag auch mal in Lindholmen. Und alleine, dass hätte sich schon ausgezahlt. Es gibt große Ohrensessel mit Tischen für den Laptop mit direktem Blick auf den Fluss, wobei eigentlich ist es das Meer, und die Fähren, die direkt zum Campus fahren. Aber auch das Mittagsessen zahlt sich aus. Es gibt nicht nur Dessert, sondern auch eine viel größere Salatbar. Kann man schon öfters machen.

Aber nach einem langen Lerntag am Meer habe ich dann doch noch Pläne, ich fahre nämlich zu Klara nach Lund. Der Zug braucht nur drei Stunden und ich muss nicht umsteigen, also perfekt. Ich komme am Abend an, wo mich Klara am Bahnhof abholt und wir fahren zu ihrer Wohnung. Den nächsten Tag starten wir dann doch nicht so früh, schließlich ist es ja Wochenende, aber dann machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Lund ist eine kleine Studentenstadt und sehr schön. Im botanischen Garten ist leider das Glashaus zugesperrt wegen Renovierungen, aber wir genießen einfach die Sonne auf einer Parkbank. Natürlich sind wir dort nur so lange gesessen, weil uns ein paar Kinder beauftragt haben auf ihre Tannenzapfen aufzupassen. Naja, was für Vitamin D Defizite ich hatte, die waren sicher aufgefüllt danach. Aber wir drehen auch noch eine Runde durch die Stadt, an süßen Häusschen und einer netten Kirche vorbei. Dort sitzen schon sicher ganz Lund und genießt die Sonne und wir gesellen uns natürlich dazu. So groß war Lund ja dann doch nicht und wir müssen dass bisschen Sonne auch nutzen. Natürlich essen wir auch DAS Essen aus Lund, Falafelrulle. Also eigentlich Falafeldürum, aber das ist das typische Essen für die Studenten hier. Und bei 40 Kronen verstehe ich das auch, so billiges und leckeres Essen hab ich sonst noch nirgends in Schweden gefunden. Den Tag schließen wir dann noch mit einem Sonnenuntergangsspaziergang und einer Karaokeparty mit Klaras Mitbewohnern ab. Falls jemals jemand gedacht hat, ich habe viele Mitbewohner mit 5, Klara hat 11 😉

Aber das Wochenende nimmt dann doch ein Ende und ich trete am Sonntag wieder meinen Heimweg nach Göteborg an. Die Woche vergeht großteils ohne viel Aufregung – ich studiere ja doch auch hier und langsam nähern wir uns dem Ende der ersten Periode, also Prüfungen und so manchen Deadlines. Ich lerne die Bibliotheken auch immer besser kennen und entdecke auch die Pusselpaus für mich. In jeder Bibliothek gibt es größere Puzzle und man kann immer dort puzzlen wenn man will – eine perfekte Lernpause, wenn wir nicht gerade Fika, also Kaffeepause, machen. Wir sind mittlerweile auch Meister in der 20-20-20 Regel – nach 20 Minuten für 20 Sekunden 20 Meter in die Weite zu schauen um unsere Augen zu entspannen.

9. La visiteuse

Ich bin ja im Partykomitee von dem Ladies Choir und wir organisieren das erste Sittning für den gesamten Chor des Jahres. Das Motto kenn ich schon, es ist wieder Barbie. Also es gibt tatsächlich auch andere Themen, also von Shrek über Cars bis zu den Olympischen Spielen, habe ich schon Plakate gesehen, aber Barbie ist auch ein sehr beliebtes Thema. Die Vorbereitungen für mich starten um 2, wir gehen einkaufen für 50 Leute. Anscheinend das größte Chorsittning, dass bisher war. Dann gehts auch schon wieder zurück zum Kochen und es sind schon viele aus dem Ladies Choir da, die mithelfen. Ich bin verantwortlich für die Vorspeise, Barbie(que)-Spieße und ich bin froh, sie sind mir nicht im Ofen verbrannt. Dafür hab ich mir ab und zu die Finger vielleicht verbrannt. Das Dekorationsteam ist fleißig und um 6 Uhr öffnen wir die Türen für alle. Natürlich wäre es nicht ein Chorsittning, wenn wir nicht singen würden. Und wir haben ja unser eigenes Buch mit über 150 Liedern – alle hauptsächlich Trinklieder wie ich erfahre. Als Damenchor haben wir natürlich unser eigenes Gückel. Das sind die kleinen Auftritte, die man während dem Sittning hat, und ich habe endlich den richtigen Namen dafür erfahren. Wir proben für unser Filmmusikkonzert sowieso ein Lied aus dem neuen Barbiefilm und deswegen war das unser Gückel. Naja, noch hat die Choreografie nicht ganz gesessen, aber bis zum dem Konzert haben wir ja noch ein bisschen Zeit. Die anderen Chor performen auch ihre Gückel, teilweise alte Lieder mit “I’m a Barbie Girl” als Text oder andere Barbielieder. Auf jeden Fall sehr amüsant und auf einem sehr hohen musikalischem Level – trotz den üblichen Getränken nach jedem Lied. Und wir haben seeehr viel gesungen, das kann ich versprechen.

Am Mittwoch Abend kriege ich dann auch meinen ersten Besuch, Léna. Ich muss leider doch ein bisschen lernen für die kommende Prüfungswoche, deswegen wir starten wir mit dem ersten Highlight, Cafe Husaren in Haga, gleich zum Frühstück. Aber ab und zu kann man sich schon eine riesige Zimtschnecke zum Frühstück gönnen. Naja, zumindest eine halbe, weil mehr kriegen wir zu zweit nicht weg, aber zumindest haben wir dann noch was für später übrig. Ich verabschiede mich zum Lernen auf die Uni und Léna streift durch die Stadt. Wir treffen uns zum Mittagsessen wieder und dann geht es schon auf die Inseln. Wir haben nämlich prächtiges Wetter und das muss man ausnutzen. Die Fährentickets sind alle im normalen Öffiticket inbegriffen und wir fahren nach Brännö. Dort sind wie auf allen Inseln auch Autos eigentlich verboten. Deswegen fahren tatsächlich viele Fahrrad.

Wir suchen uns einen Viewpoint aus und die Aussicht dort ist wunderschön. Man sieht noch Göteborg, aber auch das ganze restliche südliche Archipelago. Von dort wollen wir die Fußgängerbrücke nach Galterö, einer anderen Insel, nehmen. Google Maps schlagt uns einen ziemlichem Umweg vor, deswegen beschließen wir einfach durch die Gegend zu klettern – ist sicher schneller.

Naja schneller war es nicht, aber dafür lustig. Galterö ist ein Naturreservat, also gibt es dort nicht wirklich Wege, aber man kann auch ein bisschen herumkraxeln. Irgendwo sollte es einen Grillplatz geben, aber den haben wir nicht entdeckt. Dann machen wir uns noch auf den Weg zu einem kleinen Hafen, der am südlichen Ende der Insel liegt.

Den Sonnenuntergang können wir leider nicht ganz auf der Insel genießen, weil wir noch mit Freunden in einer Bar verabredet sind. Aber zumindest bei der Abfahrt ist alles in wunderschönes Licht getaucht.

10. Wochenende in Stockholm

Am Samstag früh morgens (naja zumindest fühlt es sich für mich so an) starten Léna und ich Richtung Stockholm. Der Plan ist, dass wir Rene in Stockholm treffen und dann das Wochenende dort verbringen. Naja, ganz geht der Plan nicht auf, wegen lahmgelegten S-Bahnen und gesperrten Checkin wegen einsamem Gepäck verpasst Rene leider seinen Flieger und kann erst am Sonntag Abend herfliegen. Wir beschließen doch noch bis Montag, statt Sonntag, in Stockholm zu bleiben, damit Rene auch was von der Stadt hat.

Angekommen in Stockholm checken wir ein und wir wollen Richtung Museuminsel starten. Leider sperren die Museen schon früher zu und deswegen beschließen wir nur einen erweiterten Spaziergang durch Stockholm zu machen. Das Wetter ist authentisch grau und durchaus kälter als in Göteborg. Vielleicht hätte ich doch meine Handschuhe mitnehmen sollen. Aber kaltes Wetter haltet uns nicht auf.

Naja vielleicht doch ein bisschen, weil wir beschließen uns ein bisschen in einem Cafe aufzuwärmen. Dort können wir praktischerweise auch gleich ein paar schwedische Spezialitäten ausprobieren.

In unserem Hostel haben wir gelesen, dass es einen netten gratis Aussichtspunkt, Slussen, gibt und auf der Karte schaut er durchaus nah aus. Google Maps behauptet zwar, dass es eine Stunde zu Fuß dauert, aber das glauben wir nicht. Tatsächlich ist Google Maps nur wegen riesigen Baustellen verwirrt, aber raufkommen tut man.

Am Sonntag starten wir gleich richtig auf die Museumsinsel. Auf dem Weg finden wir auch eine von den schönen Metrostationen für die Stockholm bekannt ist, dieses Mal im griechischen Stil mit eigenem Herkules.

Im Vasa Museum verbringen wir dann doch sehr viel Zeit, aber bei so einem großen Schiff ist das auch schon berechtigt. Die Vasa wäre das Herzeigeschiff 1628 gewesen, wenn es nicht auf ihrer ersten Fahrt kurz nach dem Hafen gesunken wäre. Das Schiff war doch zu hoch gebaut und ein Windstoß hat sie zum Kentern gebracht. Irgendwann haben sie das Wrack dann doch gefunden und durchaus mühsam fast im Ganzen wieder geborgen. Es gibt nicht nur Ausstellungen zu dem Schiff selbst, sondern auch die Geschichten und Rekonstruktionen von den gefundenen Skeletten, ein nachgebautes Deck und wie das Schiff damals aus dem Stockholmer Hafen nach ca 300 Jahren raus gehievt worden ist.

Danach gehen wir noch in das Skansen Freilichtmuseum, wo wir eine Runde durch die alten Gebäude drehen und auch zu den Tieren schauen. Die Elche verstecken sich leider von uns, aber die Bären sind gerade frisch aus dem Winterschlaf aufgewacht und tapsen durch die Gegend.

Zurück nehmen wir dann das Boot (auch im Öffipreis inkludiert) und spazieren noch ein bisschen herum und genießen einfach die Aussicht. Irgendwann gehen wir dann doch noch einkaufen und in das Hostel zurück. Ich mach mich dann noch mal auf den Weg um Rene abzuholen und naja mit ein bisschen Verspätung kommt er dann doch an, aber das Wiedersehen ist sehr schön.

Ein bisschen Tradition hat es bei Rene und mir, dass wir in die technischen Museen gehen in den Städten in denen wir sind. In Helsinki hat es nicht geklappt, aber da waren die Bewertungen auch net so gut. Deswegen probieren wir unser Glück in Stockholm am Montag. Anfangs freue ich mich noch über alle interaktiven Elemente, aber nach ein zwei Räumen fühlt sich alles schon sehr wie ein Kindermuseum an. Naja, glücklicherweise war nur das Erdgeschoss so und die oberen zwei Stöcke sind durchaus interessant.

Wir müssen unser Gepäck aus dem Hostel holen, deswegen machen wir uns dann wieder auf den Weg, spazieren aber noch ein bisschen über die Museumsinsel. Am Bahnhof sperren wir dann unser Gepäck ein und verabschieden uns von Léna, die den Nachtzug nimmt. Wir beschließen noch ein bisschen durch die Stadt zu spazieren und kommen pünktlich zum Sonnenuntergang zu Monteliusvägen, einem Weg auf Klippen mit perfekter Sicht auf die Stadt.

Auch Slussen liegt noch auf dem Weg zur Altstadt, aber irgendwann müssen wir uns auch noch auf dem Weg zu unserem Zug nach Göteborg machen.

11. Göteborg im Nebel

In Göteborg ist das Wetter leider nicht so prächtig wie vor ein paar Tagen, aber man kann ja viel auch bei Schlechtwetter machen. Zum Beispiel ein Eishockeyspiel anschauen. Uns war nicht ganz bewusst wie groß, dass Spiel war, aber die Eishalle von Göteborg, Scandinavium, war voll und die Stimmung super. Es war das letzte Spiel, bevor es zu der schwedischen Eishockeymeisterschaft für Top 6 geht. Beide Mannschaften sind unter den Top 6 und das kann man auch an der Qualität des Spiels sehen.

Aber man kann auch andere Sachen bei Schlechtwetter in Göteborg machen, zum Beispiel die Inseln besuchen. Man sieht vielleicht nicht ganz sooo viel, aber zumindest können wir ein bisschen Island Hopping mit den Fähren machen.

Natürlich gehört der obligatorische Spaziergang durch Haga und auf Skansen Kronan auch dazu, auch wenn das Wetter nicht ganz überzeugt. Den Zoo besuchen wir auch. Doch ein paar Elche hier gesehen.

Göteborg hat aber auch viele nette Museen, da ist es dann doch wärmer als auf den Inseln. Wir besuchen das Stadtmuseum wo wir von der Steinzeit in Schweden bis zur Gegenwart in Göteborg Ausstellungen finden. Natürlich gibt es auch eine Vikingerausstellung, wo sie ein altes gesunkenes Boot ausstellen. Nicht ganz so intakt wie die Vasa, aber das einzig archäologisch ausgegrabene Wikingerschiff in Schweden. Aber um ein paar intakte Boote zu sehen, machen wir auch noch einen Abstecher in das Sjofärtsmuseum. Das tolle an Museen in Göteborg ist, dass viele davon gratis für Studenten sind, auch wenn man nicht Schwede ist.

Was allerdings nicht leicht für Nicht-Schweden ist, ist zum Arzt zu gehen. Ich habe mir leider eine Ohreninfektion geholt und begebe mich auf das neue Abenteuer schwedischer Arzt. Beim Ersten beantworte ich brav alle Fragen über meine Symptome und dann scheitere ich ganz einfach. Ich habe keine schwedische Personalnummer, deswegen können sie mir keinen Termin ausmachen. Also ich glaube schon, dass sie könnten, aber über das Telefon diskutieren ist mir zu blöd. Außerdem gibt es ein anderes Ärztezentrum, wo sie am Nachmittag DropIns annehmen. Dort angekommen wird mein Ausweis  + E-Card gescannt und ich kriege eine temporäre Personalnummer um zum Arzt zu gehen. Wirklich verwenden kann man die nicht, aber zumindest existiere ich jetzt im System. Der Arzt schaut sich mein Ohr an, es ist nicht schlimm, aber er verschreibt mir dann doch eine Salbe. Da ich keine richtige Personalnummer hab und es deswegen nicht über das Onlineformular geht, gibt er mir einen Zettel mit Stempel mit. Falls es Probleme gibt, soll die Apotheke das Ärztezentrum anrufen, sagt er noch. Jetzt hab ich doch ein bisschen länger dort warten müssen, aber die Apotheke in der Nähe sperrt erst um sieben zu, also hab ich noch eine halbe Stunde. Nachdem ich dort auch ein bisschen in der Schlange gestanden bin, erklärt mir die Apothekerin, dass sie mir nichts geben kann, weil die Zettel schon vor zwei Jahren abgelaufen sind. Toll. Naja, sie haben das Problem öfters mit dem Ärztezentrum, deswegen ruft sie dort an. Aber auch nach drei Mal anrufen, hebt niemand ab. Ich beschließe wieder zurück zu laufen und mit dem Doktor zu reden. Den find ich glücklicherweise sehr schnell und er verspricht mir dort anzurufen. Also laufe ich wieder rüber und zwei Minuten vor Shopende komm ich wieder in der Apotheke an. Dort telefoniert die Apothekerin gerade und obwohl ich nur wenig Schwedisch kann, weiss ich dass sie gerade mit dem Doktor über die Gültigkeit von Rezepten diskutiert . Aber man kann Rezepte auch telefonisch ausstellen, deswegen ist zumindest einmal das geklärt. Ich will euch ja nicht langweilen, aber es geht leider noch weiter. Ich fasse es aber ganz kurz: Mein Ausweis ist noch nie so genau angeschaut worden und dann gab es noch einmal ein Telefonat für eine Viertelstunde, welche Versicherung jetzt meine Salbe zahlt. Zumindest war sie motiviert genug länger als Feierabend zu arbeiten. Nach langem Hin und Her, zahle ich es und muss es selber einreichen. Passierschein A38 war wahrscheinlich leichter zu kriegen 😉

Aber leider neigt sich dann doch die gemeinsame Zeit zu Ende und wir verbringen den Freitagabend dann noch im Rotary Pub mit Tacos und Spielen. Mein Handy kriegt am Heimweg auch plötzlich Fernweh und beschließt Bus zu fahren. Naja, hat dann doch ein bisschen gedauert bis wir mit Renes Handy Georg angerufen haben um mein Handy zu tracken und dann irgendwann auch mein Handy erreicht haben, wo der Busfahrer abgehoben hat, aber am Ende ist dann doch alles wieder gut gegangen.

12. Oslo in drei Tagen

Irgendwann in einer etwas lernintensiveren Phase haben ich und ein paar Erasmusfreunde begonnen einen Oslotrip zu planen anstatt zu Lernen. Und tatsächlich hat er es auch aus der Planungsphase geschafft.

Fast munter aber fröhlich geht es um sieben Uhr am Busbahnhof Richtung Oslo los und kurz vor Mittag sind wir dann schon da. Wir liefern noch alles im Hostel ab und dann machen wir schon eine Free Walking Tour. Die Tour ist geführt von einem Studenten, der eigentlich vom Trinkgeld lebt. Aber er ist sehr gut und gibt uns einen guten Überblick über die Stadt. Wir kommen vorbei an der Oper, den verschiedenen alten Rathäusern und der Burg und zu jeder Station gibt’s Funfacts.

Da wir bei den meisten Stationen nur kurz vorbei geschaut haben, gehen wir eigentlich fast alles nochmal genauer ab. In dem neuesten Rathaus pausieren wir kurz und genießen das riesige Wandgemälde. In unserer kurzen Pause, haben wir tatsächlich drei verschiedene Hochzeitspaare gesehen, muss ein guter Tag zum Heiraten gewesen sein.

Danach spazieren wir durch das neueste und teuerste Viertel in Oslo – es ist auf Stelzen und Zement gebaut. Ganz am Ende befindet sich ein klitzekleines Fleckchen Grün mit Kunstwerken.

Auf dem Rückweg in das Hostel wandern wir noch die Burg und genießen nicht nur die Aussicht, sondern sehen auch einen der Füchse die wild hier leben.

Am Abend beschließen wir noch Karaoke singen zu gehen, aber unsere Träume werden von einer 2 1/2 Stunden langen Schlange gebremst. Nachdem auch ein Typ beginnt mit Gläsern herumzuwerfen und die Polizei kommt, beschließen wir nicht mehr auf das Ende zu warten.

Für unseren zweiten Tag, haben wir uns ein Öffiticket gekauft um über die verschiedenen Inseln zu spazieren.

Alle Inseln sind durchaus unterschiedlich bebaut und irgendwann gönnen wir uns auch das erste Eis der Saison als Stärkung.

Noch am Ziel haben wir den Viggelandpark mit seinen Statuen. Der Künstler verwendet absichtlich keine Kleidung um die inneren Emotionen besser zu zeigen, aber auch um keine kulturelle Zugehörigkeit zu haben.

Pünktlich zum Sonnenuntergang stehen wir auf dem Operndach, aber die Wolken verdecken uns jede Chance um etwas zu sehen. Das gilt leider auch für die Nordlichter. Sie wären stark genug um sie in Oslo zu sehen, aber Wolken und Lichtverschmutzung zerstören uns jede Hoffnung.

Wir schließen den Trip am nächsten Tag noch mit einer gemütlichen Runde durch die Bibliothek, aber dann geht auch schon unser Bus nach Göteborg.

13. Hoher Norden, tiefe Temperaturen

Man könnte fast meinen ich bin gar nicht mehr in Göteborg – stimmt auch fast. Die Schweden sagen zwar nicht gern Osterferien, deswegen werden die Tage Selfstudy genannt. Und danach folgen Wiederholungsprüfungen aus dem letzten Semester – also auch für mich frei, weil ich letztes Semester gar nicht in Prüfungen schreiben haben können. Also eine gute Gelegenheit um nach Lappland zu fahren.

Das Willkommenskomitee für internationale Studenten hat auch einen Trip organisiert und um Mitternacht geht es in Göteborg los. Unser Ziel ist der Flughafen in Stockholm um nach Kiruna in Lappland zu fliegen. Im Bus kann man nicht ganz so gut schlafen, aber zumindest vergeht die sechsstündige Busfahrt ein bisschen schneller und den Flug verschlafe ich eigentlich auch. In Lappland angekommen, bin ich froh dass ich mich wärmer angezogen habe. Wir haben es natürlich gewusst, aber ich war schon über jede Schicht froh, die ich anhatte.

Als Erstes machen wir eine kleine Tour durch Kiruna. Kiruna ist zumindest für die Schweden wegen dem großen Eisenvorkommen entstanden. Die Sami waren schon lange da, aber die Schweden haben in der Vergangenheit die Tendenz gehabt, sie einfach zu vergessen. Die Mine in Kiruna ist die größte unterirdische Eisenmine – und sie wird noch größer. Derzeit wird nämlich die ganze Stadt verschoben, weil sich drunter ein Eisenvorkommen befindet. Anscheinend ist es auch billiger eine komplette Stadt abzureißen und wieder auf zu bauen als auf das Eisen zu verzichten.

Wir stoppen auch in der Kirche von Kiruna, eine der Ältesten in Lappland. Die wollen sie tatsächlich nicht abreißen, sondern siedeln. Wäre aber auch sonst schade um sie gewesen und Holzkirchen kann man nicht so leicht auseinander nehmen und wieder zusammen bauen. Derzeit bauen sie allerdings noch die Straßen um überhaupt dort mit dem LKW zu fahren, der dann die Kirche transportieren wird.

New Kiruna als Stadt ist nicht sehr spektakulär – wir haben auch nicht viel Zeit. Wir müssen nämlich das Essen für den restlichen Aufenthalt für unsere Hütte kaufen. Wir haben Glück, wir sind nur zu viert. Gibt aber auch Hütten mit dreizehn Leuten. Im Camp angekommen ziehen wir gleich in unsere Hütten ein und es ist schon sehr ein kuschliges Ambiente. Überall liegt Schnee, wir haben einen Ofen und natürlich keine Dusche, sondern nur die Gemeinschaftsdusche. Natürlich schauen wir sofort wie die Wolkenabdeckung für heute Nacht ausschaut, aber da eigentlich draußen ein Schneesturm wütet, wird es wohl nichts mehr mit Nordlichtern.

Den nächsten Morgen starten wir topmotiviert zum Langlaufen. Wir können uns die Ausrüstung vom Camp ausborgen und dann um den See laufen. Das Wetter ist sogar so prächtig, dass ich gerne die Sonnencreme und die Sonnenbrille auspacke. Der See hat teilweise bis zu einem Meter dickes Eis und überall liegen mindestens 20 cm Schnee. Alpines Skifahren gefällt mir zwar besser, aber auf dem Schnee ist Langlaufen dann doch ein gutes Fortbewegungsmittel.

Am Abend starten wir dann in den Nationalpark in Abisko für die Nordlichter. Es soll perfektes Wetter heute sein und wir ziehen uns alle super warm an. Ich borge mir noch bessere Schuhe aus und sie gibt mir auch gleich Schuhe, die zwei Größen zu groß sind und ein dickes Paar Wollsocken. Und ich war froh darüber. Bei unserem ersten Stopp bleiben wir bei einem Lagerfeuer, wo es Suppe und Tee gibt und da sehen wir dann auch bald unser erstes Nordlicht. Zuerst ist es nur ganz klein und man sieht es eigentlich nur auf Kameras, aber bald ist es für alle sichtbar. Kameras können Nordlichter viel besser einfangen als Augen, deswegen sind sie auf Bildern meist beeindruckender als im echten Leben. Aber auch ohne Kamera waren sie echt cool, wie sie sich über den Himmel bewegen und wachsen.

Nachdem wir allerdings dann schon fast zwei Stunden dort waren, beschließen wir zu unserem nächsten Stopp zu fahren – und uns aufzuwärmen. Wir haben Glück, auch beim nächsten Spot sehen wir wieder die Nordlichter. Zwar nicht so intensiv wie davor, aber auch nett. Unser letzter Spot ist einem Skigebiet auf einem Gipfel und da packen die Nordlichter nochmal alle ihre Tricks aus. Wäre es nicht so kalt gewesen, wären wir sicher länger geblieben.

Nachdem wir erst um halb 4 nach Hause gekommen sind, wäre es schon nett gewesen ausschlafen zu können. Allerdings steht für uns eine Snowmobiltour in der Früh nach Jukksjärvi an. In Jukksjärvi gibt es das ICE Hotel und Nutti Sámi Sida, ein Sámi Museum. Die Sámi waren schon seit vielen Jahren in Lappland – bis die Schweden beschlossen haben, dass das Land nun ihnen gehört. Für die Sámi, Nomaden, ein ganz unbekanntes Prinzip. Und wie es leider in der Geschichte passiert, wurden sie von den Schweden kolonialisiert und haben viele ihrer Traditionen verloren. Heute gibt es nicht mehr viele, aber die Geschichte wird zumindest ein bisschen aufgearbeitet.

Im ICE Hotel kann man für 600€ pro Nacht in den billigen Räumen übernachten – die hübscheren Räume sind dann schon bei 1200€ die Nacht. Was es so besonders macht? Fast das ganze Hotel ist aus Eis und es gibt Eisskulpturen. Jedes Jahr im Dezember hauen viele verschiedene Künstler Figuren aus dem Eis und verzieren die Räume. Deswegen müssen die Räume auch konstant auf maximal minus sieben Grad sein – in Lappland nicht wirklich ein Problem. Allerdings kann man dann nur in einem speziellen Thermoschlafsack dort übernachten und man kann erst ab 6 Uhr am Abend rein und muss um 8 Uhr in der Früh wieder raus, weil dann die Touristen kommen. Das, ohne Frühstück oder irgendwas, für 600€? Weiß ja nicht. Aber die Skulpturen und Räume waren schon echt nett, und wir haben nicht 600€ gezahlt um uns das anzuschauen.

Wir beschließen am Abend noch die Grillstelle auszuprobieren – überdacht und windgeschützt. Also eigentlich eh ganz warm. Wir sind nicht die einzigen und jeder grillt sein Essen. Naja und weil wir ja natürlich wieder auf Nordlichter warten, wird es wieder eine lange Nacht. Aber leider ist nichts aufgetaucht.

Am nächsten Morgen können wir endlich ausschlafen, nur am Nachmittag ist eine Hundeschlittentour geplant. Dort angekommen hören wir schon die Hunde heulen. Naja, bei 200 Hunden nicht schwer. Die Hunde sind schon bereit und fast empört, dass wir so lange brauchen. So viel Energie habe ich schon lange nicht mehr gesehen und als es endlich losgeht, können sie es gar nicht abwarten. Die Fahrt geht durch den Wald und unser Guide erzählt uns über die Hunde. Sie selbst ist grade erst mit ihren Hunden von einer 6 Tage Tour in den Bergen zurück gekommen. An einem Tag können sie bis zu 40 km laufen und sie brauchen die Bewegung auch. Ganz vorne lässt sie die Hunde laufen, die rechts und links unterscheiden können – also schon mal nix für mich. Hinten sind dann die jungen Hunde, die eigentlich alles ziehen.

Wir waren zwar ziemlich eingepackt – über die normalen Thermoschichten und Skigewand haben wir nochmal einen warmen Overall bekommen, aber wir beschließen trotzdem am Abend in die Sauna zu gehen. Die Sauna würde im Sommer eigentlich über den See schwimmen, aber derzeit ist sie im Eis gefangen. Der große Pluspunkt der Sauna? Mittendrinnen gibt es eine Luke zum Eiswasser vom See. Und das ist schon angenehm.

Aber dann bricht schon der Abreisetag für uns an. Wir borgen uns noch Schneeschuhe aus und kriegen bisschen stärkere Tennisschläger in die Hand gedrückt. Als mehr retro geht fast nicht, aber sie funktionieren meistens. Mit ein paar Stürzen spazieren wir durch den Wald und kommen zu einem anderen See. Dort wollte eine Freundin ausprobieren wie es ist im Schnee zu liegen. Naja, wir können froh sein dass sie am Anfang nur einen Schuh ausgezogen hat, weil sie ist sofort bis zu Hüfte im Schnee verschwunden und wäre noch weiter gesunken wenn sie nicht von ihrem anderen Schneeschuh gestoppt worden wäre. Also liegend wäre es nicht so leicht gewesen wieder aufzustehen. Aber irgendwann müssen wir dann uns dann doch vom Schnee verabschieden und machen uns wieder auf den Weg nach Göteborg.

14. Abenteuer rund um Göteborg

Wir sind zurück aus Lappland und haben noch eine Woche Ferien. Eigentlich haben wir geplant für drei Tage in der Umgebung Wandern zu gehen, aber das Wetter ist zu instabil. Noch bei strahlenden Sonnenschein ohne Jacke im Park besprechen wir unsere Pläne, am nächsten Tag schneit es uns ein. Naja, wir haben es erwartet und beschlossen in ein altes Militärflugzeugmuseum in einem Bunker außerhalb von Göteborg zu fahren. Dort kriegen wir die Führung von einem enthusiastischen Pensionisten. Leider ist er nur über die Flugzeuge enthusiastisch und nicht über dem Bunker, in dem alles ausgestellt wird, die Helikopter oder die Ausstellung über den kalten Krieg. Zumindest können wir jetzt alle wichtigen alten Militärflugzeuge von Schweden erkennen. Wir haben dann doch noch ein bisschen Zeit über und streunen durch den alten Flugzeugbunker. Die restlichen Ausstellungen waren auch auf Schwedisch, deswegen haben wir beschlossen, das übliche zu machen wenn man nicht schwedisch lesen kann. Die Sachen für Kinder. Das Feldtelefon haben wir zumindest zum Laufen gebracht.

Aber weil es ja April ist, ist am nächsten Tag wieder Sonnenschein und wir machen uns auf in den Norden um dort einen kleine Tageswanderung zu machen. Unser Weg geht durch Winterlandschaften bis zu sonnigen Flecken, wo es sich wie Frühling anfühlt. April halt. Wir enden auf einer kleinen Insel mit Burg, die im Sommer sicher von Touristen überflutet ist. Aber wir haben eigentlich die ganze Insel fast für uns und spazieren durch die Schärengegenden.

Am Donnerstag haben wir beschlossen, Ostern noch ein bisschen nachzufeiern, weil wir alle über Ostern überall in Schweden verteilt waren. Jeder bringt was mit für die Osterjause und ich beschließe Pinzen zu backen. Für meine ersten Pinzen, bin ich eigentlich ganz zufrieden. Natürlich gehört auch Eier bemalen dazu und Eierpecken führ ich dann auch gleich ein.

Das Wochenende nutzen wir um nach Südschweden, genauer Malmö, zu fahren. Dort angekommen spazieren wir gleich durch die Stadt. Unser erster Stopp für Blasenpflaster ist gleich eine der ältesten Apotheken in der Stadt. Dann spazieren wir weiter durch die Stadt zur Kirche. Was generell an skandinavischen Kirchen sehr cool ist, dass sie kleine Spielplätze in der Kirche für Kinder haben. Hab ich noch nie in Österreich gesehen – bin aber vielleicht zu selten in Kirchen.

Die Altstadt gibt auch ordentlich was her, des sind schon nette alte Häuschen. Aber bisschen Sonnenschein macht das Wetter auch immer besser. Ein paar Gewandschichten verlieren sich schon im Gepäck und die Sonnencreme wird geteilt. Als Mittagsessen gehen wir ganz authentisch Falafel essen und anscheinend haben wir auch richtig gewählt, weil wir in einer langen Schlange mit den Locals stehen. Wir genießen unsere Falafelrulle (Falafeldürüm) gleich am Wasser und spazieren dann auch schon weiter Richtung Burg.

Dort erfahren wir mehr aus Zufall, dass das Ticket für fünf verschiedene Museen in der Nähe gilt und 5€ kostet. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und schon haben wir alles im Spind verstaut und sind unterwegs. Wir kriegen noch schnell einen Sticker um überall reinzukommen und schon geht es los. Ich traue mich sogar kurzärmlig raus, so warm ist es. Als erstes besuchen wir das technische Museum – passiert wenn man mit einer reinen Technikerinnengruppe unterwegs ist. Es ist zwar klein, aber es hat ein paar nette Austellungen – auch ein kleines U-boot, durch das man durchgehen kann. Als nächstes teilen wir uns ein bisschen auf, weil ich mit moderner Kunst nicht so viel anfange und lieber den Geschichtsteil des Museums mir anschaue. Dort ist aber leider großteils alles auf schwedisch, deswegen spaziere ich nur gemütlich durch und schaue mir alles an. Mein Schwedisch wird dort gleich auf die Probe gestellt, weil mich ein Familienvater auf Schwedisch anspricht. Ich weiß nicht wirklich was er will, also sage ich, dass ich nicht schwedisch spreche. Ein bisschen verwirrt geht er dann doch. Kurz danach kommt mir, dass er mich mit Museumssticker, kurzärmlig und gemütlichen Gang wahrscheinlich für eine Museumsmitarbeiterin gehalten hat.

Wir beschließen noch das restliche Sonnenlicht mit Eis zu genießen und spazieren zum Meer. Eine Freundin und ich müssen uns allerdings, schon von den Anderen verabschieden, die noch am nächsten Tag nach Lund fahren. Wir müssen beide nach Göteborg, sie zu einer Party, ich zu einer Chorprobe und Lund haben wir beide schon gesehen.

15. Opernbesuche und Kreuzfahrten

Vor Ewigkeiten hat die ganze Gruppe einmal Musicaltickets gekauft – und weil wir viele Leute waren, war es schwierig für alle ein Datum zu finden und dann schien damals der Opernbesuch in ferner Weite. Aber tatsächlich ist er dann doch endlich gekommen und fast pünktlich sitzen wir alle in unserem Balkon für Wicked. Mein Mitbewohner hat ein Ticket für 10 Tage später unabsichtlich gekauft. Das Musical ist echt gut gemacht und zur Pause fliegt die Hexe dann tatsächlich auch mit Seilzug von der Bühne bis an die Decke. Wir haben zwar die billigsten Ticktes ganz oben, aber können sie dafür gut fliegen sehen.

Dann geht es aber auch schon für mich auf den nächsten Ausflug – Tallinn. ESN Sweden, die Organisation für internationale Studenten in Schweden, hat eine kleine Kreuzfahrt von Stockholm nach Tallinn und wieder zurück organisiert. Checkin ist um eins und als wir dort ankommen, geht die Schlange schon bis an das Ende vom Terminal. Glücklicherweise haben wir Freunde, die schon früher da waren und dann kommen wir doch früher zum Checkin. Die Stimmung ist schon richtig gut und ein paar verwirrte Leute wundern sich sicher, warum 2000 Studenten in einem Fährterminal campen und überall Musik gespielt wird. Ein bisschen leid tun mir die normalen Touristen, die mit uns am Boot sind, schon.

In unserer Kabine lernen wir gleich unsere Nachbarn kennen – Deutsche, die in Norwegen studieren und schon seit 24 Stunden wach sind. Generell sind überall Leute unterwegs und bald enden wir in der ersten Kabinenparty von Leuten aus Göteborg. Pünktlich zum Ablegen gibt es eine kleine Willkommensshow und dann beginnen schon die verschiedensten Programme. Wir gehen gleich einmal das Wichtigste an – Abendessen am Buffet. Dann geht es auch schon weiter zu den verschiedensten Aktivitäten und da es auch Party bis spät in die Nacht gibt, ist die erste Nacht eher kürzer.

In Tallinn kommen wir dann um 10 Uhr in der Früh am nächsten Morgen and und fast frisch ausgeschlafen, machen wir uns auf den Weg zu einer Stadtführung. Ich war zwar schon einmal in Tallinn, aber unser Guide macht ein sehr interessantes Programm und wir lernen auch, dass Estland derzeit mit 33 Jahren Unabhängigkeit ihren persönlichen Rekord hat. Die kürzeste Unabhängigszeit war sechzehn Stunden. Nach der Stadtführung spazieren wir noch durch die Stadt, aber weil das Wetter dann doch nicht so lieblich ist machen wir auch einen Abstecher in einer der ältesten, noch laufenden, Apotheken in Europa. Dort gibt es eine kleine Ausstellung zu allen möglichen heilenden Substanzen und natürlich auch eine mumifizierte Hand.

Wir müssen aber dann doch wieder Richtung Schiff aufbrechen, weil wir wieder ablegen. An dem Abend gewinne ich fast das Music Bingo (ein Lied war leider falsch) und wir stellen einen neuen Rekord auf im “Mit zwei Flagge am Boden den Boden zu überqueren ohne den Boden zu berühren”. Auch diesen Abend gibt es wieder Party auf allen Ebenen und dieses Mal ist es unser Ziel den Sonnenaufgang über dem Meer zu sehen. Leider haben die Wolken nicht ganz mitgespielt und wir sehen nicht wirklich viel.

In Stockholm kommen wir dann auch wieder um 10 Uhr in der Früh an und wir machen uns aber auch schon wieder auf den Weg nach Göteborg. Obwohl alle Göteborger Studenten die mit waren einen Zugwaggon gefüllt haben, habe ich noch nie so einen leisen Waggon erlebt. Warum wohl 😉

Die Woche schließen wir dann noch mit einem erneuten Besuch in der Oper ab. Wir haben durch die Studentenliste Tickets zu einer modernen Tanzpeformance um 12 Euro statt 67 Euro bekommen und da haben wir natürlich zuschlagen müssen. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich es verstanden hätte, aber es war trotzdem sehr cool anzusehen.

16 – Cortège!

Chalmers ist einzigartig in Schweden für ihre Cortége. Das ist eine riesige Parade durch ganz Göteborg – mit Paradewagen gebaut von den Studenten von Chalmers. Besonders daran ist, dass wir nur 10 Tage Zeit haben um alles zu bauen. Wir? Ja, ich bin auch dabei. Natürlich muss ich meinen Austausch auskosten. Es war zwar durchaus schwierig in ein Team zu kommen. Elsa hat mich zwar in ihrem Team adoptiert, aber die Schweden haben nicht nur Personalnummern um Ausländern das Leben schwer zu machen, sondern auch Sektionen auf der Uni, denen wir natürlich nicht angehören. Sektionen sind die Studienbereiche, aber obwohl ich Informatik studiere, gehöre ich hier der Pseudosektion Exchange an. Ich weiß nicht genau wie, aber nach ein paar Telefonaten mit den Organisatoren sind ich und ein paar Freunde auch tatsächlich die ersten Erasmusstudenten, die bei der Cortege mitbauen. Das liegt jetzt aber tatsächlich schon ein paar Wochen zurück und die Planung ist schon abgeschlossen und das ist die Woche, wo der Byggplats (Bauplatz) eröffnet wird.

Zur Eröffnung trifft sich mein Team und wir spazieren gemeinsam zum Byggplats. Der Byggplats ist unter dem Jahr ein normaler riesiger Parkplatz, für zehn Tage wird er abgesperrt und zu unserer Baustelle, wo man nur mit Bändchen reinkommt. Dort treffe ich tatsächlich auch ein paar Leute aus dem Chor, also nach ein paar Monaten nach Chalmers, wird zumindest der Johanneberg Campus ein kleines Dorf. Ein Kran fährt ein Sofa weit in die Höhe, ein Typ drauf haltet eine Rede auf schwedisch. Genau weiß ich nicht worum es geht, aber das ganze ist schon ein bisschen eine Einleitung wie streng sie mit den Sicherheitsmaßnahmen hier sind. Dann gibt es ein Feuerwerk am hellichten Tag. Ich wundere mich, dass man da ja eigentlich nichts sehen sollte, aber sie lösen das Problem ganz einfach: Sie lassen einfach eine riesige Explosion mit riesiger Feuerwolke los. Damit ist das Bauen eröffnet.

Wichtig ist auch, wir haben alle weiße Mäntel mit dem Logo von der Cortege bekommen, die natürlich jeder am Byggplats trägt. Wir dürfen zeichnen was wir wollen, nur nicht über das Logo am Rücken. Sollte das passieren, nehmen sie tatsächlich einem den Mantel wieder weg und beseitigen ihn. Wie genau? Es gibt eine wunderschöne Marshmallowgrillstation hier – ein alter Heißluftballon nur ohne Ballon. Die Jacke wird dann um einen Metallstecken gewickelt und in den Brenner gehalten, der die Flammen sicher ein zwei Meter hochjagt. Und ja, normalerweise werden Marshmallows dort gegrillt, es wird nur ca einmal pro Tag eine Jacke verbrennt.

Die meisten Leute zeichnen auf ihre Jacken ihre Sektionsheiligen. Die Heiligen sind auch herrlich – es sind Comic- und Popculturefiguren. Ich hab noch nicht ganz herausgefunden was meine Sektion ist – also entweder habe ich einen Schlumpf oder einen Specht aus den Looney Tunes. Ein bisschen neidisch bin ich schon auf die Chemiker mit Darth Vader und Yoda oder die Elektrotechniker mit Donald Duck.

Was auch besonders am Byggplats ist, ist das die Musik und das unlimitierte gratis Bier. Es wird nämlich für die zehn Tage die ganze Zeit das gleiche schwedische Lied gespielt wird. (Also ich habs schon nach den ersten zwei Stunden auswendig singen können). Wir kriegen Bierkrüge und es gibt einen Zapfhahn, der die ganze Zeit frei zugänglich ist. Es ist zwar “nur” Mellanöl, also 3,5% Alkoholgehalt aber trotzdem spannend, wenn man bedenkt was alles am Byggplats abgeht.

Unsere Nachbarn zum Beispiel motorisieren glaube ich eine Badewanne. Schweißen tut auch jeder und alte Fahrräder werden zerlegt um Wagen zu ziehen. Manche Gruppen haben Glück und haben ein Auto bekommen – die sie teilweiße natürlich auch fast komplett zerlegen. Es wird gesägt und gebastelt.

Wir haben drei Themen gepitcht – ein Barbiedreamhouse (mit Whirlpool), eine Whirlpool in einem Boot das von Fahrrädern gezogen wird und ein trojanisches Pferd. Das Barbiedreamhouse haben wir leider nicht gekriegt, aber dafür das Boot. Original war es eigentlich ein Flugzeug, dass von Fahrrädern gezogen wird um über die Doppelmoral von reichen Firmen und Leuten zu reden, die anderen Leuten sagen, sie sollen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren für das Klima und dann selber mit dem Privatjet herumfliegen. Allerdings hätte das Flugzeug nicht in die Straßen von Göteborg gepasst und wir wollten eigentlich in einem Whirlpool während der Parade sitzen. (Zumindest die Leute, die net radeln müssen)

Was auch besonders in der Bauwoche ist, ist das Bierzelt. Jeden Tag in der Woche gibt es Konzerte und Party bis in die Nacht. Und wenn das Zelt zusperrt ist natürlich der unieigene Club bis in die Früh offen. Die Schlange für das Bierzelt ist lange – wenn man nicht eine halbe Stunde vor Öffnung da ist, kann man eine Stunde mindestens warten. Und die Studenten tun sich das auch an. Aber es gibt auch jeden Tag am Byggplats Bewerbe um einen Expresspass zu gewinnen. Das geht von kleinen Impromptu Shows bis zu ein Auto auf den Kopf stellen und wieder zurück. Naja wir haben leider nicht den Rekord von ca 4 Sekunden geknackt aber wir haben unser bestes gegeben.

Was auch in der Bauwoche passiert, sind die Chalmersmeisterschaften. Klingt jetzt ganz edel, aber es ist ein Bewerb wer das beste Sittning, also ein traditioneller schwedischer Dinner mit Gesang und Shows, veranstalten kann. Es gibt Themen und das Budget vom ganzen Jahr geht dafür fast drauf für die Sektionen. Es sind generell die besten Sittnings die es gibt, aber genauso begehrt sind sie auch. Es gibt zwar jeden Tag ein Sittning aber die Schlangen sind unmöglich lange und ich schaffe es leider in kein einziges.

Wir kriegen auch Programmhefte, die wir verkaufen müssen – naja müssen nicht, aber so können wir auch Geld verdienen. Schweden hat aber ein wunderbares schnelles Bezahlsystem – Swish. Man braucht nur die Telefonnummer ode QR Code und kann eine Sofortüberweisung machen. Klingt in Theorie ganz cool, aber natürlich braucht man dafür eine schwedische Personalnummer. Und weil wir natürlich keine haben, können wir Swish auch nicht verwenden. Aber ich tue mich mit Elsa zusammen und gemeinsam machen wir am Tag der Parade die Stadt unsicher – da verkauft man nämlich am meisten. Ich habe meine fünf Sätze, mit denen ich die Programmhefte verkaufe und tatsächlich reichen sie ab und zu aus. Meistens beginnen die Leute dann aber doch zum Tratschen. Generell sind die Schweden ja ein bisschen bekannt eher introvertiert zu sein, aber sobald man ein gemeinsames Interesse oder andere Gemeinsamkeiten haben, tratschen sie schon gerne.

Ich könnte noch so viel über die Valborgstraditionen (Walpurgis), es geht von Hüte wechseln über Lagerfeuer bis zu Maiblumenanstecker, aber irgendwann muss ich ja dann doch vom restlichen Valborg erzählen. Eins ist klar, die Schweden freuen sich über den Frühlingsstart.

Um 18 Uhr beginnt die Parade, ich habe fast alle meine Hefte verkauft und wir sind schon in der Reihenfolge. Ich bin eine Kellnerin die mit einem Schild neben dem Boot herlauft. Nach 6 Stunden durch die Stadt gehen und Hefte verkaufen, freuen sich meine Füße sehr auf zwei weitere Stunden. Aber es läuft eigentlich ganz gut. Jeder Fleck neben der Strecke ist bummvoll überall warten Menschen. (Der Fotodump von der ganzen Parade kommt dann am Ende;)).

Zwei Stunden vor Start

Generell stellt jeder Wagen ein Ereignis des Jahres dar – es geht von Trump vs Biden über Barbenheimer bis zu vielen schwedischen Sachen, die wir nicht immer verstanden haben. Wir sind allerdings eine lose Nummer, also unser Wagen ist nicht auf einem LKW und wir müssen uns nicht unbedingt daran halten.

Nach zwei Stunden sind wir allerdings wieder zurück und wir müssen unseren Wagen zerstören. Naja der war echt nicht der Stabilste – unsere Fahrradverbindung haben wir während der Cortège sicher fünfmal repariert und die Papierverkleidung hat am Ende dann auch nicht mehr gehalten. Nachdem wir dann alle den Byggplats aufgeräumt, geht aber auch schon eine der größten Feiern von Chalmers los. Das ganze Studentenunionsgebäude ist abgesperrt, es gibt zehn Bars, fünf Tanzflächen und ganz wichtig : drei Hüpfburgen.

Glücklicherweise gibts eine eigene Studentenvereinigung die Fotos von allen Chalmers Events macht.

17 – Im Land der Wikinger und Trolle

Es kommen ein paar Selfstudies Days auf uns zu und das heißt es ist Zeit für einen bisschen größeren Trip.

ESN Göteborg organisiert einen Roadtrip nach Norwegen und da sind wir dabei. Zu Mittag starten wir von Göteborg Richtung Oslo, wo wir dann abends ankommen. Wir kennen zwar Oslo schon aber dieses Mal ist das Wetter deutlich besser.

Den nächsten Tag starten wir mit einer Tour durch Oslo, mit Start im Viggelandpark.

Danach verlassen wir aber schon die Hauptstadt zu unserem eigentlichen Ziel: den Fjorden. Da es doch eine bisschen längere Reise ist machen wir einen Stopp bei der Stabkirche von Borgund, eine der ältesten Holzbauwerke in Europa.

Dann kommen wir aber doch gegen acht am Abend endlich in Luster an und genießen unsere Aussicht auf den Fjord. Und schwimmen natürlich auch drinnen. Wenn man so lange an kalte Temperaturen gewöhnt wird, ist alles was ein bisschen wärmer ist, automatisch Sommer.

Den nächsten Tag starten wir dann wieder früh, weil wir eine Gletscherwanderung geplant haben auf den Nidgardsbreen, eine Gletscherzunge vom Jostedal Gletscher, dem größten Festlandgletscher Europas. Wir treffen unsere Guides und kriegen unsere Ausrüstung. Dann müssen wir aber doch noch ein einhalb Stunden zum Gletscher wandern, weil auch der leider klimawandelbedingt schrumpft. Am Gletscher werden die Steigeisen angezogen und wir werden ans Seil gehängt. Der Eispickel scheint am Anfang eher symbolisch, is aber in der Steigung dann doch ganz nett.

Unser Guide erzählt uns durchaus viel über den Gletscher – zum Beispiel dass man das Wasser aus den Gletscherpools zwar trinken kann aber nicht unbedingt viel, weil viele tote Tiere im Gletscher sind und das zu Bakterien im Wasser führt. Im gleichen Moment beginnt die andere Seilgruppe aus unserer Reisegruppe aus dem Pool zu trinken. Naja es haben zumindest alle überlebt.

Nachdem wir den Abstieg überlebt haben und wieder bei unseren Hütten sind starten wir noch eine Runde Schwimmen in den Strahlen der letzten Abendsonne (was in Norwegen ca halb 9 ist) und grillen.

Natürlich nicht um 9 Uhr am Abend

Aber auch für den nächsten Tag ist eine Wanderung geplant. Unser Ziel ist eine alte Farm, die den Fjord überblickt. Fuglesteg liegt auf 630 Metern Höhe und heißt übersetzt Vogelstange, weil nur die Vögel es erreichen können. Naja wir haben es auch geschafft aber es war schon durchaus steil.

Das war aber tatsächlich nur vormittags, weil wir noch nach Bergen wollen. Am Weg nach Bergen gibt es natürlich wieder einen Zwischenstopp zum Füße vertreten und der ist natürlich ganz gut bei Tvindefossen, einem Wasserfall, gelegen.

Abends kommen wir dann an und nach einem schnellen Abendessen beschließen wir noch ein bisschen durch die Stadt zu spazieren. Jetzt ist unser Hostel ziemlich weit auf einem der umliegenden Berge gelegen und wir wollten einen anderen Weg zurück nehmen. Manche Leute würden sagen wir haben uns verirrt, wir nennen es Abenteuer.

Aber am nächsten Tag haben wir dann doch mehr Zeit um alles anzuschauen und spazieren die volle Stunde nach Bergen Downtown runter. Bergen ist generell die regnerischste Stadt Europas mit ca 300 Tagen Regen aber wir haben nur Wolken erwischt. Also eigentlich prächtiges Wetter. Die Kirschbäume stehen in voller Blüte und wir spazieren den ganzen Vormittag durch die Stadt.

Leider ist das aber auch schon unser letzter Tag und wir müssen uns wieder in Richtung Norwegen bewegen. Aber davor machen wir noch einen Zwischenstopp in Flåm, wo wir ein Boot nach Gudvangen nehmen um die Fjorde auch vom Wasser zu sehen.

Damit ist aber endgültig die Action vorbei und unsere Nachtfahrt nach Göteborg startet. Zumindest haben noch ein paar Elche bei Dämmerung aus den Wäldern geschaut und sich verabschiedet.

18 – die kleinen Abenteuer

Nachdem ich im Vergleich meinen Mitstudenten sehr früh mit der Uni fertig bin, tatsächlich Mitte Mai, gibt es viele Gelegenheiten für kleine Ausflüge. Und weil es auch schon paar davor gegeben hat, lassen sich alle gut zusammenfassen.

Wenn eine Freundesgruppe nur aus Leuten besteht, die zum ersten Mal in Göteborg lebt, kommt es doch zu mehr Ausflügen als in Graz. Zum Beispiel haben wir die Hütte von unserer Uni gemietet. Ca eine Stunde von Göteborg entfernt, liegt sie ganz idyllisch am See. Wir waren schon einmal für ein paar Stunden Sauna in einer riesigen Gruppe dort, aber dieses Mal wollen wir “nur” zu 15t dort übernachten. Natürlich wird gegrillt und sauniert und die Gegend genossen. Ich muss schon sagen, es ist schon ein Luxus, dass man die Hütte so einfach von der Uni mieten kann. Und wie viel hat die Übernachtung pro Person gekostet? Umgerechnet ca 6 Euro.

Ein anderes kleines Abenteuer war dann doch näher. Irgendwann sind mein finnischer Mitbewohner und ich drauf gekommen, dass wir beide von unseren Vätern sehr früh Bryan Adams gezeigt bekommen haben und durchaus gern hören. Und zufällig kommt Bryan Adams auch nach Göteborg. Also haben Aapo und ich uns Stehplätze ergattert und zufällig rausgefunden dass auch andere befreundete Austauschstudenten zu dem Konzert bekommen. Wie soll ich sagen, wir haben den Alterschnitt zwar deutlich gesenkt aber es war ein echt cooles Konzert. Wir waren früh genug da, dass wir sozusagen in der sechsten Reihe waren und es war ein reiner Genuss. Und Aapo hat die Drumsticks vom Schlagzeuger gefangen.

Mein nächstes Abenteuer ist dann doch ein bisschen weiter weggegangen – nämlich Copenhagen. Lisa ist nämlich gerade dort und da muss ich die Zugverbindung doch glatt ausnutzen. Copenhagen ist echt schön und bei gutem Wetter nur noch besser. Wir sind durch die ganze Stadt spaziert und haben natürlich ganz authentisch HotDogs (auch in vegetarisch) und Flødeboller (Schwedenbomben) gegessen.

Dann is es aber für mich doch auch zurück gegangen, weil mein erstes Chorkonzert in Schweden ansteht – mit dem Damenchor von Chalmers. Ganz anders als mit den Keplerspatzen, nämlich komplett auswendig und mit Choreografien. Aber ich bin sehr froh dass ich den Chor hier ausprobiert habe und werde nicht nur gute Erinnerungen, sondern auch Freunde behalten.

Das letzte kleine Abenteuer war dann unsere Kanutour. Wir haben Kanus gemietet und sind in einem Naturreservat durch die Seen gecruist. Es war nicht nur sehr schön und ruhig, und es hat natürlich eine kleine Grillsession am Ende direkt am See gegeben.

19. Till Berlin

Berlin? Ja Berlin. Mein Chor macht eine Tournee nach Berlin und ich bin eine der frischen Sängerinnen, die auch mit darf. Also starten wir um 8 Uhr in der Früh zu 39gt im Bus Richtung Deutschland. Schwedische Chorkultur ist ja sehr tiefgreifend, deswegen haben wir sogar zwei selbst geschriebene Gesangsbücher mit großteils Trinkliedern. Und natürlich auch ein alter 80ziger Hit (Calcutta), der für die Tournee um gedichtet wurde auf Till Berlin (Nach Berlin) Das heisst die meiste Zeit im Bus wird gesungen. Damit es schneller geht nehmen wir die Fähre von Gedser nach Rostock und ehe wir uns versehen sind wir schon um 10 am Abend in Berlin.

Ein bisschen komisch ist es schon – ich bin zum ersten Mal seit langem in einer deutschen Stadt aber ich höre nur Schwedisch und spreche Englisch (und ein bisschen schwedisch wenn wir über die Deutschen reden). Wir wohnen direkt am Alexanderplatz und trotz langer Busfahrt spazieren wir für ein paar Drinks noch durch die Gegend.

Den ersten richtigen Tag in Berlin starten wir gleich mit einer Probe – wir haben ja schließlich drei Konzerte hier. Aber nach der Probe haben wir einen komplett freien Nachmittag und ich treffe mich mit Léna, die ja grad in Berlin als Austauschstudentin lebt. Ich bekomme den besten Döner in Berlin (war schon ziemlich gut) und dann fahren wir noch zum alten Flughafen Tempelhof, wo wir herumspazieren.

Am Abend treffen wir dann aber unseren befreundeten Chor aus Berlin, den Schillerchor. Wir singen zwar keine Konzerte gemeinsam, aber zumindest gemeinsam singen wollen wir einmal gemeinsam. Ganz berlinerisch lassen wir den Abend (oder eher die Nacht) mit Getränken vom Späti ausklingen.

Am nächsten Tag beschließen wir einen Streetartspaziergang durch Kreuzberg zu machen und kommen auch beim Checkpoint Charlie vorbei.

Nach einem Mittagsessen beim Dönermann wo ich Dolmetscher für meinen Chor spiele, starten wir aber Richtung Schloss Charlottenburg. Schon nettes Palästchen mit netten Gärten.

Ein paar Tage vor der Tour bin ich tatsächlich drauf gekommen, dass ich nicht die einzige Tänzerin im Tourneechor bin und wir haben gemeinsam beschlossen uns eine Tanzparty rauszusuchen. Die Lindy Hop Tänzer sind in der Überzahl und wir enden auf einer sehr netten und lauschigen Feier mit Live Musik.

Den Mittwoch starte ich mit einem ausgedehnten Spaziergang durch das Regierungsviertel bis zum Brandenburgertor, dass leider schon als großes Public Viewing für die Fußball EM abgesperrt ist. Aber nach dem Mittagsessen geht es schon in die schwedische Kirche, wo wir einen Gottesdienst musikalisch gestalten. In der Kirche wird nur schwedisch gesprochen, fast hätte ich es schon vermisst.

Nach dem Gottesdienst hat der ganze Chor einen Raum in einem georgischen Restaurant reserviert. Dort bekommen wir ein Sharingmeal und unser Kellner sagt noch dass es ein Festmahl ist. Und das war es. Georgisch kann ich aber wahrscheinlich nur in Berlin essen – normalerweise gibt es nicht sehr viele vegetarische Alternative. Aber in Berlin, der Hauptstadt der Veganer, gibt es das natürlich leicht. Ganz nach Chortradition wird natürlich viel getrunken und gesungen und am Ende kriegt unser Kellner auch noch ein Liebeslied von allen dargebracht.

Der nächste Tag startet vielleicht etwas später aber wir sind dann schon bald am Weg zur East Side Gallery – ein Teil der Hintermauer auf der sehr viele Kunstwerke aufgemalt sind.

Nach dem Mittagessen suchen wir uns taktisch einen Park und nappen noch ein bisschen – heute steht unser großes Konzert an. Wir singen in der Matthäus Kirche samt Kunstausstellung die von der Decke hängt. Als eine der drei deutschsprachigen Chormitglieder bereite ich noch meine Rede vor und dann geht es auch schon los. Auf jeden Fall ein sehr gelungenes Konzert.

Den Abend lassen wir noch gemütlich bei einem Italiener und einem Spaziergang nach Hause ausklingen. In unserem Hostel ist auch gerade Karaokenacht. Da momentan nur Teenager auf Berlinwoche da sind, singt natürlich niemand. Wir sind vier Mädels aus dem Ladieschoir und perfekt in den Stimmen aufgeteilt, deswegen schnappen wir uns die Mikrofone und performen Dreamgirls aus unserem Konzertrepertoire vierstimmig. Wir hätten die Teenager gern noch weiter unterhalten aber dann haben uns doch unsere sehr wenigen Stunden Schlaf vom letzten Abend eingeholt und wir beschließen uns zurück zu ziehen.

Der nächste Tag ist unser letzter voller Tag, aber auch ein sehr besonderer. Wir singen nämlich vier Stücke im Berliner Dom. Jetzt hab ich schon in so vielen Kirchen gesungen, aber das war schon sehr besonders. Wir bleiben noch für die Mittagsandacht. Kurz sehe ich noch meine Eltern, die ja gestern in Berlin angekommen sind, dann habe ich aber schon eine Führung durch ein altes Stasigefängnis.

Die Führung war wirklich interessant, viel mehr als man in der Schule lernt und gut aufbereitet. Schon schlimm was vor nicht einmal so langer Zeit passiert ist und wenn man durch die Zellen geht, ist es schon nochmal näher.

Am Abend haben wir unser Finalsittning und alle werfen sich dafür in die feine Schale. Wie jedes Sittning natürlich mit viel Gesang, aber auch Gyckels, die kleinen Acts von kleinen Gruppen. Ich nehm natürlich am Frauengyckel teil, wo wir uns ein bisschen über den Bass 1 lustig machen (ca 80% der Männer war original Bass 1 hat sich aber für die Tournee in der eine andere Stimme gequetscht, weil sie sonst nicht mit fahren hätten dürfen, weil wir zu viele hatten). Dieses Mal hab ich aber auch ein eigenes Gyckel organisiert, nämlich das der Deutschen und Österreicher (plus einen fließend deutsch sprechenden Schweden, weil wir einen Tenor für das Quartett brauchten).

Aber auch das Sittning neigt sich zu Ende und wir suchen uns noch eine Bar für den Abschluss. Gar nicht so leicht wenn Deutschland wenn gerade für die EM spielt. Aber irgendwo finden wir ja dann doch noch ein Plätzchen.

Der nächste Tag steht dann schon im Sinne von Checkout und Abschied, weil ich viele Leute lange nicht mehr sehen werde. Ich bringe meine Sachen zu Léna und dann treffe ich mich aber schon mit meinen Eltern um mit ihnen Berlin unsicher zu machen.

Wegen Regen schauen wir in das Spionagemuseum das sehr gut aufgebaut und recherchiert ist. Natürlich gibt’s auch ein paar interaktive Spielchen, wobei ich fast alles schaffe bis auf das Laserlabyrinth. Vielleicht bin ich doch eher Q und nicht James Bond.

Der Regen ist großteils weg und wir schauen noch zum Checkpoint Charlie bevor wir einen Termin für die Reichstagskuppel haben.

Dort oben hat man eine wunderbare Aussicht und auch die Geschichte des Reichtags is sehr nett aufgearbeitet.

Danach treffen wir uns noch mit Léna für ein Abendessen am Humboldt Forum, was ein wunderschöner Abschluss für meine Woche in Berlin war.

20. Der Abschied

Mit meiner Rückkehr nach Göteborg bahnt sich aber auch mein Abschied an.

Meine Eltern sind noch ein paar Tage in Göteborg und wir machen natürlich die wichtigsten Sachen – das Archipelago und Haga.

Dann muss ich aber auch schon beginnen zu Packen – die meisten Sachen nehmen sie mit und mir bleibt nur ein Rucksack für Interrail.

Eine kleine Reise unternehme ich noch – nämlich nach Skåne (Südschweden) um Midsommar zu feiern. Minou aus meinem Chor hat mich und eine andere Freundin aus dem Chor eingeladen. Wir sind zwar leider zu spät für das Tanzen um den Maibaum aber es gibt dann noch ein gemeinsames Essen mit Freunden in einem typisch südschwedischem Haus irgendwo im Nirgendwo. Der Regen macht unseren Blumenkränzen leider auch einen Strich durch die Rechnung, aber das allererste was ich über ein authentisches Midsommar gelernt habe, ist dass es mindestens einmal regnet. Und den Part wo man authentisch mit Freunden bis spät in den Morgen feiert haben wir dafür hinbekommen.

Zurück beginnt dann aber auch schon das Haus putzen. Die Details erspare ich euch, aber anscheinend ist Sauber machen für manche Leute doch sehr schwer. Naja hätt ich mir denken können bei dem Verhalten von meinen Mitbewohnern in den letzten paar Monaten aber zumindest habe ich es am Ende einigermaßen repräsentabel hinbekommen.

Die letzte Woche ist dann noch mit noch den letzten Highlights, wie den Vergnügnungspark Liseberg, und sehr vielen Abschieden gefüllt.

Ein bisschen schwer fällt mir der Abschied schon, es war ein wirklich schönes Semester im Norden.

Landet av Oljegrunning

Wir haben zwei Ziele: hoffentlich Polarlichter zu sehen und im Winter Tromsø und Senja zu erkunden.

Also auf geht’s. Zu früher Stunde auf den Flughafen, Taxi ist schon am Vortag reserviert… und ‚kummt net‘ um 04:30. Grmpf. Angerufen bei 878 um 04:35: ja alles da, ist am Sonnen*weg*, obwohl wir für Sonnenhang reserviert haben. Da wir schon öfter Pakete für den Sonnenweg falsch erhalten haben, wissen wir wo der ist und wie lang man von dort braucht. Aussichtslos.

Ab ins eigene Auto, denn bis 0515 sollte unser Gepäck abgegeben sein. Finden einen leistbaren Dauerparkplatz, geben das Gepäck ab, durch die Sicherheits Kontrolle und schon sind wir im Fliga.

Wobei damit die zweite Hürde der Reise genommen ist: Es ist Mittwoch, eigentlich wollten wir am Dienstag starten, doch der Lufthansa Streik hat uns voll getroffen. Zum Glück haben wir recht flott am Sonntag davor reagiert und mit dem Chat Bot umgebucht.

Somit geht’s über Wien direkt nach Tromsø. Mit Austrian und sogar einem Käseweckerl😇 zu Mittag, dauert der Flug doch 4 Stunden.

In Tromsø angekommen, das Gepäck erfolgreich bekommen, und mit den Öffis in die Stadt. Das geht ganz smooth, denn es fährt eine eigene Buslinie mit Stopps bei allen Hotels. Sehr praktisch!

Gleich nach dem einchecken im Hotel und Umstieg auf Bergschuhe geht’s los durch die Stadt

Vorbei am Hafen

Eins merken wir gleich. Hier lebt man mit dem Winter und nicht gegen ihn. Geht ja auch nicht anders, denn es wird zwar gut geräumt aber nicht gestreut. Wer hinfliegt ist selber schuld, und an den Geschäften am Eingang hängen überall die Bilder ‚no shoes with Spikes‘. Selbstverantwortung ist das Thema.

Schneehaufen mitten in der Stadt sind ganz normal

Wir peilen die Brua an, die uns rüber zur Talstation von Fjellheisen führt.

Aber zuvor noch vorbei an ein paar netten originalen Häusschen, die diverse Museen enthalten

Bis wir den Weg über die Brua finden, verirren wir uns ein bisschen, doch ‚Umwege erhöhen die Ortkenntnis‘ und diesmal auch die Eindrücke.

Da waren ein paar nette Gässchen am Weg

Bis wir wie so mach andere Touris über die Brücke stapfen

Warum Touris? Nun schnell erkennt man dass nur dort ein bisschen getreut wird wo Touris unterwegs sind😉.

Über die Brücke gehen ist lässig, weil man recht klass auf die Stadt sieht

Und auch Richtung Fjellheisen

Das Lichtlein auf der Bergspitze ist die Bergstation einer Seilbahn. Da wollen wir hin. Zuvor aber kommen wir noch an der Artic Cathedral vorbei, die nett am Ufer liegt

Zweimal ums Eck schon sind wir dann bei der Talstation zum Fjellheisen und rauf geht’s. Der Blick von oben ist wirklich magisch

Ein Lichtermeer in alle Richtungen und es ist grad mal 18:00

Wir bestaunen die Gegend oben, spazieren noch ein bisschen durch den Schnee. Wirklicher trockener feiner Schnee, der dort meterhoch liegt und der auch grad frisch dazu gekommen ist am Vortag, wie uns ein paar Skifahrer in der Gondel erzählen. Wie sie runter kommen? Statt einer GoPro haben sie ordentliche Led Scheinwerfer am Kopf und so sagen sie, düsen sie runter.

Eine heiße Schokolade im Kaffee oben verkürzt die Wartezeit zur Gondel und schon gleiten wir wieder ins Tal.

Für den Rückweg haben wir die Tromsø Busapp bezwungen, und ersparen uns die einstündige Wanderung zurück in die Stadt.

Noch kurz vom Torgsenteret zum Hotel geschlendert, vorbei an Geschäften in der Hauptstraße die Farbe verlaufen.

Die Prioritäten sind halt anders als bei uns und sind die norwegischen Farben auch als Mercedes unter den Hausanstrichen bekannt. Ist hier wichtig. Und war uns auch, haben wir unser Haus auch damit gestrichen.

Daher kommt auch der Titel weil Georg, als wie vor vielen Jahren in Stavanger waren, beim Anblick eines Farbgeschäfts gemeint hat jetzt ist er ‚im Land des Oljegrunnings‘. (Oljegrunning war die Grundierung die wir viele Jahre zuvor/zuvor auf unser Haus gestrichen haben😅)

Egal das Snack Buffet im Hotel noch geplündert und tot müde ins Bett gefallen, hat unser Tag doch um 03.30 in Graz begonnen

Elgfare

Aufgestanden nach einer langen Nacht, die wir wie Steine geschlafen haben. Das Frühstücksbuffet ist nordisch: es gibt auch Fisch in verschiedensten Arten, und danach sind wir sicher für zwei Tage satt.

Polarlichter gabs keine in der Nacht, das war aufgrund des Kp Index von 2 vorauszusagen und die eifrigen Wiener haben das auch beim Frühstück untereinander diskutiert und bestätigt. Immerhin haben wir dafür gut geschlafen.

Haben um 10:30 ein Auto reserviert, denn wir wollen ans Südende von Senja, nach Rødsand. Ein Örtchen in the middle of nowhere aber wenns wirklich eine Aurora gibt ein sensationelles Platzerl.

Los geht’s: durchs Land und nicht mit der Fähre von Brensholmen, weil die erst um 1500 fährt.

Durch tiefen Winter auf Schnee Fahrbahn geht’s ohne Probleme mit 80km/h dahin, den die Spikes sind hier Usus.

Vorbei an coolen Gebirgs Formationen, alle natürlich ordentlich verschneit

rauf auf Pässe, die zwar den Namen tragen aber es sind in Wirklichkeit Erhebungen mit 300hm wo die Straße gemütlich rauf geht.

Und ja wir sind wirklich weit im Norden, wissen wir zwar eh, aber die Straßenschilder rufen es dann noch mal ins Gedächtnis.

Vorbei geht’s entlang von Meeresarmen aber die meistens offen sind, aber wenn die tief imm Land sind, also weit weg vom offenen Meer, dann sind sie auch große weiße zugefrorene Flächen

Ein Großteil der Route begleiten und Schilder mit ‚Elgfare‘ , teilweise mit blinkendem Licht und ‚Stor Elgfare‘, aber anscheinend sind die Elche auf Ferien in Spanien oder halten grad Siesta in einem Birkenwäldchen, jedenfalls sehen wir keine.

In Rødsand angekommen, finden wir auch tatsächlich unser Apartment, und gehen

Runter zum Kai, schauen über die Bucht und bewundern die bizarren Berge auf der anderen Seite der Bucht.

Senja

Da bahnt sich ein ziemlich wunderbarer Tag an und nach einem schnellen Frühstück sind wir auch schon draußen bei der Tür. Naja der Weg zum Auto ist eine Challenge weil Eis vom Feinsten zwischen uns und dem Auto liegt. Die paar Meter gehen wir wie auf rohen Eiern. Geschafft!

Erster Halt ist in Stonglandseidet, gleich um die Ecke bei uns. Ein paar Boote schaukeln in dem kleinen Hafen und

die Kirche steht auch malerisch im tiefen Winter vor dem Bergen. Vor der nexten Abzweigung allerdings stehen ein paar Rentiere rum

Vorsichtig dran vorbeigefahren und auf geht’s zuerst entlang der Küste und dann durchs Land

Ziemlich lässiger Tag durch ein Winter Wonderland. Alles auf Schneefahrbahn

Aber mit Spikes geht das wie auf Schienen

Sooo viel Landschaft im tiefsten Winter

Wir peilen ja die Senja scenic route an und da ist der erste halt Bergsbotn.

Eine riesige Bucht in die man von oben einfährt. Sind dann noch nach Skaland abgezweigt und in der Sonne die Straße hinuntergegangen

Rauf auf den Berg und auf der anderen Seite runter in den Steinfjord

Ebenfalls eine riesen breite Bucht, wo sich ein nettes Plätzchen für einen Mittagssnack bietet. Aussteigen ist schwierig weil überall Glatteis vom feinsten. Olympisch würde ich sagen.

Aber in Tungenes ziehen wir die Grödel drüber und stapfen übers glatte Eis wie echte Pros.

Das ist wirklich eine spektakuläre Location und ohne Grödel wären wir da nie an den Strand runtergekommen. Mit der Sonne im Rücken

Ist der Ort wunderwunderschön!

Die Küste entlang durch ein paar Tunnel geht’s weiter vorbei am Ersfjordstranda, der zwar nett ist, aber wohl im Sommer eher seine Badequalitäten mit Sand und so auspackt.

Mefjordvær ist unser nettes Ziel und wir bestaunen wieder mal einen Ort in einem Fjord

Hat natürlich auch eine gegenüberliegende Seite😉

Der Tag neigt sich schon, es geht gegen 14:45 zu und die Sonne wird schon schwach, aber wir möchten noch nach Husøy

Am Weg dorthin sehen wir noch Selga, ein Berg der recht bekannt ist auf Senja weil er so schroff abfällt.

Das ist im Sommer sicher eine lohnende Tour, kann man von der Hinterseite recht gemütlich rauf.

Husøy ist eine kleine Insel die mit einer künstlichen Landverbindung einen geschützten Hafen hat. Wie alle diese Orte leben sie vom Fischfang und Husøy hat auch eine Fischfabrik.

Wir schlendern durch den Ort bestaunen den Fjord in dem das liegt

Und traben bis zum Leuchtturm nach vor

Letzter Blick zurück

Und wir reiten wieder quer über die Insel zurück

Schon sehr cool Senja. Auch im Winter, wenn auch der Focus der Insel eher der Sommer ist und die vielen Wanderungen die man unternehmen kann

Spearfishers

So ein Prachtwetter wie am Tag zuvor gibt’s nicht jeden Tag, aber wir starten etwas später zum zweiten Teil der Scenic Route nach Gryllefjord. Das geht zuerst wieder entlang der Küste und durch die Berge aber dann ist der erste Stopp Hamn, was ganz unpoetisch Haven bedeutet.

Am Parkplatz quatschen wir mit einem jungen Mann der gerade in einem Neopren Anzug aus dem Wasser steigt. Jetzt war uns an Land mit dicker Jacke schon kalt, und er hat gemeint dass geht eh. Nur seine Hände sind kalt….

Sic. Und sein Kumpel ist noch im Wasser und dann tauschen sie Handschuhe, dann geht er wieder rein…. Eigentlich wollten sie Fischen… hae wie? Angeln? Nein, nein spear fishing. Und schon kommt sein Kumpel raus mit Boje, Harpune und flossen. Die zwei leben in einem anderen Universum☺️

Weiter geht’s entlang der Küste und dann vollkommen unerwartet in den Berg rein uns schon sind wir auf der anderen Seite in Gryllefjord

Auch hier gibt’s wieder eine Fisch Fabrik und wir schlendern bis Landsend, treffen die 4 jungen Franzosen vom Vortag aus Husøy und tauschen lächelnd ein ‚Bon Jour‘ aus.

Von Gryllefjord gibt auch eine Fähre auf die Vesteralen, doch da tut sich nix bis Mai.

Am Rückweg quatscht und noch ein Norweger an, der grad vor seinem Haus schaufelt. Es entwickelt sich ein langes sehr nettes Gespräch wo er erzählt was es mit den Fischen vor den Häusern auf sich hat, wie lang sie trocknen müssen, dass Fischzunge ganz lecker ist.

Außerdem hat er Kabeljau in der Kiste vor dem Haus stehen, weil er am Abend Gäste erwartet. Weiters lernen wir das Fisch Leber ganz gut ist und Fischeier sowieso. War wirklich nett mit ihm zu tratschen, aber wir müssen nach einer halben Stunde weiter

Glauben wir☺️. Keine 100 Meter weiter treffen wir die spear Fisher wieder. Diesmal in Zivil also ohne Neopren. Aber nur mit dickem Flanellhemd. Ich sag’s ja: anders Kälteempfinden. Auch die beiden erzählen was sie da machen: sie arbeiten in einer Fischfabrik, und haben ausnahmsweise heute frei, weil der Wind so geht, und dann die Boote keine Fische fangen, die sie in der Fabrik aufschneiden. Viele Geschichten und die Zeit läuft nur so dahin. Nach sicher auch einer halben Stunde verabschieden wir uns und schaffen es weiter nach Torsken.

Allerdings ist es wirklich spät, der Rest von Sonne schon untergegangen, und der eisige Wind hat das Kommando übernommen. Damit wird das in Torsken nur ein Drive Through, und wir machen uns wieder auf den Heimweg nach Rødsand.

Åndervatnet

Wir haben ja auch Schneeschuhe mitgenommen, wenn wir schon mal da sind. Am Weg zu unserem Appartement liegt der Ånderdalen Nationalpark und da ist eine Route zum Åndervatnet angeschrieben

Also los geht’s. Ist ein netter Tag, wir fahren zum Parkplatz, besiegen die EasyPark App und schon sind wir unterwegs

Das geht recht gut und anfangs glaubt man, dass man gar keine Schneeschuhe braucht, weil der Weg eh ausgetreten ist. Hmmm, das ändert sich schnell, der Weg ist zwar ausgetreten aber man würde gnadenlos einsinken

Anfangs geht’s eher eben dahin einen Hügel hinauf und später über ein Moor drüber

Und immer weiter in ein Tal hinein, Richtung eines Sees. Wir stapfen da ziemlich allein durch die Landschaft, später dann durch Birkenwälder immer leicht bergauf.

Was die Elche wohl sagen wenn wir ihnen begegnen würden? Zum Glück sehen wir nur ihre Spuren

Die sich tief in den Schnee eingraben. Am Halfwaypoint sind wir noch guter Dinge, den See zu erreichen, aber danach geht’s immer mehr bergauf und bergab und es wird anstrengender.

Bei 4.5km (von 6) ist dann aber der Wendepunkt erreicht, weil es beginnt zuzuziehen, und die Zeit ist aus. Wir müssen ja auch noch 2 Stunden zurück und ab 1500 wird es hier diesig. Lauter gute Gründe umzudrehen, denn müde warten wir nicht😇

Also geht’s wieder zurück. Versuchen am Rückweg noch ein paar Spanier um 1330 von 4 km Weg zum See abzuhalten, weil sich das mit und nimmer ausgeht. Wir sind ganz zackig gegangen und haben 20min für den Kilometer gebraucht….

Anyway wir kommen um 1430 zurück, sind gut fertig, und froh beim Auto zu sein, weil es immer bedeckter wird.

Moral: Sehr klasse, aber man ist mit Schneeschuhen doch viel langsamer. Und man kommt in tolle Gegenden wo man wirklich ganz allein ist.

Autumn Italy

Reiten am Donnerstag los, gar nicht schlecht um 20 vor 11 losgekommen!

Dahin geht’s bis zum ersten Kaffee bei der Autobahn Raststätte am Wörthersee. Der Cappuccino ist immer ein Muss, auch wenn der Italiener hinter uns amüsiert die Häferlgröße kommentiert: Da kann man ja drinn schwimmen😉. Ja ich geb’s zu es sind wirklich ordentliche Humpen!

Fahrerwechsel und es geht weiter über Tarvis. Diesmal möchten wir den Spar in Gemona auslassen, fix entschlossen düsen wir nach Süden, doch dann: 28 Minuten Stau vor Udine. Da muss man in Gemona abfahren🤩

Natürlich kaufen wir nur eine Milch und Brot fürs Frühstück…. Ich bin dann die Klappbox aus dem Auto holen gegangen, damit wir alle italienischen Schätze raustragen konnten. Standhaftigkeit war schon immer unsere Stärke😅

Die Autobahn nach Venedig hat ordentlich zugelegt, und ist fast durchgehend 2 mal 3spurig. Wir schnurren mit Tempomat nach Süden. In Venedig ist wie immer Action, aber wir kommen ohne Stau durch und sind schon auf der Gerade nach Bologna

Wieviel Kurven gibt’s zwischen Venedig und Bologna? Zwei, drei? Jedenfalls ein gefundenes Fressen für den Tempomat.

Ging irgendwie schnell diesmal und kaum versieht man sich waren wir auch schon dort.

Auf nach Westen in Richtung Parma, auf der Gegenspur ein gefühlt 20km Stau von Lastingern auf zwei Spuren. Nun weiß ich wo all die Motoren bei MAN, die ich mal dort gesehen hab, eingebaut werden.

Bei Reggio Emilia haben wir einen Campingplatz ausgemacht, den wir anpeilen. Um die Jahreszeit einen offenen Campingplatz zu finden ist gar nicht einfach. Aber nach einer Unzahl von Kreisverkehren im Großraum Reggio Emilia erreichen wir unser Ziel.

Die Rezeption versteckt sich zwar hinterhältig, aber auch das lässt sich in der Dunkelheit finden. Dach beim Bus aufgemacht, schnell das Bettzeug raus, und voila wir sind da.

Hungrig wären wir auch, haben ja nix gegessen den ganzen Tag! Der Campingplatz hat ein Ristorante, keine schnelle Pizzeria, nein ein super net umgebautes altes Bauernhaus, mit wirklich guten Sachen. Ein Ristorante halt.

Ziemlich gut gegessen, ein Fläschchen Lambrusco dazu, und ein Panacotta als Nachspeise, Yammi! Da fällt man danach gut ins Bett, vorallem wenn es nur ein paar Schritte bis zum ‚Bett‘ sind.

Chrrr und gute Nacht. Sehr klasser Reisetag.

Canossa… Gang

Ziemlich netter morgen bei Reggio Emilia, jedenfalls so nett, dass wir draußen frühstücken

Zusammengepackt, den Hofladen des Agri Tourismo auf dem der Campingplatz war, noch durchstöbert, den einen oder anderen Balsamico mitgenommen und dann ging’s ab über die Berge.

Vorbei am Castello Rossena

In Richtung Castello Canossa

Rundum ist eine eigene Landschaft: Sand, oder Sandstein oder Löß erodiert frisch fröhlich und nach jedem stärkeren Regen schaut es hier wahrscheinlich anders aus, und der Bach unten hat viel zu transportieren.

Natürlich müssen wir auf die Ruine von Canossa hinauf

Vorbei an der kleinen Bar unten, wo gerade eine Schulklasse auf Wandertag versorgt wird.

Rauf geht’s dann auf das Castello der Matilde, die um 1000 eine bedeutende Frau war und der recht viel Land in der Gegend gehört hat, eben auch das Castello.

Nachdem der Papst den deutschen Kaiser gerade mal aus der Kirche rausgeschmissen hatte, der Papst auf Canossa weilte, musste der deutsche Kaiser zum Papst nach Canossa pilgern um wieder rehabilitiert zu werden.. Daher Canossa-Gang.

Wir wollten nur rauf, waren die einzigen aber ich verstehe schon warum rundum Castellos auf den Hügeln sind, die in die Ebene schauen

Es schaut schon mega cool aus dort!

Nach einem kleinen Stückl Pizza in der Bar am Fuß des Castellos ging’s dann weiter nach Castelnovo ne Monti. Die Straßen dort sind ein bisschen eine Challenge, ist kurvenreich ein Hilfsausdruck. Weiters ist der Untergrund wahrscheinlich ähnlich dem bei Castello Canossa, eben sandig, und daher gibt ein Teil der Straße manchmal nach und man fährt halt durch fühlbare Dellen.

Im Prinzip überqueren wir den Apenin auf Nebenstraßen und dort gibt’s wirklich nette Aussichten.

Weiter geht’s nach Cervarezza und über den ersten Pass zum Passo Cerreto

Auf 1200m ist dort wirklich frisch, der Nebel fällt ein, ein bissi wie auf den Alpenpässen.

Runter geht’s dann durch kleine Kurven ohne Ende Richtung Fivizzano und La Spezia. Die Autobahn nach Rapallo war dann richtig entspannend: kein ‚den Kreisverkehr in 500m an der dritten Ausfahrt verlassen und dann am nächsten Kreisverkehr die erste Ausfahrt‘. Auch keine Kurven, aber halt auch keine netten Dörfer und riesigen Kastanienwälder mit wahrscheinlich Unmengen an Wildschweinen drinnen. Die Fahrt vom Passo Ceretto ist wirklich epic.

Der Campingplatz in Rapallo hat wirklich noch offen und nicht schon auf Winterruhe, nimmt uns und wir bauen schnell auf, werfen die Nudeln aus dem Hofladen ins Wasser, wärmen das Wildschwein Sugo auf und schlürfen ein Gläschen Rotwein.

San Fruttuoso

Kurz vor einer ordentlichen Regenfront soll noch ein schöner Tag sein. Den wollen wir ausnützen. Frühstück und Aufbruch brauchen schon bis 11., aber dann radeln wir los. Auf nach Rapallo.

Sehr nettes Städtchen mit Palmen und perfekt hergerichteten Häusern aus einer längst vergangenen Zeit

Allerdings dürfte hier am Tag zuvor eine doch recht heftige Flut und Unwetter gewütet haben, liegt doch überall am Pier Schwemmgut in Massen. Ich glaub da haben wir uns am Tag davor ganz gut hinterm Apennin versteckt.

Wir radeln aber an der Küstenstraße weiter vorbei an Hotels, die wohl zur gleichen Zeit gebaut wurden, wie bei uns der Semmering, bloß sind die Hotels hier perfekt erhalten.

Auf unseren Weg entlang der Küste kommen wir durch mehrere Orte alle gleich elegantös, manchmal ist ein nettes Häuschen auch nur so auf ein Cap gebaut

Radlfahren ist ein bissi ungewohnt dort, weil gut viel Verkehr, aber im Endeffekt passen alle recht gut auf auf die Radler.

Portofino ist unser Radl Etappen Ziel, ein kleiner recht bekannter Hafenort am Ende der Halbinsel. Die Radln abgestellt, und durch den Ort gestreunt und gleich noch ein bisschen weiter Richtung Cap

Vorbei an netten Villen und dem Castle Brown

in Richtung Faro, der dann irgendwann um die Ecke lugt

Die Bar direkt beim Leuchtturm lassen wir uns nicht entgehen, sitzen dort gemütlich, schlürfen ein oranges Saftl und wundern uns über den Donner hin und wieder, ist doch strahlend blauer Himmel. Schaut man doch über die Mauer hinter auf die schroffen Felsen auf denen der Leuchtturm sitzt, ist alles klar: hin und wieder brechen sich ordentliche Wellen an den Felsen.

Wir düsen aber weiter wieder zurück nach Portofino und 250hm den Hügel hinauf auf eine Wanderung Richtung San Fruttuoso. Das ist ein Kloster in einer Bucht, das nur zu Fuß oder mit den Schiff erreichbar ist. Da noch immer hohe Wellen sind, fährt kein Schiff. Gut so denn die Wanderung ist wunderschön.

Durch Pinienwälder ca 200m über dem Meer und durch Wälder

Dann nach einer starken Stunde runter nach San Fruttuoso

Weil wir schon etwas spät dran sind, sind nicht mehr viele Besucher da und auch der fehlende Boots Shuttle machen das Kloster zu einem eher einsamen Platz.

Die Bucht in der das Kloster steht, ist aber wildromantisch

Und die Wellen kommen ziemlich hoch herein. Weil wir aber spät dran sind starten wir nach einer halben Stunde wieder den Rückweg, mit einem schnellen Blick auf die Bucht.

Rauf geht’s wieder die 250hm. Ein paar Italiener überholen uns, aber kurz danach holen wir sie wieder ein, weil sie sich um rote Früchte an einem Baum strecken. Corbolezzo sind das erklären sie uns, und die tief orangen Früchte sind die besten.

Unser Rückweg dauert dann etwas länger, weil wir unser neues Wissen bei vielen Bäumen gleich anwenden müssen, und Früchte mampfen.

Passt aber weil wir mit der golden hour und den Sonnenuntergang auf dem Bergrücken wieder heimwärts traben

Dann noch 250hm Stufen runter nach Portofino…. Hui das hängt sich rein.

Auf die Radeln gesetzt und mit Rückenwind die Küstenstraße entlang wieder nach Rapallo. Pizza am Campingplatz und danach ziemlich bald weggebrochen. Ich glaub den Tag haben wir gut genutzt☺️

Genua

Etwas bedeckt in der Früh, aber wir wollten eh auch nach Genua. Also gefrühstückt auf die Radln und … zum Bahnhof😉

Es ist nämlich viel einfacher die paar Kilometer mit dem Zug zu fahren, als den VW Bus zusammenpacken durch den Stau zu tingeln und dann um viel Geld erst wieder in einem Parkhaus zu stehen. Also die 17.- für das Ticket hin und zurück super sind investiert und wir genießen die Fahrt.

War zwar kein Night Jet der ÖBB, aber die regionalen Züge bringen uns ans Ziel.

Angekommen in Genua, verlassen wir den Bahnhof mit einer Unmenge an Touristen, die alle mindestens zwei Trollies hinter sich her schleifen. Interessanterweise marschieren die zu Fuß alle weiter, keiner nimmt sich ein Taxi oder nutzt Öffis.

Die Antwort liegt in drei monströsen Kreuzfahrtschiffen unten am Hafen, das die Trolley-Schlepper einfach so schluckt. Die Schiffe sind wirklich riesig, und auf den ersten Blick kann man nicht sagen ob es Häuser oder Teile vom Schiff sind.

Staunend lassen wir die Schiffe Schiffe sein und traben entlang des Hafens weiter Richtung Leuchtturm. Ganz Genua ist dicht gepackt, so sieht man sonst selten einen Eisenbahntunnel mitten in den Wohnhäusern

Wir erreichen nach einem ordentlichen Marsch dann doch die Lantern, die mächtig den Hafen überragt

Im Inneren gibt’s ein nettes Museum zur Geschichte, des seit 1128 aktiven Leuchtturms

Wir kraxeln auf die erste Ebene, soweit man halt rauf darf und schauen auf die Stadt, die sich eng an den Berg klebt, und jeden Quadratmeter ausnutzt.

In die andere Richtung gibt’s einen riesigen Frachthafen zu sehen

Dort oben könnte man ewig stehen, und den Kränen beim Entladen zuschauen. Ein Schiff wird gleichzeitig be und entladen. Der Kran vorne hebt Container vom Schiff, der hintere Kran hebt Stück für Stück auf das Schiff. Unterstützt werden die Kräne von kleinen Support LKWs, die die Container im Hafen von und zu Stapeln fahren

Wir traben zurück in Richtung Altstadt, durch wirklich enge und dunkle Gässchen, die von mindestens 5 stöckigen Häusern gebildet werden. Ein bissi kommen wir uns vor wie bei Bladerunner.

Erreichen dann den alten Hafen, der nett hergerichtet wurde. Die alten Baumwoll Lager sind umfunktioniert wurden und enthalten Restaurants und Geschäfte.

Der Zug zurück ruft und wir sausen dann durch die doch noch gefundenen breiten Straßen vorbei an ganz netten Palazzi Richtung Bahnhof.

Schwupps rein in den Zug, heim nach Rapallo, und mit den Radeln zum Campingplatz. Sehr nett wars 😉

Le plan d‘un Tour de France

Tja es ist wieder Sommer und wir satteln den knallroten Autobus und reiten diesmal nach Westen zu den Galliern

Wir haben bloß einen groben Plan, viele potentielle Ziele auf der Karte und 3 Wochen Zeit. Mal sehen wo wir Cidre, Klippen und Camembert finden

Na dann Energie😉

What a Metz

Nun war es wirklich so weit: nach einem Tag Homeoffice im Aussee und dem geplanten Service für den Bus ging’s in der Früh los.

Das übliche Eis war diesmal in Aussee vor dem Billa und nicht in Graz, aber mit so einem Ritual kann man getrost starten.

Naja bis Salzburg, denn alle unsere Socken haben sich entschieden in Graz zu bleiben, oder hat sich da etwa ein Rudel Haus Elfen befreit? Man weiß es nicht, jedenfalls die Salzburger Socken sind nun mit unterwegs.

Weiter ging’s bis dann über München, Ulm und Stuttgart immer weiter nach Westen. Den weltberühmten Stau bei Pforzheim, den es anscheinend jeden Tag schon jahrelang gibt, haben wir auf Landstraßen umfahren und auch ein Stromkabel ersetzt, das sich wahrscheinlich mit den Socken in Graz vergnügt.

Vorbei an Раштатт über den Rhein und schon waren wir in Frankreich.

Wirklich? Hmm… die Gegend hat wohl in den letzten Jahrhunderten oft ihren Besitzer gewechselt, denn an den Ortsnamen kann man nicht erkennen ob Frankreich oder Deutschland. Wie man wohl ‚Hundling‘ auf französisch ausspricht?😇

Haben uns dann entschieden bis Mess zu fahren und am Campingplatz an der Mosel zu übernachten wo wir vor 26 Jahren unser Zelt aus dem Polo ausgepackt hatten und aufgestellt hatten. Diesmal ging’s einfacher😉

Weil wir gut früh dran waren, ging’s ab nach down town. Soooo eine nette Stadt, mit Unmengen an kleinen Gässchen, einer spektakulären gotischen Kathedrale

vielen kleinen gut gefüllten Restaurants

Sogar mit einem 2CV davor. Sind dann in einem Tschecherl eingefallen, haben Quiche Lorraine gegessen…. was ja passt für die Hauptstadt von Lothringen.

Eine gewisse Selbstironie konnte man unserem sicher über 2m großem Kellner nicht abstreiten, hatte er als facture id doch ‚Shrek‘ auf der Rechnung stehen😂. Der Größenvergleich überzeugt dann.

Nach zwei Runden durch die Stadt können wir uns von dem wunderbaren ‚Leben‘ lösen und driften vorbei an der Altstadt von Metz zum Campingplatz

Ab Divodurum ad Durocortorum et Caesaromagus

Frühstück mit Baguette und ‚Schwabé an Mosel‘

ist schon was Feines. Diesmal gehen wir das etwas gemütlicher an und starten nicht sehr früh, den wir wollen nicht bis Stonehenge wie vor 26 Jahren sondern bis…. wir wissen es nicht, nach Westen halt.

Paris wollen wir umfahren daher geht’s als erstes mal Richtung Reims. Mit dem Autobahn Maut Badge erschrecken wir so manchen Franzosen hinter uns: Wenn wir uns in der mehr oder minder drive through Spur einreihen, werden hinter uns alle langsam, weil sie uns Platz machen wollen, wenn wir verkehrt rausschieben müssen, wenn der Schranken nicht ausgeht….

Aber der Schranken geht immer auf. Dank dem Mautbadge, den Gerhild schon voriges Jahr organisiert hat😊

Nexter Halt Reims. Wir folgen dem Navi durch die Stadt, peilen den Parkplatz bei der Kathedrale an…. und: 2m Höhenbeschränkung. Bei 1.99cm Fahrzeughöhe durchaus spannend, aber wenn einer aussteigt und schaut…. in Summe sind wir dankbar für 20cm Toleranz und finden einen Parkplatz.

Das Bauwerk ist immer wieder eine Sensation

und eine Runde durch schon beeindruckend

Ach ja so schaut sie von außen aus😉

Weiter geht’s dann Richtung Compiegne aber auf nicht Autobahnen und das macht einen riesen Unterschied: die Anzahl der Kreisverkehre steigt ins Unermessliche aber es ist eben eher die direkte Route.

Apropos Kreisverkehre: In dem Kreisverkehr haben wir eine oder zwei Extrarundem für das Foto gedreht

haben wir diesmal die relevanten Asterix Hefte mit. Ja es ist wichtig zu wissen wie es in mal in Durocorturum ausgeschaut hat😇

Auf unseren Wegen durch Compiegne kommen wir auch durch den Wald von Compiegne, und an diesem geschichtsträchtigen Eisenbahnwagon vorbei. Sic.

Am Ende des Tages landen wir dann in Bresles kurz vor Beauvais auf einem netten Campingplatz.

Yport

Starten nach einem gemütlichen Frühstück in Bresles durch die verwinkelten Gässchen und schaffen es trotz Einbahnsystem wieder auf die Hauptstraße. Weiter geht’s über Nebenstraßen und Dörfer Richtung Westen

An machen Abzweigungen stellen wir unser Navi massiv in Frage, ist die Straße in die wir abzweigen schon eine ordentliche Holperpiste, aber eigentlich kommen wir in Gegenden wo sonst nur Aboriginies durchfahren.

Aber im Endeffekt sind wir perfekt am Parkplatz zu Château Gaillard angekommen. Das Château wurde von Richard Löwenherz um 1200 in nur 2 Jahren von 2300 Handwerken erbaut, und diente als Verteidigungswall der Normandie gegen die Franzosen.

Das hat auch ganz gut funktioniert, bis die Franzosen die Burg 7 Monate belagert haben und sie somit aushungert haben. Ein paar Schläge mit Katapulten und eine waghalsige Kletteraktion der damaligen Marines zu einem Fenster der Kapelle haben dann die Entscheidung gebracht.

Das Schloss liegt ja prächtig über der Seine, die sich in riesigen Schleifen Richtung Meer windet und war somit strategisch ganz gut platziert.

Die Burg wurde schließlich als Gefängnis verwendet, als Piraten Hideout und wurde immer weniger wichtig, weil die Technologie fortgeschritten ist und durch die Erfindung von Schießpulver das Konzept Burg in dieser Lage einfach outdated war.

Nach einem Sandwich und Crêpe beim Standl am nun brettlebenen vollen Parkplatz ging’s dann weiter Richtung Küste. Durch Rouen durch (‚Kann sein oder auch nicht‘ für alle Asterix affinen ☺️ ) Richtung Fecamp. Die Gegend dort ist bekannt für die Kreidefelsen und schaut wirklich spektakulär aus

Nachdem uns zwei Campingplätze abgeworfen haben, weil nix frei war, haben wir den Mega Platz in Yport gefunden. Auf den Terrassen einer Steilstufe mit Blick aufs Meer

Nach einigen Strandspaziergängen sind wir am Abend noch bei einer oder zwei Schüssel Muscheln schwach geworden

Etretat

Anscheinend versinken wir immer mehr in Urlaubsstimmung, jedenfalls dauert unser Frühstück immer länger. Halb 1 ist unser Rekord aber auch deshalb weil wir mit den Vorarlbergern neben uns lang gemeinsam die Welt gerettet haben☺️

Aber danach satteln wir die Fahrräder und peilen Étretat an, das ein bisschen die Cliffs of Moher der Normandie sind.

Durch schattige Wäldchen bergab ist schon mal ein guter Anfang und auch die Steigung auf der anderen Seite von Vaucottes rauf ist im Wald. Was will man mehr

Naja einen tollen Blick auf die Steilküste nehmen wir schon als Belohnung

Vorbei an Roggenfeldern geht’s durch kleine Ortschaften

mit netten Häuschen. Hmmm … mit dem Radl die Gegend erkunden hat schon was ☺️

Schwenken dann zufälligerweise auf den Wanderweg ein, und lassen die Radln kurz stehen, um weiter raus zur Küste zu gehen. Das war ein Glücksgriff, denn wir kommen zufällig an einem netten Punkt vorbei wo man die ganze Steilküste nochmal gut sehen kann

Dort stehen und nur schauen ist schon sehr speziell! Zurück auf den Rädern rollen wir die letzten Kilometer runter nach Etretat runter und sind plötzlich im vollen Touristentrubel, stauen kurz mit ein paar Autos mit. Hui da ist Action!

Am Strand vorne schieben sich die Touristen aller Nationen, jeder staunt über den Bogen und die Steilküste. Geht man aber den Hügel etwas hinauf wird es schon weniger und außerdem verbirgt sich hinter dem ersten Bogen nach 10 Minuten Wanderung noch ein Bogen und noch mehr Steilküste

Außerdem hat man einen netten Blick zurück auf Etretat

Jedenfalls hirschen wir durch die Hügel und ein bisschen erinnert das an das Spiel Lemmings, wo auf verschiedensten Wegen kleine Grüppchen unterwegs sind.

Einmal noch den Bogen von der Hinterseite

Und wir reiten mit den kleinen Einkäufen, also Cidre, Rotwein und … Cidre wieder Richtung verschlafenes Yport. Am Weg hin haben wir einen Bauern gesehen der Gemüse verkauft und dort füllen wir nochmals unsere Rucksäcke mit Gemüse und …. Cidre. Ja, es ist heiß und man braucht Flüssigkeit😇. Ab Ende erreichen wir wieder den Campingplatz packen Tisch und Sessel aus und dezimieren unsere Baguette und Camembert Vorräte und … unerwartet ein Fläschchen Rotwein😜

Fécamp

Unser Platz ist zu schön um hier nicht ein gutes langes Frühstück zu genießen. Eigentlich ist der Platz nicht zu toppen … abwarten bis zur nexten Geschichte ☺️

Aber irgendwann ist es dann Zeit, wir hüpfen in die Wanderschuhe und los geht’s runter nach Yport vorbei an netten Häuschen

Und die 100hm auf der anderen Seite wieder rauf auf die Ebene, denn die Klippen wollen ja steil ins Meer fallen.

Dahin geht’s durch Leinfelder und LeinFelder, vorbei an Kühen und Leinfeldern… bemerkenswert ist ja wie der gemäht wird: da gibt’s eine eigene Art Mähdrescher, der die Halme raufzieht und hinter sich zwei feinsäuberliche Bahnen mit Leinhalmen hinterlässt. Was macht man dann damit?

Wie auch immer, nach einer starken Stunde, und einigen Brombeeren auf Stauden am Wegrand (Aua 😉) erreichen wir Fécamp und schlendern die Strandpromenade hinauf zum Cap Fagnet und auch zur Hafeneinfahrt

Ein Ausflugsschiffchen kämpft sich grad in die Hafeneinfahrt, das Segel zwar oben aber unter Motor. Bei den beiden Leuchttürmen zur Hafeneinfahrt versuchen sich ein paar Fischer mit Angel… ob die was fangen?

Von Fécamp sieht man die Steilküste runter bis Yport und wenn man genau schaut, sieht man auch die Felsbögen in Etretat.

Wir traben durch die Stadt, erkennen dass das Zentrum entlang des Hafens ist und nicht entlang der Strandpromenade und erlegen dann noch ein Croissant.

Pétanque wird an allen Ecken und Enden gespielt und da gibt’s wirklich die Experten die eine Kugel auf 10 Meter treffen und somit den Gegner rauskicken. Da könnt ich ewig zuschauen.

Aber für uns geht’s zurück über die Hochebene vorbei an Leinfeldern, Leinfeldern und wieder Leinfeldern😉

Der Kreisverkehr von Le Havre

Zeit zu packen und einen Platz weiter zu ziehen Richtung Süden und Westen. Zuvor muss aber noch eingekauft werden, und der erste angepeilte Auchan Drive scheint nicht für uns. Jedenfalls an der Einfahrt ist ein Terminal wo man was eintippen soll… Hmmm wie funktioniert das? Online kaufen und dort abholen? Mit Nummer?

Egal wir suchen uns einen Oldschool Auchan gleich 500 Meter die Straße runter. Naja man kann für 500 Meter schon 15 Minuten brauchen, wenn man einmal eine Ausfahrt im Kreisverkehr zu früh nimmt, dann auf das Parkdeck des Auchan rauffährt, und statt auf dem Parkdeck auf der Autobahn landet… jedenfalls nach 2 U-turns auf Autobahn Ab/Auf Fahrten und einem Kreisverkehr bei dem wir in allen 4 Einfahrten einmal reingekommen sind, schaffen wir es wirklich auf den Parkplatz des Auchan.

Wie üblich sind die Auchan überwältigend, vorallem wenn man nur Gemüse und Frommage Blanc kaufen will…. Und eine Teekanne😇. Es gibt dort *alles* … unglaublich.

Es wurde dann doch etwas mehr als Gemüse und Topfen… das Stückl Lachs will noch mit den zwei Sauerrahm vernichtet werden. Egal weiter geht’s über die riesige Seine Brücke in Le Havre in Richtung Trouville-sur-Mer zum einzigen Campingplatz (Chant des Oiseaux) zwischen Honfleur und Trouville-sur-Mer.

Der hat natürlich gerade Mittagspause wie wir hinkommen, wer ahnt schon, dass der Pause hat, aber nach 30 Minuten sperrt die Rezeption auf und wir bekommen einen Platz. ‚Just 5m Van‘, ‚no electricity‘ sind die Zauberwörter, die uns den Überplatz ganz vorn mit Blick aufs Meer einbringen.

Das Pärchen vor uns hat mit einem 7m weißen Riesen da schon Schwierigkeiten, bekommt einen Platz aber irgendwo in der Mitte zwischen den Häuschen mit Meer in weiter Ferne

Im Endeffekt ist der Campingplatz eh recht leer und füllt sich für normale Camper recht mäßig im Lauf des Nachmittags.

‚No electricity‘ geht weil das kleine Panel bei gutem Wetter den Tagesbedarf für Kühlschrank und Handy laden locker abdeckt. Es heißt nicht umsonst Engineers on the road😇

Wir beschließen dann die 2 Kilometer entlang des Strands Richtung Trouville-sur-Mer zu gehen und das Städtchen anzuschauen.

Neo-Normannisch nennt sich der Stil. Extrem steile Dächer, obwohl keine Schneelast weit und breit…

… aber so was von nett ☺️. War ja mal ein seeeehr bekannter Badeort mit Prominenz, Casino und Glamour aller Art.

Gebadet wird an dem breiten Sandstrand natürlich auch, sowie Sandburgen gebaut und Papas unterhalten ihre Kinder mit Fußballspielen

Eine Bar am Stand hat uns dann doch aufgenommen und zwei+ 😇 Aperol Spritz und Rillettes au Poisson haben uns für die Heimmarsch über den ‚Le Planches‘ (der ist ziemlich berühmt in Deauville nebenan) gestärkt.

Da ist ziemlich was los: in den Villen entlang hört man Getratsche und Geklimpere von allen Balkonen und die flache Abendsonne lassen den Schritt langsam werden, um das möglichst lang zu genießen.

Aber irgendwann kommen wir am Campingplatz an beobachten den Sonnenuntergang

bis die Sonne wirklich untergegangen ist

und in der Dunkelheit zählen wir die Schiffe am Horizont, die sich für die Einfahrt nach Le Havre anstellen. Ein Leuchtfeuer lässt sich in der Ferne bei der Juno Beach identifizieren aber irgendwann nach 11 ist Schluss. Generell ist es hier sicher 1h30 länger hell, sind wir doch ca 1500km westlich unserer ‚gewohnten‘ Uhrzeit.

Hallstatfleur…Honfleur

Frühstück mit Segelschiff Kino. Draußen am Meer tummeln sich an die 20 bunte Segel im Rudel begleitet von ein paar Motorbooten. Könnte ein Ferienlager mit Segelcamp sein. Dementsprechend zieht sich unser Frühstück in die Länge aber wir sind ja auf Urlaub.

Geschirr abwaschen hat auf dem Campingplatz eine sportliche Note zumindest für uns, weil wir ganz unten in der ersten Reihe am Meer sind und die Sanitär Anlagen ganz oben. Dazwischen kann man sich schon gut verirren und weil bergauf und lang schon ins Schwitzen kommen😉

Egal wir schaffen auch das und satteln die Räder und düsen die 15 Kilometer Richtung Honfleur. Naja düsen…. Um die Hauptstraße zu meiden, sind wir auf Nebensträsschen ausgewichen ohne auf die Höhenlinien zu achten. Also doch eine kleine Bergetappe 😉. Zurück werden wir uns dem französischen Straßenverkehr stellen.

Die Radln am Beginn von Honfleur abgestellt und reinmarschiert. Der ganze Ort ist ein lebendes Freilichtmuseum: Fachwerkhäuser an allen Ecken, bunt bemalt, etwas schief von den vielen Jahren

aber fast alle bewohnt. Weiter geht’s bis zum Hafen mit einem kleinen Zwischenstopp in einem Café: Tja bei so viel Anstrengung braucht man schon eine Pause😇

Nicht umsonst tummeln sich die Massen am Hafen, denn der kann wirklich was und rund um den Hafen sind Restaurants die Meeresfrüchte, Fisch und Moules et frites anbieten. Hier ist das Hallstatt der Normandie😉

Abseits gibt’s Staudis auf Laternen

Nach einem kleinen Snack, nein keine Moules et frites, sondern nur kleine Häppchen, traben wir wieder durch die Gässchen zurück

zu den Radln. Ohne Bergetappe geht’s um einiges einfacher, und außerdem kommen wir an einer ‚Cidrerie‘ vorbei, wo wir Getränke für den Abend und den Abend danach und … bunkern. Mit ziemlich schwerem Rucksack geht’s dann immer wieder leicht bergauf und bergab Richtung Campingplatz.

Und ja wir hatten 2 Sauerrahm dabei die aufgebraucht werden wollten, daher haben sich im letzten Auchan auch ein paar Stücke Lachs gefunden. Lachs à la crème für uns Normannen. Yammi sehr gut war’s

Waschtag

Das Baguette zum Frühstück ist schon ein nettes Feature, vorallem weil die meisten Campingplätze anbieten am Abend vorzubestellen und schon hat man in der Früh frisches Baguette …. und Croissants und …😇

Gehen es heute gemütlich an, das Wetter ist etwas bedeckt und außerdem wär ein Waschtag schon was Feines.

Gesagt getan, denn außerdem ist am Nachmittag drizzling rain gesagt und fast der ideale Zeitpunkt um Wäsche aufzuhängen😉

Natürlich haben wir eigens einen Wäscheständer für die Anhängerkupplung dabei😉

Der Nachmittag ist dann mit Umhängen der Wäsche von außerhalb der Markise nach unterhalb der Markise und wieder zurück ausgefüllt, drizzelt es einmal mehr einmal weniger.

Aber genau das richtige zwischen dem einen oder anderen Kapitel in einem Buch. Meeresrauschen als Begleitung rundet den Faulnachmittag ganz perfekt ab.

Apropos abrunden: Moules et Frites im Campingplatz Restaurant am Abend lassen uns nicht hungrig schlafen gehen.

Dinner at the Beach

Tja, Faulheit muss sein, und so dauert unser Frühstück doch etwas länger. Auch will der Krimi noch fertig gelesen, ein Drizzle zieht auch drüber… wir sind ja auf Urlaub ☺️

Doch am NaMi zieht es uns den Katzensprung nach Deauville und wir gehen den unendlich langen Sandstrand hinunter, schauen den Badenden zu, stellen fest dass alle Sauveteur Boys 😉 ihre eigenen Flossen haben… wirklich elementare Ereignisse.

Da die Flut steigt, können wir beweisen, dass der Tidechart.com recht hat und nach einmal umdrehen und 5 Minuten der Strand unter Wasser ist, wo wir gerade gegangen sind. Das sind die waren Erkenntnisse im Urlaub😇

Es gibt zwar hier auch Schirme am Strand und/aber es tut gut, dass sie ganz anders als in Italien aufgestellt sind.

Zurück sind wir bei weitem schneller weil die berühmte Le Planches nehmen, einer Strandpromenade aus irgendeinem unzerstörbaren Holz. Vorbei an den UmkleideKabinen und den Namen der Schaupspieler, die schon mal da waren, fallen wir in einer Bar ein und nehmen einen Snack

In der 100 teiligen Aperolspritz Preis Skala bewegen wir uns im Sektor Kroatien++ mal zwei, aber naja so ist das mal☺️

Ja Foodporn muss sein, und außerdem war das Essen wirklich gut, mit Blick auf den Strand… scho sehr fein.

Ein Fläschchen Cidre später wanken wir durch den Ort, bestaunen die Hotels und stolpern am Hauptplatz von Deauville

über das beste Cassis und Creme Brûlée Eis aller Zeiten. Warum gibt’s das bei uns nicht?

Nachdem wir unsere Radeln wieder gefunden haben, geht’s die Bergetappe wieder rauf zu unserem Campingplatz, gerade noch rechtzeitig um das Baguette für den nächsten Morgen zu bestellen.

Der Cidre am Campingplatz lässt den Abend gut ausklingen, die Schiffe draußen am Meer warten noch immer auf Einfahrt nach Le Havre, und die Perseiden werden wegen der Wolken auch eher wenig😉

Sehr nettes gemütliches Tagerl

Arromanches

Nach vier Tagen wird es wieder mal Zeit weiterzuziehen, aber nicht vor einem Frühstück mit Meerblick und so sind wir kurz vor 12 am Weg Richtung Ouistreham. Kurze Unterbrechung bei einem Intermarché um den Kühlschrank gut aufzufüllen.

Die Idee ist es einen Platz an der Küste westlich von Ouistreham zu finden, was sich aber recht schnell als schwierig herausstellt, da wir das am Sonntag vor dem Dienstag, der Feiertag ist, versuchen. Da wollen alle raus und das lange Wochenende an der Beach genießen.

So fahren wir immer weiter und weiter eigentlich schon weit über unser Ziel hinaus. Einen Platz verweigern wir, liegt er im Hinterland in dichtem schattigen Wald, eng gepackt. Auch die Kletterwand und das Schwimmbecken können uns nicht überzeugen und schon gar nicht die 77.- für eine Nacht. BTW: wenn ein Campingplatz Schwimmbecken hat, fällt er normalerweise von unserer Liste, aber weil es halt eng war haben wir wenigstens geschaut.

Aber von vorigem Jahr haben wir noch gewusst, dass es bei Arromanches einen Camper Parkplatz an der Küste gibt, der eigentlich super gelegen ist, aber halt außer Parkplatz keine Infrastruktur hat. Aber eine nette Aussicht.

Und in die andere Richtung geschaut

Eigentlich ganz netter Platz solange man damit lebt, dass Camper an Camper da steht und man keinen Strom braucht, aber das haben wir eh schon die letzten Tage praktiziert.

Arromanches war eine der Buchten in denen die Alierten im Juni 44 gelandet sind und den Anfang vom Ende der Nazi Schergen eingeleitet haben

Dementsprechend wird der Ort von Briten besucht die in zweiter Generation ihren tapferen Vorfahren Gedenken.

Wir sind aber in den Ort hinunter gegangen und dann gleich an den Strand, denn es war Ebbe und bei einem Tidenhub von 4 Metern geht das Meer wirklich weit zurück

sodass man den ganzen Strand gemütlich bis ans Ende hinunter wandern kann

Der Weg zurück enthält die üblichen Hindernisse in Form von Strandcafes von wo man wunderbar beobachten kann, wie das Wasser weiter steigt, und der Spiegel im Glas sinkt😉

Ja nach viel Cidre und Rotwein haben wir mal französisches Bier probiert, das außerordentlich gut war. Blieb nicht bei dem einen Getränk gegen den Durst, der eine oder aber Kir Normand hat auch dran glauben müssen. Bei so einem Ambiente geht man nicht heim

Radln entlang der Küste

Da wir beim Parkplatz vom Memorial stehen, und es frisches Baguette nur im Ort unten beim Bäcker gibt, ist das immer ein wunderbarer Spaziergang durch ein noch leeres Städtchen

Nach dem Frühstück geht’s mit den Radln wie üblich knapp vor Mittag entlang der Küste Richtung Osten los. Das Ziel wäre Ouistreham aber möglicherweise ist das nur ein Ziel sind es doch 40km.

Vorbei in Asnelles am eigens für Traktoren reservierten Parkplatz☺️… hier stehen nur Traktoren die verwendet werden um kleine Boote am Strand ins Wasser zu lassen und werde rauszuholen…

Radln entlang der Küste ist immer ein Glücksspiel, denn der Wind dreht einmal so und einmal so. Wir starten zwar bergab auf dem ersten Kilometer, aber die 4.5km Gerade danach leicht bergauf mit hin und wieder Gegenwind ist schon ‚sportlich‘😉

Nicht dass wir es gesucht hätten, aber dem Wegweiser ‚British Memorial‘ folgen wir, bestaunen die vielen die da ihr Leben für unsere Freiheit gegeben haben. Die meisten waren so um die 20 Jahre alt.

Und leider ist King George im Jahr 1944 wieder aktuell wenn er sagt: ‚… the challenge is not to survive but to win the final victory for the good of all and for a world in which goodness and honour maybe the foundation of the life of every men in every land‘ (King George, 6 June 1944)

Vorbei an viel Strand, durch kleine Örtchen geht’s dem Radlweg entlang. Man sollte den Wegweisern glauben und nicht einem Weg am Strand folgen, denn so mancher breite Weg versandet im wahrsten Sinn des Wortes hier, und Radln im Sand schieben is net so lustig. Aber so lernt man dazu😇

Schaffen es dann bis Lagrune sur Mer, unterhalten noch einen alten Franzosen, der ebenfalls mit dem Radl unterwegs ist.

Der Rückweg ist eigentlich sehr ähnlich nur das auf der letzten Gerade der Wind gedreht hat… ziemlich heftig. Na gut 4.5km gegen den Wind… und am m Schluss bergauf, aber der Fisch á la Creme, den wir im Bus schmurgeln, will verdient sein,

Omaha Beach

Im Frühtau zu Bäckerei hat was. Niemand im Ort und niemand am Strand und das Licht passt auch

Hab gelernt, dass es neben dem normalen Baguette auch noch das ‚Tradition‘ beim Bäcker gibt. Auch ein Baguette aber Bio, nix eingefroren und wirklich sehr gut.

Also los geht’s diesmal auf die andere Seite von Arromanches Richtung Ohama Beach obwohl die 27km entfernt ist… und das wieder zurück? Das wären über 50km? Na gut fangen wir klein an und peilen mal Port en Bessin, ein kleiner Hafenort am Weg, an.

Dahin geht’s über Wiesen und Felder auf Radwegen und wenig befahrenen Nebenstraßen, durch kleine Örtchen durch. Es gibt in der Gegend ein gut markiertes Radwege Netz, das die Abzweigungen sehr gut beschildert, sodass auch wir uns nicht verfahren. Irgendwann kommen wir an einem frequentierten Parkplatz vorbei und siehe da: dahinter verbirgt sich eine deutsche Abwehr Batterie aus dem WW2. Eine der drei ist ‚leicht‘ beschädigt: die drei Meter dicke Betondecke wurde durch eine Detonation angehoben, und ist dann etwas tiefer als im Orginal gelandet. Hauptsache kaputt!☺️

Die zwei anderen Beton Stellungen sind eigentlich unversehrt, aber wurden dann anscheinend doch recht schnell aufgegeben, weil wahrscheinlich von hinten angriffen

Wir reiten durch Felder weiter, mit uns immer wieder Radler, denn das scheint recht beliebt.

So schnell können wir gar nicht schauen, und schon sind wir in Port en Bessin, das einen wirklich netten Hafen mit kleinen Booten hat

Die Mole ist auch nicht ohne und da kann schon mal der Wind gehen und die Wellen herandonnern, dahinter ist alles gut geschützt.

‚Dahinter‘ verbirgt sich ein nettes Städtchen, durch dessen Hafenpromenade wir spazieren, die eine oder andere Quiche on the go vernichten, und den hiesigen TouristTraps einen Besuch abstatten:

Die TouristTraps sind angenehm zivilisiert: da findet man elegantöse Kleidung, Seifen, Regenjacken von Helly Hansen, lässige Hemden…. Ganz anders als sonst wo. Eigentlich sind das keine Traps sondern sehr nette und wohl sortierte Geschäfte, durch die man gern durchgeht… und das eine oder andere kauft.

Aber der Berg ruft, und wir beschließen weiter Richtung Omaha Beach zu radeln. Also rauf auf Klippenhöhe, oben einen schnellen Blick zurück auf Port en Bessin, und dahin geht’s. Das eine oder andere mal geht’s etwas bergab und wieder bergauf, weil ein kleines Zwischental die Ebene unterbricht.

Etwas unerwartet taucht dann am Weg ein Schild auf ‚Access Ohama Beach‘, obwohl wir Colleville noch nicht erreicht haben. Auch gut. Wir düsen runter mit einem weinenden Auge, weil wir das als BioBiker auch wieder rauf müssen.

Aber die Bucht entschädigt: Das ist Mutter aller Buchten: ewig lang, sandig as fein sandig can be, ewig breit (na gut wir waren bei ziemlicher Ebbe dort😇) sonnig wars, kleine Einsiedler Krebse vergraben sich im Sand oder lassen sich von den Wellen ins Meer rollen. Mhmmm da könnte man länger Urlaub machen.

Viel Zeit bleibt uns nicht, denn wir müssen ja die 27km auch wieder zurück radeln. Trotzdem marschieren wir die Bucht eine Viertelstunde runter und wieder rauf.

Danach heißts Pfötchen entsanden, wieder in die Hufe hüpfen und auf nach Hause, ist es ja schon 1730. Eine Abkürzung, die Port en Bessin auslässt, verspricht nur 22 km. Immerhin. Aber so Abkürzungen haben halt immer einen Preis😉: Diesmal waren es französische Feldwege, wirklich Feldwege… naja wir haben dem Bergfex bei der Routenauswahl auch ‚Mountainbike‘ angegeben…. Aber gut es holpert sehr und lange Zeit sind nur Felder zu sehen rechts und links, aber wir erreichen dann doch wieder eine asphaltierte Straße und ab dann geht es eh flott.

Viel früher als erwartet und nur nach 1:45 sind wir wieder in Arromanches und setzen uns im Ort wieder in das Strandcafe und füllen St.Omer und Bête Blanche Elektrolyte nach.

Die letzten Meter rauf zum Campingplatz schieben wir… natürlich nur weil es so steil ist😉. Na es ist wirklich zu heftig für Trekking Bikes.

Der Abstellplatz hat sich unter Tags gelichtet und nachdem die Franzosen anscheinend nach dem langen Wochenende nach Hause unterwegs sind, ist die dominierende Sprache italienisch. Den Gasherd noch angeworfen und zwei Kotelett abgeraten, ein Fläschchen Rotwein anfangen, mhmmm so klingt ein netter Tag aus.

Seepocken

Doch glatt verschlafen. Um 7 hört man noch ganz fein sieben Glockenschläge, die Gelegenheit noch bis um 8 weiter zu döseln…. Hmmm um 8 ist nix, hab ich mich um 7 verzählt? Um viertel vor 9 hab ich dann die Nerven verloren und auf die Uhr geschaut. Verschlafen 🤩 Was gibt’s Schöneres!

Aber ab zum Bäcker, une Tradition et croissants et pain au chocolate, auch das cest tout beantworte ich schon mit einem ‚wuih‘. Und dann noch die Frage nach dem Ticket mit no beantworten. Voila. Aber wehe die Bäckersfrau würde vom Track abkommen und irgendwas sagen😇

Durch die noch leere Stadt wieder rauf zum Memorial und eben unserem Standplatz, Frühstück gemacht, zusammengepackt und los geht’s Richtung Barfleur. Mit einem kleinen Zwischenstopp in Bayeux, den auch dort wollen ein paar Kreisverkehre unser Voting bekommen. Nein wir würden nach einer vollen Gasflasche suchen. Als Backup, den wir haben eh eine drinn von der wir aber nicht wissen wie voll sie ist.

An der Flasche scheitern, weil anscheinend zu viele die gleiche Idee hatten: ‚Victime de son succès‘ 😌. Französische Supermärkte enden aber immer mit Dingen, die man nicht vorgehabt hatte zu kaufen, aber es war nicht schlimm wir haben alles im Auto untergebracht😎

Kurz vor Cherbourg dann noch nördlich, und tatsächlich finden wir einen Campingplatz in Barfleur, der uns nimmt. So selbverständlich ist das nicht, denn wie wir am Abend rausgehen, um eine Runde an der Beach zu drehen, steht am Empfang des Campingplatzes schon ‚Voll‘… Glück gehabt, aber Zeltplätze sind einfacher zu bekommen und mehr brauchen wir nicht.

Ist mal eine ganz andere Beach als die letzten Tage, naja es sind im Endeffekt viele kleinere, die sich aneinander reihen, aber dafür ganz wenig Leute

Aber unter Tags müssen hier doch recht intensiv Sandburgen gebaut worden sein.

Jedenfalls ‚nehmen wir das an wie Seepocken und sie verlangsamen unseren Weg entlang des Strands‘ 😂.

Der Baum dreht sich nach dem Wind und wir um und traben zurück zum Campingplatz. Camembert und Cidre war’s dann am Abend. Mhhmm😊

Phare de Gatteville

Leicht irisches Wetter hört man von unserem Dach in der Früh😉. Es regnet leicht, aber nach 9 Tagen das erste Mal, das ist halb so schlimm. Außerdem ist der Rucksack mit Büchern eh noch voll und überhaupt: Urlaub ☺️

Irgendwann starten wir dann doch raus nach Barfleur, wo gerade ziemlich tiefe Ebbe ist. Alle Schiffchen sind trockengefallen, und es bläst ein ordentlicher Wind.

sodass draußen am Meer ordentliche Schaumkronen auf den Wellen tanzen. Im Hafen sind aber sogar auch die großen Fischkutter trocken fast gefallen, lehnen sie schon gut an der Mole.

Wir radeln weiter die 2 Kilometer in Richtung Phare de Gatteville. Oder schieben das Radl entlang des sandigen Wegs in den Dünen. Hmmm Radln im Sand schieben, das ist böse. Ich glaub tragen ist leichter.

Mit 75m ist das schon einer der höheren Leuchttürme und dementsprechend weit zu sehen. Wird aber auch notwendig sein, denn im Leuchtturm Shop hängt eine Seekarte und die Untiefen rundherum sind zahlreich und trickreich. Da sollte man schon wissen wo man fährt.

Leider geht an dem Tag zu viel Wind, und man kann nicht auf den Turm rauf, so gehen wir einmal rundherum und schauen den Schaumkronen draußen am Meer zu.

Zurück geht’s durch Gatteville, vorbei an Steinkirchen und alten Häusern.

Am Abend packen wir den kleinen Griller aus, werfen die Spießchen auf, und löschen mit einem Bier aus der Nachbargegend. Hääää!!!😉

Huitres

Ein bissi heftigerer Drizzle weckt uns auf und in einem trockenen Fenster holen wir das Baguette und die Croissants. Schon wichtig 😇. Unglaublich wenn das nass werden würde.

Auch der Bauer mit Gemüse steht vorne, aber das sollte er am Freitag… unserem Abreisetag… aber da stimmt was nicht… wir sind erst einen Tag da. Hmmm haben wir uns um einen Tag vertan? Ist es erst Donnerstag? Nein … wunderbar wenn man den Wochentag vergisst☺️

Im Endeffekt hat alles gepasst. Es ist kein Extratag aus dem nichts aufgetaucht, bloß unser Abreisetag war Samstag. Und dem Bauern haben wir natürlich Gemüse abgekauft!

Am Vortag aber haben wir schon mal laut gelacht, als wir im Minnimarkt im abgelegenen Barfleur… Gasflaschen finden, so wie wir sie in drei Anläufen in Bayeux nicht bekommen haben😂. Also gut heute. nochmal zum dem Markt geradelt, Flasche getauscht ein paar andere Cidrigkeiten 😉 erstanden, und nach Hause, ausgepackt, die Wäsche eingesammelt, denn es war wieder Waschtag.

Wir reiten diesmal nach Süden Saint-Vaast-la-Hogue, 10 km südlich. Das ist ein Fort aus dem Ende des 17 Jahrhunderts, das die Franzosen gebaut haben, nachdem ihnen die Engländer eine kleine Flotte mit 12 Schiffen in der Bucht abgefackelt haben.

Der Weg um das Fort hat gewisse Einschränkungen😉

Das wird dann nochmal unterstrichen

Und nach ein paar hundert Metern ist es dann klar

Die Mauer war der Fußweg um das Fort. Zugegeben ein bissi risky, vorallem haben wir vor der Runde ein großes Bier im Tschecherl vor dem Tennisclub getrunken. Gegen den Flüssigkeitsverlust. 😇

Egal wir haben das Fort erfolgreich und ohne unfreiwilligen Badestopp umrundet. War nicht immer einfach. Hicks ☺️

Wir glauben ja das in der Gegend ziemlich viele Austernbänke sind, denn schon bei der Fahrt zum Fort war auf einigen Hallen ‚Huitres‘ zu lesen und im Ort jedes Lokal mit Austern geworben hat.

Naja eh recht schön… wir bleiben bei Miesmuscheln in verschiedenster Form: á la Normandie (Creme Sösschen), a la Roquefort, á la Cidre, und Marine (normal)

Zurück sind wir dann die normalen Straßen gedüst und haben die landschaftlich schöne Strecke, die wir beim Runterfahren zum Fort gewählt/geholpert haben, ausgelassen.

Zu Hause noch das Gemüse vom Bauern geschnippelt, angebraten, Reis gekocht, und einen Cidre vernichtet. Yammi. Netter Tag

Les Caps

Frühstück dauert und die imperiale Müllabwurf ähm Aufbruch Prozedur spült uns dann um 11:30 geduscht, Auto mit Wasser aufgefüllt beim Campingplatz hinaus

Doch noch mal Barfleur bei high Tide, und nicht nur trocken gefallene Schiffe. Da wir auf den Seekarten bei Phare de Gatteville vom Leuchtturm bei Cap Lévi gelesen haben, und der Leuchtturm gleich ums Eck ist, ist das mal unser nextes Ziel

Das macht schon Sinn in der Gegend so einen Turm zu bauen, sind rundherum Untiefen und das Meer schäumt über den Felsen nur so

Und nach einer Runde um den Leuchtturm, und finden des Hafens von Cherbourg gleich gegenüber

reiten wir los eben Richtung Cherbourg, um am Weg einen Leclerc zu plündern. Nein die kann man nicht plündern, die sind so riesig, unglaublich was es da alles gibt. Besonders bestaunt haben wir, dass es in der Poissonerie sogar lebende Krebse und Krabben und Hummer im Aquarium gibt. Als Kontrast haben wir Gemüse und Cidre gekauft😉

Cap La Hague war das nexte Ziel und unsere Geigerzähler können das bestätigen. Nein: die Wiederaufbereitungsanlage ist von weit sichtbar, aber wir haben uns der Küste zugewandt.

Nebenbei allen Wanderern sei gesagt, rund um die Halbinsel Contentin führt ein recht frequentierter Weitwanderweg, eigentlich immer an der Küste entlang.

In der Ferne erspähen wir aber noch einen Leuchtturm von Cap La Hague.

Los geht’s dorthin vorbei an nutzlosen deutschen Verteidigigungsstellungen. Am Strand sitzen und den Leuchtturm anschauen, während er nicht davon läuft ist schon sehr entspannend.

Vom Cap an geht’s dann nur mehr nach Süden, und so manche Bucht taucht aus dem Nichts vor uns auf. Das hilft nur mehr stehen bleiben und einwirken lassen.

Und wenn man glaubt, das ist nicht mehr zu übertreffen… hinter dem nächsten Cap lauert schon die nexte Bucht.

Diese hat 12km und ist fast über die ganze Länge ein Naturschutzgebiet. Wenn man bei Ebbe hinkommt, dann ist sie noch beeindruckender, weil dann ein Riesen breiter Sandstrand zum Baden und surfen einlädt. In Vauville ist ein Campingplatz den wir ansteuern, und glücklicherweise wieder mal den letzten Platz erwischen

Der Style des Campingplatz verdient aber spezielle Bemerkung: Man kommt hin, es stehen verschiedene Schilder draußen, manche mit complete und vergangenem Datum, aber man fährt rein. Am Eingang winkt und gleich ein freundlicher Deutscher ran, ganz kennen wir uns nicht aus, aber er erklärt uns, dass er der gelbe VW Bus war, der uns beim letzten Leuchtturm auf enger Straße entgegengekommen ist, und er ausgewichen hat/wir aneinander vorbeigekommen sind☺️. Und außerdem erklärt er uns wie das auf dem Platz funktioniert: einfach durchfahren, einen leeren Platz nehmen, und dann zahlen gehen. Und wirklich so machen es alle. Wir quetschen uns auf den letzten freien Zeltplatz. Glück gehabt.

Das Woodstock feeling bringt dann noch ein Franzose, der auf der Gitarre Bob Dylan und Blowing in the Wind spielt, die Sonne geht mild unter, und außerdem stehen alle irgendwie kreuz und quer. Italiener haufenweise. Extrem charming. 😍

Vauville ist ein kleines Städtchen aus Steinhäusern und nett zum durchschlendern.

Hortensien sind überhaupt hier überall die Blume, die sich in großen Büschen an die Häuser schmiegt. Sehr nett!

Der Strand besteht aus 20m Schotter und dann ja nach Ebbe bis zu 500m Sandstrand

Sind natürlich ganz nach vor an den Strand gegangen, und bei steigender Flut so alle paar Minuten ein bisschen weiter zurück gegangen, weil unser Hose immer mehr von unten angespritzt wurde. So ein ewig weiter Strand und untergehende Sonne kann schon was.

Gut gewabbelt, Gerhild hat den Omnia mit Blätterteig und Gemüse gefüllt, Yammi

Der Sonnenuntergang ruft und wir sind nochmals raus zum Strand, was einfach war, weil der Platz ja gleich in den Dünen zum Strand liegt.

Das war fein, haben den Youngsters beim Wellenreiten zugeschaut

und den Oldies beim Fischen im Sprühnebel, den die Brandung macht. Ein Tag voller klasser Landschaft ging zu Ende🤩

Les Havres

Aufgewacht, Frühstück gemacht und beim zusammenpacken verstanden warum der kleine Platz auf dem wir standen so klein und damit frei war😉: Die Franzosen nebenan standen mit zwei kleinen Wohnwagen und zwei Autos auf einer vergleichbar großen Parzelle. Wie sie weg gefahren sind haben sie die Steine im Boden, die die Parzellen definieren, wieder umgelegt, sodass neben uns aufeinmal viel Platz war….

Uns war es recht, brauchen wir gerade mal den Platz für einen VW Bus. Nach Frühstück und Duschen sind wir aufgebrochen und gleich nochmal zu einem Viewpoint abgebogen um noch mal auf die ganze Bucht zurückzuschauen.

Schon eine lässige Dünenlandschaft! Fahren dann gemütlich entlang der Bucht, und haben schon vorher gesehen, dass an einer Stelle Ausgrabungen aus der Neandertaler Zeit gemacht werden.

In Le Rozel wurden um 1967 ziemlich viele Funde gemacht. Vor den Ausgrabungen waren weltweit 7 Fußabdrücke von Neandertalern bekannt, danach 1500. Es ist zwar nur eine kleine Düne, aber hier hat man die Überreste von 380 Neandertalern und ihren Kulturgütern gefunden, und so sehr viel über die damalige Zeit lernen können.

Aber weiter ging’s. Wenn man sich an die Leuchttürme hält, und ihnen folgt, so wie dem von Barneville-Cartret kommt man zu den tollsten Ecken mit Aussichten…

Von hier an Richtung Süden beginnen Buchten, die Havres (== Haff), die an einer Stelle eine Flussmündung und somit einen Hafen haben, was bei den Buchten nördlich Richtung Cap La Hague nicht der Fall ist.

Obwohl es Sonntag ist ergattern wir in der Stadt dann noch ein Baguette und den Namensgeber für das Lager Babaorum rund um das gallische Asterix Dorf

Baba au rhun

Frisch gestärkt radeln wir weiter die Küste entlang Richtung Gourville sur Mer. Haben dort einen Campingplatz am Meer ausgemacht, den wir ansteuern, und der uns nach etwas trickreicher Anfahrt auch nimmt.

Auch dort zieht sich das Meer bei Ebbe um bis zu 5km zurück, was zum ewig weiten Wandern einlädt. 5km waren es nicht aber wir waren gerade bei Tiefstand dort und sind wirklich weit raus. Allerdings kommt das Meer dann schnell zurück und es gibt immer wieder ganz leicht höhere Stellen, die dann kurzfristig zu kleinen Inseln werden, bloß sollte man da dann nicht sein😉, weil man sonst vom Land abgeschnitten wird, und halt dann durchs knietiefe Wasser zurück muss.

Der weite Strand bedeutet aber auch das dort Austernbänke bewirtschaftet werden Nach 3-4 Jahren sind die Austern dann essfertig.

Haben uns dann ein Platzerl direkt am Strand gesucht, ein kleines Bier getrunken

und einem interessanten Spektakel zugeschaut: Um ca 1800 beginnt der Traktor Shuttle Verkehr, um die vielen Motorboote raus zu holen, die zum Fischen draußen waren und sich mit steigender Flut anstellen um abgeholt zu werden.

In Arromanches hat jedes Boot seinen Traktor, und das war dort eher privat, aber hier fährt ein Traktor x-fach und holt Boot für Boot raus.

Und mit ziemlich Vollgas an den zwei kleinen Bars vorbei. Ein nettes Spektakel, dem wir mehr als eine Stunde zugeschaut haben.

Wir gestehen wir haben am Abend Pizza gegessen, weil eine fahrende Bäckersfrau Pizza am Campingplatz angeboten hat. Aber ganz bewusst normannische Pizza: mit Creme fraiche anstatt Tomatensoße. Yammi.

Der Tag endet wieder mit dem Bestaunen des Sonnenuntergangs und dem Zuschauen wie die Flut steigt, und ob sie wohl die Steine an der Mole erreicht.

Shrimps à la Creme

Irgendwie haben wir das Frühstück zu gemütlich begonnen, jedenfalls sind wir fast fertig mit dem Einpacken als die Uhr 11:30 meint und wir glauben um 11:30 draußen sein zu müssen. der Platz ist nämlich ein Camping municipal, und da wird genau auf die Mittagspause geachtet, also kann es schon sein das der Schranken erst wieder um 14:00 aufgeht.

Wir schaffen es raus, Zähneputzen ist halt dann am Parkplatz vor dem Platz. Gleich ein paar Kilometer südlich stolpern wir in eine sehr nette Dünenwanderung

Weil: bei der Anfahrt zum Pointe Agon sehen wir ein Schild ‚Parkplatz‘ und schwupps rein und geparkt. Ganz brav, denn man lernt aus Le Rozel, wo wir ganz nach vor, sozusagen ins Wohnzimmer der Neandertaler gefahren sind, nicht umdrehen konnten und ein schönes Stück mit Spiegeln verkehrt zurück gefahren sind.

Nur diesmal stellt sich heraus, dass der Leuchtturm gut 4km in der Ferne zu uns rüberlugt. Egal es ist schön, keine Leute und wir wandern los. Vorbei an Brombeerhecken, durch Dünen, Kiefernwälder bis nach Lands End, weil das ja auf einer langen Landzunge liegt

Wir sind gerade Ebbe dort und deshalb ist das alles noch größer, breiter. und: am Ende gibt’s eh einen Parkplatz… na gut, andererseits möchte ich die Dünenwanderung nicht missen

Zurück geht’s an einem Denkmal vorbei Richtung Auto.

Nexter Halt ist dann Granville. Dort ist gerade Markttag, jedenfalls sind die Straßen durch die wir fahren wollen alle gesperrt und die Dame vom Navi redet sich den Mund fusselig. Aber sie ist erfolgreich, und tatsächlich finden wir ganz oben gleich hinter dem Leuchtturm einen Parkplatz.

Granville war oben am Cap ziemlich mit Bunkern und Geschütztürmen von den braunen Schergen besetzt, wurde zum Glück alles nicht gebraucht, und einfach kampflos im Juli 44 geräumt.

Wir drehen eine Runde um die Altstadt,

werfen uns dann ins Getümmel nach unten in die neue Stadt und spazieren durch die Straßenmärkte. Hui da ist was los.

Am Rückweg finden wir noch eine Buchhandlung und Gerhild den Asterix Tour de France auf französisch. Und wir finden einen ruhigen, schattigen Platz wo man ein Saftl verdampfen kann.

Weiter geht’s danach nach Céaux einem kleinen Ort, der in radelbarer Entfernung zu Mont Saint Michel liegt. Der Campingplatz nimmt uns und Gerhild vershrimpt Spagetti á la Creme wie es sich für die Gegend gehört. Yammi☺️

Mont Saint Michel

Der Campingplatz ist ja so gewählt, dass man mit dem Radl entlang der Küste Richtung Mont Saint Michel driften kann, und den Parkplatz Wahnsinn dort vermeiden kann….

wenn da nicht ein kleiner Patschen den Bicycle Repair Man aus seiner Tarnung holen würde

Zum Glück gleich nach der Ausfahrt vom Platz, sodass wir umkehren konnten. Blöderweise entpuppt sich der Reserveschlauch für ein Kinderfahrrad geeignet und somit kommt das italienische Patschenpickzeug zum Einsatz. Voila, alles dabei sogar eine funktionierende Pumpe☺️

Aber dann ging’s los. Dem Radweg entlang und gleich mal am Schild Route Barriere vorbei, das kann doch nicht so schlimm sein. Naja es war ein Dead End und ja wir sind über die Schafweide zurück querfeldein auf den Weg. Aber schön war’s☺️

Nach Erbe einer wirklich Klassen Fahrt entlang der Küste am Parkplatz für ca 4000 Fahrzeuge angekommen, und ja Radfahrer sind unterrepräsentiert

Wir traben dem Kloster entgegen, natürlich zu Fuß über den Damm, denn wer mit dem Radl kommt nimmt doch nicht auf den letzten Metern den Shuttle Bus. Außerdem hat man im zu Fuß 25 Minuten die Gelegenheit alle paar Meter ein Foto zu machen und sich zu überzeugen, dass der Berg eh nicht wegläuft😇

Irgendwann sind wir dann dort, und wenn man davor steht, ist das nochmal beeindruckender. Und schon geht’s rauf über den Abbey Zugang und nicht durch die Stadt aka TouristTraps

Hin und wieder ein Blick runter auf die Sandbänke, wo gerade einige Grüppchen herumstreifen

Irgendwann finden wir den Eingang und sich durch das webinterface zur online Kartenreservierung zu kämpfen hat sich ausgezahlt

Die Prepaid Spur war die linke 😇

Oben angekommen ist es wirklich lässig! Tja was soll ich sagen, ich glaub man sollte dort gewesen sein

Und die Kirche auch innen gesehen haben. Die Tour geht dann Stock für Stock hinunter durch die Stockwerke, beginnt gleich mit dem Kreuzgang

Durch diverse Sääle (Level 0)

die alle ordentlich hoch sind, aber eben übereinander liegen

Der Saal ist auf Level -1

Und der auf -2. Der Keller darunter ist schon gut stabil gebaut

Ich glaub noch eines darunter ist dann die Metro Station😉. Apropos Transport, das Kloster will ja auch versorgt werden und deshalb gibt’s auch den ‚Otis‘ des frühen Mittelalters

Eine Tretmühle, die ein Seil aufwickelte, und somit alle möglichen goodies raufgezogen hat.

Runter geht’s dann durch die Gärten und vorbei an der frisch renovierten Mauer

Tja. Sehr sehr sehr cool ist das Gebäude und die 2.3mio Besucher jährlich sehen das wahrscheinlich auch so.

Runter geht’s durch die TouristTraps… die Getreidegasse könnte da noch was vom Mont Saint Michel lernen.

Aber nett ist das Stadterl am Fuß des Klosters schon! Wir traben wieder über die Brücke und den Teil des Dammes, der noch steht zurück, schwingen uns auf die Radeln

und brausen mit Rückenwind Richtung Campingplatz.

Irgendwo am Weg stolpern wir in ein Lokal und bekommen noch eine Portion Moules es Frites. Yammi

Sehr netter Tag gewesen!

Kathedralen

Von nun an geht’s wieder nach Osten aber nicht ohne vorher noch das notwendigste zu waschen und noch wichtiger: zu trockenen

Bloß so einfach ist das trocknen nicht und daher muss der Rest im Auto trocknen

Und wenn er nicht trocken wird? Tja dann halt während der Fahrt

Le Mans war ein netter Stopp am Weg und hat sich als äußerst fein herausgestellt. Die Altstadt ist sowas von nett

Und dann noch die Kathedrale, die nach einer anderen Schule als Chartres und die üblichen anderen Kathedralen gebaut wurden.

Mit prächtigen Fenstern und wirklich viel Zeit die man da sehr schnell staunt drinnen

Und auch von draußen. Le Mans ist recht alt. So alt dass es noch eine römische Stadtmauer gibt, auf die Häuser draufgebaut wurden

Nach einer wirklich klassen Runde durch die mittägliche Stadt reiten wir weiter Richtung Chartres

Nicht dass wir so klerikale freaks wären, aber die Bauwerke sind echt zu bestaunen, wurden sie oft im 13Jhd gebaut und haben Jahrzehnte gebraucht um fertig gestellt zu werden. Respekt!

Innen sind natürlich die üblichen unglaublichen Gewölbe, diesmal mit 36m Höhe

Aber auch die Fenster sind sensationell, so wie die indoor Steinmetzarbeitem

Anschließend fallen wir noch in ein Café am Kirchplatz ein, wabbeln etwas

Und radeln dann zum Campingplatz, der eigentlich mitten in der Stadt in einem Teil eines großen Parks ist und für Zelte und Autos ohne Strombedarf unendlich Platz bietet

Auf nach Straßburg

Wir starten in Chartres für uns früh um 10 und los gehts Richtung Osten. Paris umfahren wir recht gut im Süden und nach einem Mittags Stopp vor Metz kommen wir gut früh in Straßburg an. Diesmal haben wir den Platz reserviert und finden eine netten Platz trotz ‚Complete‘.

Straßbourg

Ein langes Frühstück überbrückt den Regen der noch aus der Nacht hängen geblieben ist, aber dann satteln wir die Radeln und fahren los. Der Campingplatz ist ja ziemlich in der Stadt gelegen, und somit sind wir auf Radwegen gleich mal in Petit France

Das ist die ‚Altstadt‘ in Straßburg mit Fachwerkhäusern und engen Gässchen

Gleich neben den kleinen Inselchen

In der Stadt

Wir schlendern im Zickzack durch die Stadt, glauben an den gleichen Stellen vorbeizukommen, doch landen immer wieder an neuen klassen Ecken

Um 1330 öffnet der Aufgang zum Turm des Münsters

und rauf geht’s mit uns die steile Wendeltreppe. Immer schön im Kreis, höher und höher…. Machen von uns und wird dabei etwas schwindlig, aber

oben angekommen gibt’s einen feinen Rundblick. Es ist ja nur einer der beiden Türme auf volle Höhe ausgebaut und der zweite Stummel diente als Wachposten, um Feuer in der Stadt schnell zu erkennen.

Runter ging’s wieder… über … richtig geraten… eine Wendeltreppe. Gut eingedreht kommt man unten an und kann seinen Drehwurm auf einem Bankerl aussitzen. Tut das gut: eine Viertelstunde keine Wendeltreppe😉 und Bewegung. Yes!

Aber nach einer kleinen Stärkung in den Tiefen der Straßburger Gässchen

navigieren wir uns über Radwege Richtung Europa Parlament

Wir haben Glück und diesmal ist nicht Sonntag oder Freitag und wir dürfen rein. Nach einer ziemlich genauen Sicherheitskontrolle wie am Flughafen sind wir dann auch drinnen

Der Innenhof kann schon was. Respekt. Die Terrasse sperrt um 5 zu, 20 Minuten left, also rauf mit uns

Und wir haben eine ähnliche spektakuläre Sicht auf den Innenhof

Dann durchs Gebäude zum Plenarsaal, gut gesessen dort, alle Flaggen den Ländern zugeordnet und im Geiste vor uns Guy Verhofstadt gesehen, wie der den Farage Kasperl formatiert hat.

Aber sie sperren um 6 zu, also müssen wir weiter, wieder raus zu den Radeln und zurück durch die City zu unserem fahrbaren Hotel.

Tja es ist der letzte Abend, wir köpfen noch eine Flasche Cidre, werfen uns aufs Ohr, den am nexten Tag wollen wir quer durch Deutschland Richtung Österreich touren.

Heading home

Heimwärts geht’s am nexten Tag. Frühstück ist optimiert und wir nehmen es am Campingplatz und machen es nicht selber. Das spart Zeit, die wir beim Auchan mit auffüllen unseres Kühlschranks brauchen.

Camembert, Cidre, frommage blanc wandert ins Einkaufswagerl, und wie durch ein Wunder schluckt unser Kühlschrank alles.

Ab über den Rhein, rauf nach Karlsruhe, vorbei an Pforzheim, das seinen Ruf als Stauhotspot wieder gerecht wird, durch den Bosch Bogen in Stuttgart, rauf auf die Alp, runter nach Ulm, Augsburg bis nach Minga.

Alle Navis schweigen die A8 wegen hoffnungsloser Überlastung tot, und so geht’s über die A94 und Altötting bei Freilassing nach Österreich.

Fuschlsee, Wolfgangsee und dann bis nach Aussee. Voila das war’s😍

7.7 – Aufbruch Richtung Norden

Der Eingangsblogeintrag wird eher kürzer, weil wir starten erst um 18:40. Offiziell natürlich um 17:15, aber das sind natürlich nur Richtlinien. Kurz vor 7 wird Kaja eingepackt, Eva kommt drauf, dass ihre Regenjacke noch das Stattegger Klima genießt aber glücklicherweise hat Kaja nicht nur eine zweite Regenjacke, sondern auch die gleiche Größe wie Eva. Dann wird auch noch schnell getankt und schon zieht es uns aus Österreich raus.

Wir schaffen es sogar bis kurz vor Nürnberg wo wir im Stealth Mode (das Dach nicht hochgeklappt, weil in Deutschland darf man nicht wild Campen, aber wir stellen ja nur unsere Fahrtauglichkeit wieder her) noch einmal bisschen Abend essen und dann schon schlafen gehen. Morgen wäre das Ziel ja schließlich Kopenhagen.

8.7 – Von Unfällen und Rettungsgassen

Um 6:30 ist Tagwache und nach kurzem Frühstück und Aufräumen sind wir auch schon unterwegs. Während wir so gemütlich auf der Autobahn unsere Kilometer verschlingen, ist vor uns plötzlich eine Staubwolke. Tatsächlich ist gerade vor uns ein Unfall passiert. Wir fahren ran, Georg steigt aus, übt seine Sanitäterpflicht brav aus und fragt ob jemanden verletzt ist. Tatsächlich ist niemand verletzt, was bei einem Unfall von 3 Autos und einem LKW auf der deutschen Autobahn schon einem Wunder gleicht. Die Autos sehen ziemlich demoliert aus, aber weil niemand erste Hilfe braucht, machen wir uns auch schon wieder auf den Weg. Glücklicherweise wollten wir noch 5 Minuten länger liegen bleiben in der Früh 😉

Unser Mittagessen verbringen wir idyllisch in der Lüneburger Heide, es wird ganz nach edlem Studentenrezept Nudeln mit Pesto gekocht. Wir beschließen die Nacht schon in Dänemark zu verbringen und rufen bei einem Campingplatz an. Die haben tatsächlich Platz und nehmen uns auch nach 8 Uhr am Abend an.

Vor Hamburg kommen wir zum ersten Mal richtig in den Stau und üben dort auch gleich zwei Mal Rettungsgasse bilden. Aber auch den Elbtunnel haben wir bald durchquert und dann gibt es den letzten Fahrerwechsel und wir schon am Weg nach Dänemark. Unser Campingplatz liegt wunderbar versteckt an einem Weiher und wir haben direkt Blick auf ein Weizenfeld. Jetzt wird nur mehr gekocht und dann können wir endlich einmal alle gemütlich ausschlafen.

9.7 – Italienische Sandstrände

Von den Strapazen unseres gestrigen Autotages ganz erschöpft, schlafen wir gut aus und frühstücken dann ganz entspannt am Weiher. Unser Campingplatz war nämlich einmal eine alte Mühle. Bezahlen kann man zwar nicht mit Karte, aber dafür akzeptieren sie auch Euro statt dänischen Kronen.

Unser heutiges Ziel ist Göteborg, aber da es nur 5 1/2 Stunden Fahrt ist, beschließen wir zwischendurch noch einen Badestopp zu machen. Ohne Zwischenfälle kommen wir in Angelsholm an, der ein bisschen an einen italienischen Touristenort erinnert, nur dass die Temperatur deutlich angenehmer ist. Der Strand ist zwar anfangs gesteckt voll mit Leuten aber nach 10 Minuten Spaziergang finden wir auch ein freies Stück Sand und schlagen Lager auf. Tatsächlich eines der wenigen Male wo man untertags durch den Sand gehen kann ohne sich die Füße zu verbrennen.

Wir springen auch alle einmal ins Wasser und lassen uns dann wieder von der Sonne trocknen. Nach Nap und Entspannungszeit brechen wir aber auch schon wieder auf, weil wir werden in Göteborg ja von den Sondereggers, unseren Familienfreunden aus Schweden, erwartet. Als wir gerade unsere Ankunftszeit schreiben, schreibt Klara uns dass sie sich beim Baden ihren Fuß aufgeschnitten hat und grad im Krankenhaus ist um genäht zu werden. Naja als wir ankommen, ist Klara aber schon wieder zuhause und es geht ihr gut. Wir essen noch gemeinsam zu Abend und tratschen bis uns die Müdigkeit einholt.

10.7 – Es war ausgezeichnet, Dankeschön!

Wir frühstücken spät, Sigi, Klara und Elsa sind schon arbeiten, aber Frida hat auch hier übernachtet und Karin ist auch da. Wir planen durch Göteborg zu spazieren und Karin bringt uns in die Stadt hinein. Natürlich haben wir uns beim Frühstück schon die besten Tipps geholt und wir starten in Haga, einem gemütlichem Viertel voller Cafés, traditionellen Häusern und Kopfsteinpflaster.

Wir lassen uns aber dann doch kurz von einem kleinen Hügel ablenken und beschließen zum Skansen Kronan hinauf zu marschieren. Die deutschen Mädels hinter uns hätten zwar 50€ für einen Lift gezahlt, aber Georg sieht das Geschäftspotential nicht. Oben angekommen, kommen wir drauf, dass die einzigen Leute, die nicht deutsch sprechen, französisch sprechen, aber etwas anderes kann man sich gar nicht bei einem Aussichtspunkt erwarten. Der Skansen Kronan war Teil einer Befestigungsanlage aus dem 17 Jhd, hat aber tatsächlich nie eine Schlacht gesehen und der Rest der Anlage wurde dann der wachsenden Bevölkerung geopfert und durch Wohnhäuser ersetzt.

Das Schöne an solchen Aussichtspunkten ist, dass man sich gleich entscheiden kann was schön aussieht und wohin man als Nächstes will. Wir entscheiden uns für die Oscar Fredriks Kyrka. Leider ist drinnen ein Begräbnis, deswegen beschließen wir wieder Richtung Haga zu gehen.

In Haga beschließen wir dann uns in ein Café zu setzten und auch ein wenig den Regen abzuwarten. In dem Café rettet Kaja auch schließlich eine verwirrte Deutsche die schon zu lange auf das Klo wartet, aber ganz in der Muttersprache angekommen bedankt sie sich dann auch auf Deutsch bei unserem Kellner. Tja man tut sich schon ein bisschen schwer, wenn alle rundherum deutsch sprechen.

Wir beschließen dem Regen zu trotzen und ein weiteres Viertel anzuschauen, Vasastaden. Trotz Allee werden wir aber pitschnass und eigentlich ist es auch schon egal, so kalt ist es nämlich gar nicht. Wir spazieren dann die Avenyn hoch bis zur Poseidonsstatue.

Frida hat uns auch noch die Stadtbibliothek empfohlen und da sie direkt neben uns ist, schauen wir auch gleich rein. Die Bücher sind fast alle auf Schwedisch und alle Schachtische sind besetzt, also warten wir noch kurz auf Frida, die nachher mit uns durch die Stadt gehen wollte. Gemeinsam beschließen wir zu Fridas Lieblingsplatz zu gehen, dem Palmhuset.

Im Palmhuset gibt’s es nicht nur Palmen sondern eigene tropische oder mittelmeerliche Gewächshäuser.

Wir setzen uns dann noch auf einen Balkon und Fridas Freund und ein anderer Freund kommen noch vorbei und wir tratschen über alles Mögliche. Spannend wie sich das Rettungswesen doch so stark unterscheiden können. Ich glaube wir haben die schwedischen Medizinstudenten ein bisschen verstört, damit dass man mit 17 schon bei der Rettung mitfahren darf.

Wir machen uns aber dann doch wieder auf den Rückweg, weil das Palmhuset sperrt auch bald zu und in Askim wartet Abendessen auf uns. Frida ist erst vor kurzem von einer längeren Indienreise mit Rohit, ihrem Freund, zurück gekommen und nach dem Abendessen gibt es auch indische Süßigkeiten. Allerdings warnt uns Rohit noch, dass es eigentlich ein Digestiv ist und man nicht mehr als zwei dieser Kugeln essen sollte. Hoffentlich haben es alle rechtzeitig gehört…

11.7 – Mückenmahlzeit

Zum Frühstück gibt es heute nicht nur Sigis eigenen Honig sondern auch Kreuzworträtsel. Tatsächlich haltet uns das Kreuzworträtsel so lange auf, dass uns nicht mehr so viel Zeit bleibt bevor wir starten wollen. (Das hat sicher nicht daran gelegen, dass wir zu lange geschlafen haben 😉) Wir machen noch einen kleinen Abstecher nach Askimsbadet an das Meer. Karin meint zwar, dass wenn wir uns schnell abtrocknen doch schwimmen können, aber vielleicht sind wir doch nicht ganz so abgehärtet wie die Schweden. Es ist nämlich schon eher windig.

Trotz Wind und Kälte beschließen wir noch Eis essen als Abschluss zu gehen. Die Kugeln waren allerdings riesig und konnten schon fast als Mittagsessen durch gehen.

Wir packen dann aber doch noch schnell zusammen und sind schon Richtung irgendwo. Unser einziges Limit ist nämlich die Fähre nach Gotland von Stockholm am 14. um halb 2 in der Früh, mehr haben wir nicht geplant.

Irgendwann suchen wir uns auch einen netten Parkplatz neben einem riesigen See. Kurz wird noch genappt und dann spazieren Kaja und Eva auch schon durch die Gegend. Wir entdecken einen Kanuverleih und beten, dass morgen das Wetter schön genug ist um ein bisschen den See zu erkunden.

Der Platz ist zwar schön in der Wildnis aber wir sind dann doch froh über den Regen, weil dann fliegen die Mücken nicht mehr. Trotzdem waren wir wahrscheinlich ein wahres Festmahl für die Mücken.

Den Abend schließen wir dann wieder ganz edel mit Nudeln und dänischem Bier.

12.7 – Kvack

Wir wachen auf und der Regen trommelt noch ordentlich auf das Dach. Das mit dem Kanufahren wird heute leider doch nichts. Auch nach 2 Stunden beruhigt er sich nicht und wir beschließen weiter zu fahren.

Die Stadt Örebro liegt auf unserem Weg und wir beschließen noch einen kleinen Zwischenstopp dort einzugelegen. Irgendwo sehen wir dass es eine schöne Burg gibt und geben einfach die ins Navi ein. Wird schon ein Parkplatz in der Nähe sein.

Tatsächlich kriegen wir dann gerade noch einen Parkplatz direkt vor der Burg und die liegt wirklich schön umgeben von Wasser.

Örebro ist ca im 19 Jhd einmal niedergebrannt und dann haben sie die Häuser wieder alle aus Stein neu aufgebaut. Deswegen sind sie noch immer gut erhalten und schauen auch gut aus.

Wir beschließen einen größeren Spaziergang durch die Stadt zu machen, es regnet zwar aber das sind wir ja schon gewohnt. Auch hier gibt es eine schöne Kirche und dieses Mal kommen wir sogar in die Kirche hinein.

Dann kommen wir kurz bevor wir wieder bei der Burg sind an Enten im Kanal vorbei und Georg packt sein ganzes Fotografierpotential aus und fotografiert die Enten von allen Winkeln. Aber schweren Herzens müssen wir die Enten zurück lassen, denn unser Campingplatz wartet auf uns.

Bei dem Campingplatz haben wir tatsächlich schon angerufen, weil wir doch etwas spät dran sind und einen Platz reserviert. Die Sprachbarriere die wir über das Telefon hatten, hatten wir allerdings auch im echten Leben. Das Telefonnummer und Adresse bei „phone number or address please“ beides aufgeschrieben werden muss, ist natürlich Teil des Rätsels.

Heute sind wir kulinarisch ganz extravagant und machen Tortillas. Kaja rührt ganz liebevoll eine Knoblauchsauce an und Eva beschließt ganz spontan, dass jeder was davon hat wenn sie einmal die Schüssel quer durch den Bus katapultiert. Naja vielleicht wollte sie auch nur eine Ausrede um den Bus gründlicher zu putzen.

13.7 – Von Schlössern und Seen

Zum Frühstück scheint die Sonne endlich wieder prächtig und die Hoffnung steigt dass wir wieder einen schönen Tag haben werden. Unser Campingplatz ist direkt am See, deswegen beschließen wir auch am See mit wunderbarer Aussicht auf See und Schloss in Mariefred zu frühstücken.

Wir müssen erst um 2 Uhr den Campingplatz verlassen und außer Wasser wechseln, haben wir nicht viel vor. Deswegen setzten wir uns noch an den See und lesen und zeichnen ein wenig. Für uns ist es dann doch ein bisschen frisch und windig zum Schwimmen gehen, aber das haltet die schwedischen Kinder nicht auf. Georg lässt sich noch zu einer schnellen Runde Römmy überreden, aber dann wird schon aufgeräumt und wir sind unterwegs.

Richtige Pläne haben wir ja nicht, aber Kaja braucht unbedingt Nasentropfen und auch Fenistil kann uns allen helfen. Also schauen wir schnell im nächsten Dorf in die Apotheke. In der Apotheke sind wir zwar etwas verwirrt, weil unsere Marken hier nicht existieren, aber uns wird geholfen und mit deutlich freierer Nase machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Auto. Am Weg beschließen wir aber dass uns das Dorf doch ziemlich gut gefällt und wir mehr durch spazieren wollen.

Die Burg, die wir auch von unserem Campingplatz gesehen haben, ist auch gleich in der Nähe und wir spazieren länger durch den Park und die Lavendelgärten von Gripsholm.

Da finden wir auch heraus, dass die touristischen Highlights von Mariefred, die Burg, seine Porträtsammlung und der Park um die Burg herum ist. Mariefred selbst ist aber auch eine wunderschöne Stadt zum Durchspazieren. Die Porträtsammlung reizt uns aber nicht und wir tratschen uns eher die Zeit im Lavendelgarten am Wasser davon.

Am Weg zurück sehen wir auch einmal noch, wie echtes schwedisches Personal aussieht, wir sind beeindruckt 😉

Für unser Abendessen fehlen noch zwei Sachen und ein bisschen mehr beladener kommen wir aus dem Supermarkt heraus. Direkt davor steht auch noch ein Stand mit Beeren und wir holen uns Erdbeeren aus Schweden. Kurz wetten wir ob mit Karte zahlen können oder nicht, aber das kann man natürlich. Österreich ist einfach nur immer hinten nach.

Unsere Tortillas essen wir wieder an einem Parkplatz am See. Dort ist zwar Camping verboten, aber da wir eh nicht übernachten wollen, ist es egal. Das deutsche Pärchen neben uns, legt die Regel sicher anders aus. Am See spielen wir dann wieder Karten und nappen ein bisschen. Wir haben ja noch viel Zeit bis unsere Fähre um kurz vor 2 am Morgen in Nynäshamm fährt.

Theoretisch sollte es auch ein Schloss in der Nähe geben und Kaja und Eva machen sich auf die Mission, das Schloss zu finden. Die Seepromenade ist zwar wunderschön, aber wir finden kein Schloss. Zwar eine Grotte, die im Internet empfohlen war, aber dass darf sich eigentlich nicht so nennen, so klein ist sie.

Im Endeffekt finden wir ein Herrenhaus mit Stall und alter Pferderennbahn und beschließen, dass das unser Schloss ist. Die Sonne ist schon am untergehen, deswegen gehen wir vor auf den Steg und lassen uns von Mücken essen während wir der Sonne beim untergehen zuschauen. Und das dauert dann doch lange. Tatsächlich ist es letzte Nacht auch nie dunkel geworden bei uns. Liegt vielleicht daran, dass wir am nördlichsten Punkt unserer Reise waren.

Kurz nach elf sind wir dann wieder beim Auto, waschen ab und fahren nach Nynäshamm zu unserer Fähre. Glücklicherweise haben wir nur eine Stunde Fahrt. Jetzt breche ich aber ab, sonst wird der Eintrag zu lange.

14.7 – Swedish until proven otherwise

Der Tag startet in Theorie ganz früh, weil wir haben ja eine Fähre um 1:45. Ausgerüstet mit Polster suchen wir unsere Plätze. Wir stellen einen Wecker um 3 Uhr um vielleicht noch den Sonnenaufgang am Meer anzuschauen. Allerdings ist es um 3 Uhr schon wieder komplett hell und wir schlafen weiter bis 5, wo wir auf Gotland ankommen. Zumindest die, die können.

In Gotland suchen wir uns allerdings schnell einen Parkplatz und schon holen wir direkt am Meer unseren Schlaf nach. Ganz zeitig stehen wir allerdings um 11 wieder auf, manche stürzen sich in die Wellen der Ostsee, manche schauen sich das Fischerdorf nebenan an.

5 Minuten von uns ist die Lummelundagrottan entfernt, die zweitlängste bekannte Grotte in Schweden. Brav ziehen wir uns wärmer an und ergattern dann auch gleich einen Platz in der nächsten Führung.

Grottan hade varit känd länge, men det mesta upptäcktes först 1948 av tre nyfikna pojkar.

Ihr versteht nicht was im Absatz drüber steht? Genauso ist es uns während der ganzen Führung gegangen. Wir haben zwar die Kassiererin mit einem selbstbewussten Hej begrüßt, aber dann auf Englisch die Karten gekauft. Das wir dann vielleicht eine schwedische Führung nicht verstehen werden und Audioguides brauchen, ist ihr aber leider nicht eingefallen. Uns aber auch nicht und erst als wir in die Grotte gegangen sind, haben wir beschlossen dass es zu spät ist und eigentlich auch egal. So schwierig kann es ja auch nicht sein.

Im Endeffekt war es ziemlich witzig. Die wichtigen Regeln für Tropfsteinhöhlen kennen wir eh von der Lurgrotte und wenn man Englisch und Deutsch kann, kann man sich viel zusammenreimen. Zum Beispiel ist der schmälste Durchgang, durch den die drei Jungs sind, die aus Neugierde den Großteil der Höhle entdeckt haben, 22 cm hoch. Auch Fossilien kann man sehr gut erkennen, sogar einen Riesentintenfisch gab es, der vielleicht bis zu 8 Meter in den Berg reicht. Nur Georg hat uns am Ende verraten, weil er auf Englisch gefragt hat, ob die Höhle bei Regen geflutet wird. Und ja wird sie, aber nur selten. Aber es gibt sogar Führungen, bis das Wasser knietief ist, danach würde man den Guide nämlich nicht mehr verstehen.

Es gibt noch ein nettes Grillrestaurant direkt bei der Grotte, wo wir uns ein verspätetes Mittagessen holen. Währenddessen probt eine Band Musik, die man am besten als Country-Rock beschreiben kann. Also sehr passend. Auch hier spricht die Kellnerin uns wieder auf Schwedisch an. Also solange wir das Auto mit österreichischem Kennzeichen nicht bei uns haben und nicht reden, gelten wir als Einheimische.

Kurz springen wir noch alle einmal in die Ostsee und dann fahren wir zu einem Campingplatz. Die Rezeption hat zwar schon zu, aber am Telefon erklärt er uns dass wir einfach morgen früh drüber reden. Auch angenehm. Damit wird der Abend nur mehr mit Kartenspielen ausgeklungen. Schließlich müssen wir unseren Schlafrhytmus wieder in Ordnung bringen.

15.7 – Steine über Steine

Unser erstes Ziel liegt in Likarshamm. Das Motto des heutigen Tages ist Steine und das Kraxeln. Dafür werden auch die Crocs tatsächlich von allen gegen gescheitere Schuhe ausgetauscht. Als erstes sind wir bei Steinen, die ein bisschen wie eine Kirche angeordnet sind, daher kommt wahrscheinlich auch der Name Stenkyrka.

Dann spazieren wir noch weiter durch Gegend und finden noch eine Rauke im Wald, so heissen die Steingebilde. Georg und Eva waren vor 12 Jahren schon mal da und wir versuchen ein Foto von damals nachzustellen. Naja bis auf die Solarpanele hat sich nicht viel geändert.

Aber die berühmtesten und höchsten Rauken heissen Jungfrun und sind auch ganz in der Nähe. Schwedisch und deutsch sind sich doch ähnlich, die Rauken sind nach der Jungfrau, die der Legende nach oben sitzt, benannt. Die Legende finden wir zwar nicht, aber was soll’s.

Wir gehen wieder zum Bus zurück, kochen uns Essen und setzten uns dann mit unserem Essen zum Hafenbecken, wo wir den Yachtbesitzern zuschauen, wie sie ihre Boote putzen. Dann geht es aber auch schon zu den nächsten Steinen weiter, den Follhammar Raukområde, die auch in einem Naturschutzgebiet stehen.

Wir klettern auf alle möglichen Gebilde, bis wir uns dann doch einen ruhigen Ort am Meer suchen, wo wir einfach nur die Wellen genießen. Tatsächlich gäbe es dort einen eigenen Grillplatz, allerdings ist Feuer machen verboten. Schade, wir haben noch immer Marshmallows dabei.

Dann suchen wir uns aber noch einen Campingplatz in der Nähe von Visby und machen uns auf den Weg. Da uns dann doch noch ein paar Sachen fehlen, gehen Georg und Kaja noch schnell einkaufen. Schnell ist vielleicht dann doch ein mutiges Wort, weil die Schlange vor der Kassa ist dann doch sehr lang. Und das hat auch seinen Grund. Jeder bezahlt nämlich mit Swish, einer schwedischen Onlineüberweisung. Wir haben aber keines davon. Die Kassiererin versucht zwar uns zu erklären, dass der Server down ist und Kartenzahlung nicht geht, aber Kaja meint ganz selbstbewusst dass es schon gehen wird. Bei der Wartezeit will man nicht alles wieder zurück tragen. Und tada, alles funktioniert wunderbar. Das einzige was nicht klappt, ist unser Campingplatz. Der ist nämlich voll. Aber glücklicherweise gilt in Schweden das Allemannsrätten, das Recht überall in freier Natur außer Sichtweite von Häusern zu übernachten wenn es nicht explizit verboten ist. Also suchen wir uns den nächsten Parkplatz am Meer und lassen den Abend mit Pistazien an der Klippe ausklingen n

16.7 – Visby und die Kirchen

Heute ist unser letzter Tag auf Gotland und auf dem Plan steht Visby. Kaja hat allerdings entdeckt, dass die Villa Kunterbunt ganz in der Nähe von uns ist. Also beschließen wir noch auf einen Sprung vorbeizuschauen. Allerdings gehört die Villa zu einem Freizeitpark und wir können nur durch ein Geschäft einen Blick darauf werfen. Schade, aber weiter geht’s.

Nach Visby starten wir durch das Osttor und beginnen durch die Stadt zu spazieren. Da sehen wir auch sehr bald die Kirchenruinen. Mitten in Visby gibt es nämlich zumindest 5 Kirchenruinen, so viele haben wir nämlich gesehen.

Als erstes spazieren wir in die St. Catherine Kirche, die direkt am Marktplatz steht. Bis auf das fehlende Dach, eigentlich eh noch ganz intakt. Als nächstes gehen wir zur St Lars Kirche. Da kann man sogar in den Wänden noch hinauf gehen.

Die St. Drotten Kirche wird gerade renoviert und weil es ein bisschen zum Regnen beginnt, beschließen wir uns eine Kirche mit Dach anzuschauen. Die ist sogar so funktionsfähig, dass wir mitten in einen Gottesdienst reinstolpern. Kurz hören wir zu, aber dann beschließen wir den Regen doch eher in einem Café abzuwarten. Hier kommen wir auch zu unseren ersten Kanelbullar, schwedische Zimtschnecken. Dann beschließen wir dem Regen doch ein bisschen zu trotzen und Richtung Meer zu gehen.

Naja doch irgendwie trostlos und nach einem kurzen Spaziergang durch den botanischen Garten, wo wir übrigens die Ruinen der St Olof Kirche finden, beschließen Kaja und Eva in das Museum der Geschichte von Gotland zu gehen und Georg weitet seinen Spaziergang ein wenig mehr aus. Im Museum sind auch die Steine mit Mustern ausgestellt, die nur in Gotland anscheinend gemacht wurden.

Wir verschlingen jedes Wissen, dass wir kriegen können und als wir wieder draußen sind, scheint auch die Sonne wieder prächtigst. Als ob es nie geregnet hätte… Wir gehen noch einmal zum Meer und dann durch den botanischen Garten und es ist gleich viel schöner.

Kurz stärken wir uns noch mit einem Eis, dann gehen wir aber schon die Stadtmauern Richtung Auto ab. Am Weg dorthin kommen wir noch an der St Nikolai Kirche vorbei. Diese wird tatsächlich heute als Konzertort genutzt. Spannend ist auch, dass alle diese Kirchen ca um die gleiche Zeit gebaut wurden. Aber lange können wir uns eh nicht bei der Kirche aufhalten, schließlich geht unsere Fähre morgen um 3:40 und wir sollten vielleicht noch ein bisschen Schlaf davor bekommen.

17.7 – Durch Wald und Wiesen

Der Tag startet wieder früh, unsere Fähre geht dieses Mal zumindest um 3:40. Kurz holen wir uns noch ein paar Stunden Schlaf und dann fahren wir auch schon wieder in die Stadt hinein. Zuerst haben wir zwar das falsche Ziel, aber wir kommen rechtzeitig drauf und auch rechtzeitig am Hafen an. Da ist die Kontrolle der Boarding Passes wieder ganz entspannt, nur ein Ticket wird ein gescannt und er fragt ob eh nur drei Leute im Auto sind. Also eigentlich hätten wir mindestens fünf weitere Leute mitschmuggeln können😉

Georg geht sogar dieses Mal an Deck auf der Fähre, aber Eva und Kaja versuchen wieder Schlaf zu kriegen. Kurz vor 7 landen wir dann wieder auf Festland, wo wir uns aber schnell einen Parkplatz suchen um doch noch genug Schlaf zu kriegen. Es ist tatsächlich ein sehr netter Fleck, wie wir beim Aufwachen draufkommen. Naja kein Wunder, wenn da die Leute parken, die auf ihre Privatinseln fahren.

Dann zieht es uns Richtung Ystad durch die grünen Weiten Südschwedens. Unsere Mittagspause legen wir spontan auf einer Autoraststätte ein, weil vor uns gerade Unfall passiert ist und sich nichts weiter bewegt. Tatsächlich kaufen wir auch endlich einmal Wasser nach. Da wir die letzten Tage eher wildgecampt haben oder nicht wirklich Wasser nachfüllen konnten, ist auch der Frischwassertank leer geworden. Kaja schmeckt das gekaufte Wasser nicht, Eva sagt es ist kalkhaltiger und Georg merkt keinen Unterschied. Andere Länder, andere Wassergeschmäcker.

In Ystad kommen wir dann leider doch ein bisschen später an und da der Campingplatz absolut chaotisch ist, trauen wir uns nicht mehr wirklich unseren Platz herzugeben und Ystad anzuschauen. Leider. Das Motto des Platzes ist nämlich, dass die Besitzerin nicht weiß ob noch Platz frei ist. Man muss selber durchschauen und sich was suchen, weil jeder darf parken wie er will. Dann zahlt man über eine Website und kriegt den Code zu einer Box mit Schlüsselkarte zum Rausfahren. In unserer Box ist keine Schlüsselkarte und die Besitzerin unauffindbar. Aber da es nicht wirklich einen Schranken gibt, für den die Schlüsselkarte wäre, ist es auch egal.

Für den Abend setzten wir uns dann noch raus und spielen noch eine Runde Phase 10. Kaja gewinnt zum ersten Mal im Urlaub. Man muss aber auch sagen, heute hat sie eine Glückssträhne. Es gibt nämlich das Spiel ob Kaja sich öfters den Kopf anhaut oder ob Eva öfters vergisst die Handbremse vor dem Losfahren zu lösen. Das hat sie heute auch gewonnen, aber leider wurde von der Redaktion der genaue Spielstand zensiert. 😉

18.7 – Stadt der tollen Türme

Wir freuen uns in der Früh wieder einmal auf eine schön warme Dusche, allerdings werden wir bald geweckt. Warmwasser ist nämlich nicht vorhanden. Vielleicht war es das einmal aber bei drei Duschen auf ca 40 Stellplätze ist das auch bald mal weg. Naja nach einem schnellen Frühstück packen wir zusammen und machen uns auf den Weg nach Kopenhagen. Mittlerweile sind wir richtig effektiv im Zusammenpacken.

In Kopenhagen finden wir auch eine Parkgarage, die genau für 2,10 Meter ausgelegt ist, glücklicherweise sind wir 2,10 hoch. Bisschen gruslig ist es schon und als wir aussteigen, sehen wir es fehlt echt net viel, aber wir kommen ohne Probleme zu einem Parkplatz (Spoiler wir sind auch ohne Probleme wieder raus)

Dann spazieren wir durch Kopenhagen und genießen die Architektur. Kopenhagen hat echt viele coole Türme, nur leider waren sie meistens zu weit weg und die Fotos sind nicht gut geworden. Irgendwann kommen wir auch dann zum Kanal und machen natürlich ein paar Fotos. Nur muss man aufpassen, wir bieten einmal einen älteren Paar an ein Foto zu machen und schon stehen wir plötzlich als professionelle Fotografen auf der Brücke.

Naja nach drei Gruppen stehlen wir uns davon, weil wir haben dann doch schon Hunger. Kaja kommt auch endlich zu ihrem Fisch und wir genießen unser Essen zu Livemusik.

Dann spazieren wir noch weiter den Kanal auf und ab, holen uns zur Nachspeise noch ein Eis und gehen Richtung kleine Meerjungfrau. Georg schwärmt uns schon die ganze Zeit vom Schloss Amalienborg vor, einem Palast der direkt am Kanal liegt, den er letztes Jahr bewundert hat. Allerdings ist der ganze Palast seit fast einem Jahr ist Renovierung und wir schauen nur Baustellenzäune an. Aber zumindest gibt’s paar Segelboote, die am Weg liegen.

Bei der kleinen Meerjungfrau setzten wir uns kurz noch hin und Eva liest das wahre Märchen vor. So gut wie im Disneyfilm geht die nämlich nicht aus. Aber ein Foto ohne Touristen kriegen wir ja dann doch noch. Das ist natürlich der Nachteil, wenn es nicht regnet während wir eine Stadt anschauen. Übrigens das erste Mal auf unserem Urlaub, dass es nicht regnete während wir eine Stadt anschauen.

Wir spazieren durch einen Park zu dem Bus zurück. Als wir bei einer größeren Öffistation vorbei kommen, sehen und hören wir auch eine Band mit Didgeridoo auftreten. Georg als professioneller Didgeridoo Spieler am Staubsaugerrohr genießt das natürlich.

Aber dann sind wir auch schon wieder am Weg Richtung Deutschland und schlagen schließlich noch in Dänemark unsere Abendlager auf.

19.7 – On the Road again

Wir haben heute wieder einen Autofahrtag vor uns. Aber da wir nicht durch ganz Deutschland müssen, nur durch halb Deutschland, drücken wir den Wecker noch ein paar Mal weg, bis wir wirklich aufstehen.

Bald sind wir auch über die dänisch-deutsche Grenze und schon genießen wir die deutschen Autobahnen. Also eigentlich den Stau. Den Hamburger Stau nutzen wir auch gleich zum Brote schmieren. Ein paar Staus umfahren wir dann doch, aber irgendwann kommen wir dann doch in Leipzig an. Da finden uns auch einen Campingplatz, dieses Mal wollen wir mehr Schlaf als letztens in Deutschland.

Wir kochen noch, genießen die heissen Duschen und lassen dann den Abend gemütlich ausklingen.

20.7 – Kulturausflug

Wir starten früh nach Leipzig auf der Suche nach einem Parkhaus. Und das ist tatsächlich schwieriger als gedacht. Weil anscheinend sind alle Autos in Leipzig nur 2 Meter hoch, wir sind dann aber doch ein bisschen größer. Dann finden wir endlich eine Parkgarage und wollen hineinfahren. Nur kommen wir drauf, dass sie doch nur für 2 Meter ist. Elegant fahren wir rückwärts die Rampe wieder rauf. Zumindest haben wir ein ausländisches Kennzeichen.

Wir geben auf und suchen uns irgendwo einen Parkplatz und spazieren in die Innenstadt. Da werden wir gleich vom Rathausturm begrüßt.

Wir schlendern noch weiter durch die Innenstadt zur Thomaskirche. Die ist ja für einen der ältesten Knabenchöre und Johann Sebastian Bach als Thomaskantor bekannt. Haben wir doch gut im Musikunterricht aufgepasst. Oder uns zumindest mit ein bisschen Nachhilfe erinnert. Wir sind so früh dran, dass die Kirche noch gar nicht offen ist, also spazieren wir weiter.

Über den Marktplatz geht es zur Mädler – Passage, wo es nicht nur Geschichtstafeln über Leipzig gibt, sondern auch Statuen von Szenen aus Faust von Goethe. Hat ja schließlich auch in Leipzig gespielt. Langsam meldet sich aber auch ein kleiner Hunger und wir suchen eine Bäckerei. Am Weg stolpern wir noch über einem DM, wo Kaja noch schnell Einkaufsaufträge für ihre Familie erledigt. Da stoßen wir auch wieder auf eine Sprachbarriere. Sackerl ist für Deutsche doch ein Fremdwort.

Mit Weckerl im Magen schauen wir weiter und kommen zum Campus Augustusplatz der Universität. Wir beschließen uns auch die Uni anzuschauen und wie es der Zufall will stolpern wir auch gleich in die Fakultät für Mathematik und Informatik. Is allerdings schon viel schöner als die Inffeldgasse, müssen wir zugeben. Übrigens gab es hier einmal die Paulinerkirche, die zwar den Krieg heil überstanden hat, aber dann in DDR Zeiten gesprengt wurde und dann durch ein Universitätsgebäude ersetzt wurde. Bei der Neugestaltung beschloss man an die alte Fassade ein wenig Tribut zu zollen.

Bei unserem Spaziergang kommen wir noch beim Bundesverwaltungsgericht vorbei, sehen den Rathausturm aus allen Winkeln und beschließen dass es jetzt spät genug für die Thomaskirche ist. Sie hat offen und wir genießen auch die Innenarchitektur. Tatsächlich hat die Kirche ca 1500 Sitzplätze. Verständlich warum Bach ein paar seiner Werke hier uraufgeführt hat.

Wir haben aber noch einen weiten Heimweg vor uns, deswegen starten wir dann doch Richtung Graz. Und damit sagen wir auch schon hej då

Day 1

Um 4:30 am Pfingstfreitag zieht es mich (Georg) in den Süden. Das Ziel ist der Übungstörn für den Segel A-Schein. Das USI trägt diesen jedes Jahr in Izola aus. Noch schnell zwei andere Kursteilnehmer in Andritz abgeholt und dann geht es schon los. Die Vorfreude reicht nur kurz, denn einen Kilometer vor der Grenze nach Slowenien leuchtet die Warnleuchte für den Reifendruck auf. Nach einem kurzen Schreck stellt sich jedoch heraus das die Reifen erst vor kurzem gewechselt wurden und nur der Normwert zurückgesetzt werden musste. Trotz dieser kurzen „Panne“ hält sich unser Zeitplan und wir holen in Ljubljana den dritten Mitfahrer ab. Doch wir hatten nicht genug von den Warnleuchten und kurz vor Izola beschert uns der Bordcomputer mit :“ABS FEHLER, ANFAHRHILFE FEHLER und AUSFALL REGELSYSTEME“. Da wir allerdings schon wenige Meter vor dem Apartment sind beschließen wir das Problem bis zur Abfahrt ruhen zu lassen. Das Apartment ist leider noch nicht beziehbar da der Vermieter noch schlaft. Für uns kein Problem, wir gehen einfach Segeln. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde werden wir in 4-5er Crews unseren Skipper zugeteilt. Unser Skipper Jasper gibt uns eine schnelle Einweisung auf unser Boot und dann geht es auch schon aufs Wasser. Da wir als einziges Boot keinen Motor haben gestalten sich das ablegen mit auflandigem Wind schwierig. Nach einigen halbfreiwilligen Manöverkreisen schaffen wir es dann doch aus der Marina heraus. Den restlichen Vormittag kreuzen wir in Richtung Piran wobei jedes Crewmitglied zumindest einmal jede Rolle besetzt. Nach kurzer Bade und Jausenpause geht es auf einem entspannten Vorwindkurs wieder zur Marina. Den Abend verbringen wir mit beziehen des Apartments und einkaufen. Recht ausgelaugt vom frühen aufstehen und Segeln fällt das einschlafen nicht schwer.

Day 2

Bis zur Tagwache um 8:00 ist uns der Schlaf sowieso zu kurz vorgekommen und die Party nebenan, die bis 3:00 Musik gespielt hat, hat auch nicht geholfen. Trotzdem schaffen wir es uns aufzuraffen, nur um im Spiegel festzustellen das alle von uns einen Ganzkörpersonnenbrand aufgefasst haben. Naja. Mit zwei Extraschichten Sonnencreme geht es wieder aufs Wasser. Heute mit Nik auf einer Fareast.

Diesmal mit Südost-Wind kreuzen wir in Richtung Koper. Bei ungefähr 5 Beaufort Windstärke wird das dann auch durchaus sportlich. Nach einem Vorwindkurs zurück in Richtung Izola wiederholen wir das ganze noch einmal.

Geübte Blicke erkennen vielleicht das auf dem ersten Foto am Heck steuerbordseitig ein Motor gehangen ist. Das dieser nicht mehr da ist, ist irgendwann auch einem Crewmitglied aufgefallen. Nach einer Minute intensiven Anstarrens der Motorhalterung mit der Hoffnung das der Motor wieder auftaucht, erklärt Nik die Maschine doch für verloren. Anscheinend hat sich dieser irgendwo bei einer Wende vor Koper sang- und klanglos verabschiedet.

Nik auf der Ausschau nach unserem Motor

Ohne Motor gestaltet sich das Anlegen in der Marina bei ablandigem Wind natürlich schwieriger. Mit viel Müh und Not schaffen wir es fast zu unserem Liegeplatz. Doch während dem letzten Manöver, die Mooring schon fast in Greifweite, fährt ein Ruck durch unser Boot. Hinter uns spannt es eine andere Mooring. Das rettende Land in zwei Metern Entfernung und wir hängen in einer fremden Mooring. Einiges Herumgeziehe und Verholen später liegen wir erst sicher am Liegeplatz. Nach den Aufregungen des Tages beschließen wir, dass Kochen zu anstrengend ist, also wird bei der Pizzeria des Vertrauens angerufen.

Day 3

Der dritte Tag fing um einiges entspannter an. Vorallem weil ich langsam mein Schlafdefizit aufarbeiten konnte. In Sonnencreme eingedeckt geht der Tag in der Marina los da doch noch sehr viel Wind geht. Die wichtigsten Knoten werden aufgefrischt und grundlegende Manöver im Trockenen durchbesprochen. Nachdem der Wind ungefähr um 11 nachgelassen hat konnten wir endlich die Marina hinter uns lassen. Die vorher besprochene Theorie wurde in Praxis umgesetzt und wir konnten sogar kurz den Spinnaker setzten. Leider wurde der Wind dann wieder stärker sodass wir sogar das Großsegel einmal reffen mussten. Eine vermeintliche Delfinsichtung später war es aber wieder Zeit für die Heimreise und wir kehrten um ~18:00 nach Izola zurück

30.3 – 31.3 In 30 Stunden von Graz nach Helsinki

Weil wir ja doch 21 Stunden reine Autofahrzeit vor uns haben und die Fähre am Freitag um halb elf am Abend in Tallinn losfährt, ergibt die Mathematik, dass wir schon am Donnerstag starten müssen. Eva hat noch eine Prüfung am Abend und dann geht die Fahrt Richtung Tallinn auch schon los.


Österreich verlassen wir sogar noch alle wach und auch die Fahrt durch Tschechien vergeht auch wie im Flug. In Polen schlafen zwar fast alle (bis auf Fahrer und Beifahrer) und um 8 Uhr in der Früh kommen wir auch schon in Litauen an. Obwohl der größte Teil der Fahrt eigentlich durch Polen war, dauert die Fahrt durch die baltischen Staaten doch viel länger, da es nur Schnellstraßen gibt. Dank Nicoles Gebete auf eine Grenzkontrolle (sie hofft die Stempel der Länder in ihren amerikanischen Pass zu kriegen), werden wir auf der Grenze von Litauen nach Lettland heraus gewunken. Hier bestätigt sich auch, dass jeder einen Reisepass oder einen Personalausweis mit hat. Einen Stempel kriegt Nicole leider nicht. Der Kofferraum wird auch geöffnet, aber da die vielen Paletten Bier tatsächlich nur für den persönlichen Gebrauch sind, können wir ohne Probleme weiterfahren.
Am Vortag wurde schon gut vorgekocht und wir beschließen eine kleine Mittagspause in Lettland an einem Strand in der Nähe von Riga einzulegen. Flo, Imi und Georg beschließen allerdings das man den Strand auch fürs Baden nutzen kann und springen noch schnell in das Wasser, dass sicher unter 10 Grad hat.

Dann geht die Fahrt aber auch schon weiter und wir kommen auch endlich in Tallinn an. Sogar pünktlich, eine halbe Stunde vor dem CheckIn. Ein bisschen länger müssen wir dann ja doch noch warten und nach einer Stunde fahren wir schließlich auf die Fähre auf.

Dort ist fast nichts los. Es gäbe aber Spielautomaten genug, wo wir auch schon die ersten Truckfahrer stehen sehen. Der vegetarische Burger von BurgerKing wird noch getestet und dann haben wir die Fahrt ziemlich gut mit Kartenspielen und Schlafen überstanden.
Ganz am Ende waren wir aber dann doch noch nicht, eine halbe Stunde fahren wir noch mit dem Auto durch Helsinki bis wir bei unserem Airbnb angekommen sind.

10.4-11.4 – Von Tallinn nach Graz

Um 10 starten wir wieder unsere Reise Richtung Graz. Ein bisschen verspätet starten wir dann aber doch, weil wir noch Essen für die Reise kaufen müssen. Das dauert durchaus lang, weil alles übersetzt werden muss um zu schauen ob es vegetarisch. Anscheinend sind die Esten aber nicht genau so mit ihrer Beschriftung, weil in der vegetarischen Pizzarolle dann doch Schinken drinnen ist. Zumindest haben wir zwei Nicht-Vegetarier mit. Die Fahrt durch die baltischen Staaten zieht sich wieder ein bisschen weil es keine Autofahrten gibt und man generell dort fast am Pannenstreifen fahren muss, weil anscheinend Straßen, die für unsere Augen zweispurig sind, für andere vierspurig gesehen werden. Komisch. Naja, manche „teleportieren“ auch einfach, in dem sie die Augen schließen und einschlafen. Wir werden wieder zwischen Litauen und Lettland herausgewunken, aber wir haben auch wieder alle Reisedokumente aus Finnland mitgenommen und wir dürfen wieder weiterfahren. Auch beim nächsten Grenzübergang zu Polen werden wir wieder heraus gewunken. Dieses Mal ist es ein längeres Unterfangen, weil wir werden sogar mit unserem Namen aufgerufen. Zumindest glauben wir das, sie haben konsequent polnisch mit uns gesprochen und wir haben nur manchmal unsere Namen herausgehört und uns gemeldet. Auch der Zulassungsschein wird genauer angeschaut und dann steigen die zwei Polizistinnen in das Auto ein und beginnen auch alles genauer mit dem Chip zu Überprüfen. Anscheinend wurde eine von ihnen eingeschult, weil wir sind sogar länger dort gestanden, als die LKWs vor uns. Aber irgendwann kriegen wir auch wieder alle Papiere zurück und weiter geht die Reise. Um 8 Uhr in der Früh kommen wir dann aber auch schon in Graz an. Georg wird nach Stattegg nach Hause gebracht und dann fahren wir auch schon zum Auto putzen. Da wir anderen alle eigentlich Nachbarn sind, lagern wir nur noch schnell unsere Sachen bei Imi und Mos WG zwischen und fahren zur nächsten Waschbox. Es wird gesaugt, gewischt und gekärchert. 2 Wochen Dreck haltet sich dann doch sehr gut. Damit ist aber unsere Reise auch schon zu Ende. Danke fürs Mitlesen.

2.4 – Monuments of Helsinki

Vielleicht war der Abend dann gestern doch noch länger und weil wir ja dann doch auf Urlaub sind, stehen wir etwas später auf. Auf unserem Weg in die Stadt, fahren wir wieder an der Kathedrale vorbei und sehen eine große Gruppe an Leuten in blauen und rosa Overalls. Nicht unbedingt eine große Genderreveal Party, sondern eine Unitradition, wie uns Sophie später erzählt. Anscheinend gibt es hier pro Studiengang verschiedene Farben für Overalls und wenn man auf eine Studentenparty geht, zieht man die an und bekommt auch Patches, die man annähen kann.

Wir genießen noch den frühnachmittag in einem Cafe, wo wir auch dann Sophie treffen und spazieren dann zu einer orthodoxen Kirche, die wir uns anschauen wollten. Leider war heute kein Gottesdienst, sonst hätte sie nämlich offen gehabt, aber so konnten wir sie nur von außen bewundern. Zum Trost gibt es daneben noch einen Spielplatz, den wir natürlich ausnutzen.

Danach machen wir uns aber auch schon auf den Weg zur Stadtbibliothek. Was vielleicht nicht ganz so verlockend klingt, aber tatsächlich hat Helsinki da dann doch mehr Geld reingesteckt. Die Stadtbibliothek ist nicht nur ein modernes Gebäude, sondern hat für die verschiedensten Freizeitaktivitäten Platz.

Zum Beispiel gibt es unten ganz viele Schachtische und man kann gratis Nähmaschinen, CNC Fräsen, Laser Cutter oder 3D Drucker nutzen. Es gibt auch die verschiedensten Räume zum vorreservieren, zum Beispiel Tonstudios, Besprechungsräume oder Gaming Rooms mit VR-Brillen, wo wir sogar eine gesamte Familie drinnen sitzen sehen. Die Kinder spielen, die Mutter strickt, der Vater schaut zu. Georg und Imi duellieren sich noch im Schnellschach, dann machen wir uns auf den Weg zum Junky Vegan, einen Burgerladen in der Nähe.

Der eigentliche Plan ist nämlich uns den Sonnenuntergang in einem kleinen Cafe am Wasser anzuschauen, aber da es dort nur Zimtschnecken gibt, essen wir noch einmal gescheit etwas davor. Etwas zu spät kommen wir an, aber Sophies deutsche Erasmuskollegen sind natürlich pünktlich. Das Cafe Regatta ist zwar sehr winzig und wir müssen draußen sitzen, aber wenn man warm angezogen ist, ist das natürlich kein Problem. Außerdem machen sie auch noch Feuer und man kann Würstel oder Marhsmallows dort grillen.

Da uns dann doch ein Haus im Weg ist, spazieren wir die Bucht aus und genießen den Sonnenuntergang. Ein paar vom Land aus, ein paar vom Wasser. Naja, wenn das Eis über 20cm dick ist, ist es natürlich auch gar kein Problem.

Den Abend beenden wir noch gemütlich mit ein paar Kartenspiele und dann gehen wir auch schon schlafen, weil morgen wollen wir tatsächlich früh aufstehen.

3.4 – Finnisches Kulturprogramm

Skandinavien und Finnland (wir haben gelernt, dass Finnland nicht zu Skandinavien gehört) ist bekannt für seine große Thriftszene und das steht heute auch am Plan. Um 10 Uhr in der früh sind wir außer Haus und schon unterwegs zu den ersten Thriftstores. Uff heißt eine Vintagekette und da stolpern wir als erstes auch schon rein. Bis auf die Männerauswahl, die bekanntlich in allen Arten von Kleidungsgeschäften eher klein ist, ist die Auswahl riesig und auch die Preise sind für Second-Hand sehr gut. In dem ersten Geschäft verbringen wir sicher eine Stunde und tatsächlich geht fast jeder mit einem Stück aus Laden. Wir genehmigen uns noch ein Frühstück in einem Cafe und Georg stoßt zu uns, er wollte noch ein bisschen ausschlafen.

Dann sind wir aber schon am Weg zu dem nächsten Uff und auch hier können wir uns austoben. Zwar war die Auswahl in dem Ersten größer, aber das liegt wahrscheinlich auch daran dass dieser Uff in der Stadt drinnen liegt. Nach dem dritten Uff, beschließen wir aber dass genug geshoppt wurde für heute und wir machen uns auf dem Weg zur Temppeliaukio-Kirche, die in den Stein gehauen wurde.

Dort stimmt auch ein Mann die Orgel und bald danach kommt eine Frau und sie proben gemeinsam. Haben wir doch noch ein bisschen finnische Musikbildung bekommen. Wir machen uns wieder auf den Weg zu unserem Appartment um die Sachen abzuladen. Georg und Luca beschließen noch einen Nap zu machen, Nicole und Flo gehen auf ihr Jahrestagdate und Katja, Imi, Mo und Eva beschließen noch das eigene Viertel zu erkunden.

Nachdem wir ein bisschen länger ziellos durch das Viertel gestreunert sind und die Gegend bewundert haben, stoßen wir auf ein syrisches Restaurant. Dort wird einmal quer durch die Bank bestellt und geteilt und ziemlich zufrieden und satt machen wir uns weiter auf den Weg. Imi will noch ein Neubauviertel anschauen, deswegen spazieren wir in die Richtung. Das Neubauviertel wird zwar noch gebaut, aber sieht auch ganz nett aus. Dann machen wir uns aber schon wieder auf den Weg zurück, weil wir haben Georg und Luca versprochen, dass wir ihnen noch Essen mitbringen. In einem Shoppingcenter, indem angeblich die Metro und der Bus fahrt, packen wir noch ein paar Falafelrolls ein und dann beginnen wir auch schon die Öffis zu suchen. Nachdem wir uns dreimal mindestens in dem Einkaufszentrum verirrt haben und bei der Metro auf der falschen Seite gelandet sind, finden wir endlich den Bus und fahren wieder Richtung Appartment. Leider haben wir vergessen nachzuschauen wo wir aussteigen müssen, deswegen machen wir nochmal einen kleinen Spaziergang durch unser Viertel. Georg, der unseren Standort schon hatte, fand es anscheinend frustrierend, wie sich das Essen von ihm wegbewegt hat.

Frisch gestärkt vertreiben wir uns noch ein wenig die Zeit mit Kartenspielen bis es dunkel ist, weil wir wollen heute noch in die Sompasauna gehen. Die Sompasauna ist gratis und direkt an einem See. Also gibt es dort nicht wirklich Umkleiden oder Duschen, aber zum Abkühlen kann man in den See gehen, wo ein Loch in das Eis gehackt wurde. Die Idee ist, dass jeder der vorbeikommt sein eigenes Holz hackt und selbst einfeuert, aber am Abend sind dann schon so viele Leute da, dass es gar nicht nötig ist. Anders zu Österreich empfiehlt uns Sophie kein Handtuch mit in die Sauna zu nehmen, da dort fast andauernd Wasser auf den Ofen gegossen wird und es sehr feucht ist. Auch gibt es dort keine Dezibelgrenze wie in Österreich, das heißt wir kommen mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch. Interessant ist auf jeden Fall, dass uns fast jeder hier versteht – entweder weil man selbst deutsch ist oder weil die Finnen tatsächlich in der Schule Deutsch lernen können.

Ganz weichgekocht holt Luca uns dann doch noch mit dem Auto ab und wir holen uns etwas zum Essen bevor wir schlafen gehen.

1.4 – Inseln von Helsinki

Der Tag startet nicht ganz so früh, weil irgendwo müssen ja noch die Schlafdefizite aufgeholt werden. Nur Luca und Imi haben das Los gezogen um neun einen Parklplatz zu suchen, da man in unserer Gegend nur bis 9 Uhr gratis parken darf. Um elf sind dann aber schließlich alle aus den Federn und Sophie ist schon auf dem Weg zu uns.

Auf dem Plan steht heute Suomenlinna, eine Insel vor Helsinki. Praktisch, dass die Fährenfahrt bereits in unseren Tagestickets für die Öffis inbegriffen ist. Die Fahrt wird natürlich auf Deck genossen und tatsächlich ist es gar nicht so kalt – nur ca 0 Grad, aber wir sind ja alle warm angezogen.

Suomenlinna ist eine alte Meeresfestung und auf der Insel stehen ein paar nette alte Festungen und auch ein altes U-Boot. Außerdem haben wir wunderschönes Wetter erwischt, also ist es ein netter Spaziergang über die Insel.

Ein bisschen fühlt man sich fast aber schon wie zuhause, weil jeder zweite spricht hier deutsch. Durch so eine alte Festung führen auch ein paar alte Tunnel und die werden natürlich noch erkundet.

Wieder zurück am Festland, suchen wir uns noch einen Hesburger, eine finnische Fastfoodkette, die Flo unbedingt ausprobieren wollte. Umgehaut hat sie niemanden von uns, aber zumindest gab es vegetarische Optionen. Eigentlich wollten wir uns dann noch die Bibliothek anschauen, aber da wir uns um 7 Uhr bei Sophie treffen wollen um mit ihren Studienkollegen vorzuglühen und nachher noch fortzugehen, verschieben wir das auf morgen und machen uns auf den Weg um noch etwas einzukaufen. Ein paar von uns müssen ja noch ihre Schlafdefizite auffüllen.

4.4 – Die Welt ist ein Dorf

Heute geht es nach Tampere. Sophie kommt auch mit uns mit, hat aber noch bis 12 Uhr Uni. Da wir auch CheckIn um 12 Uhr haben, checken wir gemütlich aus.
Da wir erst um 16 Uhr in unserem Airbnb einchecken können und nur 2 ½ Stunden nach Tampere mit dem Auto brauchen, beschließen wir einen kleinen Umweg durch einen Nationalpark zu machen.

Am Weg kommt Luca drauf, dass Freunde von seiner Familie ja doch gar nicht so weit entfernt wohnen. Nach einem kurzen Telefonat beschließen wir einen kleinen Abstecher nach Jyväsklyä zu machen.
Am Weg bleiben wir noch einmal stehen und spazieren über einen zugefrorenen See. Die gibt’s hier sehr oft und das Eis ist sehr dick, kennt man gar nicht aus Österreich.

Nach einer kleinen Schneeballschlacht starten wir aber schon wieder los, aber die Natur lasst sich auch sehr gut aus dem Auto bewundern. Auch wenn die Straße etwas holpriger sind, aber so schlimm wie Polen kann es eh nicht mehr werden.
In Jyväsklyä treffen wir Rika und ihre Familie in einem Pub. Tatsächlich kommen wir dort auch drauf, dass Imi mit der älteren Tochter sogar gleichzeitig im gleichen Kindergarten war. Die Welt ist doch ein Dorf. Irgendwann müssen wir uns aber dann doch auf den Weg nach Tampere machen, weil uns noch zwei Stunden Fahrt fehlen. Supermärkte haben in Finnland noch länger auf und wir kaufen Zutaten für Wraps und starten Richtung Tampere.
Etwas eisig ist der Weg vor unserem Airbnb doch, aber sicher kommen wir an und kochen schnell noch Abendessen, bevor wir fertig in unsere Betten fallen.

5.4 – Horrorhütte in Tampere

Unser Airbnb ist eine halbe Stunde von Tampere mit dem Auto entfernt und wir beschließen einen Ruhetag einzulegen. Manche starten mit einem ausgedehntem Spaziergang, manche arbeiten noch für die Uni.

Georg und Sophie starten danach sogar noch danach auf eine kleine Laufrunde – Georg mit kurzer Hose. Damit neigt der Tag sich allerdings schon eher dem Ende zu und wir kochen gemeinsam Curry. Das Airbnb ist nicht nur ein sehr großes Haus, sondern hat auch eine eigene Sauna. Die wird natürlich eingeheizt und wir schwitzen uns noch ein bisschen zu Tode. Katja beschließt noch einen Spaziergang in der Abenddämmerung zu machen. Tatsächlich haben wir schon die ganze Zeit Witze gemacht, dass uns ein Axtmörder findet, weil wir so abgelegen alleine wohnen. Und Katja kommt früher von dem Spaziergang zurück, weil ein fremdes Auto bei uns in der Einfahrt steht. Aber tatsächlich nur jemand, der sich wahrscheinlich verfahren hat, weil es steigt kein Axtmörder aus, sondern des Auto fahrt wieder weg. Somit ist die Gefahr gebannt und wir beenden den aufregenden Abend wieder einmal mit mehreren Kartenspielen. Das heißt übrigens, dass der Titel nur Clickbait war, das Airbnb war nämlich absolut super und wir waren mit allem zufrieden.

6.4 – Kapitalismus, Kirchen und Kommunismus

Heute beschließen wir uns Tampere anzuschauen. Imi und Luca schaffen es zwar nicht pünktlich aufzustehen, aber die Musikanlage in dem Haus ist eh gut genug, dass wir einen guten Wecker abspielen können. Damit starten wir auch schon in Richtung Tampere und suchen uns außerhalb einen Parkplatz und spazieren Richtung Innenstadt.

Der erste Stopp ist die Kauppahalli. Manchmal ist finnisch doch ein bisschen intuitiver, den es ist eine Kaufhalle. Wir spazieren durch und genießen Architektur und Gerüche und machen uns dann auf den Weg zum nächsten Kirchenturm, den wir sehen. In der Kirche ist es erstaunlicherweise warm, anscheinend hat die finnische Kirche Geld zum Heizen. Singen drinnen wär schon mal schön, aber wir beschließen, dass eine 21-stündige Autofahrt mit dem gesamten Chor doch anstrengender wäre.

Als nächstes haben wir uns das Lenin Museum rausgesucht und dort bekommen wir sogar billigeren Eintritt mit unseren österreichischen Studentenausweisen. Finnland hat ja sehr viel Vergangenheit mit Russland und Lenin und Stalin haben sich zum ersten Mal in Tampere in dem Haus getroffen, in dem das Museum steht. Durchaus interessant, weil man über die finnische Situation im 2. Weltkrieg nicht so viel gelernt hat in der Schule. Zur Kinderunterhaltung gibt’s auch ein uraltes Tetris, auf wahrscheinlich einen der ältesten Computer, die wir alle jemals gesehen haben.

Weil wir sowieso nicht so viel Plan hatten, was wir noch so anschauen wollten, suchen wir uns den nächsten Kirchenturm und spazieren durch die Stadt. Die Kirche ist zwar geschlossen, aber schaut von außen auch schön aus.

Langsam meldet sich auch der Hunger und wir fallen beim nächsten Italiener ein. Bei unseren bisherigen Spaziergang haben wir auch schon zwei Uffs entdeckt und wir beschließen dort auch noch reinzuschauen. Allerdings fehlt bei beiden ein bisschen der Charme, Zitat Luca: „Die schauen aus wie schlecht sortierte H&Ms“ und wir beschließen wieder den Heimweg anzutreten. Davor gehen wir noch schnell einkaufen, weil wir haben heute noch asiatische Nudelpfanne zum Abendessen geplant. Nach dem Abendessen wird wieder die Sauna eingeheizt und damit ist der Tag auch schon zu Ende.

7.4 – Rammstein in Turku

Unser heutiges Ziel ist Turku und nachdem wir das Haus geputzt haben, machen wir uns auch schon auf den Weg. Direkt wäre die Fahrt ja etwas kürzer, aber wir beschließen über die Küste zu fahren und die Gegend zu genießen.

Schließlich kommen wir in unserer kleinen Hütte mitten im Wald in Naantali, einer Insel vor Turku an.

Beim Fortgehen in Helsinki wurde uns ein Club in Turku empfohlen, also kochen wir noch etwas, essen und machen uns dann schon auf den Weg nach Turku. Zur finnischer Clubkultur gehört auch dazu, dass es immer eine Schlange gibt vor Clubs, auch wenn sie leer sind. Wir habe uns aber tatsächlich schon im Vorverkauf Karten geholt und warten deswegen nur ca 5 Minuten, bis wir in den Club kommen.

Irgendwann enden wir dann auch in der dazugehörigen Karaokebar, wo wir beschließen zu schauen wie viele deutsche Lieder es den so gibt. So kommt es, dass wir alle zum ersten Mal Rammstein auf einer Bühne singen. Ob man uns dabei ansieht (anhört), dass wir ein Chor sind? Eher nicht. Aber Rammstein verbindet, den danach sprechen uns ein paar Finnen an und wir kommen ins Gespräch. Wir singen mit ihnen noch einen finnischen Song, sie mit uns Rammstein und EAV. Tatsächlich hat man gegen Ende fast gleiche viel deutsche Lieder wie finnische in der Karaokebar gehört. Die Finnen versprechen uns morgen eine Tour nach Turku zu geben, dann machen wir uns aber schon irgendwann in der Nacht wieder auf den Weg nach Naantali.

8.4 – Turku’s Highlights

Wir gebens zu, wir haben gewettet ob sich die Finnen noch bei uns melden, aber tatsächlich kriegen wir eine Nachricht, dass sie uns am Nachmittag die Stadt zeigen könnten. Wir beschließen den Vormittag noch zu nutzen um Naantali zu erkunden und spazieren, teilweise klettern, über die Küste von Naantali.

Aber auf so Schären kann man auch gut nappen und Sonne baden. Dann machen wir uns aber doch irgendwann auf den Weg nach Turku, wo wir uns auf dem Hauptplatz mit den Finnen treffen wollen.

Sophie macht ein paar Fotos und schickt sie ihren Erasmuskollegen während wir warten. Und plötzlich wird sie in voller Lautstärke angeschrien. Es waren tatsächlich zwei ihrer Erasmuskollegen, die auch beschlossen haben nach Turku zu kommen und Sophie zu überraschen. Deswegen wollten sie auch Bilder haben um zu wissen wo wir gerade sind. Dann treffen wir auch schon die Finnen und sie beschließen uns ihre Burg zu zeigen.

Wir gehen eine längere Kanalpromenade entlang und es zeigt sich, dass die Finnen anscheinend etwas zu faul waren um Steine den Berg hinaufzuschleppen, weil die Burg steht nicht am Hügel neben der Stadt. Die Meinungen gehen zwar etwas auseinander über die Burg, aber im Großen und Ganzen war sie schon sehr nett.

Die Finnen zeigen uns auf der Karte noch eine Insel Muumimaailma, wo man auch schön den Sonnenuntegang anschauen kann. Man es auch raten und wenn man weiß dass die Mumins aus Finnland kommen, ist es leicht herauszufinden, dass auf der Insel ein Themenpark für die Mumins ist. Der Park ist leider geschlossen, aber der Sonnenuntergang trotz Kälte schön.

9.4 – Von Booten und Burgen

Wir starten heute früh, weil unsere Fähre um 10:30 in Helsinki geht und wir noch Sophie nach Hause bringen müssen. Während der Fahrt kommen wir auch drauf, dass wir bisher ca eine ganze L17 Distanz geschafft haben auf der Reise. Also wenn man im Ausland und 21 Stunden durch fahren dürfte, bräuchte man nicht ein Jahr 😉 . In Helsinki machen wir noch einen kleinen Biertausch. Der Vater von einem von Sophies Erasmuskollegen ist Geschäftsführer in einer Münchner Brauerei und hat Bier mitgebracht. Wir kriegen von jeder Sorte eines und geben noch Bier her, dass wir mithatten.

Tatsächlich erwischen wir auch unsere Fähre, die dieses Mal viel voller ist und dann verlassen wir auch schon Finnland. In Tallinn angekomen, dürfen wir noch nicht einchecken, aber wir suchen uns schon mal einen 24h Parkplatz. Spannenderweise finden wir drei direkt nebeneinander, wobei der eine 20€, der andere 14€ und der letzte 10€ kostet. Alternativ hat uns aber auch unser Airbnbhost empfohlen, einfach uns irgendwohin zu stellen und die 30€ Strafe zu kassieren. Wir beginnen uns die Altstadt anzuschauen und stolpern als erstes gleich einmal in eine orthodoxe Kirche hinein. Danach gehen wir ein wenig ziellos durch die Burg, die ein bisschen über der Altstadt sitzt und danach durch die Altstadt.

Die Altstadt hat wirklich sehr viel Charme und wir finden sogar unser Airbnb schon – direkt am Hauptplatz. Mos Mutter hat Ohrringe aus Tallinn und leider einen verloren, deswegen suchen wir das Geschäft, damit er den Ohrring nachkaufen kann. Das Geschäft ist ein traditionell estnisches Handwerksgeschäft mit den verschiedensten Sachen und wir verlieren uns sicher für Ewigkeiten darin. Besonders bei den verschiedensten Senfen und Marmeladen zum Kosten. Manche verlassen auch mit einem ledergebundenen Notizbuch mehr das Geschäft.

Als nächstes haben wir uns ein maritimes Museum rausgesucht und da spazieren wir auch schon. Es liegt zwar etwas außerhalb, aber zumindest können wir wieder durch Neubauviertel durchspazieren. Also ehrlich, nordische Neubauviertel schauen echt gut aus im Vergleich zu Österreichischen.

Im Museum angekommen, kann man sich zuerst die verschiedensten Boote anschauen, von Haabjas (traditionelle finnische Boote, die aus einem Stamm ausgehöhlt werden) über Eissegler und Segelboote bis zu einem Uboot. In dem Uboot bekommen man zwar ein bisschen Klaustrophobie, aber cool ist schon. Dann gibt es auch noch ganz viele interaktive Sachen, wo wir uns als Wikinger vekleiden oder einen Flugsimulator ausprobieren können. Da das Museum aber dann doch schon schließt und wir in unser Airbnb reinkommen, gehen wir wieder zu unserem Parkplatz und holen die Sachen und räumen das Airbnb ein. Eine Austauschstudentin aus Finnland, die momentan in Graz ist und Katja kennt, hat uns ein Lokal empfohlen. Das ist leider schon voll, aber daneben entdecken wir ein nettes Indisch-Asiatisches Restaurant.

Nachdem dem Essen machen wir noch einen längeren Verdauungsspaziergang durch die Stadt bei Nacht und beenden den Abend noch mit einer bayrischen Bierverkostung und Kartenspielen.

Engineers in Ireland

Im dritten Anlauf wird es hoffentlich was und wir werden unsere vor 2 1/2 Jahren gekauften Fährtickets endlich benutzen können.

Auf gehts quer durch Europa, über Nancy nach Cherbourg, von dort mit der Fähre nach Roslare und dann einmal im Uhrzeigersinn über die Insel. Der Südwesten, Galway und vielleicht auch Nordirland sind mal so am groben Radar.

Alle Zauberkessel sind fast gepackt, die goldenen Sicheln geschliffen, auf geht’s zu den irischen Engineers, den Druiden.

Möge die Übung gelingen 🙂

Wir sind unterwegs…

Früh aufgestanden, die Reste noch eingepackt, Heidrun aufgeklaubt und los geht’s. Aber nicht ohne das übliche Eis beim Billa in Oberandritz😉

Quer durch .at mit einem Snack Stopp in Braunau. Naja da war Markttag, und da kann man doch an den vielen Dingen nicht vorbei.

Ein paar Ciabatta, Aufstriche, und Marillen später hatten wir alles zusammen für ein Mittagessen

Gestärkt ging’s weiter Richtung München, diesmal dran vorbei und nicht zum Stones Konzert

Immer weiter nach Westen über Stuttgart und den ‚kleinen‘ Stau bei Pforzheim nicht zu vergessen. Dort werden aus 2 Spuren irgendwann mal gefühlt 10 Spuren, aber bis dahin hat jeder die Gelegenheit Landschaft und Autos zu ‚genießen‘😉

Aber auch das haben wir hinter uns gebracht, haben uns über den Rhein gworfen und schon waren wir in Frankreich.

Durch ein kleines Navigationfiasko bei Straßburg haben wir dann den falschen Weg nach Westen erwischt. Immerhin war es eine nette Bergpassage durch die Vogesen, wo man sonst nicht hinkommt☺️

Spät am Abend sind wir dann bei Lena in der Gegend von Toul angekommen. Ein langer Tag mit vielen Kilometern

Traversée

Vor uns liegen 800km quer durch Frankreich, die sich aber mit einem großartigen Frühstück bei Didier und Lydia sicher machen lassen

Doch zuvor haben wir noch staunende Blicke in der Apotheke geerntet als wir nach dem verpflichtenden im Auto mitzuführenden einmal Alko Test fragen. ‚Sowas gibt’s?‘

Der Trafikant in Vaucouleurs findet dann doch einen Alko Test in der untersten Lade und als er den Text auf der Verpackung liest weiß auch er dass er sowas verkauft😉

Los geht’s durch weite Felder und sanfte Hügel Richtung Reims vorbei an Windrädern, und Windrädern…. In Frankreich kommt der Strom zwar auch aus der Steckdose, aber wird halt irgendwo produziert. Ganz im Gegensatz zu Tirol wo der Strom in der Steckdose anscheinend aus dem Nichts generiert wird, weil Windräder ja unzumutbar sind…😉

Ja quer durch Frankreich, und natürlich haben wir vorher das Mautsystem gehackt und fahren durch die Telepass Spur wie echte Franzosen😉.

Naja der Hack bestand darin, dass Gerhild den Bip & Go für Frankreich und Italien organisiert hat☺️

Gut den Großraum von Paris weitläufig umfahren, denn auf die Peripherique will niemand. Also über Reims, Amiens nach Beauvais und dort eine Pause gemacht. Natürlich die riesige Kathedrale angeschaut.

Die Kathedrale ist wirklich hoch. Sehr hoch. Leider existiert nur der Vorderteil, weil der Turm mit 150 Metern eingestürzt ist, und dann das Budget in die Sanierung des Vorderteil Einsturz Ruine gegangen ist. Aber das was steht, ist phänomenal.

Tja und damit dass es steht noch länger hält sind ein paar Vertrauensfördernde Abstützungen angebracht….

Am Rückweg zum Auto haben wir noch Le Producter local mit regionalen Essen geplündert… Camembert und Cidre mit Weißbrot kann schon was.

Ach ja das Ganze war in Arromanche am Campingplatz. Schon ein sehr denkwürdiger Ort weil dort unsere Befreiung von den Nazi Schergen begonnen hat. Heute ist das ein friedlicher Strand aber bald 80 Jahren ist es da anders umgegangen und Briten, Amerikaner und Canadier haben große Opfer gebracht, um unser heutiges Leben zu ermöglichen.

B(us) Day

Haben einen sehr netten Campingplatz in der Nähe von Arromanches gefunden und als Frühaufsteher bin ich dann bei Sonnenaufgang und fast niederster Tide nochmal auf den Strand marschiert.

Das war niemand draußen… naja ein paar Fischer haben ihr Boote mit Traktoren das Slipwagerl den Kilometer rausgezogen und haben sie dann dort stehen lassen.

Bin sogar um die Betonpontons herumgegangen weil die Tide so nieder war. Hab später rausgefunden dass das der Teil des künstlichen Hafens war, der um Arromanches gebaut wurde um die Landung zu ermöglichen

Die ganze Landung der Alliierten war überhaupt ein technologisches Kunststück, und wenn man sich dann das dort genauer durchschaut im Museum, dann wird’s einem schon bewusst was das für einer Leistung war.

Arromanches war ja vorher ein Badeort und das sieht man sich an den Villen

Weiter ging’s und noch weiter in die Vergangenheit und der Teppich von Bayeux erzählt von der umgekehrten Landung in England um 1066 durch William the Conqueror.

Sozusagen der erste Comic der Geschichte, oder die erste Propaganda Machinerie der Geschichte. aber ist schon beeindruckend wie auf 68m Stickerei die Geschichte erzählt wird.

Aber das war nur eine schnelle Zwischenstation denn eigentlich wollten wir ja zu Fähre nach Cherbourg. Gut eine wichtige und profane Zwischenstation gab’s noch: Bunkern für Irland, den du ein französischer Supermarkt kann schon was. Gut gefüllt mit Camembert und ein paar Fläschchen von diesem und jenem ging’s dann zu Fähre.

Das übliche anstellen in mehreren Spuren und und ab ging’s auf die Fähre

Uhhhnd: bin noch nie auf einer langen Passage auf Deck gestanden. Wow

Drive Left

Der Tag beginnt im ca 1 Uhr in der Früh, als die Fähre immer wieder laut und lang mit dem Horn tutet. Beim 20ten mal bin aufgestanden und schauen gegangen, und dann war es auch klar. Draußen war *dichtester* Nebel, Regen und doch gut Wind. Da wir gerade den Ärmelkanal südlich von Plymouth gequert haben, werden am Radar wohl ein paar kleine Schiffchen ohne Radar aufgetaucht sein die besser gewarnt werden wollen, als sich mit einer Fähre zu mat(s)chen 😉

Um 6 in der Früh in der nexten ‚Tut-Phase‘ bin ich nicht mehr aufgestanden und nach einer ruhigen Passage sind wir dann ca um 1230 angekommen.

Drive left war dann die Devise. Das geht gut in Kreisverkehren auf Schnellstraßen und wenn man so im Verkehr mitschwimmt, aber erfordert schon recht Aufmerksamkeit, wenn man rechts abbiegt oder allein auf einer kleinen Landstraße unterwegs ist.

Wir haben’s dann zur Ballydowane Beach geschafft, die schon recht spektakulär ist. Naja für Landratten wie unser eins gibt das schon was her

Glücklicherweise war Ebbe und man hat den ganzen Strand abgehen können

Eigentlich waren wir die einzigen an der Beach, naja fast. Eine junge Lady hat sich nach langem Kampf und Geschrei ins Wasser gewagt und ist wirklich dann 5 Minuten geschwommen. Bei 16 grad Wassertemperatur schon mutig.

Der zweite Besucher hat auch unerwartete Dinge gemacht. Er hat unter die Steine an der Bucht geschaut. Sehr oft. Gefragt was er sucht hat er uns dann erklärt, dass er Krabben sucht, die bei Ebbe zu finden sind, und weil grad Wochenende ist er was für den Griller sucht. Leider war er erfolglos und hat gemeint er geht nun Fischen.

Weiter ging’s dann nach Dungarvan, wo uns der erste Campingplatz abgeworfen hat, aber der zweite mit dem Motto ‚Rural Camping‘ der hatte gerade noch ein Platzerl für uns.

Weil Wir ja eh den ganzen Tag gegessen oder gefahren sind haben wir noch den Hügel hinterm Campingplatz zur Hälfte erstiegen und die Aussicht auf Dungavran und die Bucht war schon klass.

Ja und wir sind in Irland 😉 man erkennt es an den überwachsenen Drywalls. Alles grün, sodas man noch die Elfen flüstern hört☺️

Heading south

So eine Jean und eine Jacke als Isolator zur Zeltwand hin können schon recht praktisch sein, denn es war wirklich frisch in der Nacht. Nicht unter 0 wie damals in Geiranger, aber 9 Grad sind auch recht sportlich.

Dementsprechend war das Frühstück auch im Bus und nicht draußen weil Wind und dann vielleicht 12 Grad geben kein Setting für ein Frühstück draußen

Sind dann nach Dungarvan, dem kleinen Ort mit Hafen gefahren. Schon am Vortag haben wir kleine Schiffe gesehen die alle trocken gefallen sind. In der Früh haben wir sie grad noch schwimmend erwischt, denn auch diesmal ging’s auf die Ebbe zu.

Das Dorf hast mal von Fischerei, Fischerei und Fischerei gelebt 😉 hat eine gut befestigte Burg gehabt weil ja der Hafen schon ideal gelegen ist. Heut sind die ganzen Warehouses umgebaut in … alles mögliche: Geschäfte, Pub’s oder Wohnungen

Am Weg nach Südwesten sind wir dann vor Midleton über Schilder mit ‚Jameson‘ gestolpert und da wir uns sowieso Tipps für unseren Moonshiner holen wollten, sind wir frisch fröhlich zur Distillery gefahren.

Blöderweise hatten diese Idee auch einige andere und aus dem geplanten Technologietransfer wurde leider nix, weil alle Führungen waren ausgebucht. Somit blieb und nur der Shop wo wir als echte Touristen dem einen oder anderen Fläschchen nicht entsagen konnten. Gelernt haben wir daraus, dass wir uns dann in Dublin bei der Guiness Brauerei voranmelden☺️

In der Gegend von Glandor gibt’s noch einen netten Steinkreis, grad mal 3000 Jahre alt, da wollten wir unbedingt ein paar astronomische Experimente durchführen. Davor war aber eine triviale Parkplatz Einfahrt zu meistern, die einen Balken mit 2m Höhe drüber hat, damit die weißen Riesen (die riesigen Wohnmobile) nicht rein können und overnight stehen. Gut wir sind mit 1.99m Höhe knapp reingekommen, aber auch nur weil der Balken in Wirklichkeit 2.1m hat. Aber es war spannend.

Und wie alle guten Tage endet auch dieser bei ‚luvley weather‘ und einem Abendessen

Mizen Head

‘Luvli Day’ hat unser Nachbar am Campingplatz gemeint und er hat wirklich recht. Strahlender Sonnenschein auf einem Campingplatz, der sowas von sauber gemäht, Sträucher geschnitten ist. Wenn wir nicht in Irland wären könnte man fast sagen ‚very british‘.

Auf der Suche nach Fisch und weil wir keine Angel dabei haben und auch schlechte Fischer sind, sind wir durch kleine Ortschaften wie Glandor und Union Hall gekommen und sind die eine oder andere Viertelstunde am Hafen gesessen und haben den Schifferln zugeschaut.

Sind dann aber doch irgendwo in hintersten Winkel von Union Hall bei einem Fischverkäufer mit smoked Salmon fündig geworden.

Über Nebenstraßen, die alle mit 80kmh angeschrieben sind, aber in Österreich eine 30er Beschränkung hätten, haben wir uns dann entlang der Küste weiterbewegt. Aber auf einer Straße wie im Bild sind wir auch einem ausgewachsenen 38Tonner begegnet. Ausweichen? Unmöglich, nicht einmal ein Mini hätte neben uns gepasst. Also Retourgang rein und 500m zurück bis zur nexten Kreuzung.

Auf unseren mehr oder minder zufälligen Wegen entlang der Küste, sind wir in Castletownshend vorbeigekommen, das die Zufahrt zu seinem Kai geschickt hinter einem überwucherten Kreisverkehr, der zum Umdrehen einlädt, versteckt.

Kleine Mole, viele kleine Schiffe in einem tiefen Kanal der zum Meer hinausführt. Schon sehr nett zum nur so dort sitzen.

Die Straßen führen durch Wälder sind überwachsen und werden wahrscheinlich jedes Jahr mal ausgeschnitten, sonst wär das recht bald überwachsen

Braunes Schild am Straßenrand: ‚Sandy Cove‘. cove ist unser gut da fahren wir runter. Und das war wirklich cool. Eine Riesenbucht mit Zugang zu einem kleinen Strand.

Da lässt es sich wirklich gut auf der Steinmauer in der Sonne knotzen.

Weiter ging’s dann entlang der Küste und Aussichten die für uns Landratten natürlich faszinierend sind. Hügel die dann mal schnell über eine Klippe ins Meer fallen, Buchten…

So stellen sich die kleinen Ösis halt Irland vor☺️. Unser Ziel war ja der Mizen Head, der südwestlichste Punkt Irland. Am Weg gibt’s immer wieder Buchten und Schautafeln wo beschrieben wird welche Schiffe unter welchen (Nebel) Umständen an der Küste zerschellt sind, und das kommen auch so Jahreszahlen wie 1986 vor. Also nix historisches, die Küste kann es immer noch.

Ein ganz bekannter Leuchtturm ist der Fastnet Rock, zu dem jährlich eine Regatta von der Isle of White stattfindet. Ja ok oben das ist ein Suchbild, aber man kann ihn erkennen.

Kleiner Abend Spaziergang über die Hügel und der Ausblick in Richtung Brow Head ist schon majestätisch.

Ach ja zu Thema die Küste kann es noch. Ein paar schroffe Felsen direkt bei Mizen Point.

Sind dann am Parkplatz zum Mizen Head für die Nacht stehen geblieben, haben den Lachs ausgepackt und den Ausblick genossen☺️

Und den Cidre … damit auch ein bissi Foodporn hier vorkommt.

Wild Camping

Sind mit 4 anderen Campern am Parkplatz zum Mizen Head am Abend stehen geblieben war ein bisschen frisch deswegen sind wir dann bald in den Bus übersiedelt. 

Wenn da im Juni nicht der IronWoMan wäre dann hätten wir in der Früh den drizzling rain ignoriert und hätten weitergechlafen, aber so sind wir gleich um 8 Uhr die leere Single Track Road entlang getrabt um Kilometer zu sammeln. Für mich ideale Laufbedingungen: kühl, keine Sonne, und hin und wieder drizzling Rain.

Dann Frühstück… im Bus weil es doch frisch war in der Früh. Frisch gestärkt ging’s dann zur Mizen Head Signal Station.

Anfangs war das nur ein Foghorn um Schiffe vor den Klippen zu warnen, später auch ein Lighthouse.

Apropos Klippen…. Das hatte auch so seine Vorteile für die Bevölkerung in der Gegend: ‚Either we starve till Christmas or we have a wreck and are full‚. Und sie dürften nicht jedes Jahr gehungert haben, denn an den Klippen sind viele zerschellt

Ganz interessant ist auch die Geschichte von Herrn Marconi der dort um 1900 seine Experimente bzgl wireless communication gemacht hat und auch den Durchbruch mit Kommunikation über den Atlantik dort gehabt hat.

Ein großer Teil der Ausstellung dort ist auch dem Bau des Fastnet Rock lighthouse gewidmet, das aus in sich verhakten und massgefertigten Steinblöcken in 5 jähriger Bauzeit errichtet wurde. Scho cool was die damals zusammengebracht haben.

Ein absolut interessanter Tag mit viel kniff Hoff

Geendet hat alles dann in Ballilickey am Campingplatz wo die jahrhunderte alle keltische Sitte, das man nämlich am längsten Tag im Jahr alle gewaschene Wäsche aufhängt, fortgeführt wurde🤣

Anthony will find you

Genug Sonne um den Waschtag ohne Trockner zu beenden und somit die keltischen Umweltgeister gut für den nexten Tag einzustimmen.

Aufbruch am Campingplatz in Ballylickey Richtung Ring of Beara. Diese Halbinsel ist die weniger Befahrene im Gegensatz zum Ring of Kerry der recht ‚crowded‘ sein soll.

Die Küste hinunter ist es etwas natürlich😉. Keine Weiden, einfach nur so Naturlandschaft.

Castletownbere war dann unser erster Stopp, um einzukaufen und auch ein paar Fish and Chips zu erlegen.

Ein bisschen Foodporn muss auch hier sein

Die Bemerkung im Geschäft, dass die Fische die sie verkaufen, auch alle lokal gefangen sind, glaubt man dann spätestens am Pier,

wenn sich ein fetter Fish Trawler neben den anderen reiht.

Die üblichen Steinkreise am Weg helfen uns beim Navigieren 😉, wie auch sonst soll man sich heut zu Tage zurechtfinden.

Weiter nach Süden Richtung Dursey Island, wo eine Gondel die Verbindung zum Festland ist

Nicht dass wir mit der Gondel drüber wollten, die Gondel war sowieso auf Maintenance, haben wir die Bucht nebenan besucht. Ebenfalls noch out of season, liegt nur einsam und verlassen ein Boot herum und wie überall hier viel Landschaft.

Die Dursey Island Bost Tours in der Bucht warten wohl auch noch auf die Ferien, aber uns soll’s recht sein, ist es nun eine kleine verschlafene Bucht.

Aber es gilt nun noch einen Platz für die Nacht zu finden, und in der Ballydonegan Beach bei Allihies gleich neben dem Sandstrand ist ein netter, sagen wir Campingplatz. Gegenüber gefragt wie das nun sei auf der mehr oder minder leeren Wiese mit einigen leeren Wohnwagen, meint die Lady: ‚Camp where ever you want‘☺️. Und wo man zahlen kann? ‚Athony will find you‘.

Und wirklich eine halbe Stunde später hören wir einen Rasenmäh Traktor herankommen, drauf ein alter Mann, mit Strohhut der dann die Fee kassiert. ‚Have a nice evening‘

Der Evening war wirklich nice, hat die Sonne die Hügel in der Bucht rundum beleuchtet und Meer und Wellen haben an den Strand geschlagen.

Eine Dose Cider an der Kaimauer bei Sonnenuntergang kann schon was.

A few rings to rule them all

Schweren Herzens müssen wir uns vom Campingplatz an der Sandy Beach trennen und reiten über die Berge der Halbinsel Beara nach Kenmare

Schaut so aus wie bei uns, nur hinter dem Pass liegt dann eine riesige Bucht. Von Kenmare ging’s dann wieder nach Süden zum Ring Kerry, der nexten Halbinsel.

Sneem war die erste Station, ein kleiner Ort mit bunten Häusern einigen TouristTraps

Und leider einem geschlossenen Fish and Chips Take away 😉. Ja ich war hungrig🤣

Weiter im Süden sind wir dann bei Derrynane Beach vorbeigekommen, einer riesigen Sandbucht mit vielen Ecken und Winkeln wo man beobachten kann ob das Wasser grad steigt oder fällt. (Natürlich kann man auch auf nachschauen wie die Gezeiten grad sind, aber das wär unsportlich. Besser man kommt selber drauf ob gerade fällt oder steigt)☺️

Die Zu und Abfahrt zur Beach ist wahrscheinlich die most Irish Road 😉. Eingehüllt in BaumTunnel geht es auf Single nein Half Track Roads dahin, sodass sogar das Navi auf Nachtmodus umschaltet, so dunkel ist es😳

Weiter im Süden steigt die Straße wieder etwas und es gibt die großartigen Blicke auf Meer, grüne Wiesen, Schafe und Häuser.

Geendet hat der Tag dann irgendwo im Süden auf einem Parkplatz ganz allein mit Blick auf Puffin island und den letzten Sonnenstrahlen.

Es frischt auf

Das Wetter bisher war ja geradezu un-irisch schön, daher war es nur gerecht, dass vom Meer her ein ordentlicher Regen aufgezogen ist

Michael Skellig von gegenüber hat man gar nicht mehr gesehen, auch nicht das grüne Blitzen von Luke’s Laserschwert😉, und der Wind hat schon sauber an das Aufstell-Dach geklopft in der Nacht. Auch der Regen war ziemlich heftig, sodass sich das ganze Frühstück indoor abgespielt hat. Der Aufbruch bei Regen ist auch ein bissi eine Challenge, weil wir ja das Dach zuklappen müssen und ein paar Dinge vom Fahrersitz nach hinten räumen müssen. Das Ganze bei Regen und gut starkem Wind…. A bissi interessant, aber dafür hat man ja das Lauf-Gewand mit, denn das trocknet schnell, wenn es Klitsch-nass wird ☺️ … und die Standheizung ist schon nett🤓

Aber es ging los in der Früh und wir haben beschlossen halt bei Regen weiterzumachen. Im obigen Bild sieht man eine epic View über grüne Wiesen und eine Bucht mit viel Meer…, wenn das Wetter schön gewesen wäre. So haben wir uns gegen den Wind lehnen können ohne umzufallen, und der (drizzling) Rain hat ins Gesicht gespritzt.😉

Bei den Kerry Cliffs hatten wir die einmalige Chance zu erfahren was das ‚wild‘ in Wild Atlantic Way bedeutet… der Wind hat so über die Klippen gepfiffen, dass man kaum weitergehen konnte. Zusammengekrümmt, die Kapuze auf, die Hände eingesteckt, haben wir uns die paar Meter zum Viewpoint raufgekämpft, und verstanden, warum erstens Handrails neben einem harmlosen Weg waren, und zweitens dass sie wirklich hilfreich sind.

Jedermanns Phantasie und Google Pictures sei es bei obigem Foto überlassen sich auszumalen wie es hier bei Sonne aussieht. Ich behaupte großartig, da kommen wir irgendwann wieder her😉

Via Castlemain, haben wir dann auf die Dingle Peninsula einschlagen und sind bis zur Inch Beach gekommen.

Eine Beach mit Sand solange das Auge reicht. Ewig weit. Auch hier simulier sich jeder schönes Wetter ins Bild. Es ist großartig.

Kleiner Strandspaziergang am Abend noch und den Franzosen vom Campingplatz zuschauen, wie sie mit Vollgas ins Wasser laufen und sogar drinn schwimmen. Unglaublich.

Inch Beach

Tja wir sind ein bisschen stecken geblieben, aber so ist das nun mit dem Wetter mal so.

Es war wirklich ‚uliab‘. Immer wieder Regen, und vorallem Wind mit 60km/h Spitzen Die Inch Beach ist ja spitzen-spitzig und ewig lang. Haben dann bei ziemlichem Sauwetter 7km Laufen für den IronWoman abgespult.

Naja…. Der Strand ist zwar komplett eben, aber in eine Richtung hat es sich mehr als bergauf angefühlt, weil extremer Gegenwind, und in die andere Richtung ging’s mit Rückenwind bergab😉

Bemerkenswert war aber, dass Inch Beach anscheinend ein Surf Mekka ist und bei wirklichem Sauwetter hier auch Surf Kurse stattfinden.

Auch die 4 Franzosen vom Campingplatz haben sich als Wellen Surfer herausgestellt, sind sie dann am Nachmittag bei ordentlichen Wellen und 60km/h Wind raus aufs Meer. Respekt!

Hab sie dann gefragt und sie haben erzählt, dass sie extra aus Frankreich hergefahren sind und eine Woche am Campingplatz sind und … surfen. Bloß der erste Tag war etwas mau, weil eben massiv verregnet.

Der Hunger hat uns abends dann ins einzige Restaurant getrieben. Als uns die Kellnerin in nicht nativ English dann als Bier ein Moretti empfohlen hat, haben wir gewusst dass die Bar wohl von Italienern geführt wurde. Nein wir haben keine Pizza gegessen😉.

Aber auf einem Monster Bildschirm ist Gälic Football gelaufen: Cork vs Doblin. Ja Doblin, nicht Dablin oder Dublin, sondern Doblin🤓 Schauen ja nicht Fußball aber das war interessant anzuschauen, weil in der ersten Hälfte schon mal 17 Tore gefallen sind. Nicht so eine fade Sache wie oft bei unserem Fußball wo 90 Minuten nur Geplänkel ist.

Lustig auch die Spiel Analyse zur Halbzeit, denn auch dort gibt es einen Roman Mehlich, der auf einem Bildschirm wild herum färbt und Spielsituationen analysiert, einen Schneckerl Prohasks und eine Lady im langen Kleid, die mitkommentiert. Letztere gibt’s bei uns nicht.

So gar so good. Morgen reiten wir weiter, auch wenn das Wetter weiterhin durchwachsen ist.

Bee Huts

Weiter ging’s nach einem etwas regnerischen Tag

vom Camping Platz in der Inch Bay Richtung Dingle. Das Wetter war viel besser, und wir würden es ‚Irish schön‘ einstufen. 😉: hin und wieder drizzling Rain, manche höheren Hügel mit einem Nebelhut, sunny Patches, aber doch gute Sicht.

Wir kommen ja meist gegen 12 von den Campingplätzen weg und nach einer kleinen Fahrt war Dingle unser erstes Ziel. Eine Runde durch den Ort geschlendert, am Hafen die Fisch Trawler begutachtet, und

eine Runde Fisch und Chips als Mittagessen gewabbelt.

Weiter Richtung Slea Head Drive entlang cooler Küste

Und seit den letzten Dreharbeiten zu Star Wars hat jeder Bauernhof dort seine ancient BeeHut mit den Überresten von mindestens 2 Jedi😉

Sich Brücken zu sparen geht wie oben. Das bisserl Naß wir schon jedes Auto aushalten.

Die Sicht von der Straße auf das Meer und den Dunmore Head ist schon lässig

Ganz draußen ist die Insel Blasket, auf der nur mehr ein paar Häuser stehen, sie war aber bis 1953 besiedelt, und war nur via Schiff erreichbar.

Von Dunmore Head zurück geschaut hat man sogar gleich zwei Buchten in die die Wellen hineindonnern.

Wie jede gute Bucht gibt’s auch hier eine Sandy Cove, die zwar nett anzuschauen ist aber Schwimmen ist hier verboten. Warum wohl?🤣

Den Slea Head drive weiter gibt’s das eine Abzweigung zum Port wo früher die Verbindung zu Blasket Island aufrecht erhalten wurde.

Der Pfad nach unten ist wirklich eng und steil, und man sollte da nicht hinunter fahren🤓

Clogger Head ist dann noch so ein netter Spitz wo man unendlich über Bucht, Land und Meer sieht.

Manchmal muss man sich an die Gewohnheiten anderer Verkehrsteilnehmer gewöhnen, aber das lässt sich arrangieren.

Der nexte Campinplatz ist gleich an der Küste, das kann nicht weit sein, da nehmen wir den kleinen Connor Pass anstatt um den Hügel rumzufahren…. Und abgebogen Richtung Pass, das große Schild am Strassenrand? Was soll da schon wichtiges draufstehen. Nach 500m dann noch ein kleines Schild: Fahrverbot für Fahrzeuge über 2 Tonnen? Wo gibts das? Stutzig geworden, nachgeschaut und umgedreht, denn bis auf den Pass hätten wir schon raufkönnen, aber runter hätten wir kurz die Luft angehalten um die 2 Tonnen zu schaffen ( aehm ~ 3Tonnen haben im Vollbetrieb …. 😐 ) Überzeugt hat uns dann in Summe die maximale Breite von 1.8m. das geht net

Wie auch immer haben wir dann in Camp, so heisst der Ort wirklich, ein Platzl gefunden, gejausnet und ab in die Federn bei Tageslicht und 23:00 Uhr. Wir sind halt doch weiter nördlich und westlich

Cliffs

In der Früh noch am Strand mit auch ewiger Sandy Beach die letzen Kilometer des IWM abgeschlossen, und dann heading north Richtung Limerick war die Devise und was wär ein Urlaub ohne kurze Passage mit einer Fähre die über ein Fjord führt

Diesmal war’s kein Fjord sondern der Shannon den wir von Tarbert aus überquert haben

Man erspart sich durch das Queren mit der Fähre ca 2 Stunden, und so waren wir wohl die einzigen Touristen auf der Fähre. Nein! Vor uns war ein als Camper umgebautes Feuerwehr Auto. Und woher war der😉. ? Klar hatte er ein D an Auto.

Hatten wir eigentlich schon einen dedizierten Leuchtturm? Eigentlich nicht, denn Mizen Point ist ja ein Signalpoint. Also! Auch wenn es regnet, los geht’s.

Netterweise hat es zu regnen aufgehört als wir dort ankamen und es war nur bedeckt. Sowas geht als Schönwetter durch, und einer Runde um den Leuchtturm steht nichts im Weg.

Und weil am Weg nach Norden grad mal ein Wegweiser zu den Bridges Ross stand, schwups abgezweigt, und bei wirklich pfeifendem Wind rausmarschiert.

Und das sind ‚Bridges‘. Über die Jahrhunderte unterspült, und irgendwann eingestürzt. Um 1900 waren noch 3 Bridges da, nun ist es grad noch eine und bei der steht ein Schild davor: ‚Unprotected Cliffs‘😉

Viel Landschaft rundherum, aber das hat Irland so an sich. Und auf den Fotos kommt das nicht so raus, da muss man schon davor stehen, und in die Gegend starren.

Die Kilkee cliffs waren auf unserem Weg dann noch zufällig drauf. Sind auch gescheit hoch, vielleicht nicht ganz so hoch wie die Cliffs of Moher, aber man is dort allein.

Der strahlende Sonnenschein hat gefehlt, aber so wirken die cliffs mit Sturm und Wellen noch abenteuerlicher.

Und da donnern wirklich ordentliche 3-4 Meter Wellen an die Küste. Blöde dort zu stehen und ‚ohhh‘ zu schreien und ganz sicher sein, dass die letzte Welle vieeel höher war als die vorherige ist auch lässig.

An schönen Tagen muss es ganz lässig sein da draussen zu sitzen und sich die Sonne auf den Bauch Scheiben zu lassen. Bankerl gibt’s jedenfalls, und die sind für schweres Wetter gebaut☺️

Und weil der Steinzaun grad so nett da stand. Gibt’s kilometerweise.

In der Gegend eine Unterkunft zu finden ist gar nicht so leicht, aber wir haben den Unterschied zwischen Caravan und Camping Park gelernt. In ersterem gibt’s nur fixe Caravans, Gartenhäuseln. In einem Komplett verwaisten Caravan Park haben wir dann Unterschlupf gefunden, nachdem wir den einzigen Anwesenden gefragt haben und der den Besitzer angerufen hat. In Summe waren alle sehr hilfsbereit, und haben uns sehr gern Im Caravan Park untergebracht.

War auch gut so weil der Wind irrsinnig gepfiffen hat und mit Aufstelldach kannst bei 60km/h Boen nicht ungeschützt stehen.

Ende Gut alles gut☺️

Waschtag

Die Cliffs of Moher wären natürlich bei schönem Wetter fein, daher nur kurze Etappe Richtung Doolin von wo man die Cliffs erwandern kann und dann eben genau ein Schönwetterfenster sein soll

Vorbei an Seafield Pier, bloß weil‘s ein nettes einsames Pier mit gerade Ebbe ist.

Ein paar Schiffchen liegen herum, und ein Katamaran

Weiter nach Doolin wo am Campingplatz noch genug frei war. Vielleicht auch weil wir so früh fort waren? Jedenfalls haben wir noch ein windgeschütztes Plätzchen hinter der Hecke bekommen, und das schöne Wetter genutzt um die Wäsche zu waschen, und… Sensation auch teilweise in der Luft zu trocknen

Jedenfalls ein guter gemütlicher Nachmittag mit gerade mal einen Blick in die Ferne.

Und weil nebenan gleich ein Pub war haben wir das eine oder andere Guiness getrunken

Und der Musi gelauscht

More ähm Moher Cliffs

Die Cliffs of Moher kann man entweder the easy way via Parkplatz und ein paar Schritten besuchen, oder man sucht sich ein nettes Plätzchen in Doolin und wandert die ca 8km entlang der Küste Richtung Visitor Center.

Das geht ganz gemütlich dahin, naja 200hm muss man überwinden, wobei es das extra Schauspiel von Wellen gibt, die gegen die noch nicht so hohen Cliffs schlagen.

Natürlich liegen auch hier immer wieder Portkeys herum, die man besser nicht anfasst, weil man sonst schnurstracks magisch in irgendeinen Teil der Welt teleportiert wird😉

Weiter geht’s entlang von Weiden den Cliffs immer näher, an Wasserfällen vorbei, die bergauf fließen. Das ist nicht magisch, sondern der Wind bläst so über die Klippen rauf, das das Wasser nicht runterfließen kann, sondern in Sprühnebel übers Land zischt.

Kleiner Vorbote der Cliffs, aber auch recht nett

Denn Wellen zuschauen, die da 3m hoch hereindonnern könnte man wohl ewig….

Weil wir brav waren und am Schluss des Pfades, knapp vor den Klippen dem Schild ‚closed Path‘ geglaubt haben und entlang der Straße gegangen sind, haben wir auch den riesigen Parkplatz kennen gelernt, auf dem sich Busse, Busse, und alle Leihautos Irlands treffen. Ein paar Busse vielleicht auch noch😉

Jedenfalls wollten wir naiverweise dort Tickets kaufen, aber als Wanderer ist da freier Eintritt. Hätten wir ruhig den ‚closed Path‘ nehmen können.

Scho mächtig die Felsen dort, und im unabhängigen Cliff Vergleich würden wir scho die Höchstnote vergeben. Kilkee Cliffs sind zwar auch nett, genauso wie Kerry Cliffs (naja dort war wirklich schlechtes Wetter….) aber Cliffs of Moher können was.

Wenn man dann noch weiter Richtung Hag‘s Head geht kriegt man auch noch einen Eindruck von der vollen Länge.

Jetzt steht dort überall und alle paar Meter ein Schild, das man nicht über die Absperrung gehen soll, weil es da wirklich gescheit grad runter geht, und bei einem Fehltritt kein ‚Undo‘ hilft… und tadaaaa: der Gewinner des Darwin Arwards 2022 springt mir vor die Linse🤣

Letzter Blick zurück Richtung Hags Head

Wir waren da und nach einer Stärkung mit Fish and Chips und einer Runde durch die Ausstellung müssen wir die 8km zurück wieder antreten.

Die Klippen Richtung Doolin sind auch ganz nett vor allem wenn man die Abendsonne im Rücken hat und man…

Doolin immer näher kommt.

Unterhaltungsprogramm am Rückweg sind natürlich immer wieder die Wellen die sich aufbäumen und ordentliche Fontänen erzeugen

Eine simple Unterhaltung für uns war noch die ca 15m hohen Klippen gegen die die Wellen geschlagen haben. So stark dass so manche Welle wirklich oben drüber gekommen ist, und durch eine Düse hat es einen Sprühnebel oben aus den Felsen rausgedrückt. Wir sind doch leicht zu unterhalten😉

Irgendwann haben wir dann doch Doolin erreicht, war vielleicht schon ein bissi später. 18km waren wir dann unterwegs und das Pint im Pub war wohl verdient.

Aran Islands

Doolin eignet sich nicht nur super, um von dort auf die Cliffs of Moher zu wandern, sondern auch für einen Ausflug mach Aran, einer kleiner vorgelagerten Insel, mit dem prähistorischen Ringfort Dún Aonghasa.

Nach der ca 45 minütigen Passage mit einem eher kleinen Boot, das mit 17 Knoten durch die schon ordentlichen Wellen, die so vom Atlantik reinkommen, pflügt, kann man sich das einzig vernünftige Fortbewegungsmittel auf der Insel ausborgen: Fahrräder

Nicht aber ohne vorher bei einigen TouristTraps vorbeizukommen, die man aber tapfer links liegen lassen muss, um ein paar 1000 Jahre zurück zu den Ringforts zu radeln.

Vom höchsten Punkt der Insel sieht man dass Aran auch die heimliche Hauptstadt der Drywalls ist. Wahrscheinlich hunderte Kilometer ziehen sich Drywalls über die Insel und zeigen von furchtbar viel Mühe den Boden irgendwie nutzen zu können.

Die Drywalls sind nämlich ein Nebenprodukt von ‚Landgewinnung‘, denn irgendwohin müssen die Steine ja, die man am Feld findet.

Dieses Fort hat die Ostseite der Insel überblickt, ist ganz gut erhalten, aber sich schon länger nicht mehr im Betrieb. 😉

Das wirklich älteste Fort Dún Aonghasa aber ist auf der Westseite und ist ein wunderbarer Ausguck übers Meer. Um 1500 vor Christi Geburt war das schon eine lukrative Sache, wenn man die Schiffe so am Tablet serviert bekommt, die von Westen kommen. Haben jedenfalls wir gemutmaßt.😉

Die nicht so ‚ausgeklaubte‘ Insel ist schon etwas mühsam zum Überleben. Das müsste man ein paar Drywalls bauen….

Das Fort selbst bestand aus mehreren Verteidigundwällen, die ein Angreifer erst mal schaffen muss, sofern er es überhaupt an die Küste schafft.

Der Rückweg vom Fort zum Hafen war dann mit Rückenwind, hmmm☺️. Das freut den Radlfahrer. Die Seals in der einen Bucht waren dann nicht so on Duty, aber wir haben uns eh im Fort mit SeeräuberKopfkino verzettelt.

Auf nach Norden

Aufbruch in Doolin, wie üblich irgendwann nach 12 in Richtung Galway. Die Straße nach Galway ist … sagen wir nicht gerade😉 Es geht dahin in Kurven und Kuppen und wenn man dann gegen die Stadt zu eine Nxx erwischt ist man wirklich froh

Galway ist eine nette Stadt und wir sind so 2 Stunden herummarschiert. Nicht ohne in ein irisches Breakfast zu stolpern das aber dem englisch breakfast sehr gleicht auch wenn es die Lady an der Theke mit einem Augenzwinkern verneint ☺️

Der Norden ruft und wir besuchen Liz eine Freundin von Julia, die uns mit Lasagne, Caprese und italienischen Köstlichkeiten bewirtet.

Ein lustiger Abend, der mit viel Tratschen nach gefühlt 1 Stunde schon 23:30 anzeigt. Sehr nett war’s. Danke!

Mizen to Malin

Bei Carrymore in der Gegend von Sligo stehen ein paar Steingräber herum, die von den Kelten vor bis zu 3500BC errichtet wurden. Naja bei einigen muss man schon ein Freak sein, um sie als solche zu erkennen.

Aber die Karte, die eine damals keltische Sicht der Welt darstellt, ist witzig und erklärt auch warum an manchen Küsten Europas Hinkelsteine zu finden sind. Obelix war wohl nur ein Follower der keltischen Influencer😉

Ein bisschen größeres Grab wäre dann noch am Hügel oben gewesen, aber der war dann für uns on-the-go Kelten zu weit.

Über ewig lange und gerade Straßen 😉 ( na unsere waren besser ausgebaut) ging’s dann weiter Richtung Donegal

Eine Runde gedreht, einen Sandwich gewabbelt, und ein paar nette alte Häuschen bestaunt

Da wir ja nach Nordirland wollten, haben wir noch schnell in Richtung Malin Head abgezweigt. Das ist der nördlichste Punkt Irlands und bei schönem Wetter sicher eine super Aussicht. Sooo schlecht war es bei uns auch nicht.

Was auch für uns ganz gut.

Sind dann über Nacht am Malin Head stehen geblieben, bloß war es halt doch recht windig…. Und alle waren nicht ganz gesund😳

Wie man an den Plaketten am Turm des Malin Head erkennt, scheint das eine Challenge zu sein wie lange man von Mizen nach Malin braucht. Wir haben 14 Tage gebraucht und die Bestmarke von 19 Stunden bei weitem verpasst😉

Giants

Gut durchgeschüttelt vom Wind in der Nacht, der an unser Aufstelldach geklopft hat und noch immer ein bisschen siech starten wir vom Main Head Richtung Giants Causeway. Dann doch über die Landverbindung in Derry und nicht via Ferry.

Den Grenzübergang merkt man überhaupt nicht bloß darf man hinter der Grenze nur mehr recht langsam fahren. Im Ortsgebiet 30… 😉. Netterweise lässt sich der Tacho beim Auto auf Meilen umstellen, und schon geht’s wieder normal dahin

Eigentlich ist Giants Causeway der größte Kraxelpark für Menschen verschiedenster Kulturen, Altersklassen, Geschlechter… alle klettern auf den Steinen rum, ungesichert und nix passiert. Sowas wär in Amerika unmöglich ohne Sicherung und ein paar klagenden Anwälten😉

Auch die Küste rundherum ist ganz anders als auf der Westseite Irland. Hier sind die steilen Flanken bewachsen, im Westen schroffe Felsen.

Und natürlich sind alle Steine exakt 6 eckig. Keine Ausnahmen 🤣

Kleiner Blick noch auf dem Entertainment Park…. Der Walk zu den Klippen ist ja frei, aber es gibt immer noch Leute die die ‚Giant Causeway Experience‘ brauchen, und das extra zahlen, dass sie ein Audio Dingsda kriegen dass ihnen erklärt, dass da Steine rumliegen. Und außerdem darfst du in den Shop. Na Bravo. Zugegeben das Parken kann schwer sein, aber wir haben den Bauern nebenan mit 10£ ‚unterstützt‘ und haben dort geparkt.

Schon sehr nett wie sich da die Steine türmen

Und da! Ha! Ein Ausreißer. Ein Nonkonformist, sozusagen ein 68er von Giants Causeway🤣

Fein säuberlich gestackt

Letzter Blick zurück vom Campingplatz☺️

Torr Head

Los ging’s vom Campingplatz nahe Bushmills entlang der Nordküste Irlands nach Osten. Eine Bucht hier, eine da und nur mehr ganz milde Wellen. Wild ist an diesem Teil des Atlantic Highway nichts mehr

Die Ropebridge bei Ballycastle war gesperrt, weil ‚High Winds‘, macht nix wir wollen eh nicht rüber, aber der Bus mit Schulkindern hat wohl etwas dumm geschaut

Wir wollten eigentlich weiter möglichst weit nach Osten und nahe zu Schottland, und das geht am Torr Head, der grad mal 12 Seemeilen von Mull of Kintyre entfernt ist

In der Ferne kann man wirklich Kintyre erkennen und nach intensiven Diskussionen glauben wir das lighthouse auf Kintyre erkannt zu haben. Warum ist uns das so wichtig?

2013 sind wir am Abend beim lighthouse in Kintyre gesessen, haben in den Sonnenuntergang geschaut, und ‚drüben‘ Irland gesehen: den Torr Head 🤩. Kreis geschlossen✌️🥳

Nun ging’s aber wirklich nach Süden, und auch vorbei an den Dark Hedges. Von der richtigen Seite fotografiert schauen sie schon cool aus, und sind sicher ein spektakuläres Motiv bei Game of Thrones.

Aber das man sie nach den Dreharbeiten asphaltiert hat ist auch schade … 🤣. Sry a böser Witz

Ab in den Süden auf Schnellstraßen Richtung Belfast, dran vorbei und irgendwann auch wieder zurück in die EU, und somit wieder im Handynetz. Die Briten dürfen ja nun wieder Roaming Gebühren zahlen, wie schön und was der Brexit so an Vorteilen bringt😉.

Dublin war das Ziel und auf mehrspurigen Autobahn Auffahrten/Abfahrten wo manche von links kommen und fragts nicht warum auch von rechts, das ist schon eine ziemliche Nummer im Linksverkehr🤣

Dublin

Ob’s nun Dublin, Doblin oder Dablin ist wissen wir nach mehreren Wochen in Irland auch nicht. Kommt drauf an woher man in Irland kommt und man sagt.

Der einzige Campingplatz liegt jedenfalls etwas außerhalb von Dublin, und wir haben ein nettes Platzerl auf der Wiese bei den Zelten. Rundum uns stehen ebenfalls Camper, eigentlich alles Deutsche oder Nationalitäten, die in ein oder 2 Tagen auf die Fähre in Rosslare müssen. Weil: Irland umfährt man im Uhrzeigersinn. Warum😉: Im Uhrzeigersinn bist du immer an der linken Seite bei Linksverkehr. Da kann man leichter stehen bleiben🤣

Tower Shoken, ähm Shower Token gibt’s werden aber nur häppchenweise verkauft am Campingplatz, weil in Summe zu wenig im Umlauf sind. Gerhild ist etwas siech und setzt einen Tag aus, so starten wir in die Stadt.

Per Bus und das ist ein Abenteuer für sich: Im oberen Stock eines Doppelstockbuses geht’s dahin, durch schmale Straßen, Wohnviertel, über Kreisverkehre, schnell mal ein Kickdown mitten im Rechtsabbiege-Manöver, wobei man sich gedanklich schon auf den Crash mit der Ampel einstellt, obwohl sie dann 10cm vom Bus entfernt, doch irgendwie hinter uns verschwindet. Der Baumschnitt an überhängenden Hecken und Bäumen wird sich gleich mitgemacht: Donk, Glonk, und schon wieder fliegen ein paar Äste. Aus Haltestellen fährt der Bus sowieso magisch irgendwie gefühlt rein seitwärts raus, der kurze Radstand und der lange Überhang machen das Unmögliche möglich. Nach 45 Minuten Neukalibrieren jeglicher autofahrerischer Abstands-Sinne hält man sich dankbar an den Handrails fest, wenn man während der Fahrt vom ersten Stock runter zur Tür turnt. 

In Dublin gibt’s schon ein paar Landmarks, aber beeindruckend ist das Gewusel, das Bunte, und die vielen verschiedenen kleinen Pubs.

In der Grafton Street stehen immer wieder ein paar Busker die ‚Blowing in the Wind‘ und ähnliche Gassenhauer singen. Ziemlich professionell mit Boxen, Micro und wirklich guten Stimmen, aber weil halt so viele da sind, leider auch viel zu wenig beachtet. Die Leute gehen wie selbverständlich dran vorbei

Was immer auch das Gebäude war, es ist wirklich sehr nett hergerichtet worden

Und ist innen irgendwie cool

Und ist innen irgendwie cool

Apropos innen: die Markthalle war auch faszinierend. Jedenfalls stolpert man von einem netten ‚Ding‘ ins Nächste und verliert sich völlig wenn man kreuz und quer durch die Stadt trabt.

Gerettet und kurz resetiert hat uns ein Burger irgendwo in einem Tschecherl. 

Im Trinity College sind wir natürlich auch vorbeigekommen, fragts mich nicht wie unser Weg dorthin war, wir haben am ersten Tag einfach Vieles gesehen, sodass Heidrun dann den frühen Bus zum Campingplatz genommen hat und ich bin noch ziellos auf der anderen Seite vom Bach durch die Henry Street und Straßen im rechten oder auch nicht Winkel getrabt. 

Dort läuft man zwangsläufig ‚The Spire‘ über den Weg: 122 Meter Stahl, senkrecht, unten 3m Durchmesser, oben 15cm. Sehr cool. Aber irgendwann bin auch ich nach einem ganzen Tag herumgehen müde geworden, und hab mein Schicksal wieder einem Walter Röhrl der Doppelstock-Busse überlassen und bin heim. 

Dublin Again

Shower Token ergattertet, Solar Panel beim Auto aufgestellt, weil wir haben wie erwartet 30% Batterie über Nacht in den Kühlschrank gesteckt. Am Vortag haben wir bei sehr mäßigen Wetter ungefähr diese Menge Strom gemacht, heute soll es besser werden, da könnten wir die Batterie ja wieder ganz aufladen.

Liebevoll den Adrenalinspiegel vom diensthabenden Bus-Röhrl angehoben, landen wir wieder in Dublin Down-Town.

Diesmal fangen wir mit einer äußeren Runde durch die umgebauten Docklands, vorbei an der Harp Bridge, an. Die Brua ist cool die lässt sich sogar drehen, sodass Schiffe ein bisschen weiter nach innen können in Dublin.

Die Kathedrale ist schon sehr nett, vorallem mal nicht immer wieder eingestürzt, wie die französischen Pendants. Irgendwie hat sie eine minecraft-artige Symmetrie, und könnte sich am Computer entstanden sein😉

Denn Bach entlang und wieder im ZickZack durch die Stadt.

Unser autofahrerisches Weltbild wird wieder zurecht gerückt, als wir dem ReparaturTeam von TFI (TransportForIreland) zuschauen, als sie mitten in der Stadt bei einem Autobus schnell mal den Reifen wechseln. Alles dabei: Wagenheber, Keile zum Rauffahren, Luftschrauber und einen neuen Reifen. so schnell wie sie durch die Kurve ziehen, so schnell war das Problem gelöst. Bus repariert, und zisch ☺️

Ach die Konkurrenz Kathedrale zur ersten Kathedrale hab ich unterschlagen

Radl Fahrer und Fußgänger werden überhaupt groß geschrieben hier, gibt’s unzählige Fußgänger Brücken und ordentlich breite Radwege. Ganz zu schweigen von den Balkonen, die als Promenade ans Flussufer gehängt wurden und die die Stadt so gemütlich machen.

Die Ferros unter uns ziehen sich die 9-teiligen Straßenbahnen rein und philosophieren natürlich auch gleich wie vielen Achsen aussenliegende Bremsscheiben haben. Engineer’s on the Road🤣

Aber die zwei Cider beim sehr späten Mittagessen fordern ihren Tribut, und so nehmen wir den 1800 Bus nach Hause. Schön war’s😍

Aoibheann

Die Fähre ruft, wir müssen in Dublin packen. Das geht schneller als gedacht, vielleicht will es sonnig ist? Weil man diverse Sachen draußen lüften kann? Jedenfalls haben wir am letzten Tag unseren Batterie Level mit dem Solar Panel konstant halten können. Ist zwar schön, aber da wir heute eh fahren, laden wir eh auf… Also schön aber umsonst:-)

Gleich südlich von Dublin liegt dann Wicklow. Das muss das Velden der irischen Westküste sein. Ein wundervolles kleines Städtchen mit bunten Fassaden…. Alles was Landratten wie uns fasziniert.

Der kleine Platz mitten im Ort ist das Ergebnis eine Verkehrsberuhigung, und der ‚Coffee-Shop‘ dort hat den besten Scone von Irland. Der Cappuccino dazu in der Sonne tut wirklich gut, und die Kellnerin mit ‚Aoibheann‘ am Namensschild stürzt uns in ein Rätsel wie das wohl ausgesprochen wird. Yvonne wars wirklich, aber ohne Google wären wir nie auf draufgekommen wie man es ausspricht: Ay-Ween == Yvonne

Ein Ort am Meer hat sicher einen Fischer und so haben wir ihm auch Lachs abgekauft, der in Frankreich (….wo es wärmer sein soll…😀) auf den Grill geworfen wird.

Nach Wicklow ging’s die Küste runter. Eine Sandy Beach jagt die andere aber so wirklich Zugang gibt’s zu keiner, weil Golfclubs, private Properties und unwegsames Gelände den Weg blockieren. Schließlich finden wir aber einen Parkplatz und einen Pfad zum Meer und können unsere Picknick Decke artgerecht ausführen und eine Stunde am Meer knotzen.

Einen Großteil der Zeit waren wir uns sicher, dass im Meer gleich an der Küste vor uns eine Boje schwimmt. Mehr oder minder immer an der gleichen Stelle…. Fast. Die Boje ist uns leicht näher gekommen und hat sich eigenartig bewegt. Irgendwie war das verdächtig. Ein strandnahes Periskop eines russischen U-Boots?😅. Oder gar eine Robbe?

Als wir aufgestanden sind und die Decke zusammengeklappt haben, war die ‚Boje‘ schlagartig weg. Doch eine Robbe, die uns eine Stunde zugeschaut hat. ✌️☺️. Also wenn man den Entschleunigungslevel einer Robbe hat, die 1 Stunde ein paar Touristen beim Liegen am Strand zuschaut, ist man sicher Buddha sehr nahe.

Rosslare ruft und die SMS der Stena Line meint auch dass alle on Track sind, also ab in den Süden. Die letzten Chips & Chips & Fish (in der Verteilung) in Wexford, schnelle Kontrolle aller Trawler am Pier und verladen von Cider und ein bisschen irischem Bier. Aufgetankt ging’s nach Rosslare wo die Fähre schon wartet.

Diesmal dürfen wir unter Deck parken, und dementsprechend spät fahren wir auch die Fähre.

Abgelegt wird überpünktlich. Die zweite Fähre fährt nach Pembrook und ist für alle Sparefrohs, die danach noch 500km durch England wollen um nach Dover zu kommen. Von dort weiter nochmals mit der Fähre nach Callais. Wahrscheinlich um ein paar Euro billiger, aber wir schlafen auf der Fähre die Nacht durch, und die Pembrooks müssen um 01:00 in der Früh für 6 Stunden hinters Lenkrad. Unsere Wahl war richtig:-)

Letztes Irland Selfie in Sonne 😍

Sonnenuntergang, ein paar Delfine, die uns Goodbye hüpfen, und ab geht’s Richtung Cherbourg.

Calm

Irgendwann sind auch die Delfine schlafen gegangen, und haben uns aus der Ferne nicht mehr mit der einen oder anderen Schwanzflosse unterhalten. Weil wir mit Chips & Fish gut gefüttert waren haben wir uns in die Kabine verzogen und den Platz im Restaurant den Hungrigen überlassen. Ausserdem hatten wir einen französischen roten Schlaftrunk im Gepäck….

Die Nacht war wirklich ruhig. Unglaublich. Kein Tröten, kein Nebel, kein Rollen der Fähre. Geschlafen wie die Delfine ;-), so lang, dass uns fast die Ansage über die Bordsprechanlage zum Frühstücksbeginn aufgeweckt hätte. Aber nur knapp. Meine Ehre als seniler Bettflüchtling wurde nicht in Frage gestellt.

Die Frühstücks Voucher eingelöst, denn für die Rückfahrt hatten wir magischerweise dann doch Frühstück gebucht. Ausgefasst, hingehockt. Der verlockende freie Platz ganz vorn im Restaurant mit Blick nach vorn und in der Sonne hatte dann doch einen Haken: Es war sooo heiß. Wahrscheinlich eh ganz normal, aber für Kühle gewohnte Irland Urlauber einfach zu viel. Also eine Reihe zurück, und beobachtet wie sich 3 weitere Familien dem gleichen Lernprozess unterzogen haben wie wir.

Den Schweizer wieder gesehen, der uns schon auf der Hinreise aufgefallen ist, weil er mit Kartenmaterial, Ordnern eine Reiseroute ausgearbeitet hat, die uns eher an Auswandern nach Irland erinnert hätte. Wir hatten als Plan: Einmal im Uhrzeigersinn um die Insel, im Süden und im Westen die Halbinseln abfahren, und nach Nordirland und Dublin. Unsere Zeit war mehr als ausgefüllt, und manchmal auch anstrengend. Wie das der Schweizer geschafft hat möchte ich nicht wissen, denn auf seiner Karte, die wir so aus dem Augenwinkel gesehen hatten, waren rote Punkte ohne Ende drauf.

Egal wir sind gemütlich auf unserem Platzl im Restaurant gesessen und haben uns still beschäftigt. Ich hab mich der ‘Pressearbeit’ 😉 gewidmet und die letzen 3 Blogeinträge geschrieben, Gerhild hat gelesen, eigentlich sehr gemütlich. Der einzige Aufreger war, dass wir auf hoher See, ca südlich von Plymouth mitten im Ärmelkanal aufeinmal langsam von einer (miltärischen?) Aufklärungsdrohne, die ca 100m über dem Meer geflogen ist, umkreist wurden. Es war sicherlich kein Kleinflugzeug, weil nämlich keine Pilotenkanzel zu sehen war, und das Fluggerät war zum Greifen nahe. Eigenartig

Aber auch die längste Schiffspassage endet mal, und wir sind auf Deck, und haben bei absolut ruhiger See die Anfahrt auf Cherbourg verfolgt. Das Meer war so ruhig, wie man seinem schlimmsten Segelfeind nicht wünscht. Einfach still. Nichts. Die Ruhe wurde nur kurz unterbochen als der der Loste kurz vor Cherbourg wieder zugestiegen ist, und kurz danach haben wir schon angelegt.

Schneller Einkaufstopp für das Notwendigste, und dann wieder ab nach Arromanches auf den bewährten Campingplatz direkt an der Küste. Der Lachs in unserem Kühlschrank, den wir in Wicklow gekauft hatten, wollte raus, genauso wie unser Griller. Eingeheizt, und den Lachs draufgeworfen. Vorher natürlich ausgepackt, Dach aufgemacht, Sachen schnell umgeschlichtet…. ‘Imperiale Landeprozedur’ *g*

Revers Traversée

Vor uns liegen mindestens 800km der insgesamt 1600km. Quer durch Frankreich. Diesmal sind wir mutig, und trauen uns über die Peripherique in Paris, denn es ist Samstag und hoffentlich nicht viel los. Also die ersten 200km nach Paris geschluckt, und dann in den Peripherique Wahnsinn eingefunden. Samstag hat es wirklich leichter gemacht, eigentlich sind wir ganz gut vorangekommen

Der Verkehr in Paris ist natürlich speziell. gefühlte 22 Spuren nebeneinander, die Peripherique gibt ihr Bestes. Überholen rechts links, und vorallem die Motorradfahrer, die mit gefühlt 120 an der langsam dahinzuckelnden AutoKarawane mit eingeschalteter Warnblinklanlage durch*düsen*. Bloß das ist eigentlich verboten, aber man gewöhnt sich mehr in den Spiegel zu schauen als nach vorn, weil es ist eh vorhersehbar wie es vorn weiter geht.

Und: Zisch ein Motorradlfahrer düst vorbei. ok. Kurz Danach: Folgetonhorn hinter uns ziemlich laut, Schau zurück. Keine Polizei zu erkennen. Schau genau: Ein großer Kastenwagen ohne Aufschrift und eher fertig gefahren hat in der Windschutzscheibe ein Blaulicht, versucht sich an den Motorradfahrer zu hängen, holt immer mehr auf. Drinn zwei Polizisten. Überholt uns und: Der Kastenwagen hat einen großen Pferdeanhänger mit Pferd dran*g*. Nicht schlecht. Das nenn ich Tarnung 😀

Sonst keine besonderen Vorkommnisse. Der Wegweiser mit Metz: 310km ist ein bissi ein Hammer, aber mit einem Jäuschen dazwischen lässt sich auch das schaffen. In Metz dann noch einen Supermarkt leergekauft, und den Kühlschrank mit Camembert, Frommage blanc und Petit Suisse gefüllt. Rotwein darf auch nicht fehlen und ab gehts Richtung Saarbrücken, und dann noch bis Speyer.

Dort gibts mitten in der Stadt einen Campingplatz. Naja einen Camper Übernachtungsplatz. Der ist zwar leicht zu finden, aber es ist nicht ganz offensichtlich, wie man reinkommt. Aber einmal blöd herumgefragt und auch das haben wir geschafft.

Übliche ‘imperiale’ Müll ähm Landeprozedur, und dann auf zum eingeschweissten Lachs, denn wir in Irland gekauft haben. Bloß …. Unser Kühlschrank war zu gut. Der Lachs ist gefroren. Gut gefroren. Aber waum hat man einen warmen Motor, der seine Abwärme sinnvoll nützen möchte. 10 Minuten später war alles aufgetaut, bald alles aufgegessen, und alles abgeschnarcht. Lachs gut alles gut:-)

Fliegergarten

Frühstück und Sensation: Im Freien, die Sessel waren draussen und Speyr zeigt sicht von der besten Seite. Doch der SüdWesten ruft. Rauf auf die Autobahn, und bei 120km/h und 105 Grad Öltemperatur den 7.3Litern auf 100km und auch Graz näher.

Aufreger? Naja, ein RangeRover im Vollbrand am Pannenstreifen der Gegenspur. Der Wind war uns gnädig und wir sind dran vorbei. 2 Minuten später ist uns auch schon die Feuerwehr entgegengekommen. Schon etwas spooky, vorallem weil man bei einem Vollbrand auch mit unserem Feuerlöscher nichts machen kann.

Nächster Halt: Minga. Schlossgarten. Wir hatten den netten Biergarten beim Schloss noch in Erinnerung, Mittag wars also nichts wie hin. Bloß … der Biergarten und vorallem die Ausschank wird generalsaniert… von 2019 – 2021. Hmmmm. Naja es ist halt nicht leicht ein Bauvorhaben in der heutigen Zeit fristgerecht durchzubringen

Der alternative ‘Fliegergarten’ ist 1.6km entfernt. Nehmen wir, denn ohne Brezn fahren wir net raus aus München. Also hingestapft, sind eh viel zu wenig gegangen an dem Tag. Beim Fliegergarten erschließt sich dann der Name. Das ist ein kleiner Biergarten direkt am Flugfeld, und schon beim Hingehen haben wir hin und wieder ein Pfeiffen in der Luft gehört. Dort war dann alles klar. Da werden Segelflieger mit einer kräftigen Winde und langem Seil hochgeschleppt, und bei gutem Wetter klinken sie sich in die Thermik ein und schrauben sich rauf. Sehr cool. Der Obazde war auch gut, genauso wie die Brezn, und die Fleischpflanzerl, die ich als Fleischlaberl bestellt hab, und einen schrägen Blick geerntet habe. Naja dem grauhaarigen Ösi verzeiht man das

Zurück geht’s am gleichen Weg. Überall Kinderwägen, Kinder,Radlfahrer, Inlineskater Spaziergänger. Sonntag Nachmittag halt im Norden von München.

Über die A94 nach Braunau und dann in bekannte Gefilde Richtung Phyrn. Glücklicherweise gibts nur so wenige slowenische und südsteirische Formel 1 Fans, denn der Rückreiseverkehr vom Grand Prix in Spielberg nach Norden war schon heftig. Mehrmals Stau auf der Gegenspur aber nix beim Gleinalmtunnel.

Naja und dann waren wieder da, nach 5600km durch Europa und Irland. Viel gesehen, viel erlebt, klass war’s.

Sláinte

Upload Fronius Gen24 PV Data to PvOutput.org

This article describes how to query your Fronius Gen24 via a simple Python script and push the outputs to pvoutput.org, which is a free cloud for your PV data.

Prerequisites

Install Python. This is fairly easy nowadays since it is part of the Windows store

https://docs.microsoft.com/en-us/windows/python/beginners

Open a command prompt in a directory where you would like to place all needed artefacts for this little project, e.g. d:\data\python\pvupload. Lets calls this %PVUPLOAD% further on.

Grab a Python module from Martijn Braam which does the pvoutput.org upload for you. You can clone this via git, or download as zip from

https://github.com/MartijnBraam/pvoutput

and place it to %PVUPLOAD%. A subdirectory pvoutput/ is created due to git clone or unpacking from the downloaded .zip

From the command prompt issue

pip install request

so that you install the request Python module, which will be needed by PVQueryAndUpload.py

Query the Inverter via the Web Interface

Download my sample Python script

into this directory

Adapt the ip-adress/name of your inverter with

inverter_url = "http://192.168.178.98/solar_api/v1/"

Now you could start the script already and it will read a few data from your inverter. The script is shaped to my use, because I have 2 strings, does some simple calc, which is obvious, and which you can change in a minute to your liking.

But we need a few more small step to setup uploading to pvoutput.org

Upload to pvoutput.org

Go to pvoutput.org, create an account, and create a so called API key, somewhere down in the settings. There is lots of docu on this topic on pvoutput.org

Adapt the PVQueryAndUpload.py with your API key and SystemID

api = PvOutputApi(api_key="Place_your_api_key_here", system_id="your-system_id")

Voila that’s it, it should upload your first record. If you run this on a regular basis e.g. from a raspberry-pi and use the pvoutput.org service, donate them a few Australian bucks and have fun.

Further Work

You could extend the Python script to your liking. My version contains an update to my local NetAtmo Weathersation, a request to OpenWeather.org and the like. Feel free. This part is just the starting point.

Furthermore you could run it from a raspberry-pi all day.

Der Plan

Heuer mal zwei statt vier Räder, nicht so weit wie sonst immer und nicht im Norden: Wir wollen von Landeck nach Verona radln … in 1 Woche.

Naja, wenn wir die erste Bergetappe von Ladeck nach Nauders schaffen, dann liegen die Schwierigkeiten eher nicht am Kalterer See bei zu viel Wein hängen zu bleiben und am Gardasee zu versumpern. Naja in Summe gehts sehr viel bergab, aber eben doch 300km Entfernung, und sicher mit der einen oder anderen (unbekannten) Tücke gespickt

Von Riva nach Limone soll’s einen neuen Radlweg geben, der außen am Berg führt…. Klingt interessant.

Na dann… möge die Übung gelingen:-)

 

 

 

Quer durch .at

Vor dem Radln steht eine zackige.at Durchquerung mit Auto bis Jenbach

und dann die letzte Etappe mit dem Zug nach Landeck, weil wir ja am Rückweg in Jenbach ankommen. Hoffentlich ☺️

Die Taschen sind gepackt und die 10kg hängen sich schon recht rein, jedenfalls ist das Verladen in den Zug schon etwas heftig. Egal wir haben’s reingewürgt und los ging’s.

Die Fahrräder wollten vorher noch schnell mal abhängen:-) und schwuppdiwupp waren wir mit 160 Sachen in Landeck.

Der Reschenpass ist ja die niederste Alpenquerung und das wussten auch schon die Römer:

Noch schnell eine Pizza am Abend verdrückt und morgen geht’s los: 800 hm auf den Reschenpass. Ohne Shuttle. Denn es soll 5 mal täglich ein Shuttle auf den Pass rauf geben. Egal das wollen wir nicht brauchen. 💪😊

Das wär die ganze Via Claudia Augusta. War lange Zeit die Hauptverbinung zwischen Augsburg und Rom.

Auf den Reschen

Früh um 7 raus, und dann gleich Energie getankt beim Frühstücksbüffet.

Das Hotel hat sich auf Biker spezialisiert, und so ist das Frühstück wie eine Folge aus den Alltagsgeschichten von T.Spira: ‚und dann legst du dich in die Kurve rein, gibst Gas und schon stellt sich das Motorrad auf‘, ‚Kann ich noch Kafffffe haben‘. Wir haben Kaffeee getrunken:-)

Viele Germanen die in Landeck stationiert sind und Tagestouren über die Pässe machen. Rein in die Schweiz, nach St. Moritz, über Italien und den Reschen zurück. Das Werbematerial im Hotel Zimmer erklärt auf vielen Seiten die schönsten Touren im Zick Zack über die Alpenpässe.

Weiters gibt’s im Hotel eine Garage für die Motorräder, eine Schrauberecke, überdachte Plätze für die wilden Hobel, interessant hätte mir nicht gedacht, dass das ein ‘Theme’ sein kann.

Anyway auch für uns geht’s los. Leider können wir unsere Radln nicht mit E-Starter anwerfen, und den Motor warm laufen lassen…. aber so einen Sound bei einem Radl auf Knopfdruck abzuspielen wär ein netter Prank. *Gg*

Wir starten mit schwerem Gepäck…. 15kg sind in den Taschen, so schwer dass ich das Radl insgesamt hinten kaum aufheben kann.

Es geht durch Landeck und die ersten Kilometer sind ein bissi Berg und Talbahn entlang des Inn, der dort ein reißender Fluss ist

Aber bald wird’s ruhiger und wir fahren den Inn aufwärts

durch Wälder, bei Burgen vorbei,

eigentlich ist die Steigung nicht zu merken. Rafter zischen denn Inn runter und so manche Sandbank lädt zu einer Pause ein.

Durch einen beabsichtigen Navigationsfehler haben wir einen Wanderweg für kurze Zeit, und der zeigt was er kann: *steil* bergauf ein voll beladenes Radl schieben und über Stufen heben. Poah! Das war eine Wanderung sondergleichen.

Aber wir sind halt an wunderschönen Sandbänken am Inn vorbeigekommen….

Wir wählen wieder den echten Radweg, und schon fressen wir wieder ohne Mühe Kilometer bis Pfunds.

Hinter der Kajetansbrücke (kennt die auch wer aus dem Ö3 Verkehrsdienst?) sind dann 100hm auf der Bundesstraße angesagt. Mit Sonne von oben, Strahlungshitze von der Betonwand auf der Seite, mit einfach nur Heiß vom Asphalt von unten und Hitze von innen. Ein Fall von Abschalten, auf den niedersten Gang und stur dahinkurbeln. Wird schon mal aufhören. Hat es auch. In der Schweiz.

Rollen dann nach Martina runter, und schwuppdiwupp wieder nach .at zurück.

Na gut wir hätten den ersten Teil mal geschafft. 300hm auf 45km. Das ist eigentlich harmlos. Aber ab Martina kommen 400hm auf 7km. Und es ist 14:00 und warm. Na gut. Vorher gut jausnen, einsickern lassen und dann los.

Voller Energie mit der 4ten bergauf los, nach 500m runterschalten auf die Dritte. Brauch wohl nicht sagen dass wir schnell auf der ersten waren und dahingezuckelt sind. Tja die Biker, die ihre Schleifen über die Alpenpässe ziehen, donnern natürlich an uns vorbei, und motorisiert bergauf fahren seh ich sowieso nun in neuem Licht.

Aber wir wollten das ja so, gäbe es ja auch den Postbus, der nach Nauders raufshuttelt. Und uns haben viele Postbusse überholt, alle mit leerem Radlträger

Aber der erste Gang hat uns dann doch raufgetragen. Nach 1:30 waren oben auf der Norbertshöhe auf 1400 Metern. Runtergleiten nach Nauders, das liegt nämlich 60hm unterhalb, absteigen vom Radl, einchecken und duschen…. Voila den Reschen geschafft

Es sind zwar nur 620 hm Differenz, aber durch das auf und ab waren es dann doch 1150hm. Das hängt sich rein. Prost 😆

Von nun an ging’s bergab…

In die Brg ist dann doch frisch in der Früh, aber nach einem 2000kcal Frühstück geht’s dann um 9:30 los. Nauders hätte ja eine nette Burg

aber an der geht’s vorbei und mit sachter Steigung hinauf zum Reschenpass. Radlfahrer sind enorm viele unterwegs, wo kommen die alle her? Auf der alten Passtasse, die wir hochgekämpft haben, waren die sicher nicht unterwegs, vielleicht doch viele mit dem Bus oder Auto hoch?

Ab nach Italien, die Grenze ist verwaist, auch sehen wir keine ‚Horden aus der Balkanroute‘ oder sonst wo. Aber mit Panikmache kann man leider eine Wahl gewinnen.

Radlwege in Italien sind wirklich super ausgebaut, oder habt’s ihr schon mal Kilometer Schilder auf Radlwegen gesehen?

Letzte Minnisteigung hinter der Grenze, und ab zum Reschensee, den wir am neuen Radlweg am Westufer entlang fahren.

Ich glaub ja dass das nettere Ufer ist, weil die Hauptstraße am Ostufer ist

Und natürlich sieht man auch den Kirchturm aus dem Wasser ragen, allerdings nur in der Ferne und etwas schwach zu erkennen

Nach einer Runde ‚Bankerlsitzen am See‘

geht’s bergab. Da beginnt die Mutter aller Radwege. Es geht stetig runter man kommt durch Bergdörfer

An Burgen vorbei, bis man unten in Mals ankommt.

Dort geht’s noch immer bergab, kilometerlang entlang der Etsch im Wald, und dann in Apfelplantagen. On and on and on.

In Summe sind wir 60km durch Apfelhaine gefahren. Wer soll die Äpfel bitte alle essen? Manchmal kommt man an Verladestellen vorbei wo sich 15m hoch leere Plastik Kisten türmen, die für die Apfelverladung benötigt werden

Irgendwann drinn macht die Etsch noch eine Stufe, es geht wildromantisch entlang der Etsch durch Wälder runter… rauf möcht ich das nicht fahren, das is was für die Horden von E-Bikern.

Kurz vor Meran ist nochmal eine Stufe, und der Radweg wird auf eigener Strecke mit nummerierten Serpentinen runter geführt. Wo gibt’s sowas?

Eine kurze Runde durch Meran gedreht, den Dom angeschaut

Durch die Tore gegangen, mjammmm Eis ist gut dort

und da wir doch schon einen ganzen Tag unterwegs waren, haben wir uns noch auf die letzten 15km nach Vilpian geschwungen… naja was halt so geht. Der Gegenwind war wirklich böse, und man hat nicht mehr gemerkt, dass man schwitzt…

Gut in Vilpian angekommen. Ist nicht der Nabel der Welt, ein offenes Lokal haben wir gefunden für ein Abendessen, dann umgefallen und Inns Bett. 107 km am Tag ist auch viel wenn’s bergab geht und man 1200 hm runter fährt.

Von den Äpfeln zu den Trauben

Wenn man grad nicht 100 km in den Beinen hat und kein Gegenwind da ist, dann schaut alles anders aus.

Auch das 2000kcal Frühstück gibt Energie und so radln wir in Vilpian los. Ein paar Kilometer wieder entlang des oft kilometerlangen schnurgeraden Etschtal Radwegs. Das ist in dem Abschnitt manchmal ein bissi fad, und deshalb folgen wir unserem Track, der leicht abseits den Kalterer See anpeilt.

Und weil es schon am Vormittag wirklich heiß ist, fangen wir auch schon bald mit einem Päuschen hier und da an

Wir nehmen eine wenn auch nur kleine Stufe mit ca 120hm, aber die hat’s in sich. Teilweise so steil, dass der erste Gang zu wenig ist, und einfach wunderbar in der prallen Morgensonne. Das hängt sich rein. Aber alles hat ein Ende und oben in St. Pauls angekommen findet sich ein Kaffee

im Schatten des ‘Doms’ zu St. Paul. Da ist wirklich eine riesige Kirche in einem so kleinen Dorf

Aber die Sonne dreht und unser schattiges Plätzchen hat ein natürliches Ablaufdatum, also reiten wir weiter durch Dörfchen

abseits der Etsch in Richtung Kalterersee

Hin und wieder mal bei einem Dorfbrunnen auftanken, wir sind an dem heißen Tag nur lebende Luftbefeuchter

In Kaltern können wir dem schattigen Dorfplatz nicht widerstehen und setzen uns in einen Gastgarten

Die Fressnarkose klopft zwar an, aber wir retten uns die paar Kilometer runter zum See und finden uns ein schattiges Platzl im ‘Strandbad’ unter Palmen. 😉

Naja… es gab eine einzige Palme, ich geb’s zu, aber es hat sich ganz gut drunter gedöst.

Eine Runde noch geschwommen und dann ruft wieder die Straße, hatten wir doch noch 30km vor uns.

Na gut ein Zwischenstopp und eine kleine Steigung in Tramin muss noch sein

Aber mit einem Eis belohnt geht auch das☺️

Und außerdem… an so einem Dorfplatz kann man nicht vorbei

ohne sitzen zu bleiben, denn danach wird es ernst und wir zischen die grad vorher erworbenen Höhenmeter runter zur Etsch, checken nochmal die Distanz, füllen Wasser in die Luftbefeuchter, und stellen uns auf 20km straight entlang der Etsch ein.

Wir sind da in unsere Richtung ziemlich allein unterwegs, hin und wieder kommt uns ein Rennradler mit Mordstempo entgegen…. Naja…. das Problem ist wieder mal der Gegenwind und weil man beim Runterspulen von 20km genug Zeit hat zum Nachdenken, sind wir zum Schluss gekommen, dass das in der Gegend immer so ist im Sommer: Die Sonne heizt die Alpen unter Tags auf, warme Luft steigt über den Alpen auf und zieht Luft aus dem Süden nach. Tja und wir fahren genau gegen diesen Sog. Egal, 20km/h schaffen wir dagegen. Letzter Blick zurück bei der Salurner Klause… irgendwie is schon schön, wenn auch anstrengend.

San Michele ist zwar das grobe nexte Ziel, aber uns Quartier liegt nur 1km Luftlinie davon entfernt…. Luftlinie… aber auch 200hm auf den Berg rauf. Na gut nochmal reingekämpft, aber es zahlt sich aus. Das ist das netteste Quartier mit dem besten Ausblick überhaupt

Einmal entstauben in der Dusche, und außerdem ist unser Quartier ein Agrotourismo und hat daher ein gutes Fläschchen Wein auf Lager. Prost.

Zum Gardasee

Leichte Müdigkeit schleicht sich in der Früh ein, und daher starten wir auch etwas später

Runter vom Hügel nach Lavis und dann auf den Etschtalradweg, der hier pfeilgerade der regulierten Etsch folgt.

Flüsse fließen mal nicht von Natur aus gerade, und wenn man sich das Tal von oben so anschaut, dann ist da ein mehrere Kilometer breiter Talboden und dann steile Berge weit rauf.

In dem Talboden liegen wahrscheinlich über Millionen Jahre fein zermahlene und abgetragene Alpengipfel, die die Etsch da verteilt hat. Da man an manchen Stellen auf 20km gerade mal 10hm verliert, hat sie das wie der Tagliamento in Meandern und immer wieder wechselndem Flussbett lange geübt und immer wieder Fiasko angerichtet.

Ab 1870 aber wurde sie reguliert, begradigt, und Schutzdämme wurden errichtet. Sogar einen Überlauf Tunnel gibt es vor Mori, der in den Gardasee mündet, und der mehrmals im Einsatz war. Einmal ist der Spiegel des Gardasee sogar um 21cm gestiegen, was bei der Riesenfläche schon eine Leistung ist.

Und auf diesen Schutzdämmen wurden gleich 1872 asphaltierte Radwege gebaut. 😂. Na gut das Datum war gelogen, aber es war wohl irgendwann vor 30/40 Jahren, und die Radlwege werden ziemlich eifrig von Rennradlern genutzt. Das ist schon ein Volkssport in Italien.

Einmal haben wir die falsche Seite der Etsch erwischt und sind am unasphaltierten Damm neben der Autobahn gefahren. Irgendwie hatte der Stau in beide Richtungen was Befriedigendes, waren wir doch kurz aber doch schneller als auf der Autobahn

Nach doch vielen Kilometern gab’s dann aber wieder Abwechslung und wir sind nach Trient reingefahren, Kaffe geschlürft, den Platz bestaunt, und unsere Tätzchen ausgeruht.

Von Trient nach Mori (nein, nicht Moria😆) ging’s dann wieder straight entlang der Etsch nur unterbrochen durch einen Stopp bei einem Bicigrill😆. Das gibt’s wirklich, und ist das Pendant am Radweg zum Autogrill auf den italienischen Autobahnen.

In Mori ist dann die Abzweigung vom Etschtal Radweg Richtung Gardasee. Eine läppische Stufe von 120hm, aber die kann’s, wenn man sie so um 16:00 nimmt. 16:00 ist sowieso die schlimmste Zeit zum Radeln im Sommer: Die Sonne steht noch hoch, hatte die Gelegenheit mehrere Stunden alles aufzuheizen, und müde ist man selber auch. In dem Backofen sind wir dann da rauf, aber glücklicherweise wirft dann ein Berg Schatten auf den Radlweg und man erklimmt den kleinen Pass dann doch.

Jiphieee auf der anderen Seite geht’s dann runter zum Gardasee

Aber zuvor muss man die Etappe noch entsprechend feiern

Dann runter zum See, eingecheckt und noch zum Ufer gegangen, transpiriert über den Tag

und die leeren Speicher mit Pizza aufgefüllt

Gardasee-Kriterium

Auf ging’s zur letzten Etappe nach wieder einem ‘kleinen’ Frühstück, im Schatten und noch sehr früh

Richtung Riva, also auf die Westseite des Gardasees. Wir peilen ja den neuen Radlweg an, der außen an den Felsen montiert ist. Zuerst aber durch Riva D

durch und die ersten 10 Kilometer auf der normalen Straße durch Tunnel

am Westufer entlang. Das ist eigentlich recht harmlos obwohl der gute Mann im Hotel das Schiff nach Limone vorgeschlagen hatte. Die Autos fahren zwar eng, aber wenn man einfach dahinradelt ist das kein Problem.

Der neue Radlweg beginnt dann ca 5km vor Limone recht unverhofft.

Und geht dann außen am Berg bis knapp vor Limone

Es ist schon cool wie der Weg da an den Berg ‘geklebt’ wurde, und vorallem ist dort das Eck wo man am Radlweg den ideale Platz hat, um Kitesurfer zu beobachten, die in der Früh in der Düse Ihre Luftsprünge machen. Eins no weil der Weg so klass ist:

In Limone

erreichen wir die Fähre

rechtzeitig, fährt sie doch immer 10 Minuten nach der vollen Stunde Richtung Malcesine

Malcesine wär ja netter Ort für einen Kaffee, aber da die Etappe nach Verona ca 90km ist, nehmen wir den Rückenwind und kurbeln eine Stunde mit 23km/h den Gardasee entlang der Straße nach Süden.

Dort ist die absolute Feriengegend. Auf 25 km sind immer wieder Badeplätze am See, Urlauber queren mit Luftmatratzen die Straße, Oleander blühen überall, es ist warm und man hat Rückenwind am Vormittag. Ich glaub ja dass segeln und Radln viel gemeinsam haben 😆

In Torri del Benaco

rufen wir die Mittagspause aus, hamma uns verdient

A bissi Foodporn muss sein. 😆

Vor der Fressnarkose und wegen der Hitze über Mittag retten wir uns aber noch 4km in die Bucht von San Vigilio. Dort haben wir von der Straße einen extrem netten Badeplatz erspäht, wo man unter Olivenbäumen liegen kann

und eben in einer echten Bucht Zugang zum Wasser hat

Der Zugang ist zwar etwas kompliziert durch schmale Fußwege durchs Gebüsch und die Lady, die den Eintritt verrechnet ist die personifizierte Inflexbilität, aber gut der Platz entschädigt dafür.

Um 16:00 geht’s dann weiter nach Garda Downtown, alle Wasserspeicher auffüllen und auf die letzte Bergetappe über die Hügel

Richtung Verona. Dem Radlweg I1 zu folgen ist da nicht leicht, aber eine Kombination aus Navi und Schilder bringt uns dann die letzten Kilometer entlang mehrer Kanäle

Nach Verona. A bissi müde sind wir nach den ca 90km, aber war seeeehr schön die Radltour aber auch anstrengend.

Am Tag drauf noch einmal durch Verona getrabt,

die Arena besichtigt

Vom ‘Schlossberg’ auf Verona geschaut

durch die engen Gässchen geirrt

auf den Turm geklettert

die Arena im richtigen Licht bestaunt

etwas gegessen

Und das war’s. Prost Cheers und so

Rahmen

Hurra der Rahmen ist da!

Aber bis er so da gestanden ist, waren auch so einige Überlegungen notwendig:

Es gibt zwar Myriaden von Möglichkeiten Rohloff Naben einzubauen, aber wenn man keinen Kettenspanner will, wird es bei verfügbaren bestellbaren Rahmen eng. Ich hab dann den Atropin mit Rahmenschloß und Excenter bei poison-bikes.de bestellt. Kann man auch in Wunschfarben haben, unser Rahmen ist smaragdgrün und matt lackiert…. der Aufpreis ist dann auch schon egal 🙂 Der Einfachheit halber, haben wir dann auch auch noch RockShox Paragon Federgabel, und das Drumherum wie Sattelklemme und Steuersatz bestellt.

Rahmenschloß würde man nicht brauchen, aber sollte man auf Carbon Drive umbauen, läßt sich die hintere rechte Strebe öffnen.

Excenter ist schon wichtiger, weil man die Kette spannen muß, und wenn man hinten beim Rahmen Ausfallenden, wo man nichts verstellen kann, dann geht das nur über Excenter.

Die richtige Rahmengröße im ‘Trockenen’, also ohne Probesitzen zu bestimmen, ist ja auch etwas interessant, aber uns hat dabei dieser Rahmengrößenrechner sehr geholfen. Die Moral ist, dass eigentlich die Oberrohrlänge wichtiger ist als die Sitzrohlänge.  Ausserdem sollte man noch die Vorbaulänge miteinberechnen.

Beim Atropin Rahmen ist bekannt, welche der vielen Rohloff NabenVarianten passt: Rohloff Speedhub 8027Z, welche eine Drehmomentstütze hat, die sich via Monkeybone 8554 abstützt. Der Monkeybone wird am IS Mount des Atropin Rahmens befestigt und trägt auch die Scheibenbremse.

Nabenschaltungen

Im Posting über Enfaltung gings ja auch schon um Kettenschaltungen vs Nabenschaltungen. Diesmal eine kurze Runde zu den Nabenschaltungen, die es sonst noch gibt, und wie man draufkommt welche der unendlich vielen RohloffNabenTypen benötigt.

Nun, da gibts einige NabenSchaltungen:

Nuvinci stellt eine stufenlose Nabenschaltung her, die auch sehr verlockend ist, aber sie hat nur 380% Spreizung in der Entfaltung. Je nachdem wie man das vordere und hintere Ritzel auswählt, schafft man hohe oder niedere Gänge… das kam mir nicht ideal vor. Weiters hat Nuvinci gerade in den höheren Gängen einen eher schlechten Wirkungsgrad , weil  die Kraftübertragung zwischen den Kugeln mit Öl passiert.  Der erste und zweite Artikel von fahhradzukunft.de ist sehr gut:

Alfine11 von Shimano war auch noch am Radar, war aber nich meins.

Blieb mir dann nur Rohloff, und da ist die Auswahl der verschiedenen Nabentypen gar nicht einfach. Es gibt eine Unzahl an Typen, die sich durch kleine Details unterscheiden und jeden nur erdenklichen Einsatzfall abdecken.

Bloß welcher Typ ist der Richtige für den Atropin Rahmen von Poison, wenn man Scheibenbremsen verwendet? Der Speedhub Finder von Rohloff hilft zwar, aber lässt am Schluß doch noch 2 Varianten offen. Um es kurz zu machen: Es war dann Speedhub 500/14 CC DB OEM2, black, 32 hole, den man hier als Typ 7 bekommt. Bei Scheibenbremsen aber wichtig ist noch der Monkeybone, weil sich die Nabe nur so das Drehmoment am Rahmen abstützen kann.

Dann brauchst man noch ein paar Details, die mir Zeit gekostet haben, draufzukommen:

  • Bei Rohloff ist Alles und der Schaltdrehgriff dabei, aber nicht die LenkerGriffe. Das war noch einfach.
  • Die Speichen sind auch noch so ein Forschungsauftrag: Man benötigt die genaue ERD Zahl der Felge. In meinem Fall steht bei DTSwiss dann 605. Mit dieser Zahl findet man bei Rohloff dann die Länge der Speichen raus, die man dann bei bike.components bekommt.  Die Speichen sind rechts und links gleich lang, weil Rohloff symmetrisch eingespeicht wird.
  • Die Bremsscheibe muß man ebenfalls bei Rohloff kaufen, denn nur dann passt sie auf die Nabe. Wichtig die Bremsscheibe hat eine Drehrichtung. Richtig montieren
  • Zum vollständigen Glück fehlt dann noch ein Schnellspanner und das Felgenband.
  • Rohloff liefert die Speedhub mit einer nicht angepassten Position der Achsplatte aus. Die 5 Achsplattenschrauben muß man dann noch mit einem Torx öffnen, die Bremsscheibe drüber stülpen, und dann in der richtigen Position anschrauben.

Und mit den Teilen sollte man dann ein hinteres Laufrad mit Rohloff Nabe zusammenbringen…. Wenn da nicht noch vorher das Einspeichen wäre … 🙂

Rohloff Speedhub muß mit *2 facher Kreuzung* eingespeicht werden, bei mir hat das die Radlerei in Graz Spitze, preiswert und schnell gemacht.

Entfaltung

Allgemein

Die Entfaltung ist die zurückgelegte Entfernung, die man mit einer Kurbelumdrehung schafft. Somit gehen Übersetzung der Kettenblätter und Ritzel und die Radgröße ein.

Nabenschaltung vs Kettenschaltung

Nur welche Entfaltung wählen? Fangen wir von ganz vorn an. Naja ich hatte ein Standard Trekking AlltagsRad, das hatte vorne 48-38-28 Zähne und hinten 11-13-15-18-21-24-28-32. Damit war ich recht glücklich, bin meistens die oberen Gänge gefahren, wenns steil wurde ein paar Gänge drunter, es war ja ein Stadtrad mit 28″.

Mit 3*8 war mein Rad ziemlich alt, bekommt man heute 3*9  und 3*10 ist auch zu haben. Aber braucht man so viele Gänge? Eigentlich hat man gar nicht so viel Gänge, denn wenn man sich das durchrechnet sind sehr viele Gänge doppelt. Wenn man annimmt, dass ein Gangsprung so ca 14% gegenüber dem benachbarten Gang haben soll, dann bleiben bei 3*8  von den 24 Gängen nur mehr 13 Gängen über und die sind vollkommen wirr über die Ritzel verteilt:

In schönen Schritten raufgeschaltet müsste man

ein ziemliches Zick Zack an Kettenstellungen auf vorderem und hintem Ritzel hinlegen. Die ersten 4 Gänge passen ja noch, aber für den fünften Gang wäre dann vorne 3, also das größte Kettenblatt und hinten das kleinste Kettenblatt angesagt. Ein ziemliches Fiasko bzgl Kettenlinie. Auch der Sprung vom 8ten auf den 9ten Gang ist eine Katastrophe würde man doch vorne ganz klein, und hinten ebenfalls ganz klein fahren. In obiger Tabelle wird das 2te vordere Kettenblatt nur 1 mal verwendet…. Hmmm…. und mit 3*9 oder 3*10 wird es nicht besser.

Warum werden solche Schaltungen dann überhaupt verwendet? Nun sie sind einerseits viel billiger als die Nabenschaltungen, und ein mechanisch einfacher Weg um große Spreizungen zwischen höchstem und niederstem Gang zu schaffen. Meine 3*8 Schaltung hat am kleinsten Gang 195cm und am größten Gang 975cm Entfaltung. Ganz praktisch in der Stadt, und auf manchem Steilstück.

Würde man versuchen in ausgeglichenen Gangsprüngen mit einem e.g. 1×11 den Bereich von 195cm auf 974cm abzudecken, schafft man das nicht. Die Kette wäre extrem lang, weil vorne 46 Zähne wären und hinten am größten 54 Zähne und am kleinsten Ritzel 11 Zähne. Das wäre dann eine (fiktive) 11-13-15-18-21-25-29-34-39-46-54 Kasette, deren Kette kein Kettenwerfer mehr in allen Lebenslagen spannen könnte.

Sobald man aber auf 2*11 geht lässt sich das eher hinbringen, aber man ist halt wieder in der Situation dass man zwischen vorderem und hinteren Ritzel hin und her schalten muß.

Und die Moral: Nabenschaltungen! Die sind sauber abgestuft, werden im Winter bei Salz und Schnee nicht dauernd kaputt. Naja teurer sind sie in der Anschaffung, aber wenn man bedenkt, dass man entweder im Winter nicht mit dem Rad fährt und mit den Öffis fährt, oder alle 3 Jahre den ganzen Drivetrain um 150.- (ohne Arbeitszeit) wechselt, dann kann sich ein Rohloff schon bald mal rentieren.

Bestimmen der Entfaltung

Nach dem Ausflug zum Thema ‘Sinnhaftigkeit von Kettenschaltungen’ wieder zurück zu: Welche Entfaltung und wie wähle ich die Ritzel/Kettenblätter.

Mit einem herkömmlichen Rad in allen Lebenslagen probefahren, die Entfaltung gut befinden, die Anzahl der Zähne am kleinsten und größten Kettenblatt vorne und hinten bestimmen, in den ersten Reiter ‘#1 Trekking Entfaltung’ des Entfaltung Excel Sheet eintippen:

Mit der gewonnen Entfaltung, hier 975cm und 195cm, am zweiten Reiter ‘#2 Rohloff Entfaltung’ des Entfaltung Excel Sheets so lange an der Anzahl der vorderen und hinteren  Zähne probieren, bis es passt:

Wobei, ‘bis es passt’ als Randbedingung die verfügbaren Kettenblätter und Ritzel bei Rohloff hat. Bei Rädern von diversen Online Händlern geht der Aspekt der Entfaltung meist unter, und Räder werden mit vollkommen unbrauchbaren Entfaltungen verkauft. Sehr beliebt bei Rohloff Rädern ist vorne 42 und hinten 16 – weil es die Standard Auslieferung von Rohloff ist -, aber das führt zu einem höchsten Gang, wo ich schnell mal ‘leer durchtrete’. Daher: Gut überlegen vorher.

Als vordere Kettenblätter eignen sich 3 fach Kurbeln mit abmontierten kleinstem und mittlerem Kettenblatt, e.g. Shimano Alivio Kurbelgarnitur FC-T4060. Da schafft man die Kettenlinie dann leicht.

 

Kettenlinie

Die Kettenlinie wird als der Abstand zwischen Fahrradmitte und Kette bezeichnet und sollte zwischen hinterem Ritzel und vorderem Kettenblatt maximal 4mm Unterschied haben.

Hier wird das erste Mal interessant: Rohloff mit Schraubritzel hat eine Kettenlinie von 54,7mm und passende Kurbeln oft weniger. Die Sucherei hat mich dann damals für mein Rad zu einer Shimano FC-S501 Alfine 45T geführt, die aber 49,2mm Kettenlinie, was eigentlich schon im roten Bereich ist, den Rohloff sagt dass der Unterschied 4mm sein darf.

Na gut bei mir funktioniert das, weil man den Excenter des Atropin Rahmens seitlich um ca 3mm hin und her schieben kann, und somit komm ich mit der Shimano Alfine auf 52,7mm

Besser ist es eine dreifach Kurbel zu kaufen und die zwei unteren Kettenblätter zu entfernen. Die Shimano FC-T4060 hat 50mm Kettenlinie, aber bei 3-fach Kurbeln wird hier das mittlere Blatt gemessen, und somit hat das größte Blatt ca 57mm, was uns von oben an die 54,7 von Rohloff führt. Gut und eigentlich sehr gut, wenn man weiß, dass die neuen Rohloff Naben mit Steckritzel für 13-21 Zähne hinten nun 57mm Kettenlinie haben.

Rohloff hat es vor 2016 mit Schraubritzel gegeben, und ab 2016 sind nun alle Naben mit Steckritzel ausgeliefert. Mit Steckritzel hat die Nabe eine breitere Kettenlinie von 57mm. Naja fast. Wer von Schraubritzel auf Steckritzel umbaut hat die Wahl ob dann ein 13er Ritzel draufkommt. Entscheidet man sich dafür, ist die Kettenline 57mm, gibt man aber sicher ein Ritzel >= 15 Zähne drauf, kann man den Adapter in der ‘S’ Variante kaufen, und dann hat man 55mm Kettenlinie. Immer noch gut für eine 3-fach Kurbel mit 57mm.

Und zur vollen Verwirrung nochmal zurück zur Variante mit der Shimano FC-S501 Kurbel: Tja… wenn mein Schraubritzel hinten abgefahren ist, dann muß ich wohl die Kurbel tauschen, denn trotz ‘S’ Adapter hab ich dann fast 4mm Unterschied in der Kettenlinie. Könnte zu viel sein. Ob ich dann gleich auf Carbon-Drive umbaue? Hmm, das ist eine eigene Geschichte

Moral: Beim neuen Rad nehm ich eine 3-fach Kurbel und bleib mal auf Kettenantrieb.

Rohloff Bike – Big Bang

Hab selber ein custom built Rohloff Bike, aber Gerhild strampelt noch immer mit ihrem herkömmlichen Radl jeden Tag in die Arbeit…. Das ist alles ok, bloß nach jedem Winter geht das Entsalzen von Kettenwerfern vorn und hinten, Tauschen von korrodierten Teilen jedesmal los. Diesmal wars ganz schlimm. So schlimm, dass hier Abhilfe geschaffen werden muß. *g*

Ich bau ein custom Rohloff Bike. Nachdem man nun bei bike-components.de Rohloff auch als PrivatKunde kaufen kann, ist das machbar… vorallem wenn man in den kritischen Ecken ein bereits existierendes Bike zum Nachschauen hat. Trotzdem ist doch viel Zeit in die Planung gegangen, steckt der Teufel schon an vielen Ecken im Detail.

Wie solls werden… Naja die Eckdaten sind vorab schnell erzählt: Es muß ein Rahmen mit Excenter sein um die Kette spannen zu können, er soll aus Alu sein. Da bin ich bei poison-bikes.de und einem Atropin Trekking Rahmen hängen geblieben. Gibts auch in custom Farben:-)

Scheibenbremsen von Shimano, Schaltung von Rohloff, geöste Felgen von DT-Swiss, Curana Kotflügel, Nabendynamo und daher gutes Licht, Rockshox Federgabel, komfortabler Sattel… Naja das schreibt sich so locker hin, aber bis man alle Teile zusammen hat, dauert das. Im Endeffekt hab ich alle Teile bei bike-components.de und kurbelix.de ausgesucht, und die sollten nun so Stück für Stück kommen.

Jedenfalls hab ich heute den Rahmen bestellt. In Smaragdgrün und Größe 56. Wird allerdings ca 6 Wochen Lieferzeit haben, weil eben in einer Wunschfarbe.

Naja bleibt genug Zeit um so hin und wieder die Hintergründe der restlichen Teileauswahl hier zu diskutieren, und was ich mir so gedacht hab dabei. Mal sehen ob alles so läuft wie in dem Excel Sheet geplant. Vielleicht helfen ja die aufgeschriebenen Gedanken jemand anderem bei ähnlichen Projekten.

‘Möge die Übung gelingen’ 🙂

Norgwegen … der Plan

Der Plan…. etwas hochtrabend, aber man muß sich Ziele setzen :-). Von Graz nach Minga, quer durch .de, dann mit der Fähre von Kiel nach Oslo. Die norwegische Küste im Westen über Bergen im Zick-Zack durch Fjorde und Pässe rauf bis zum Atlantikhighway, dann nach Trondheim, und wieder über Oslo nach Göteborg und weiter nach Hamburg zum Autoreisezug, der uns nach Wien bringen sollte…..

Viel für 4 Wochen, aber jederzeit im Norden abkürzbar. Mal sehen….

 

Packen – Roter Platz Moskau

Tetris spielen in der Jugend zahlt sich aus! Besonders Level 10, mit rotem Platz Moskau als Hintergrund gilt als Voraussetzung für unsere Urlaubsfahrten:-)


Da hat sonst nix mehr Platz. Gut alles untergebracht und ab zum Billa nach Oberandritz, denn jeder Urlaub hat noch dort mit Eis und Foto begonnen. 


Zusammen mit Heidruns Auto haben wir dann alles untergebracht, nur so allein mit einem Auto wär das nix…. ich sag’s ja VW Bus, umgebaut, das wär das Richtige;-)

Haben dann noch so lange herumgetrödelt in Graz, eine PowerBank für hungrige Handies gekauft, anstatt des PowerKlappstuhls den wir hatten.  Aber dann war es bald 11, die zweite Röhre des Gleinalmtunnel wurde eröffnet, und wir sind durch den nur 15 Minuten alten neuen Gleinalmtunnel gefahren 


Sogar auf der ”linken’ Spur überholt.  🙂 

Heading North

Der erste Tag bringt uns bis Minga naja bis Freising, denn Julia&Wolfram heiraten ja, und wir sind natürlich dabei.

Somit geht’s am Tag nach der Hochzeit weiter gen Norden, über Leipzig, denn über den Osten soll weniger Verkehr sein, und die Autobahnen neuer. Beides stimmt für uns und so sind wir ziemlich flott in Leipzig wo wir auf einem Parkplatz den ersten Elch sichten 


Über Braunschweig und VW Land dann wieder zurück nach Nordwesten und über Celle und Landstraße Richtung Hamburg. Das Strässchen zwischen Braunschweig und Celle ist echt nett: Pfeilgerade viele Kilometer mit Alleen, auch durch nette Wäldchen, und am Straßenrand immer wieder Standln mit Kartoffel oder Heidelbeeren.. das ist schon ungewöhnlich:-)

Na gut Hamburg war dann gleich da, und auch nicht zu verkennen: überall HafenKräne


Durch den Elbtunnel 


Und schwups haben wir die längste Etappe geschafft gehabt, und haben dem Tag gemütlich bei einem Jäuschen ausklingen lassen. 

Ferry tales

Der Tag klingt nach weniger Kilometer: Auf nach Kiel und mit der Fähre nach Oslo

Respekt Respekt, das ist schon ein ziemlicher Kasten, ich hab weit zurück gehen müsse dass er aufs iPhone Weitwinkel Foto passt 

Etwas ausgefallenes Hobby? Jedenfalls Wohnwagen unterkellern war in den 80ern, heute will man tiefer

Aber so wie wir wollen noch viele andere dort hin

Faszinierend was da in Kiel so alles herumliegt

Die Brücke am Großen Belt! Diesmal unten durch und nicht drüber. Das ist ein bissi spannend unter einer Brücke unten durch zu fahren, weil es immer so aussieht als ob es sich von der Höhe nicht ausgeht…

‘Als I no jung war’… haben die Fähren ganz anders ausgeschaut.. Das hat was von Kreuzfahrtschiff Schiff. Fhloston Paradise Junior;-)

Man kam nicht sagen dass es windig war… aber nett wenn Dänemark so vorbeizieht am Weg nach Norden 

Und dann am nexten Morgen, wenn man aufsteht gleitet man schon im Oslofjord dahin

1000 Seen Rally

Aufgewacht, zum Frühstück runter, etwas schaumgebremst, denn der Kalorienschock vom skandinavischen Buffet sitzt doch noch:-). Aber what a wonderful day im Oslofjord wenn man durch die Inselchen gleitet.


Das Haus in der Mitte hat sich als Restaurant rausgestellt als wir daran vorbei sind, das ist das sicherlich kleinste Restaurant im Oslofjord


Mitten im Staunen über die Gegend sind wir rausgerissen worden durch die Durchsage, dass sich alle Passagiere zu den Autos begeben sollen, denn wir legen gleich an.

Jetzt schon? Sind doch noch weit weg vom Kai, und außerdem muss die Fähre ja noch drehen… Eigentlich müssen wir noch in die Kabine und packen! Tja und somit hatten wir irgendwie die Entschleunigung verloren und ‘Speed’ war das Motto des Tages.

Also gepackt, zum Auto, eingestiegen kurz gewartet am Schiff und runter vom Schiff. Vorne! Nix mit umdrehen, der schwimmende Kasten kann Roll on Roll off

Auf nach Lysebotn unserem ersten Ziel, doch ordentlich westlich. Außerdem haben wir vor der Abfahrt auf einem Bild noch dem Leuchtturm von Lindesnes gesehen und liegt ja eigentlich am Kurs. Auf geht’s

Mit atemberaubenden 80km/h auf norwegischen Autobahnen werden Distanz, die auf deutschen Autobahnen razz fazz gehen zur Ewigkeit. Das haben wir wohl vom letzten Mal gewusst, aber es immer wieder aufs Neue ermüdend.

Hin und wieder gibt’s Stücke mit sage und schreibe ‘wahnsinnger Geschwindigkeit’ von 110 km/h, aber eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Norwegen heißt, dass man sich als Norweger von unten der Sache nähert. Also bei 80km/h fährt man 75, in seltenen Fällen 80… ganz im Gegenteil zu .at wo 80 die untere Grenze ist. Jaaa ich weiß die Radarkultur ist auch etwas entspannter in .at, aber mit 75 in einer 80er Beschränkung hinter einem norwegischen Benz Opa nachzuschleichen ist mühsam, vorallem wenn man eine etwas ambitionierte Tagesetappenvor sich hat. Entschädigt wird ma nur durch Elchherden

die an so manchem Parkplatz weiden und durch die ‘Art of Tunnel’: Tunnel die quer übereinander sind, Abzweigungen in Tunneln, 90 Grad Drehungen im Berg … einfach so! Die TunnelErlebnisWelt Klaus schaut da arm aus!

Aber gegen 5 sind wir dann in Lindesnes beim lighthouse angekommen. Das ist schon sehr scenic auch die Gegend rundherum ist sehr nett.

Alle wollen zum Nordkap, wir fangen am Südkap an, ist es doch der südlichste Punkt Norwegens. Ein paar unnötige Befestigungsanlagen haben die Nazis auch dort hinterlassen, wenigstens können E&G durch die Überreste kraxeln.

Viele zu kurz die Zeit dort, müssen wir weiter denn nach Lysebotn sind es noch 5 Stunden laut Navi. Und es ist 18 Uhr, der Campingplatz in Lysebotn macht gegen 23 Uhr zu…. das wird eng.

Gut die erste halbe Stunde knöpfen wir dem Navi schnell ab: Es will uns über Stavanger schicken und mit der Fähre dann ins Lysefjord. Wir wollen über Tonstad und durch die Berge. Ohne Fähre.

Über Nebenstraßen, praktisch norweger-frei 🙂 geht’s durch malerische Täler nach Norden nach Tonstad. Aber auch immer höher, bis wir auf einer Hochebene mit vielen Seen ankommen. Eigentlich ist dort niemand auf der Strass und man kann den 80er so fahren wie bei uns, was uns im Endeffekt auch eine weitere Stunde gegen das Navi gewinnen lässt.

Aber es geht weiter rauf, bis wir wirklich in einer wunderbaren Mondlandschaft mit Seen, hin und wieder Gras, ein paar Schafen angekommen sind, und mit 1000 Metern den höchsten Punkt erreicht haben. Erinnert sehr an so manche Passage über Pässe in den Alpen nur karger.

So letzter Abstieg runter nach Lysebotn, vorbei am Parkplatz für die Kjerag Wanderer, und im engen Kehren Meter für Meter runter. ‘Low Gear’ stand oben…. ja das versteht man ziemlich schnell.

Die letzte Kehre ist überhaupt genial: Kein Platz mehr aussen am Berg, weil zu steil, daher einfach als Tunnel 550 Meter rein in den Berg, eine Kehre und wieder 550 Meter raus


Wen es interessiert der kann ja hier die Details  nachlesen

Aber auch der wildeste Abstieg hat ein Ende, und wir erreichen rechtzeitig den Campingplatz und genießen noch den Abend nach der 1000 Seen Rally. Wann es ganz dunkel war wissen wir nicht, denn um 23:45 hat es noch immer gedämmert, und wir sind ins Bett gefallen.

Kjerag Bolten

Rauf gings wieder die die Haarnadelkurven, die wir am Vortag spät Abends runter sind, wobei wir riesiges Glück hatten: Am Tag danach war die Straße für ein Straßenlanglaufevent gesperrt. Das dürfte irgendwie der SommerNationalSport sein, denn wir haben beim rauf und runterfahren immer wieder Youngsters beim Trainieren mit LanglaufRollern(?) gesehen

Der Weg zum Kjeragbolten geht über Hügeln bergauf und bergab, und auf Felsplatten dahin. Das ist etwas ungewohnt, denn die Wege bei uns gehen eben in kleinen Stufen rauf, und dort geht man über eine Platte für 30 Meter in schräger Ebene rauf, und das teilweise ziemlich steil.

 

Zwischendurch ein Blicks ins Tal wo wir in der Früh gestartet sind. A bissi klein alles:-)

Und dann nach 2 Stunden Wanderung über Hügel und auch Ebenen aus Granit erreicht man den Kjeragbolten. Das ist ein Stein, der spektakulär in einem Spalt steckt, und darunter gehts 1000m runter zum Fjord. Netterweise ist grad zufällig beim Foto unten ein Schiff durchgefahren.

Tja…. Und dann kann man da draufsteigen: sic:-) Hinter dem Fels ist eine Warteschlange, wo man sich anstellen kann, und es stellen sich viele an, und dann ist man dran. Eva war sofort klar, dass sie da rauf wollte und so schnell konnte ich gar nicht schauen und schon war sie in der Warteschlange:

Ich muß gestehen, der Weg rauf war total harmlos gegenüber dem Zuschauen, dass Eva da raufsteigt, aber alles gut gegangen. Die nexte in der Schlange war dann Gerhild:

 

Keuch und nach 2 Mal AdrenalinStoß war dann alles gut, alle waren herunten. Georg und ich haben fotografiert …. Nein das wär nix für mich, wenn ich da oben bin würd ich glaub ich net regulär mehr runterkommen.

Gleich hinter dem Kjeragbolten ist ein kleines Platteu, und von dort sieht man 1000m mehr oder minder senkrecht runter zum Fjord. Auf dem Foto schaut das ja harmlos aus, aber wenn man sich dem Rand nähert rollt es einem wirklich die Zehennägel auf. Jedenfalls ich spür das im ganzen Körper, nein. schön – schiach. Irgendwie klass, aber … booaahhh

 

Stavanger 

Früher Start, weil einzige Fähre an dem Tag um 7:20 denn die 15:00 Fähre fällt aus weil ganz Lysebotn wegen der Rollerski WM gesperrt ist, die eben die Straße Richtung Kjerag benutzt. Moral: Wer nicht um 7:20 mit der Fähre startet, wartet einen Tag.

Geistesgegenwärtig haben wir vorreserviert, mehrfach gut, denn auf die Fähre passen nur 12 Autos, in der Schlange stehen aber 25….

Nachdem wir nach dem Ablegen schnell nochmal angelegt haben, um den vergessenen Norweger mitzunehmen, geht’s los. (Die legen da an und ab wie bei uns ein Autobus schnell mal stehen bleibt)

Zuerst haben wir gedacht das deutlich hörbare Pfeifen bei voller Fahrt kommt von einer Turbine in der Katamaran Fähre, aber es sind wohl nur die Turbolader, und die haben ordentlich zu tun, denn nach kurzer Zeit ‘gleitet’ der Katamaran und Lysebotn wird schnell sehr kleiner.

Letzter Blick auf den Kjerag Bolten von unten

Und die Fähre zischt bei immer stärker werdendem Regen durch den Lysefjord nach Lauvik.

Von dort Richtung Stavanger versuchen wir unser Glück bei zwei Campingplätzen um eine Hütte zu bekommen. Beim zweiten sind wir erfolgreich und brauchen das Zelt im Regen nicht aufbauen.

Bei Regen ist das Öl Museum in Stavanger genau das Richtige. Und das ist echt klass, jedenfalls für uns Engineers sind die verschiedenen Ölbohrinseln, die Geschichte des norwegischen Öls, die Bohrköpfe und die vielen anderen Dinge recht interessant.  Nein, das Museum ist wirklich toll gemacht und echt einen  Besuch wert!

Raus aus dem Museum, ein Wunder es hat aufgerissen und es ist schön, genau richtig für eine Runde durch die Stadt. Aber da sind so riesige Häuser in der Stadt, die gar nicht ins Bild passen…. Moment das sind Kreuzfahrtschiffe, die am Hafen liegen

Das monströse Ding ist 330 Meter lang, und von hier werden die Touristen Richtung Preikestolen gekarrt.

Aber Stavanger hat auch noch andere nette Dinge zu bieten: Ein Strässchen mit Kaffeehäusern und Schanigärten


Und Parks wo wir herumsitzen


Alles in Allem ein gemütlicher Tag

Preikestolen

Das Wetter ist zwar mieselsüchtig angesagt und in Stavanger regnet es auch, aber wir fahren trotzdem los.

Der Preikestolen ist *die* Wanderung in Norwegen, die alle machen, und das sieht man auch am gut gefüllten Parkplatz. Ca 2000 Leute pro Tag marschieren da rauf.

Die alten Römer haben sicher diese Straße gebaut *g*:

Und nach 350 gemütlichen Höhenmetern ist man auch schon oben. Schaut scho cool aus der Felsen wenn man so auf ihn zugeht

Da geht’s wirklich 600 Meter senkrecht runter, und allein das runterschauen ist eine Challenge, naja für mich halt. Entstanden vor 10000 Jahren als man vom Gletscher eben auf den Preikestolen gehen könnte. Das ist schon eine interessante Vorstellung:-)

Oben am Plateu ist ganz normaler Betrieb, alle sitzen, jausnen und schauen, denn der Ausblick in den Lysefjord ist schon super

Auch Fjord- auswärts schaut’s spektakulär aus

Genießen dann auch noch die Aussicht bei einer Jause, nachdem ein kurzer Regenschauer drüber gezogen ist.

Zum Hardangerfjord

Zusammengepackt, da sind wir schon recht schnell in der Zwischenzeit, und los geht’s von Stavanger aus. Aber zuerst eine Runde noch in die Stadt, weil uns Mehl fehlt, und da gibt’s einen Shop der hat am Sonntag offen. 

Und dann am Weg ein Planquadrat der norwegischen Polizei: Alkoholkontrolle! Net schlecht! Was sagt uns das über die Norweger wenn die am Sonntag um 11:00 alle Autofahrer kontrollieren? 🙂 was passiert da am Samstag Abend? *Gg* 

Dem Schanti war es eh irgendwie unangenehm uns das alles auf englisch zu erklären aber er hat halt müssen. Viel lieber hat er mit uns getratscht woher wir kommen, wohin wir fahren und so, und nebenbei hat er mir das Röhrl zum Reinblasen hingehalten. Hat uns dann noch eine gute Reise gewunschen und nebenbei gesagt: 0.0 everything fine;-) Bin so zu meinem ersten Alkotest gekommen:-)

Gut, Mehl gekauft, und dann ab zur Fähre Richtung Tau. Irgendwie ist die Überfahrt eine kleine Schärenrundfahrt, aber sehr nett!


Von Tau ging’s dann querfeldein durch enge Täler Richtung Røldal, und dort über die alte Straße drüber. 


Wenn man da so abbiegt von der Hauptstraße, will man sofort umkehren soooo schmal und wenig einladend ist der Weg. Straße wäre Zuviel gesagt. Aber der Schotterweg führt uns rauf in die Berge, und wir sind ziemlich allein unterwegs. Da hat’s viel Schnee im Winter…


Oben am Pass lädt ein netter See und ein Wasserfall zu einer Runde ein. Da ist man echt ganz allein. A bissi regnerisch wars allerdings…..


Aber auf der anderen Seite runter wird’s dann nochmal wirklich cool. Das ist eine alte Single Track Road, die in den 50ern stecken geblieben ist. Wenn sich da mal der ganze Verkehr angespielt hat? Hui!


Aber unten ging’s dann wieder normal weiter Richtung Hardangerfjord. Der beginnt gleich spektakulär mit den Wasserfällen von Låtefossen. Hui da donnert Wasser runter!!! 


Dann geht’s raus durch den verregneten Hardangerfjord Rivhtung Kinsarvik, wo wir ausnahmsweise eine echt nette Hütte erwischen: Mit Geschirrspüler, Brause in der ‘Hütte’  , Fernseher und (!) Sauna:-) die wir gleich angeworfen haben. Mhmmm ein netter Abend!

Es frischt auf

Leider war in der Super-Hütte nur eine Nacht frei und weil wir in der Gegend bleiben wollen, da der Wetterbericht für den nächsten Tag schönes Wetter voraussagt, wechseln wir in die übliche Basic Hütte. Diese Hütten haben einen Raum, meist zwei Stockbetten, einen Kühlschrank und eine Herdplatte, Tisch und Sesseln. Eigentlich ganz fein. 

Diese Hütte lag in Kinsarvik ganz am (Sand)Strand des Hardangerfjord. 

Aber eigentlich ist der Tag regnerisch angesagt und der Wetterbericht sollte recht behalten. Na gut wir fahren einmal um den Hardangerfjord, da gibt’s auch bei Regen was zu sehen

Völlig überraschend kommen wir vor der Hardangerbrücke in einem der riesen langen Tunnel an einem Kreisverkehr im Tunnel vorbei. Richtig gelesen! Im Tunnel. 


Natürlich mit 4 Ausfahrten, so wie es sich gehört, und das eine Ende hat dann nochmal 8 Kilometer. Generell darf man in den Tunnel 80 km/h fahren, sie sind eigentlich schlecht beleuchtet, und Überholen ist erlaubt! Es wird berichtet dass in Norwegen urlaubende ASFINAG Mitarbeiter ob der Tunnel schon mehrmals wegen Herzinfarkts direkt nach .at  geflogen werden mussten…;-)

Jedenfalls haben wir vor Begeisterung ein Ringerl drehen müssen im Kreisverkehr und uns das genau anschauen müssen! Echt cool

Nach dem Tunnel geht’s gleich raus auf die Hardangerbrücke, die den Fjord 1380 Meter in einem und in einer Höhe von 55 Metern überspannt 

Das is scho mega cool:-) 

Weiter Ging’s dann zu den Skjervsfossen einem mächtigen Wasserfall, der ein kleines Bacherl spektakulär über ein paar Felsstufen ergießt 


Man kann dann ganz nah hingehen und spürt das Getöse regelrecht am ganzen Körper. Ein bissi feucht ist man vielleicht nachher:-)

Aber gut es regnet eh den ganzen Tag da ist es egal woher das Wasser kommt. Apropos Wasser… das stylischte WC ist am Besucherparkplatz zu den Wasserfällen 


Garantiert von außen uneinsehbar, aber mit Sicht auf den Wasserfall und den Bach. Da dauert so manche Session sicher länger:-)

Weiter ging’s dann entlang des Hardangerfjord, der auf der einen Seite alle paar hundert Meter einen Wasserfall neben der Straße hat, und sonst als Motto: rechts der Berg, und links sie Schlucht, ähm Fjord. 

Sind dann bis Steindalsfossen gefahren, Fotos gibt’s von der Strecke keine, denn…wirklich verregnet. 


Steindalsfossen ist insofern cool weil man unter dem Strahl des Wasserfall durchgehen kann. ‘Wie beim Schatz im Silbersee’ 🙂

Die Fähre von Tørvikbygde hat uns dann auf die andere Seite des Fjords gebracht und die wiederum zurück nach Kinsarvik zur Hütte 


Am Weg sind wir aber noch bei ‘Morellen’ sprich Kirschen schwach geworden, denn man staune im Hardangerfjord werden Kirschen und Äpfel im rauen Mengen angebaut, und an jeder Ecke gibt’s im Strassenverkauf eben Kirschen. Mjamm’ waren wirklich gut’

Trolltunga

‘Da ist noch ein Felsen’…. Ziemlich spektakulär ragt da ein Felsen über einen Stausee, und dementsprechend populär ist die Tour. Allerdings hat das einen Haken: Es sind 1300 Höhenmeter und 26 Kilometer. In Kombination heißt das bei uns erfahrungsgemäß ‘Hatsch’ und füllt einen Tag schon ordentlich aus.

Also 5 Uhr Tagwache, dann von Kinvarsik 1 Stunde hingefahren, im Geiste überlegt wieviele da schon am Parkplatz stehen…. 10? 15? Weit daneben! Der Parkplatz war fast voll und es werden so 100 Autos vor uns  am unteren Parkplatz gewesen sein 🙂

Aber! Neuerdings gibt’s eine Straße aufs Plateau, damit spart man 400 Höhenmeter und 4 Kilometer was aber bei 26 Kilometer ‘kriegsentscheidend’ ist. Da wir so früh da waren und aufs Plateau nur ca 60 Autos rauf können, waren wir vorne dabei und haben uns über die 16% Kehren aufs Plateau raufgeschraubt.

Oben angekommen geht’s bei drizzling Rain los, aber es ist schön angesagt im Laufe des Tages.

Entlang eines Stausees geht’s am Plateau oben dahin.


Naja und wie man sieht hat uns der leichte Regen am Hinweg nicht verlassen, was uns aber egal war, denn wir waren sowieso für 3 Tage Überleben im Feld, und Unwetter aller Art ausgerüstet. Letzteres konnte man von so manchen Koreanerinnen nicht behaupten, die mit dünnen Turnschuhen, Leggings und durchsichtiger Regenpellerine aus Nylon durch den vom Regen aufgeweichten Boden gestapft sind, wo wir mit Bergschuhen, dicken Jacken und Hauben gerade gut unterwegs waren. Aber am Ende des Tages, wie durch ein Wunder, haben wir die Mädels am Parkplatz wieder gesehen.

Nach 4 Stunden Marsch am Plateau ist dann aufeinmal die Trolltunga zu sehen und reckt sich über den Stausee.


Schnell in die Warteschlange zum Fotografieren eingereiht, mit zwei Norwegerinnen wegen gegenseitigem Knippsen gedealt, die Sonne kam kurz raus, und …


Yeah, wir waren dort:-) Ein Jäuschen in Ehren zum Auffüllen der Batterien, windgeschützt hinter einem Stein, denn trotz ein bisschen Sonne hatte es gerade mal 10 Grad.

Letzter Blick zurück auf Wasserfälle, die über steile Wände in den See sprudeln und auf die Trolltunga in der Ferne


Am Rückweg ist das Wetter dann viel besser geworden… eigentlich so sonnig, daß wir die letzte Stunde fast nur mit Leiberl gegangen sind, allerdings schon immer wieder sehr auf Autopilot und durch Müsli Doping am Leben erhalten, denn nach insgesamt ca 15km wird’s zach.


Das Plateau hat sich dann nochmal von seiner schönsten Seite gezeigt und somit war’s halb so schlimm.

9 1/2 Stunden waren wir aus, 6 1/2 davon gegangen, gar nicht so schlecht für 22km. War aber die schönste der 3 Touren, wenn auch mit riesen Wetterglück!

Slartibartfast At Its Best

Nach den wilden Bergabenteuern wieder mal die ganze Einheit verlegen. Also raus aus der Hütte, Auto packen und weiter in die Welt der Fjorde. Vorbei an Tvindefossen, einem kleinen Wasserfall für zwischendurch


der es aber auch in sich hat. Vorallem ist er mehr oder minder im Idle-Mode, denn die heftige Schneeschmelze ist vorbei.

Weiter nach Voss, einen Tribut an die Grundfesten des norwegischen Staats


und dann nach Gudvangen. Ja, Slartibartfast hat wirklich gut gearbeitet! 😉 Der tief eingeschnittene Nærøyfjord mit Gudvangen an seinem Ende, einer Fähre… ja da werden Bilderbücher gemacht.

Rundherum stürzen Wasserfälle runter, hmmm es hat einen Grund warum da viele Touristen mit Bussen hergekarrt werden


Aber wo kommen die her? Die Straße nach Gudvangen ist net sooo gut, aber Moment, es gibt ja den Tunnel nach Flåm und da liegen wirklich 2 monströse Kreuzfahrtschiffe, und in kleinen oder größeren Häppchen werden da Touris herübergeführt

Wie sich die Zeiten doch ändern, und vorallem die Größe der Schiffe der ‘Touristen’ 🙂


Fürs erste haben wir aber Flåm ausgelassen, und sind nach Aurlandsvangen auf den Campingplatz, haben das Zelt aufgebaut, und Abendessen gemacht.


Mjammm! Kaum war das Essen vorbei ist die Luftfeuchtigkeit leicht gestiegen, aber da sind wir schon im Zelt und in Schlafsäcken gelegen.

Aurland

Der Tag beginnt….:-) mit Sonne und wir starten mit Frühstück im Freien auf unserem Platzl

direkt am Fluss. So schön habens wir am Vorabend gar nicht erwartet.

Der Lærdalstunnel ist zwar die kürzeste Verbindung auf die andere Seite des Berges und gleichzeitig der längste Straßentunnel der Welt aber fürs Erste wollen wir übers Gebirge entlang der alten Straße, die sich in engen Serpentinen auf der Seite des Fjords hinaufschlängelt. Von Segastein sieht man großartig übers Fjord

in beide Richtungen

Der Aussichtspunkt Segastein ist selber aber auch eine Wucht, ragt er doch weit über den Hang hinaus

Weiter geht’s dann rauf ins Gebirge, wobei das eine riesige 1300 Meter hohe Hochebene ist, auf der man weitgehend allein ist. Naja ein paar Seen gibt’s, Wasserfälle und die üblichen Aussichtspunkte zum Stehenbleiben.

Ziemlich viel Landschaft zum Schauen, Stehenbleiben und Staunen

Auf der anderen Seite geht’s dann wieder schnur stracks runter bis man wieder auf Meereshöhe ist.

Sind dann noch nach Borgund weiter, denn dort ist die älteste erhaltene Stabkirche und es gab mal über 1000 Stabkirchen, aber die Pest hat die Leute so dezimiert, dass weder Zeit noch Geld da waren, um sie zu erhalten. Heute gibt’s noch 28

Aber diese eine war scho nett: Mit den Stabkirchen sollten ja Steinkirchen nachgebildet werden, aber Holz als Baumaterial war vertrauter. Um aber die Statik trotzdem hinzukriegen, gibt’s interessante Holzverbindungen und Viertelbögen, die aus dem Übergang von Baumstamm zu Wurzeln gemacht wurden.

Zurück zum Campingplatz nach Aurlandsvangen sind wir dann endlich durch den Tunnel gefahren:-)


Wie gesagt der längste Straßetunnel der Welt, 80km/h und kein Überholverbot. Dahin geht’s. Nach einer Ewigkeit im Tunnel dann ein Schild: 8km noch und 16km erledigt. Hmmm, da war dann noch einmal der Gleinalmtunnel vor uns:-)

Interessant sind die visuellen Abwechslungen, die gemacht wurden, um die Fahrt abwechslungsreicher und für den Fahrer nicht zu eintönig zu gestalten 🙂

Das sind Hallen im Tunnel, die bunt beleuchtet sind:


und spacig aussehen. Aber auch dieser Wunder-Tunnel hatte ein Ende und schon waren wir am Campingplatz. Netter Ausflug in die Berg, zu Kirchen und Tunnel.

Tourist Traps

Auch wir waren in Flåm, sind mit der Bahn nach Myrdal gefahren. Naja zugegeben das Wetter war ziemlicher Drizzling Rain, aber das kann sich ja in der Gegend schnell ändern. Generell funktionieren die Wettervorhersagen wie Meteoblue & co hier nicht. Da zieht das Wetter so schnell vom Atlantik rein, dass 10 Minute nach einem Regen schon wieder Sonne sein kann.  Funktionieren tut allein yr.no

Ein Foto für die Ferros unter uns, und schon startet die Bahn. Es geht rauf auf 864 Meter, naja das Wetter wird langsam besser, und man sieht schon was. Strahlender Sonnenschein ist aber auch was anderes.

Es gibt einen Zwischenhalt in Kjosfossen, bei einem Wasserfall, der direkt neben der Bahn runterschiesst. Alle steigen aus und …. es ist so peinlich … neben dem Wasserfall tanzen jedesmal wenn der Zug stehn bleibt, verkleidete Studentinnen mystische Tänze unter Musik. Ich sag nie mehr was über Fiaker, Mozart & co und Klischees in .at

Es geht weiter rauf nach Myrdal durch einen Wendetunnel. Kurzer Halt in Myrdal, schnell ausgestiegen frische Bergluft geschnappt, und dann geht’s wieder runter nach Flåm, vorbei an Wasserfällen und spektakulären Felswänden. Schon eine eisenbahntechnische Meisterleitung: 18 von 20 Tunneln wurden händisch vorangetrieben, und im schlimmsten Fall konnte 1 Meter pro Monat vorangetrieben werden. Das ist die Defintion von hartem Brot, nein Stein!

Unten angekommen sind wir etwas hungrig, durchreiten die größte je von Menschenhand geschaffene TouristTrap ohne gröberen Schaden zu nehmen. Die Trap hat wirklich alle Grauslichkeiten, die man sich so vorstellen kann, denn dort drinn findet man Trolle in allen Posen, norwegische Fahnen, Pullover, Elche (sogar in violett kariert, igitt!), Schnapsgläser mit Oberweite, Häferl…. Und das alles auf der Größe eines gefühlten Fussballfeldes, naja vielleicht halb so groß. Zusätzlich ist sie strategisch so angebracht, dass man als Kreuzfahrtstourist, wenn man in Flam ankommt, mehr oder minder durch die Trap muß um zur Flambahn zu kommen.

Egal auf die andere Seite sind ein paar Streetfood Standln. Rekordverdächtig ist ein Fish and Chips on the Go für 26Eur…. Wir suchen uns was anderes.

Danach eine Runde durch Flåm/Hafen, also dort wo so ein KreuzfahrtsMonster liegt, und dann einen kleinen Ausflug nach Undredal.

Das ist gleich ums Eck bei Flåm, und beherbergt eine der noch überlebenden Stabkirchen, und ist ausserdem ein nettes kleines Örtchen am Fjord wo recht wenig Touris sind. Drehen dort wir noch eine Runde, und gehen auch noch einen Weg am Fjord eine halbe Stunde raus. Dort ist wirklich angenehm:-)

 

Nigardsbreen

Wieder mal ein Orstwechsel. Aber zuvor will das Zelt abgebaut werden, und getrocknet werden. Glücklicherweise ist es in der Früh trocken, und wir können draussen frühstücken. Zelt schon mal mit Wettex trocken gewischt, und wirklich nach 2 Stunden Zusammenpacken haben wir ein trockenes Zelt im Auto und starten.

Wir wollen uns weiter nach Norden schrauben Richtung Geiranger Fjord. Also wieder durch den Lärdaltunnel, 24km durch, 3 Lichtinstallationen. Dann weiter durchs Land an Seen vorbei über Fjorde aber ohne Fähren geht da gar nix … übersetzen und danach gleich in den Tunnel rein, schon eine interessantes aber funktionierendes Konzept. Und weil einfach von der Fähre in den Tunnel rein, viel zu einfach wäre, kreuzen sich die rechte und linke Fahrspur im Tunnel, indem eine unter der anderen durchgeführt werden.

Erster Stopp ist die Stabkirche bei Kaupanger. Die Stabkirche ist aussen überbaut, sodass sie man die typische Wandkonstruktion von Aussen nicht sehen kann, aber die Form ist eben typisch Stabkirche. Drehen eine Runde drinn, und die Mädln beim Eintritt machen sogar eine kleine Führung und erzählen die Geschichte. Wie zum Beispiel, dass die Stabkirche gleich 60 Jahre nach der Erbauung um 1140 an einer Stelle abgeschnitten wurde, der hintere Teil um 4 Meter nach hinten geschoben, und dann eine verlängertes Mittelstück eingesetzt wurde. Das Verlängern geht anscheinend nicht nur bei Strassenbahnen, sondern auch bei Stabkirchen.

Weiter geht’s nach Nigardsbreen, wo ein Arm des Jostadalbreen auf 290 Meter runterschaut. Vom Parkplatz geht man dann ca eine starke Stunde Richtung Gletscherbruch, sieht den Gletscher aber immer am Weg.

 

Es geht über Stock und Stein, entlang eines Sees in dem, welch Wunder, sogar kleine ‚Eisberge‘ schwimmen. Naja die sind vielleicht 20x20x10 cm groß, aber immerhin.

Auch der Blick in die Richtung talauswärts gibt was her.

 

Schließlich kommen wir zum Gletscherbruch, aus dem ein riesiger Bach rausquillt, und dementsprechend kalte Luft ist in Gletschernähe. Der Jostadalbreen ist kein eiszeitlicher Gletscher, sondern er hat in einer Kälteperiode um 500 vor Christi zu wachsen begonnen, hatte mal 400 Meter mehr, und ist nun stolze 500 Meter dick.

 

Sognefjellet

Reiten los Richtung Sognefjorden. Das Wetter ist durchwachsen, der übliche Drizzle

Schrauben uns die Kehren von 0 auf 1400 Meter zum Sognefjellet hinauf. Da gibt’s viele nette Plätze zum Stehenbleiben, und wir bleiben auch tapfer stehen, auch wenn es oben grad mal 6 Grad hat. Am Paß sieht man seitlich einen Gletscher herüberlugen, tja da geht’s rauf bis auf 2100 Meter. Die Überfahrt über den Sognefjellet ist wahrscheinlich eindrucksvoller als über den Aurlandsfjellet… wenn es schön wäre. Bei uns ist es eher immer bedeckt, ganz oben schaut mal die Sonne kurz raus.

Natürliche Gesteinsformationen hervorgerufen durch typischen norwegischen EckStrudel 🙂 Nein, Kunst am Berg. Auf 1400 Meter steht der ca 4m hohe Fels, und es fehlt ihm etwas. Naja wer Kreisverkehre in Tunneln baut, schneidet solche Quader aus Felsen zum Frühstück raus.

Runter geht’s auf der anderen Seite durch sensationelle U-Täler, die von Wasserfällen ‚eingerahmt’ sind.

Hmmm, naja life ist das eindrucksvoller als am Büdl.

Unsere Daily Dose of Sun…..

am Ende kurz vor Bismo, wo wir in einem Campingplatz mit Föhrenwäldchen eine Hytter finden.

Sehr netter Campingplatz nur die Section mit den Wohnwagen ist riesig und eigenartig: Bei fast jedem Wohnwagen wird nebenbei eine Hütte aus Holz gebaut, sodass den Campinplatz ein Sammelsurium an Hütten füllt. Die Wohnwagen dürften nur als Vorwand dienen um hier bauen zu dürfen?

 

 

 

 

Elche

Starten in der Früh von der in einem Föhrenwäldchen gelegenen netten Hütte bei Bismo.

ElchKontakt hatten wir immer noch keinen, auch wenn um den Campingplatz überall auf der Straße ‘Store Elkfare’ unter den Elchschildern war. Naja auf der Straße wollen wir sie eh nicht direkt vor uns haben, aber es sollte der Tag der Elche werden! 😉

Alles begann mit einem echten Class A Elch, naja noch in Ausbildung, aber immerhin

Auch sind wir einem Rudel Class B Elche begegnet, die die Straße überquert haben:-) Es sind sicher Elche, denn die Farbe stimmt!

und ganz zu schweigen von den Class C Elchen oben im Gebirge 🙂 Dürften auch Albino sein, weil so weiß…

Elche mal außer Acht gelassen,  es geht nach Grotli, und dann nicht gerade aus nach Geiranger, sondern einen kleinen Umweg über den Gamle Strynefjellsvegn. Der ist wirklich Gamle, gerade mal geschottert, aber schon kurz danach nur mehr schön! Die schmale Straße schlängelt sich hinauf ins Gebirge und nun wird klar, warum die Wintersperre hier bis Ende Mai dauert:

Von Grotli gehts stetig hinauf, bis man in einem Hochtal entlang von Seen fährt. Da muß man die Bilder sprechen lassen:

 

 

Irgendwann endet dann das Seeparadies, und die Hochebene geht in engen Serpentinen durch ein U-Tal hinunter nach Videsæter.

Vollkommen unterwartet biegt man in Videsæter auf die Hauptstraße von Stryn nach Geiranger ein, und ist a) in einem Tunnel und b) hat vorne und hinten 3 große Busse, die Touristen zwischen Geiranger und Brikstalbreen hin und herführen. Richtung Geiranger gehts aber vorbei an großen Seen mitten im Gebirge.

bis zur Abzeiung nach Dalsnibba. Da wollen wir auch rauf, denn das ist ein toller Aussichtspunkt,

wo man großartig über den ganzen Fjord sieht

Von dort kann man sehen wie sich auf der Straße nach unten kleine Dramen zwischen übergroßen Bussen und PKWs in Kehren abspielen. Zurückschieben von PKWs, trickreiches Einschlichten auf Ausweichen, das ist scho nett was einem da geboten wird. Wir haben das und die Landschaft jedenfalls sehr genossen. Aber auch wir haben ins Tal runter müssen und sind hinter zwei Bussen mit viel Motorbremse die engen Kehren runter, bis wir in Geiranger am Campingplatz angekommen sind.

Irgendwie waren wir so früh drann, dass wir noch einen Platz in der ersten Reihe mit Blick auf den Fjord bekommen haben, dann beiden Kreuzfahrtsschiffen beim Auslaufen zugeschaut haben und dann noch eine Runde Chili im Zelt weggewabbelt haben… Weil der tägliche kurze Regen auch an dem schönen Tag nicht ausgeblieben ist.

Trollstigen

Frühstück in Geiranger am Campingplatz, diesmal mit Blick auf den Fjord, weil eben erste Reihe, naja das kann schon was:-)

Gut der Schlachtplan ist: Um 11 Uhr weg und auf zur Trollstigen, somit rauf über den Berg Richtung Linge, und dann dem Fjord entlang und über die Berge Richtung Åndalsnes. Am Weg gibt’s bei Straßenstandln überall Ny Potater, Jordbær, Bringebær. Am orginellsten sind zwei Mädln bei einem Standl die winkend und lachend auf ihre Jordbaer aufmerksam machen, bloß wir müssen weiter…

Am Weg eröffnet sich die Gudbrands Juvet. Das ist eine Schlucht, wo höchst elegantös ein Weg aus Stahl drüber gebaut wurde

und man den tosenden Wassermassen zuschauen kann. Wir verbringen einige Zeit dort und schauen zu wie hier wirklich Stein gemahlen wird, wenn auch langsam.

Weiter geht’s dann immer höher rauf in die Berge durch großartige U-Täler, vorbei an Seen, und Bergformationen, die irgendwie immer anders und neu toll sind.

Kurz bevor man zur Trollstigen kommt, ist das Tal besonders weit und U-förmig, mit einem See in der Mitte, da muß man stehen bleiben.

Finden dann am Parkplatz für die Trollstigen gerade noch einen Parktplatz, und sind verwundert über den niederen Überflug eines Helikopters, der dann über der Trollstigen umdreht und mehr oder minder neben der Straße in der Wildnis landet, sodass die Busse stehen bleiben. Bei uns springt dann normalerweise ein Notarzt raus, und irgendwo liegt ein Schwerverletzter, nein, nicht hier, es steigen 4 Leute aus, machen Fotos. Wir sind mal politisch inkorrekt behaupten, es ist ein russischer Oligarch:-). Jedenfalls geht dann die Gruppe vom Helikopter selbverständlich Richtung Aussichtsweg.  Bemerkenswert.

Gut nach dem Schauspiel schlängeln  wir uns dann über die Wege zum eigentlichen Aussichtspunkt, der so in die Landschaft gelegt wurde, dass er über den Fels hinausragt, und man einen großartigen Blick auf die Trollstigen von oben hat:


Natürlich sind wir wie immer ganz allein und ohne andere Toruisten und schauen runter:-) . Wow! Die Straße schlängelt sich echt cool in vielen engen Windungen runter, und geht dann durch ein U-Tal (nona) raus zum Fjord.

Na gut die Straße will gefahren werden, also schwingen wir uns die Kehren runter, und beim Runterfahren sieht man Wasserfälle, steile Wände… ein echtes Schauspiel.

Unten angelangt schauen wir mal rauf, wobei die Trollstigen von unten nicht so beeindruckend ist, denn man sieht sie eigentlich kaum. Man sieht sie nur von oben, da man den Fahrbahnbelag sieht. Von unten verschmilzt alles mit der Landschaft

Wir reiten wieder die Kehren rauf, und schauen, dass wir die Fähre, die wir um 5 Uhr von Helesylt nach Geiranger reserviert haben, erreichen. Am Weg dorthin müssen wir noch von Liabygda nach Stranda übersetzen. Von Stranda geht’s dann hinterm Berg und nicht entlang des Fjords rauf, und an der Scheitelstelle durchquert ein langer Tunnel den Bergkamm, und man ist wieder am Fjord. Die Tunnel existieren aber erst ein paar Jahre, vorher ist man aufwändig über den Berg gefahren.

Bei Ljoen gibt’s einen neuen Aussichtspunkt wo man gerade in den Geiranger Fjord hineinschauen kann.

Wir erreichen die Fähre und schippern durch den Geiranger Fjord. Wow! Dass Felswände so senkrecht ins Wasser fallen können! Ah ja, sollte ich es noch nicht erwähnt haben…. Wasserfälle gibts auch 🙂

Und dann wieder Back to Geiranger, hui war ein sehr netter Tag

 

63.436N

Der Geiranger Fjord lässt uns dann mit gutem Wetter ziehen, und wir machen noch einen letzten Halt bei Ørnesvingen, einem Aussichtspunkt, wo man den Fjord nochmals super sieht.

Uns ist schon beim Rauffahren zum Aussichtpunkt eine Familie aufgefallen, die die Straße rauf radelt. Voll bepackt mit Seitentaschen keuchen sie die Steile Straße rauf. Sind Österreicher, die seit einer Woche und seit Bergen mit dem Rad unterwegs sind, und die noch über die Trollstigen nach Alesund wollen. Respekt… aber ich wollt das nicht!

Über Linge und den Storfjord geht’s dann weiter nach Ålesund. In Ålesund gibt’s einen einzigen Campingplatz den wir ansteuern… Naja, Hütte haben sie keine mehr, und auf der kleinen Wiese ist gerade noch ein Platz frei, um unser Zelt aufzubauen. Glück gehabt und rechtzeitig dort gewesen.

Am nächsten Tag nach der Runde durch die Stadt


wird der Regen immer stärker und der yr.no bezeichnet ihn als heavy. Hmmm wird wohl nix mit draussen essen und vorallem Kochen. Daher schlichten wir vorsichtig den Inhalt des Vorzelts um, bauen Heidruns kleinen Tisch im Zelt auf, gruppieren die Sessel kunstvoll. Schon etwas cosy, aber Lachs ist auch so gut:-)

Starten am nexten Tag gen in Richtung Atlantershavvegen. Das ist eine Straße am Weg nach Trondheim, die ganz knapp am Atlantik führt, und an einer Stelle mit spektakulären Brücken, mehrere Inseln verbindet.


Bleiben dort mehrmals stehen, hüpfen bis ans Meer auf Felsen raus und schauen den Wellen beim Tosen zu. Ganz angenehmes Wetter. Man wird mit der Zeit anspruchslos…:-)

Nun geht’s durch ‚WaldNorwegen‘ dahin. Mehr oder minder gerade Straßen durch Föhren/Fichten/Birken Wälder bis nach Øysand, knapp vor Trondheim. Das ist der einzige Campingplatz auf unserem Weg nach Trondheim, der aber sehr nett am Ende eines Fjords gelegen ist. Bauen das Zelt in erster Reihe am Ufer auf, und wabbeln bei untergehender Sonne das übliche mediterrane Abendessen: Spaghettivariation.

Bereiten uns am nexten Tag auf eine Runde durch Trondheim vor. Naja es ist etwas bedeckt, aber alles fein.

Irgendwie ist das ein nettes kleines Städtchen, mit einer Art Schloßberg auf den wir raufhirschen. Die Festung Kristiansen besteht aus dicken Mauern in einem 9 zackigen Stern, und einem fetten Turm drinn. Mit der Anlage wurde Trondheim verteidigt, sogar recht erfolgreich gegen die Schweden, die dann den verlustreichen Rückzug über die Berge antreten mussten. Ironischerweise wurde etwas später dann Norwegen und Schweden ‚zusammengelegt‘ und die gröbsten Befestigungsanlagen wurden abgebaut. Nun ist das ein echt klasses Platzl mit schönem Blick über Trondheim.

Zurück am Campingplatz kommt noch mal die Sonne raus, jo ein paar rote Häusln in der Sonne geben schon was her:-)

Das Norkap wäre 71,20N, der Polarkreis 66,33N, aber wir haben für diesmal unseren nördlichsten Punkt nämlich 63,436N erreicht. Zum Polarkreis wären es nochmal 500 Kilometer, genauso viel wie nach Oslo, das in der nächsten Etappe am Plan ist.

 

 

Ab in den Süden

Zelt trocken abgebaut. Das lag aber daran, dass der Regen pünktlich in der Nacht aufgehört hat, und der Wind in den Gebläsemode geschaltet hat und alles blitztrocknet. Auch ein hin und wieder Drizzle kann unserer Packerei nicht stören. Der Wind trocknet alles. Allerdings brauchen wir alle Hände wie wir alle Heringe heraussen haben, und die Stangen aus dem Zelt ziehen, damit wir nicht nach Oslo segeln.

Das Wetter wird immer besser, wir fahren Richtung Lillehammer und über Dovrjefjell. Dort oben ist es wunderschön: Riesen lange leicht steigende und schwach bewachsene Ebene rechts und links. Wow, dort sollte man auch mal mehr Zeit verbringen und Wandern gehen!

Erster Halt bei der Stabkirche in Ringebu und es ist wunderschön. Sitzen auf einem Tisch und jausnen. Kleine Runde um die Kirche, bestaunen den schwedischen Bus, der seine (alten) Leute rauslässt, gleich den Tisch aufbaut, und Kaffee für seine Leute ausschenkt.

Stau vor Lillehammer, und daher war der Ausflug nach Lillehammer Olympiapark gar nicht schlecht, denn wir fahren nicht mehr auf die E6 zurück sondern 30 Kilometer auf der alten Straße auf der anderen Seite des Mjosa Sees, bis wir wieder zur E6 kommen. Kurz danach fallen aber auch wir in den Stau, der aber durch einen Unfall ausgelöst wurde. Auch an dem kommen wir nach einer halben Stunde vorbei, und zischen weiter nach Oslo mit einer etwas entspannteren Interpretation des 90er Limits.


Bleiben dann an einem Parkplatz stehen, lesen über die Gegend auf den Schautafeln, denn Parkplätze haben in Norwegen immer auch einen Bildungsauftrag und sind nicht nur zum Rasten da: Das Gebiet wurde vor ca 270Mio Jahren geformt, als es noch südlich des Equators war, ist dann 1km unter die Erdkruste versunken, und eben heute mit viel Granit und Gneis zu Besuch in Norwegen. Speziell die Falte, die den Mjosa See, den größten See Norwegens, bildet. Kunst ist auch noch ein Thema auf Autobahnparkplätzen: Das Klo ist wieder spacig ohne Ende, und entlang des Parkplatzes sind riesige (hölzerne, 10m) Nägel im Boden.

Oslo an einem wunderschönen Tag ist fein, und vorallem wenn nicht am Vortag ein Wahnsinniger auf Utoya Leute hinmetzelt und alle Geschäfte zu sind.

Flanieren zum Opernhaus, das mit seinem schrägen und begehbaren Dach ein wirkliches Wahrzeichen von Oslo geworden ist. Man kommt weit rauf und sieht fein rundherum.


Weiter dann wieder zum Bahnhof und dann durch die Karl Johanns Gatan, der Herrengasse Oslos, Richtung königliches Schloß. Am Weg weiter bleiben wir bei der Uni Bibliothek stecken, denn dort probt gerade ein Orchester und ein Chor. Da wollen E&G unbedingt stehen bleiben. Ist auch klass und sie proben Gaudeamus igitur, Carmina Burana, und noch ein paar Sachen. Es stellt sich dann heraus, dass das der Empfang für die Studenten am Beginn des Semesters ist, und man sieht auch überall Youngsters mit roten ‚Oslo University‘ T-Shirts herumlaufen.

Müssen den Bus nach Bygdoy nehmen, denn neuerdings gilt die Tageskarte nicht mehr auf der einen Schiffslinie nach Bygdoy. Naja beim Viking Ship Museum ausgestiegen, zum Oseberg und Gokstad Schiff rein, alles durchgeschnüffelt, gestaunt.

Am nächsten Tag, dem Abreisetag, weil es so schön ist noch eine Runde auf den Holmenkollen gefahren, denn die Rundsicht ist wirklich super. Neuerdings wurd eine ZipLine von der Schanze aus runter installiert, wo man an einem Seil hängend wie ein Skispringer die Schanze runter kann. Brrrr 🙂 Eva wär dabei gewesen, aber wir müssen weiter nach Göteborg.


Und hihi, manchmal ist norwegisch einfach zu verstehen 🙂

A Long way home

Gut Anlauf genommen, vom Holmenkollen runter …. uhhhnd weit gesprungen bis nach Tanis 🙂 nein Tanum unserem nexten Stop, um die Felsritzungen anzuschauen. ‘3000 Jahre schauen auf Dich herab Obelix’, ja wirklich, denn da gibt’s viele Schiffe, Tiermotive und alles was halt so die Menschen vor 3000 Jahren bewegt hat. Die Ritzungen sind ja mehr oder  minder an Land, aber zur damaligen Zeit war der Wasserspiegel noch um 25 Meter höher, und damals genau am Meer. Wirklich super nett gemacht das Museum und die Pfade durch die Riztungen… hab ich schon mal erwähnt, dass man da länger Zeit verbringen könnte? 🙂

Schweren Herzens reiten wir weiter, die letzten Kilometer nach Göteborg, wo wir Karin, Frida, Klara, Elsa und Sigi besuchen … und Urlaub vom Urlaub machen, wieder in normalen Betten schlafen, super Sugo essen, und bis spät in die Nacht tratschen.

Am nexten Tag is es schön und wir radeln nach Amundö, wo wir auch das letzte Mal waren, aber das ist echt ein Platzl zum Erholen, Baden und ins Meer schauen. Die Schären werden den ganzen Tag von der Sonne aufgewärmt und so liegt es sich wie in einer Therme auf geheizten Fliesen. Mhhmmmm, das ist meine Art zu baden:-)

E&G&K&E sind sogar im Wasser gewesen. Poah Respekt! Wir begnügen uns mit einem Jäuschen in den Schären und einem Schläfchen am Meer.

Nexter Tag, wie gesagt: ‘Urlaub vom Urlaub’, und wir kommen grad um 13:00 nach Göteborg zur Götheborg 🙂 Unsere erste Station ist das Schiff Götheborg, das 1995 gebaut wurde und dem Orginal aus 1738 nachgebildet wurde, bloß ist die moderne Version halt mit Radar und Navi ausgestattet, und darf auf See gehen. Das hat das Schiff auch getan und ist um 2005 die Route der orginalen Göthenborg nochmal nach China und zurück gefahren.

Machen eine Führung durchs Schiff mit, die von einer jungen Lady gehalten wird, die bei den letzten Fahrt auf hoher See als Matrose dabei war und lebhaft vom Bergen der Segel und vom Leben an  Bord erzählen kann. Danach noch eine Runde durch das Museum, das neben dem Schiff ist. Ziemlich interessant, und wie immer könnte man da Stunden drinn verbringen.

Die Götheborg hat ja Holz und Eisen von Schweden nach Cadiz geshipped, dort verkauft und Silber eingekauft, mit dem dann in China Porzellan gekauft wurde das in Göteborg wiederum verkauft wurde. Das Geschäftsmodell ging zwei Mal gut, beim dritten Mal ist das Schiff im Hafen von Göteborg an einer bekannten Untiefe aufgelaufen und gekentert, sodass ein Großteil der Ladung futsch war. Allerdings wurde kurz darauf ein Drittel der Ladung geborgen, und versteigert, und trotzdem war die Fahrt dann ein Gewinn für die East Indian Company.

Nächste Station: In Göteborg ist Stadtfest und bei den Standln, gibt es Streetfood in den tollsten Varianten. Nachdem wir keine Elche gesehen haben, isst H&E&G einen ElgDöner. Problembewältigung auf österreichisch. *g*

Am nexten Tag haben wir einen ordentlichen ‘Leg’ von Göteborg nach Hamburg vor uns, der eigentlich auf schwedischen Autobahnen ganz zügig mit rasender Geschwindigkeit ( 120km/h… nach 3 Wochen Norwegen ist das die gefühlte Lichtgeschgwindigkeit! ) absolvieren. Kurze Pause vor dem IsMuset bei der Brücke am Großen Belt, der höchsten Erhebung in Dänemark. ( Der Brückepfeiler, mit 250m. Echt! )

Weiter nach Hamburg <da gibts keine Bilder, das ist unspektakulär….>,  in die Schlange der Autoverladung gestellt. Hermann scoutet noch einen Kebab Stand aus, und holt mit E&G dann Kebab für die ganze Runde. Wir zahlen nach Langem wieder mit EUR, und verstehen alle Tafeln, und Aufschriften im Bahnhofsgebäude:-)

Der Zug rollt um 20:45 an, voila, wir sind defakto daheim.. defakto, also in Theorie…. Aber nur in Theorie…

… ab 6:00 schläft es sich besonders gut im Zug, weil der Zug stehen bleibt. Um 7 stehen wir immer noch, eigenartig und um ½ 8 erfahren wir, dass wir in Plattling sind, und dass die Unwetter in OÖ und Bayern die Strecke schwer beschädigt haben, und dass es dauern wird. Um 10:00 geht es weiter nach Passau, aber leider mit der Prognose, dass es den ganzen Tag dauern wird bis wir weiterfahren können.

Gut wir warten im Zug am Bahnhof. Wer kommst schon mit dem ‚eigenen Zug‘ in eine Stadt und geht dann auf Sightseeing? Kommen uns ein bissi wie die Parteiführer bei Dr. Schiwago vor, die mit ihren Zügen durch die Gegend fahren.

Gehen in verschiedenen Gruppen durch Passau. E&H kämpfen sich als Erste bis zum Zusammenfluß von Donau und Inn vor und drehen somit eine Runde durch die Stadt. Am Rückweg Einkaufen mit Focus aus bayrische Ernährung: Brezen, Leberkässemmeln, Bratwürstel … Schnitzelsemmel, und Fesh an Cheps. <Ja! Das Essen ist wichtig auf unserer Reise *g*>

Abfackeln von Zeit im Abteil. Schlafend, lesend, das Internet aussaugend…… Um 17:00 soll es weitergehen.

17:00 wurde es nicht, um 18:30 auch noch nicht, aber die Strecke war laut oebb.at seit 18:15 schon frei.

Der Schaffner hat uns gesagt, dass man nun einen Lokführer braucht, denn kommt ja total unerwartet, dass man nach Öffnung der Strecke einen Lokführer braucht…. Warten, Warten…. Dann geht der Schaffner, der nebenbei wirklich eine Seele von Schaffner war, durch und kündigt vorsichtig an, dass wir mit 21:30 einen Lokführer bekommen…. :-/ Grmpf! Aber 5 Minuten später die Durchsage: Der Lokführer kommt um 20:15, also früher. Und Sensation, um 20:54 setzt sich der Zug in Bewegung mit direkter Fahrt nach Wien, naja einem kleinen Halt in Linz, wo der Lokführer getauscht werden soll… Aber das hat reibungslos funktioniert.

Ankunft in Wien um 23:45 ( fast 16 Stunden Verspätung :-)) , Abladen der Autos. Letzter Ritt nach Graz bei wirklichem sch$%&/ Wetter. So grauslich geregnet hats in Norwegen nie.

Graz an um 02:15. Hui! Es war voi klass, anstrengend, aber wir haben echt viel gesehen und erlebt und eine klasse Zeit gehabt

So long

 

LG Gerhild, Eva, Georg, Hermann & Heidrun

Berlin, U2 und zurück

Nun, das klang alles so leicht: Berlin, U2 und zurück. Wohlweislich schon im Februar alles gebucht, Direktflug Graz – Berlin, Karten und Hotel, was will man mehr. 

Aber die Selbstauflösung der Airberlin führte zu einem hin her Gebuche ohne Ende, und am Tag der Abreise hatte ich dann zwar Flugbuchungs Codes, war eingechecked, aber das Auto stand auch startbereit um notfalls die 1000 km zu ‘schlucken’. So wirklich wollt ich es nicht glauben:-)

Aber! Es hat funktioniert! Tatsächlich ich bin angekommen, den ‘Sonderzug nach Pankow’ genommen und ins Hotel. Hihi, welch Zufall, i hab wirklich die U2 nach Pankow nehmen müssen. 

Schnell am Abend noch eine Runde durch Berlin, ist doch das Hotel in Kreuzberg nur 2 Stationen vom Potsdamer Platz entfernt. 


Potsdamer Platz? Der war doch das letzte Mal irgendwie anders? Die U- Bahn Station gabs ja nicht, und nun alles neu, naja alt und neu wieder. Toll!
Und die S-Bahn Station danach? ‘Unter den Linden’? Hmmm das war alles im Osten. Aber nun! Tada! Ausgestiegen und durch das Brandenburger Tor von Osten durch!


Cool! Sehr nette erste schnelle Runde. So ab ins Bett, nexter Tag is U2 Tag. 

Zu Fuß durch Berlin 

Aber da wär noch ein ganzer Tag Zeit, daher zu Fuß quer durch Berlin. Start in Kreuzberg beim Hotel… Also ich finds super aber ein bisschen stärkere Nerven braucht man beim Aussteigen in der Station Gleisdreieck in der Nacht schon;-)

Also los: quer Feld ein Richtung Check Point Charlie, durch Gassen, Straßen und einfach nur so Plätze, viele Kilometer zu Fuß, aber da sieht man am Meisten.


Schwups, so einfach unten durch was für Jahre sooo unmöglich war. Sic! Dahinter ist die Geschichte auf vielen Tafeln nochmal aufgearbeitet, wie das war 48 mit der Luftbrücke, dann 52 mit dem Beginn des Mauerbaus und 61 als dann in Berlin dicht gemacht wurde. :-/  1/6 (!) der DDR Bevölkerung ist vor 61 abgehaut… sic

Gut weiter über den Gendarmenmarkt

 

Richtung Bebelsplatz, der ja auch traurige Berühmtheit erlangt hat, als hier mal Bücher brannten.


Vorbei an Staatsoper, die Museumsinsel gestreift und Richtung Synagoge, die wieder eine prächtige Kuppel hat.
Angekommen in der Bernauer Straße wo der ganze Mauerwahnsinn nochmal erzählt wird: mit Hintermauer, Freistreifen dazwischen und der eigentlichen ‘3 meter wall built of beautiful concrete’. <Mhm… zwei Seitenhiebe auf einmal:-)>


Gut es wurde Zeit den angenehmen Teil des Tages zu starten, daher runter in den Nordbahnhof, noch alle Tafeln bzgl wie sperre ich die U-Bahn als Fluchtmöglichkeit durchgelesen, und ab ins Hotel, umziehen, und ab zu U2.

U2

Wollte einen guten Platz kriegen und bin daher schon um 4 dort gewesen, kurz gestanden und dann sind die Gates schon geöffnet worden.

Tja…Platz am vorderen Gatter gesucht, sodass man alles sehen kann. Passt

Der angesagte drizzling rain war wirklich da und so hab ich dann gemütlich (…) gewartet, mit den umstehenden ( und Österreichern, arglll:-) und dem israelischen Pärchen getratscht. Die beiden Mädls sind, wie so viele, extra hergekommmen.

Als es los ging mit U2 hat der Messias dann wohl persönlich dafür gesorgt, dass der Regen aufhört, und los ging’s mit den uralten Hits. Eigentlich nur super Musik, mit grandioser Video Wall (die größte Open Air Hd Wall?), und wie gesagt: U2 Style. Der Gitarrist The Edge hat da sicher seinen großen Beitrag gehabt.

Die Leute ganz hinten auf den Sitzplätzen (wie kann man bei einem Konzert einen Sitzplatz haben wollen?!?!?) waren sicher arm, denn die haben U2 selten gesehen, denn zu den alten Heulern waren auf der Wall formatfüllend auf 60 x 14 Metern bombastische Videos zu sehen. Aus meiner Position so, dass ich Augenblicke lang nicht gewusst hab ob sich die Bühne hebt, oder ob das Video auf der Wall den Eindruck vermittelt. Coool, echt cool!


Als Hommage an David Bowie und Berlin gabs dann noch Heroes und zwischendurch ‘I am singing in the rain’, weil sie dem Schlagzeuger ein Dachl verpassen mussten, da der Regen wieder mehr drizzling wurde.

Der ‘Bildungssauftrag’ war dann nur gegen Ende etwas ausgeprägter, als es um ein syrisches Mädchen ging, um Empowerment für Frauen, und ein paar Seitenhiebe auf TrumpiDumpi und Appelle an Europa zusammenzuhalten.
Wer solche Botschaften bei Konzerten net mag… ja versteh ich, aber ich find das ok den Hebel zu Nutzen, und auch eine politische Botschaft zu überbringen. Ich will ja meine Filterblase befüllt bekommen *gg*

Alles in allem hat’s mir suuuper gefallen, meine Ansprüche waren ja bloß die Musik meiner Jugend mal zu hören: laut, live und mit guter Stimmung.

Durchs wilde Berlinistan….

Wurde zwar spät nach dem Konzert, aber hab mir extra Zeit gelassen am nexten Tag.

Aber egal, Türme wollen erstiegen werden weil von oben sieht man so klass. Gut Alexanderplatz angekommen um 10:30, denk mir, oh Gott, da wartest lang, aber egal da muß man durch. Ticket gekauft, schon aufs Campieren am Alexanderplatz vorbereitet, aber es geschehen Wunder: Um 11:20 war ich drann. Rauf!

200 Meter in 40 Sekunden. Voila! Lässiger Rundblick vorallem lässt sich der der Tagesablauf gut planen. Von oben sieht man schon wo der Ostsektor war. Da gibts ein Eck das hat scho verdammt viele Hochhäuser…. Und das Eck ist ostwärts.

Unten wieder angekommen, durch den Alexa, naja wenns scho die größte  Shoppingmall sein soll, dann einmal durch, Mitbringsel wollen auch woher kommen:-)

Davor stand aber vollkommen ein unzerstörbarer X-Men: ‘GrillRunner’ mindestens so toll wie Superman und andere Marvel Figuren:

Der hat einen Gasgriller mit Würsteln umgeschnallt vorn, hinten das Gas(?), im Wagerl die Weckerl, denn es sollten ja Hot Dogs enstehen, Schirm drüber. Der Mann hat Bandscheiben aus Stahl, oder Carbon ( Für einen Navii ist er zu klein 🙂 Unglaublich! Und er verkauft ziemlich viel. Cool!

Dann am Neptunplatz gesessen, quer durchs Nikolaiviertel, dem ältesten Teil Berlins. Extrem nett. Altstadt wirklich alt.

Ein kleiner Umweg zu den Häckeschen Märkten, naja man will ja auf 15km Tagesmarsch kommen 🙂 Dort die obligate Currywurt gegessen… (Der Konopke war mir zu weit weg … ) … Und is mir ja peinlich …. Döner ist mir lieber. Tschuuuuuldigung 🙂

Auf die Museumsinsel zurück. Hmmm. I glaub für die Museen dort braucht man einen eigenen Berlinaufenthalt und um alle Im/Expressionisten, Pergamons anzuschauen.

Hab das dann eben gestreift und mich dann müd auf die Wiese vor dem Berliner Dom gesetzt. Dort ist echt Leben, seeehr nett!

Buslinie 100 genommen, und zum Reichstag, der ja eine eigene Geschichte ist

Aber nach allen Nickercken, Wendeltreppen, Irrungen und Wirrungen und Kühlwasserwechseln, war ich um 7 wieder drunten…. aber was anfangen mit einem so jungen Abend?

Busline 100 kanns, und bringt einen durch die Parks Richtung Gedächtniskirche:

Ja nett, als Mahnmahl wichtig, aber … hmmmm ich hätte in den 60er Jahren die Reste nicht gesprengt, und die anstatt wieder aufgebaut, denn das 8 Ecks Replacement für den KirchenInnenRaum ist… hmm mir fehlt da der Kunstsinn, aber ich bin ja kein Maßstab. Oder vl war ich auch schon müd nach einem ganzen Tag.

Gut daran vorbei Richtung Wittenbergplatz und KaDeWe. Nicht dass ich dort etwa shoppen wollte, nein wollte es mir anschauen, ist ja doch ein beachtlicher Koloß, und dann wieder zurück und den Kurfürstendamm runter.

Ach ja kann mir wer sagen, warum an vielen Stellen in Berlin solche Rohre rüber gehen? Schaut irgendwie provisorisch aus aber bei genauerem Hinsehen dauerhaft aus. Ist nicht im Osten, also keine WasserNotversorgung, weil es baulich nicht anders geht. Wasn das? Wasser? Schon oder? Aber eingraben? Geht nicht? Zerstört meinen Ordnungsinn:-)

Kurfürstendamm: Naja scho nett, aber hmmm…. nach einer Querstraße immer das Gleiche. War zwar weit drunten, aber das Highlight war eine türkische Hochzeit:

Eine Ansammlung an echten Protzkisten, alle mit Warnblinkanlage, *leicht* erhöhtem Standgas, und bei einem Ferrari klingt das gleich mal wild. Busspur? Was ist das? Man fährt auf allen Spuren mit den Porsches, Lamborghinis und Benzen hupend, winkend, wenn da nur nicht zufällig die deutsche Gründlichkeit in Blau auch da wäre:-) Aber man arrangiert sich, und als Kompromiss müssen sie nach bösem Blick von der Busspur runter, und ziehen weiter. Ein Spektakel:-)

Bis zur Uhlandstraße hab ichs durchgehalten am Ku’damm, dann bin ich in die U-Bahn gefallen und eh gut spät heimgekommen. Frisch wars auch…. i hab nur ein T-Shirt angehabt…. Brrrr! Wo bleibt der Sommer?

Reichstag

Also so ein Besuch im Reichstagsgebäude ist eine Geschichte wert:


Es beginnt, dass man sich mal online Tage vorher schon anmeldet. Man bekommt mehr oder minder ein amtliches Schriftstück, das man zu einem definierten Zeitpunkt das Gebäude besuchen darf.

Gut, zu dem Zeitpunkt angekommen,sind vor dem Eingang Container in denen, nachdem man sein Eintrittsformular hergezeigt hat, eine Personenkontrolle ist, die jeden Flughafen arm aussehen lässt.

Moment: Zuvor ist noch eine Lady, die den Namen auf einer Liste abhakt, und den Reisepass kontrolliert.

Dann gibt’s eine junge Lady die ein 20er Rudel von den Containern zum Reichtagsgebäude Tür begleitet, dort wird gewartet und die Tür dann von innen geöffnet. Alles geht in eine Art Schleuse, die Tür schließt sich, kurz danach geht die andere Tür auf.

Man ist drinn. 🙂 Glaubt man. Dannn kommt die Liftbegleitung, die beim Einsteigen in dem Lift naja ‘begleitet’. Uff! Gut irgendwie war’s witzig, aber keiner traute sich ein Witzchen machen…. Die Lady im Lift hatte einen sehr strengen Blick 🙂

Oben angekommen wird man von einer weiteren jungen Lady in Empfang genommen, die zu den Audioguides führt. Uff geschafft. Oben!


Aber es ist total nett oben, wunderbare Aussicht, angenehm, wirklich klass, aber ich war nur über die deutsche Gründlichkeit verwundert: Bis ich oben war hab ich sicher 40 Angestellte der Bundesrepublik gesehen, die da arbeiten. Hui das kostet alles Geld, aber hmmm naja, den Staat zu repräsentieren kostet halt Geld…. und Deutschland hat’s, es ist ihnen was Wert. Find ich toll den Ort wo Entscheidungen getroffen werden nicht unerreichbare zu machen sondern allen näher zu bringen, aber war halt ungewöhnlich/unerwartet.

Ein paar Blödheiten sind mir dann oben natürlich noch passiert…. 🙂 In die Kuppel hinauf führen zwei in sich verschränkte ‘Wendeltreppen’. Beide sehr breit, am Aussenrand der Kuppel… einer für rauf und einer für runter, aber das steht nirgends.  Naja ich hab irgendeinen Aufgang genommenen, geh rauf, es kommen mir so viele entgegen:-) Eh scho wissen…. Geistergeher! Aber nicht lang und die deutsche Gründlichkeit hat mich wieder runtergeschickt und beim ‘richtigen ‘ Aufgang rauf:-)

Oben sind nette Holzbänke auf denen sich gut in Nickerchen in der Sonne machen lässt und das mit netter Aussicht:


Bin dann am richtigen Pfad runtergestiefelt:-) und hab da oben eine nette Zeit verbracht

In der Kuppel schaut’s ja cool aus. Woran erinnert mich das wohl …. ‘Red Five’:-) Na echt sehr  nett:

Ah ja und weil ich alle meine Wasservorräte dort oben aufgetrunken hab, war der Ruf nach für kleine Ausserirdische dann da, und am Weg zum Klo hab ich dann nochmal über die Organisiertheit gestaunt:


…. fürs Klo aufgerufen werden … i was net da ist Ihnen der Prozess a bissi durchgegangen

 

The last day

Nach so vielen Tagen herumgehen wird man doch etwas müde, hab ich doch das Berlin 5 Tages Ticket nur für große Distanzen verwendet, denn man sieht viel mehr wenn man geht.. Daher ein gemütlicher Start im Park des Schlosses Charlottenburg.

Wie auch an den vorigen Tagen hab ich das Gefühl gehabt spät dran zu sein, aber um knapp vor 11 ist man in dem Park neben ein paar Frühjoggern der Einzige unterwegs. Irgendwie beginnt das Leben der Berliner und Touristen später, denn um 12 war dann mehr Betrieb.

Anyway, Schloss Charolttenburg von der Seite mit Oleander…. Oleander, und ich hab keinen genommen(!) 🙂

Schon ein netter Park, aber es fehlen die Bankerl! Eins hab ich dann gefunden, in den Berlin Guides gelesen, gesessen, aber hinter mir sind schon ein paar Italiener gestanden und haben gewartet bis ich aufsteh 🙂 Von wegen Anzahl der Bankerl.

Der linke Flügel wird gerade renoviert, aber witzigerweise ist mir der  Busch im türkisen Topf so ins Foto gesprungen, daß man von den Bauarbeiten nix sieht *g*

Gut dann wieder ein bisschen Busfahren zurück zum zoologischen Garten, und weiter zur Siegessäule. Dort drinn ist sehr nett in einigen Tafeln die Entwicklung Gesamtdeuschlands geschildert: Es gab zwar immer wieder versprengte Fürstentümer, aber als deutsche Nation beginnt das erst irgendwann nach 1800. Dann rauf auf die Säule, nein nicht aussen:-) Innen gibts eine WendelTreppe, und von oben den Verkehr um die Säule beobachten und über Berlin geschaut. A bissi so wie vom Arc de Triomphe.

Cooler Straßenkünstler: Trotz Kreisverkehr sind da Ampeln und als die Fußgänger drüber marschierten, war auf einmal ein Hoch-Einradfahrer dabei, der vor den Autofahrern eine Nano Show gemacht hat, und am Einrad mit 3 Keulen jongliert hat. Kurz bevor es grün wird is er vom Radl, und ist mit dem Hut durch die noch stehenden Autos und hat abgesammelt:-) Gaudig!

Durch den Park des großen Tiergartens dann zu Fuß eine 1/2 Stunde durch, ein Bankerl für die Mittagspaus mitten im Grün gefunden (Ich hab in dem Riesenpark gerade mal *zwei* Bankerl gesehen…..), und vorbei an den neuen Bundesgebäuden

Irgendwie schaun die scho cool aus, aber das Bankerldefizit…. (Lags daran dass ich vl schon müde war :-))

Bin dann über die Spree vorbei an einer netten SchanigartenVariation

in den neuen Hauptbahnhof reingestolpert, der ebenfalls spektakulär is

Hab alle Ebenen abmarschiert, denn von innen schaut der noch viel toller aus. Die Lifte sind mehr oder minder Glasröhren, und ich hab aus Spaß an der Freud Liftfahren müssen 🙂

Weiter gings Richtung Reichstag zum Spreebogen, wo scho sehr coole neue Regierungsgebäude stehen, denn die sind ja von Bonn alle herübersiedelt, also wurde da gebaut ohne Ende. Auf Luftaufnahmen hab ich später gesehen, dass da überall Brachland war, weil da die Mauer durchging. Und jetzt alles neu!

Aber die Geschichte soll wach gehalten werden, und das macht das Denkmal für die 11Mio ermordeten Juden. Ein Stelen Feld mit Museum drunter macht den Wahnsinn der NS Schergen nochmals deutlich. Furchtbar wie sich in 10 Jahren ab 1933 der Irssinn immer mehr zugespitzt hat, und ganz Europa überrollt wurde mit der Idee Leute umzubringen. Menschen die ganz normal gelebt haben, waren auf einmal die neuen Feinde und wurden getötet.

Aber heute sind es nicht Juden sondern Flüchtlinge, oder Anhänger der Gülen Bewegung, oder die Fake Media, irgendwie sind wir nicht schlauer geworden. Das Selbstzertörungselement im Menschen ist nicht klein zu kriegen. Oder es gibt immer Manipulateure der Massen, die nicht hinschauen (wollen), und dann dreht sich die Spirale wieder nach unten. Diesem Drall muß jeder von rechtzeitig erkennen und auf jeder seine Art widerstehen!

Genug philosphiert, es war ein schöner lauer Abend und bin lang dort gesessen, hab geschaut und auch auf die Multimedia Show im Spreebogen gewartet, die bei Beginn der Dämmerung angefangen hat. War eine nette ziemlich aufwändig gemachte Show über die Wiedervereinigung der BRD & DDR und über den Reichstag.

Dämmerung in Berlin: Tja, da wartet man lang. Um 22:15 wars dann dämmrig genug, damit das Ding startet aber eben bei weitem nicht dunkel. Ich find das ja *extrem* toll, dass es solang hell ist, aber wennst wartest, und wenn ein kühler Wind durchpfeift und die Sonne weg ist, is es auch im Sommer dann huschi. I hab alle drei T-shirts übereinander angehabt 🙂

Show war sehr nett, und ein paar Aufnahmen vom Fall der Mauer hab ich damals im Fernsehen selber gesehen, und auch die Besetzungen der deutschen Botschaft in Prag….

 

Voila, das wars dann rüber zum Brandenburgertor noch mal durch, das Tor angeschaut, den Trubel der Großstadt genossen und bei Unter den Linden rein in die S-Bahn, und heim ins Hotel und dann heim in das  kleine Dorf Graz.

Stehtische…

Frühjahr kommt, die Zeiten von Hochzeiten und Festen, endlich wieder mal draußen sein und daher sind ein paar Bretter zwei Stehtischen zum Opfer gefallen, damit man bei Julia & Wolframs Hochzeit auch nett zusammen stehen kann und anstoßen kann:

Hab ein ähnliches Modell in den Weiten des Internets gefunden, und ein bisschen modifiziert, dass die Höhe passt, voila

Den Plan als .pdf findet man hier und hier, und ausserdem kann man die Dinger recht praktisch wegklappen:

Steht sich ganz gut davor und ist auch groß genug 🙂

 

Schweden in a Nutshell

Unsere Route nach Schweden begann folgendermassen:

Route

Wien-Hamburg mit Autoreisezug. Dann ist man in der Früh dort, und wir sind dann nach Laboe, wo ein deutsches U-Boot herumliegt und das man besichtigen kann

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Ganz nett, und dann gings am Nachmittag weiter bis Nyborg. Dort ist ein Campingplatz gleich neben der Autobahn, und mit direkten Blick auf die Brücke. Hütte vorgebucht gehabt, super übernachtet.

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Nexten Tag weiter über die Brücke, und gleich rechts danach das Museum ‘als es die Brücke noch nicht gab’. Das war scho nett.

Einen Tag in Roskilde verbracht. Suuuper Wikingermuseum!

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Kopenhagen lassen wir in dem Bericht aus.

Dann in einem Tag über Malmö entlang der Sudostküste über Kalmar, mit nettem Wasserschloß und Besichtigung,

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weiter nach Oskarsham, und dort mit der Fähre rüber nach Gotland

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Am Abend in Visby angekommen, und dann ein paar Kilometer nördlich von Visby auf einen Campingplatz ‘Visby Strandbyen’ die Zelte, naja Hütte aufgeschlagen.

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Der Campingplatz ist in Terassen am Meer angesiedelt, mit den Hütten ganz oben, den Stellplätzen mehr am Meer. War unsere Basis für die nexten 3 Tage

Waren in Visby DownTown. Ist eine alte Stadt mit Mauer, und ewiger Geschichte. Sehr nettDSCN1060

Sind dann quer durch die Insel nach Bro, und nach weiter nach Leumelund, zwar ohne Tropfsteinhöhle, aber mit Waldlehrpfad

Dann weiter nach Lickehamn zur Jungfrau, einer 12m-Kalksteinformation. Ausgesprochen attraktiv, auch, weil das Wetter sehr photogen ist.

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Dann geht’s weiter nach Fårö, Insel ganz im Nordosten von Gotland. Schon allein die (gratis) Fähre

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zum Übersetzen ist Sensation genug, aber der vom Lonely Planet empfohlene Ausflug zum Ostkap mit Leuchtturm ist sensationell!

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Nexter Tag: besuchen wir ein aufgelassenes Zisterzienserkloster in Roma, Dann geht’s weiter nach Ljugarn, an der Ostküste. Dann wandern wir zu den Raukar, diesmal niedriger als die Jungfrau, aber viel mehr und direkt am Meer. Ein Kraxelparadies!

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Tja und nach der dritten Nacht gehts dann zurück… Viel zu schnell vergangen. Schon seeeeehr nett Gotland, da könnte man mehr Zeit verbringen.

 

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Engineers in the wild – Großer Bösenstein

Letzte Chance vor dem
Winter: Operation Bösenstein. Wollt schon immer mal da rauf.

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War wirklich früh bei der Edelrautehütte, und um 8 kriegt man an so einem Tag auch noch einen Parkplatz. 7 wär besser, weil man dann auch mit meiner Gehgeschwindigkeit vor den Massen am Gipfel ist.

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Eigentlich ein ganz normaler Aufstieg, bloß kurz vor dem Gipfel braucht man schon alle Extremitäten um rauf zu kraxeln.

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Mit dem richtigen Schokodoping habs auch ich geschafft. Die Aussicht war sensationell! Großglockner und Wiesbachhorn auf der einen Seite, der Dachstein zum Greifen nah gleich ums Eck, Hochschwab im Osten und im Süden die Karawanken mit dem Triglav

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200km in jede Richtung? So ungefähr!

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Aber weiter ging’s: Runter vom großen und rauf auf den kleinen Bösenstein

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Von dort dann den Grat entlang bis zum großen Hengst, wo man das ganze Bergpanorama der Tour nochmal Revue passieren lassen kann

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Und die Lessons Learned?
2 1/2 Liter Getränke sind zu wenig. Meine am Ende am Gaumen klebende Zunge musste bei der Edelrautehütte mit 2 Radlern wieder mobilisiert werden. 🙂
7 Stunden war ich unterwegs, 2 Stunden davon hab ich in der Sonne gesessen. Mhmmm:-)
Früh Aufstehen! 5Uhr 40 in Graz weg das nexte Mal. Dann is man um 7 oben.
830 Höhenmeter rauf und runter sind’s.

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Klass wars! Einzigartige Sicht! Nextes Jahr wieder!

Ramp Up

 

Wollen via kleinem Umweg über Italien und die Schweiz nach Frankreich. Dort im Raumhafen Corbigny einen Hausgleiter, aehm Boot chartern, und dann eine Woche durch Raum und Zeit gleiten, um uns dann in the middle of NowWhere noch eine Woche von den Seefahrtsstrapazen zu erholen.

Comer See am Hinweg wär als Zwischenstation interessant, vielleicht sehen wir auch Anakin & Amidala 😉

Alle Autos sind mit verstärkten Federn ausgerüstet, um Unmengen an Rotwein mit heimzubringen. Sollte es doch eng werden, müsste halt einer mit dem Zug heimfahren. Prioritäten sind alles!

Na dann ….. Energie!

Via Schweden nach Südtirol

Und…. Los! Traditionelles Start Foto beim Billa in Oberandritz

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Schon waren wir unterwegs…. Nicht lang bis sich herausgestellt hat, dass die irgendwie elementare Campingkiste trotz zweitem Aufruf nicht freiwillig den Weg ins Auto angetreten hat. Also eine kleine Ehrenrunde aus Weinzöttel wieder zurück, aber dann hatten wir es.

Mittagessen bei der schwedischen Autobahnraststätte in Klagenfurt

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Und weiter über Lienz durch das Pustertal nach Bozen. Schon landschaftlich sehr schöner Ritt, aber ich versteh nun warum uns das Navi über Salzburg downtown und den Brenner schicken wollte…. Egal es war seeeehr nett!

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Campingplatz dann ein paar Kilometer südlich von Bozen erreicht, Zelt aufgebaut und müde auf die Luftmatratze gefallen…. Aber wir sind doch nur Autogefahren? Chrrrrr

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Lago di Garda

Das Gewitter der ersten Nacht, war zwar laut Wetterbericht erwartet, aber deswegen ist unser Zelt trotzdem nass geworden. Zelte mögen sowas nicht, vorallem wenn sie in dem Zustand eingepackt werden sollen. Man streichelt sie dann lieb mit Wettex, sie schnurren ein bisschen, und räkeln sich dann für eine Stunde in der Sonne. Dann ist die Welt wieder in Ordnung.

Gut um 12 ging’s weiter zum Nordende des Gardasee und das ist schon atemberaubend wenn man da runter schaut! Cool, so viele steiler Berg und unten dann der See mit Surfern, Seglern und Fährbooten.

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Riva del Garda ist auch nett. Alte Häuser um einen Marktplatz und ein schattiges Bankerl gerade richtig um ein Eis zu schlecken.

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Dann auf der Westseite des Gardasee nach Süden. Klingt so einfach aber die schmale Straße ist zwischen 1932 und 1934 mühsam in die schroff abfallenden Felsen gehämmert worden.

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Ob da mehr Tunnel sind als freie Straße? Jedenfalls cool zum Fahren und hin und wieder einen Blick auf den See zu werfen.

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Noch ein See, Lago di Como

Wir haben uns von Süden über Como herangepirscht. Ohhhh ist das nett! steile Fluchten, die in den See hinab fallen und so viele Hänge ganz eng mit Häusern und Villen bebaut. Ziemlich alte Villen manche sogar aus dem 19jhd

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Wir sind am Westufer nach Norden auf der Suche nach einem Campingplatz rauf. War nicht so einfach bis wir einen gefunden haben, aber der war extrem nett!

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Dongo ist ein kleinen Dorf so klein, dass wir die Pizzeria am Abend kaum gefunden haben. Kurzer Schotterstrand, gerade richtig um einen guten faulen Tag zu verbringen.

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Ach das war viel zu kurz dort. Das Platzl merken wir uns und kommen wieder!

Und wie ist die Schweiz als Land so…. ? Flach!

Tja….. So viel wie Obelix haben wir dann auch nicht getrunken. Wir haben eine etwas spezielle Route vom Comer See in die Schweiz genommen: Nach Lugano, mit nebenbei entäuschender Grenzkontrolle! Wollten wir als alt gediente Schengen-Bürger wieder mal unsere Ausweise herzeigen, winkt uns der Schweizer Grenzer einfach so durch. Nix! Schlimm! 🙂

Aha Route: Zum St. Gotthard, nicht unten durch, sondern oben drüber. Die Straße windet sich elegant in vielen engen Kehren nach oben

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Und dabei sieht man Berg ohne End! Einfach stunning!

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Und ganz oben dann ein paar Galerien … Hmmm eine echte Bergstraße, fast so gut wie die österreichischen. *Gg* Ganz oben dann die Sensation, die sogar Reinhold Messner umgehauen hätt: Der Yeti:-) barfuß im Schnee, das ist der Beweis!

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Wir haben unseren Eiswasser Bader, Atlantik Schwimmer und Wassermann zum Quadrat dann wieder eingepackt und sind runter vom St. Gotthard, aber bevor wir ganz unten angekommen sind, schwups sind wir auf den Furka Pass rauf.

Das ist eine Paßstraße, die in den 60ern das letze mal grob erneuert wurde, und so ist sie noch heute. Bloß fährt der Postbus rauf, trötet ohrenbetäubend vor allen Kehren, und jagt allen entegenkommenden Wohnmobilen Angst ein.

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Wer hat schon mal James Bond ‘Goldfinger’ gesehen? Genau, eine sehr bekannte Verfolgungsjagd wurde dort gedreht.

Aber es geht weiter rauf entlang der Flanke eines beachtlichen Hügels

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bis man oben ankommt. Das alte Hotel hat zwar seine Glanzzeit lange schon hinter sich, aber es ist auch mit seiner schäbigen Fassade noch schön

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Aber Pass bedeutet auch, daß es von den 2438 Metern wieder runter geht auf der anderen Seite. Genauso spektakulär:

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Aber nicht ohne vorher noch an einem alten Hotel vorbeizukommen ( I steh halt auf diese alten Bauten, die Geschichte in sich haben, und die schon soviel gesehen haben …)

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Ach ja! Eins noch! Die Rhône entspringt dort oben. Ist anfangss nur ein kleines Bacherl, aber endet in einem riesigen Fluss.

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Schon recht nett, die Schweizer Berge…..

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Lac Leman

Sind in Vetroz ziemlich zackig wegegkommen, also ich hab das Gefühl die römischen Legionäre waren im Lagerbau/Abbau nicht mehr viel schneller als wir!

Na gut: Masterplan: Dijon. Aber das führt uns mal mit lautem ‘Smoke on the water’ an Montreux vorbei. Haben wir was falsch gemacht, wenn die Kinder sagen ‘nicht sooooo laut’ 😉

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Liegt echt sehr nett an einem Ende des Genfer Sees, aber uns ziehts schnell weiter nach Lausanne. Eigentlich eine große Stadt aber mit netten kleinen Gässchen und einer gotischen Kathedrale.

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Wollten uns von der Kathedrale zu Fuß ans Seeufer durchschlagen, waren auch schon ziemlich sicher knapp am Seeufer zu sein, aber…. Mussten dann einsehen daß das nix mehr wird.

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Aber die Aussicht auf den See war auch klass

Ach ja ein paar Crêpes mussten dran glauben auf dem strapaziösen Weg, genauso wie wir die hungrigen Mistkübel füttern mussten.

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Und das alles unter riesigen Sonnensegeln, wo einer noch behaupten soll die Schweizer sind keine Patrioten.

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Aber unsere Zeit war aus und wir mussten weiter nach Genf, wo die Thermalbohrung anscheinend erfolgreich war.

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Jedenfalls schießt da mitten im Hafen eine Fontäne Wasser in die Höhe! Oder ist etwa die Kühlung im unterirdischen Ring des Teilchenbeschleunigers CERN leck geworden? Wir rätseln noch immer haben es aber recht nett gefunden.

Und noch was: wichtige Info: ‘Die Brücke ist wieder aufgebaut’ hihihi, wer sich auskennt kriegt ein Eis!

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Ahja, unser Auto ….

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Sachen gibts! Wasn das ein Royce Cabrio? Das sieht man auch nur in Genf! Aber hat eh keine Anhängekupplung, also uninteressant!

Alles in allem ein sehr netter
Teaser Trailer, dieser Nachmittag im Genf!

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Parkieren in Genf…

Finden tatsächlich einen Parkplatz in Genf – Downtown, schwups eingeparkt. Ah da is ja ein Parkschein Automat. Münzen reingeworfen…

Klonk, klonk kommen sie unten wieder raus. Gut sind meine Schweizer Franc zu alt, nehm andere Münzen: das Gleiche. Ratlosigkeit. Automat is up and Running sozusagen in 100% working

Redet uns eine Swiss-Lady an und sagt uns ‘naja sie müssen die Nummern ihres Kennzeichens am Automat eintippen und *dann* das Geld einwerfen…

Gesagt getan, es geht. Die Welle und die Masse johlt.

Gu, kommen nach ein paar Stunden zum Auto zurück, parkt hinter uns ein Schweizer aus Basel, und der Fahrer steht vor dem Parkschein Automat und wirft Münzen ein, die unten immer wieder rausfallen.

Ah-ha! Erklär ihm das mit den Zahlen und voila!

So viel zum Thema Usability von Parscheinautomten….

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Canal Nivernais

Die Seen waren nicht genug, schon wieder ein Gewässer, diesmal ein Kanal und wir fahren nicht vorbei, sondern eine Woche lang drauf nämlich von Corbigny nach Joigny.

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Das geht an Drehbrücken vorbei

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durch wunderbar verschlafenes Niemandsland.

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Rechts und links des Kanals sind Pfade denn dort sind ja früher mal Pferde gegangen – irgendwer musste die Kähne ja ziehen.

Warum eigentlich Kanäle? Nun das waren die Autobahnen des 17. Jahrhunderts auf denen Lastkähne alles Mögliche transportiert haben, denn Paris wollte ja mit Gebrauchsgütern versorgt werden. Aber das Land ist doch nicht flach?

Nun der Kanal Nivernais hat auf unserer 130km langen Strecke 62 Schleusen,

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die alle ca 2 Meter Höhe überwinden. An den Schleusen sind jeweils Häuschen, denn die Schleusen wollten ja auch bedient werden.

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Und wenn man sich das so überlegt waren die Kanäle schon eine Meisterleistung der damaligen Zeit, denn so ein Kanal baut sich ja nicht so über Nacht. Der Kanal Nivernais wurde 1780 begonnen, und 1835 fertiggestellt. An seiner Scheitelstelle sind sogar 3 kurze Tunnel! Respekt!!!

Tja und so schippern wir da gemütlich mit 6km/h runter, vorbei an Schleusen, Drehbrücken und Alleen.

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Ziemlich gemütliche Sache!

Auxerre

Unser netter verschlafener Kanal endet aber ich bin noch immer ganz begeistert von den vielen netten Schleus-chen

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Mehrere Schleusen werden von einem Operator bedient, aber im Sommer wenn viel los ist, dann gibts hier Unterstützung von Studenten. Schleusenwärter ist ein total beliebter Ferialjob, so beliebt dass die Jungs und Mädls maximal ein Monat arbeiten dürfen, weil alle drankommen wollen.

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Alles hat ein Ende und so kommen wir nach Auxerre, eine doch recht große Stadt. Wie üblich regnet es wenn wir in eine Stadt kommen, aber das Gewitter ist schnell weg, und wir erkunden die Gegend.

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Die Kathedrale ist schon spektakulär und irgendwie ähnlich zu Reims oder Notre Dame.

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Laufen orientierungslos durch die Gässchen und finden doch noch das Hôtel de Ville aka Hauptplatz, aber am Weg gibts noch nette Fachwerk Häuschen

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Irgendwie haben wir enormes Glück gehabt mit dem Liegeplatz, denn der war ziemlich downtown, und der Blick aus dem Schiff war schon sensationell

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Aber alles hat ein End und wir sitzen Abends im Hafen am Boot und vernichten viel zu viele Fläschchen Chablis…

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Gallia est omnis divisa in partes quator…

…quarum unam incolunt Austriae. Genau und diesen Teil Galliens haben wir für eine Woche bewohnt:

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War ein ca 200 Jahre altes Bauernhaus an der Loire im wirklichen Niemandsland.

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Unsere Nachbarn waren Kühe, und wenn wir uns angestrengt haben, dann sah man in der Ferne ein paar Häuser. Aber sonst nix. Das Haus ist liebevoll von seinen Besitzern hergerichtet worden:

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Es wurde x-Mal umgebaut und war schwer beladen mit Geschichten, Türen waren zugemauert, Fenster in die Wände gebrochen, da mal was dazugebaut, so wie es halt grad notwendig war

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Rundherum viel Garten und etliche alte Wirtschaftsgebäude, die halt nun umfunktioniert worden sind.

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Ein Gebäude war der Tischtennis Schuppen, ein anderer Puppenküche, oder ein weiterer war das Bistro:-)

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Einfach nur nett, ich glaub ich hab einen großen Teil der Woche versucht die alte Funktion der Gebäude zu erforschen, oder nur draufzukommen was wann dazugebaut wurde, und welche Funktion es hatte.

Natürlich haben wir uns Schlachten in Petanqué geliefert, und ob man ‘wirft oder rollt’ … tja das wissen wir immer nicht nicht.

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Netterweise haben, die Besitzer, die das Haus vermieten, wenn sie es selber gerade nicht benutzen, auch einen Pool dazugebaut und das war dann schon der Hit für Eva & Georg.

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Aber wir haben uns auch in der Gegend herumgetrieben, und waren in Autun das allen Galliern unter euch sicher als Bibracte bekannt ist, ist dort doch Vercingetorix zum Chef gewählt worden.

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In Cluny wollten wir noch die Basilika besichtigen, sind aber mehr als 200 Jahre zu spät gekommen, denn die damals größte romanische Kirche der Welt ist den Wirren der französischen Revolution zum Opfer gefallen, und wurde tatsächlich 20 Jahre lang fein säuberlich abgerissen:-/

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Auf obigem Bild steht nur mehr ein Turm davon, den Rest muss man sich dazudenken. Cluny ist aber auch so ein sehr nettes Städtchen, durch das wir geschlendert sind.

Paray le Monial ist bei uns gleich ums Eck gewesen und hat so eine romanische Kirche wie in Cluny aber ganz und etwas doch sehr kleiner

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Noch ein Eis gegessen und in der Stadt herumgesessen, mhmmm ein netter Tag

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Und das wars dann auch schon. Nach noch ein paar faulen Tagen am Pool ging’s dann heim

Klasser Urlaub!!!

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Gandalfs Hut – Engineers Sewing

Nun der Fasching rückt näher, und ich wollte schon immer mal den Hut eines Wizards haben. Leider gibts nix gescheites im Internet. Daher hab ich mal den Film genauer angeschaut, und den Hut reverse-engineered. Gar nicht so simpel der Hut, denn der ist geknickt, gebogen, verlaufend, und das letzte Zipferl schaut wieder nach oben.

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Aber wenn man das Ding in 5 schiefe Kegelstümpfe zerlegt, und von jedem die Abwicklung macht… Hmmmm…

Also gut mal ein PapierModell erstellt, um zu sehen, ob die Abwicklungen der schiefen Kegelstümpfe, die ich zuerst mit Zirkel und Lineal gemacht hatte, wohl auch alle stimmen.

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Gar nicht schlecht, dann noch ein paar Trage & Komfort Tests mit den gerade verfügbaren Zauberern…

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Die Abwicklumgen via .pdf Poster Print auf mehrere A3 Blätter gedruckt, dann auf 3mm starkem Filz vom ‘Happy Home’ übertragen, ausgeschnitten, und mit Gerhilds Hilfe und die der Nähmaschine zusammengenäht. Voila:

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Und wie baut man das selber? Nun die Schnittmuster schauen so aus

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Was gilt es zu beachten. Der Filz meines Huts war 3mm stark, und an den Stellen wo zusammengenäht wird, muss man zusätzlich noch ca 1cm Nahtzugabe geben. Das ist ‘hinten’, also dort wo sich die Kegelstümpfe jeweils schliessen. Die Nahtzugabe ist natürlich auch dort wo die Kegelstümpfe ‘aufeinander’ genäht werden. (Also ich hab das z.b. beim mittleren Schnitt auf der Unterseite gemacht).

Dann wichtig! Zuerst alle Kegelstumpf – Teile zusammennähen, und am Schluss die hintere Naht machen, die die Kegelstümpfe schliesst. Die hintere Naht lässt sich nur für die unteren beiden Teile maschinell nähen. Weiter oben gings dann mit der Hand und der Nadel weiter.

Wer die Schnittmuster haben will, kein Problem eine Mail an hermann.schinagl@gmx.net schicken. Ich hab die Schnittmuster in Hutgröße 46, 58, 64 und 75, wobei 64 eher für Erwachsene passt, 58 für ausgewachsene Hobbits, und 46 für die ganz jungen Mittelerde Bewohner 😉 75 wäre dann für die größeren Orks … Nein, aber um das auf einen Skihelm draufzusetzen…. Das wär was.*g*. Alle anderen Größen lassen sich hinskalieren.

Ach ja zwei blaue Zauberer wurden damit vor kurzem beim Briefing gesichtet.

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Preparation…

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Bald geht’s los. Eine grobe Route ist mal ausgedacht, der Chunnel gebucht, Campingplätze auch angedacht, Schulausrüstung für Hogwarts eingepackt, hmmm, ob das alles ins Auto reingeht?

Einmal quer durch .de

Nachdem sich nun alle grünen Versicherungskarten doch bereit erklärt hatten mitzukommen, alle Taschen gefüllt im Auto Platz gefunden hatten, ging’s los. Kleiner Zwischenstopp in Minga um den Schwager, ein paar Brezen, Leberkäse und Weißwürste einzupacken, und dann auf nach Verdun über deutsche Autobahnen, quer durch.

Wahrscheinlich kleiner Test des neuen deutschen Radar Geräts in Karlsruhe, die sind aber kleinlich: blitzt bled rot bei 90 statt 80, immer diese deutsche Gründlichkeit:-)

Vorbei an den Schlachtfeldern :-/ von Verdun zum F1 Hotel und nur schlafen. Das zimmer fühlt sich an wie ein Zugabteil, nur ist es in keinem Waggon sondern in einem
Containercluster. Egal Hauptsache man hat ein Dach überm Kopf.

Vorher noch mampfen, und naja ein Weinchen…. Rot und aus dem riesigen Supermarkt:-) Mhmmm ach ja ein Camembert au lait crut ist uns auch Zum Opfer gefallen, und…. 🙂 sicher ist sicher, wir haben ordentlich im supermarkt gebunkert, fahren wir doch in ein Land das von sich selbst behauptet die schlechteste Küche der Welt zu haben:-)

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Drive Left

Raus aus dem Zugabteil, runter zum Frühstuck, und dann noch eine runde durch Verdun. So viele unnötige Tote, 4 Jahre geschlägert und was soll schon rauskommen dabei. :-/

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Aber zum Glück gabs ein Ende! So eine franzaösische Kleinstadt am Sonntag in der Früh ist scho nett:-) und ich glaub wir hätten auch auf den Polizeiparkplätzen stehen bleiben können, so friedlich wars.

Nächster Stopp war Reims, im Speziellen die Kathedrale. Wau ist die mächtig und schön. Haben unsere Croissants im Schatten davor gewabbelt, und dann eine Runde durch die Kathedrale gedreht.

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So dann weiter in Richtung Calais geritten, und ich glaub 50km davor wird schon der ‘Tunel sous la manche’ angekündigt. Dort wollen wir auch hin wie sicher alle Briten die uns überholen:-) Bloss Gerhild verdient sich einen extra 1er weil sie die Idee hatte den Chunnel zu reservieren, was uns das Warten von 17:00 bis 21:00 erspart hat.

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Schwups waren wir im Zug, die Kinder wollten mir weder glauben, dass wir Schnorchel und Tauchbrillen brauchen, noch dass man am Zugfenster Fische vorbeischwimmen sieht:-)

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Schwups ist die halbe Stunden vorbei und wir sind in England angekommen und es heißt Drive Left. Zum Glück geht’s gleich auf einem Motorway los, da hat man genug Zeit zum Mitschwimmen und lernen.

Camping the British Way

Haben uns einen Campingplatz ganz in der Nähe von Stonehenge ausgesucht, einfach gegoogelt und hingefahren. Kommen recht spät an und im Prinzip ist das eine Wiese, wo am Gatter ein Farmer steht und frägt: ‘Do you wanna camp?’, Yes, ‘Make yourself comfortable wherever you want’:-)

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Also eine riesige Wiese mit ein paar verstreuten Campern, einem Container für Klo und Dusche, rundherum Pferde Wiesen, Schafe:-) da findet unser Zelt schon Platz!

Auch das Zahlen ist mangels Pfund und fehlendem Wechelkurs schräg: Die Lady schlägt vor das wir das mit Paypal Zahlen und klappt ihren Notebook auf. Als das doch nicht geht, sagt sie ich soll ihr von zu Hause mal den Betrag überweisen, drückt mir einen Zettel in die Hand und wir reiten los.

5000 Jahre blicken auf uns herab

Naja das Zusammenpacken am Campingplatz war nicht easy aber wir sind dann gleich nach Stonehenge gefahren, war ja nur ein paar Meilen weg. Liegt irgendwie klass auf einem Hügel etwas erhöht und rundherum Wiesen und weites ebene Land.

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Is schon beeindruckend wie die Steine dort hingekommen sind und vorallem warum, aber ist eine tolle Stimmung dort. Jeder lebt das aus wie er glaubt, wir stapfen erstaunt durch und überlegen uns wie schwer die Steine sind und wie man sie transportieren kann, die Japaner füllen die Memory Sticks ihrer Cameras mit Filmen, die sie sicher nicht mehr anschauen werden, und eine Gruppe Esoteriker liegt mit dem Rücken im Gras, lässt sich die Sonne draufbrennen während sie ein Trommler versucht in Trance zu bringen. Eine Lady zuckt wie wild, wir vermuten sie hat Kontakt dem klingonische Oberkommando :-), egal so ist für jeden was dabei.

Oxford vs Cambridge

Wir wollen nach Norden und daher ziehts uns nach Oxford, nicht ohne am weg in Andover eine englische SIM zu kaufen:-)
Oxford ist voll von Sprachschülern, die in aller Herren Länder Sprachen jeweils untereinander reden, aber wahrscheinlich nicht englisch reden:-)

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Aber die Colleges sind schon nett und Mhmmm, also das gibt schon was her… Ob es hilft wenn man da in die Schule geht weiß ich nicht aber schen is es:-)

Haben uns an den Bauten gar Nicht satt sehen können.

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Am weg nach Coventry lag dann noch Stratford, und weil wir Hunger hatten war es mehr eine frage von Sein oder nicht Sein, weswegen wir vorbeigefahren sind.
Total nette kleine Häuser, manche Fachwerk, manche Backsteinbauten, manche weiß

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Eine runde noch um Willis Theater und kurz am Fluss den Schwänen zugeschaut und das alles an einem warnen Sommerabend, das macht sogar müde Kinder munter, die schon seit in der Früh und Stonehenge online sind

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Tribok

Warwick Castle ist eine Burg so wie man sie sich vorstellt: großen Turm, viele Mauern, einen Dungeon und einen großen Courtyard.

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Und ganz wichtig: Es gibt einen Tribok. Das ist ein Katapult der bis zu 150kg schwere Teile 250 Meter weit schießen kann. Das ist für die mittelalterliche Kriegsführung natürlich das Dilithium der Jetztzeit:-)

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Netterweise wird das Ding zweimal pro Tag abgeschossen, und Georg, unser Botschafter aus ‘Stronghold’, hat daher dem Event schon entgegen gefiebert:-)

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Auf die Türme und Burgmauern darf man natürlich rauf! Besonders haben E&G sich über die Führung durch den Dungeon gegruselt, war wirklich extrem nett!

Scotland

Sind nun endlich in Schottland angekommen, ist ja doch eine lange reise quer durch England.
Haben wieder einen Campingplatz in the middle of nowhwere mit 2 anderen Zelten auf einer großen Wiese erwischt:-) Ach ja die Schafe rundherum sind auch noch da, aber sonst….. Nix

Auf ging’s zur einer Runde durch die Gegend, und die Dundrennnan Abbey gibt schon was her. Im 12. Jahrhundert gebaut, und wie jedes gute Castle in der Gegend auch über die Jahrhunderte zerstört. Aber die Reste …. Mhmmm

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Und da die Gegend ja bestens geeignet für Badeurlaube 🙂 ist, sind wir dann natürlich auch an die Beach, eine riesige lange weite Sandbucht bei Nomen est Omen Sandhead:

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Manche von uns sind sogar ins Wasser gegangen:-)

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Ins Wasser gehen ist dort gerade bei Ebbe nicht einfach, denn wenn es gegen Ebbe zugeht, dann kann es sein, dass das Wasser das gerade noch bis zu den Knie ging, 10 Minuten später einfach weg ist. Naja 4 Meter Tidenhub ist für uns etwas ungewöhnlich.

Aber weiter ging’s zur Mull of Galloway. Das ist ein Kap, noch dazu der südlichste Punkt von Schottland, und das ist bilderbuchartig wenn man dort hinfährt:

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Mhmm so grüne Wiesen die dann über steile Klippen ins Meer übergeben sind scho Mega nett

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Ich glaub das war einer der seltenen Tage wo das Wetter so schön ist in der Gegend

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Ein Leuchtturm Umrundung und dann noch in der Wiese liegen…. Ferien!!

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Eigentlich sollten sich die Leute hier ja nur so schieben, aber außer uns ist eigentlich niemand da. Schottland at its best.

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Spät am Abend reiten wir in Richtung Campingplatz und haben die Zeit dort gegen Lebensmittel einkaufen getauscht. Wird halt ein mageres Frühstück 🙂

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Trust me, I’m an engineer

Leiden schon lange an dem Problem, dass wir Zahnbürsten, Fotoapparat und iDevices immer im Auto über den 12V to 220V Converter laden müssen, weil uns der CampingStromStecker zu Schuko Adapter fehlt. Diese Adapter kriegst auch net bei Tesco oder in ähnlichen Shops da. hmmmm.

Aber die Not hat ein End:

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Habe dem Campingvermieter ein altes Kabel mit richtigem Stecker und offenem End abgekauft, und haben mit Mc Gyver’schen Bordmitteln wie einer Verteilerdose, einem Plastiksackerl und einem Verlängerungskabel einen Adapter gebaut.

Mull of Kintyre

Haben dann doch einen Campingplatz in Lochgilphead gefunden, der Zelte zulässt. Die haben alle Angst vor Saufhorden, die aus Glasgow mit Zelt am WE raufkommen, und nur Fiasko machen. Daher fast keine Campingplätze mit Zelt.

Fahren dann nach Tarbert, um wie üblich alle 17 Jahre Lachs beim Fischer zu kaufen. Er hat eh schon auf uns gewartet.
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Diesmal gehts aber weiter in den Süden, denn die Mull of Kintyre verspricht ähnliches wie die Mull of Galloway. Die Westküste runter ist schon fein.

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Wollten nur bis Campeltown, aber irgendwie klingt Southend so verlockend, dass wir die Single Track Road wagen,
Und hmmm zahlt sich schon sehr aus.

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Finden dann rein zufällig die Abzweigung zum Lighthouse of Kintyre, und das wird dann noch um ein Eck abgelegener. Nach 7 Meilen durch pure schottische Landschaft gibts nur mehr ‘End of the Road’

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Weiter geht’s zu Fuß, zwei Meilen runter zum Meer, aber wir beschließen, das der Blick von oben reicht, ist es ja auch schon 20:30

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Sniff umkehren ist angesagt und mit der dying Sun zurück durch die wunderbare Einschicht und heim ins Zelt, wo wir dann den wackeren Kampf gegen Midges schlagen.

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Werfen dann noch den Lachs vom Fischer in den Topf und auf den Gaskocher und mit einem Sösschen von GuteGerhild schmeckt der Lachs super

Midges, Mint & Misc

Midges, Midges sind überall, sie sind klein, krabbeln überall rein, sie stechen, aber am meisten taugen ihnen Körperflüssigkeiten, wie in den Augen oder in der Nase, oder beim Mund, sie wollen überall hin. Auch in die Lachsoß.
Helfen tut nur der Wind, und gegen das Beißen helfen Midgesmittel zum Einschmieren aber auch nicht immer…

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Und es gibt alles in Mint. Zuckerl sowieso aber auch den Cornetto, mjam der ist wirklich gut. Magnum gibt’s natürlich auch in Mint. Ebenfalls schon der Qualitätskontrolle unterzogen

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Und dann gibt’s Autofahrer die fahren ziemlich europäisch, also die Tendenz zum rechts fahren ist nicht zu übersehen, obwohl sie ein eindeutig britisches Kennzeichen haben. Und des Rätsels Lösung ist dann dieses Pickerl vom Autoverleiher. Arnold Clark ist bei uns nun das neue Wort für tourist, denn wir sind natürlich keine *gg*

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Wir schreiben das Jahr 2013. Die ganze europäische Insel wird von Einhandmischern regiert nur das englische Festland leistet tapfer Widerstand mit sauber getrennten Wassherhähnen:-)

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Man muss nebenbei jede Gelegenheit nutzen um Sachen trocken zu kriegen. Nass sind sie beim normalen gehen durch die Wiese geworden. Kein Wasser von oben, bloß der Boden hat so viel Feuchtigkeit…

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Castles, ganz oder gesprengt

Inveray hat eines der wenige Schlösser die nicht gesprengt wurden, naja es ist auch ziemlich neu also grad mal 200 Jahre alt. Bloß hat der hiesige Earl sein schloss auch dort bauen lassen wo vorher der Ort war, und naja der Ort hat halt aussiedeln müssen….

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Aber ein so richtig schönes schottisches Castle ist Kilchurn Castle. Auf unzähligen Postkarten, Büchern und Postern abgebildet steht es am Loch Awe eigentlich ohne Wegweiser oder Hinweisschild ziemlich in der Einschicht.

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War mal ein ziemlich wichtiger Militärstützpunkt und konnte 200 Soldaten in geheizten Räumen beherbergen. Aber ein Blitzschlag und der Zahn der Zeit haben ordentlich genagt und so naja sind nur mehr die Überreste zu sehen. Aber die sind spektakulär.

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Witzigerweise sind auch da wenig Leute, naja man muss wissen von welcher Seite man hingeht aber das war schon ein klasser Abend mit dem Castle ziemlich allein.

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Ahja so schaut’s rundherum aus. Eingebettet in hohe Berge, die bis oben hin Grün bewachsen sind.

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9 3/4 …

Auf nach Norden müssma, immer weiter und so haben wir unser Zelt abgebaut und sind weiter. Durch Oban durch

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Hier werden anscheinend französische Touristen von Kreuzfahrtschiffen in Busse abgefüllt, und weiter in die highlands getrieben. Jedenfalls waren sie alle durch ziemlich sommerliche Kleidung zu erkennen, und wir haben uns schon gewundert warum wir die einzigen mit Jacken waren, hat es doch wirklich gut geblasen.
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Gut, weiter ging’s und wir sind dann bei Baccullish einem Nebenort von Glencoe in einem B&B gelandet. Bei schlechter werdendem Wetter eine gute Wahl. Da bleibt das Zelt schon gern im Auto. Bevor der drizzling Rain zu arg wird sind wir noch ins Tal gefahren, dort wo sich die Highlander gemetzelt haben.

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Und weil wir gerade bei schottischen Nationalheiligtümern sind haben wir natürlich einen Ausflug nach GlenFinnan gemacht. Wir um das Denkmal von Bonnie Prince Charlie zu sehen und manch andere wegen dem Viadukt auf dem der Zug nach Hogwarts fährt.

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Haben dort den höchsten Hügel erklommen mit Mega Ausblick

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Und wirklich der Hogwarts Express ist dann vorbeigekommen. Der Express fährt wirklich 2 mal am Tag, ist voll besetzt, Tickets müsste man im Jänner reservieren, und erhält damit die ganze Strecke. Vor Jahren war das noch ein nettes Viadukt aber nun erklimmen die Scharen um 11:00 und um 15:00 die Hügel um den Zug zu sehen.

Ach ja das Denkmal von Bonnie Prince Charlie haben wir natürlich auch gesehen

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Naja Hmm ist zwar ein schottischer Held, aber…. Hmm die Schotten haben da ziemlich eingeschaut gegen die Engländer und ein bissi fahrlässig war es schon von Herrn Prince Charlie in die Schlacht zu ziehen, denn die Engländer waren einfach besser ausgerüstet.

Neptuns Staircase

Haben auf einer Postkarte zufällig Neptuns Staircase gesehen und uns erinnert dass wir ja dort vorbeigefahren sind. Was das?

Neptuns Staircase ist eine Schleuse über 8 Stufen und 19 Meter des Kaledonian Kanal, der die Ostseite und die Westseite von Schottland verbindet. Schon eine Ersparnis wenn man da nicht ‘oben’ drüber muss.

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Haben dem Spektakel jedenfalls über 5 Stufen zugeschaut. Die Segler unter uns haben sich über den Dänen mokiert, der in der Schleuse dauernd mit dem Bugstrahlruder die Position gehalten hat:-) So sind sie wenn sie sich nicht ausreden können, dass ihr Segeltrimm schlechter ist als der vom ehemaligen Verfolger, der nun meilenweit voran ist. *gg*. Egal, die schleusenOperators waren jedenfalls total charming und E&G haben bei einer Schleusenstufe sogar alle Hebel zum öffnen der Tore bedienen dürfen.

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Am Ende der Brücke gibt’s dann noch eine Swingbridge die geöffnet werden muss, um die Schiffe in den Atlantik zu entlassen.

Dass es beim Zuschauen zu regnen begonnen hat, war irgendwie egal, es war einfach kontemplativ da mehr als eine Stunde zuzuschauen:

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Skye

Es geht nordwärts, von Fort William in Richtung Mallaig, dem Fährhafen zur Isle of Skye aber nicht ohne vorher ein suuuuper Picknick an einem Sandstrand vor Arisaig zu genießen.

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Glaubt uns niemand, aber gerade an der Westküste gibst sandy beaches in Buchten, die einfach sooo super sind. Gäbe auch noch ein paar nette Campingplätze in der Nähe, einen haben wir vor vielen Jahren zufällig dort entdeckt.

Kommen zur Fähre, stellen uns an und nachdem wir Tickets haben geht’s bald rauf auf die Fähre

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Nach einer halben Stunde Fahrt sind wir dann auf Skye und haben Riesen Glück denn es kommt die
Sonne raus, ist es doch für den ganzen Tag recht mieselsüchtig angesagt.

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Reiten noch eine Stunde über die Insel zu Quartier. Wetter ist ziemlich durchwachsen, manchmal Sunny Patches, Dann wieder Nebel, aber so ist Skye halt bedeutet Skye in der ursprünglichen norwegischen Bezeichnung auch ‘Nebel-Insel’

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Nach einigen Ehrenrunde in der Gegend des Hauses finden wir das Cottage doch, war eh so einfach. Sind nun so geografisch so hoch wie Alaska oder Göteborg (für alle Leser die mit Volvo Göteborg wie auch immer verbunden sind:-) ach ja die Talisker whiskey distillery ist unser defakto Nachbar, naja 20 Minuten zu Fuß

Nöbö

Wachen auf und der Regen kommt horizontal daher. Also ganz horizontal, net ein bissi schief! Klar dass die Häuser keine Dachüberstände haben, warum auch, wenn der Wind herpeitscht. Sehen das andere Ende vom Loch nicht.

Naja nachdem das Haus riesig und super ist, dauert das Frühstück halt bis 13:00, aber dann reiten wir trotzdem los.

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Heidrun als Strick Aficonado, hat schon lange Shilasdair am Wollradar, und so fahren wir im Nebel über Skye. Auch nicht schlecht, wann sind wir schon das letzte Mal eine Stunde in einer Landschaft, die einer Hochalm gleicht, durch dichten konstanten Nebel gefahren.

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Hätten für Heidruns Woll-Einkäufe einen aufblasbaren Anhänger vorbereitet, brauchen ihn aber dann doch nicht. 🙂

Via Portree @home nach Carbost.

Neist Point

‘It’s clearing up nicely’. Tatsächlich.

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Nach einer Führungs-Runde in der Talisker Distillery,

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fahren wir zum Neist Point. Das ist ein Leuchtturm an einem Ende der Moonen bay, der sooo super gelegen ist.

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Faulen den ganzen Nachmittag dort herum es ist soooo klass. Blauer Himmel und Sonne!

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Das Heimfahren mit untergehender Sonne ist sooo kulinarisch, I wollt gar net aufhören. Naja haben dann vom Haus aus auch noch ein nettes Panorama in die Black Cuillins Mountains. Skye is Great!!!

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Eins noch weils so schön ist:-)) Hihi

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Quiraing

Der Berg ruft und so starten wir in Richtung Quiraing.

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Das ist ein, tja was… Hmm eine ‘Hochfläche’ in der Gegend von Staffin, die steil abfällt und am Fuss ist dann noch eine Ebene die sanft ins Meer übergeht.

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Gehen zuerst unten entlang und da is es schon mega scenic

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Immer wieder sieht man bereits aufs Meer

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Irgendwann erklimmt man dann die 250 Meter auf die Hochebene und der Ausblick ist nur mehr sensationell

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So toll oben stehen und übers Land schauen kann man selten

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Den Hügel gilts zu erklimmen

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Manchmal geht’s in wilden Schluchten runter

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Auf der anderen Seite geht’s dann wieder runter und sind froh nach 4 Stunden wieder beim Auto zu sein denn dort gibt’s noch Wasserflaschen:-)

Extrem nette kleine Wanderung!!!

Es kann nur einen geben…

Genug gewandert! Haben Eilean Donan Castle heimgesucht, und schnell mal ein paar Highlander erledigt. Das Castle war eben wirklich die Kulisse für den Film Highlander

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Jedes gute schottische Castle wurde mindestens einmal gesprengt und so auch dieses im Jahr 18jhd, aber 1912 hat sich ein Clan Erbe gefunden und in 20 Jahren das Schloss aus den Ruinen wieder aufgebaut. Sehr nett innen:-) 3 Meter dicke Mauern, Türme, Wendeltreppen und Geheimgänge in Unmengen:-)

Aber es geht weiter denn unser Käfig für Nessie will gefüllt werden und so haben wir Urquart Castle einen Besuch abgestattet. Liegt direkt am Loch Ness, und… ja, wir haben Nessie natürlich gesehen!!!!!

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Urquart Castle ist verfallen und mehrmals aufgebaut worden, aber im Moment eben zwar verfallen aber gut erhalten. Echt halt:-)

Haben auch Köder für Nessie gekauft:-)

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Aber leider haben wir Nessie noch nicht erwischt, denn irgendwie war der Köder dann verschwunden 🙂

Kurry Out

Sind dann sogar über Inverness rausgekommen, und haben einen Campingplatz bei Nairn gefunden. Schwups in einer Stunde war das Zelt aufgestellt. Aufstellen war easy aber abbauen unter erschwerten Bedingungen, weil der nicht vorhergesagte drizzling rain in der Früh das Zelt angefeuchtelt hat und einer dann mit Wettex herumgerannt ist…. Ich hab’s trocken gekriegt:-)

Gut weiter dann nach Fort George, einer Militäranlage aus dem 18jhd, die nach der Vernichtung der Schotten unter Herrn Bonnie von den Engländern erbaut wurde. Heute nett gelegen am Meer und klass herumzustapfen.

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Haben uns dann über Elgin, im speziellen Johnston of Elgin, und Aberdeen nach Stonehaven durchgeschlagen und haben wegen schlechter Wettervorhersage ganz unsportlich aber pragmatisch B&B gewählt.

Witzige Stadt: Wollten eine Kleinigkeit essen gehen, Fish and Chips aber eben ‘Sit in’. Nix da. Alles nur Take away. Alles, ob Fish and Chips oder indisch.

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Ein paar andere kulinarische Tiefpunkte wollen auch erwähnt werden 🙂

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Haben aber dann doch etwas für ‘sit in’ gefunden, weil im Auto essen net lustig ist.

Bad Luck, Mr Cromwell!

War ja kein Zufall, dass wir in dieser schottischen Kleinstadt halt gemacht haben, ahja BTW so schaut’s da aus:

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Ok, aber unser eigentliches Ziel war Dunnottar Castle. Auf einem Felsen an der Ostküste gelegen, und einfach uneinnehmbar, nicht vom Land und auch nicht vom Meer.

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Rundherum sind ziemlich steile Klippen, die bis runter mit Gras bewachsen sind, und das schaut schon sehr nett aus.

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Dunnottar Castle war insofern in der schottischen Geschichte wichtig, weil dort die schottischen Kronjuwelen mal vor Oliver Cromwell versteckt wurden und der dann die Burg 8 Monate belagert hat.

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Innen drinnen schaut es nur mehr echt nach schottischen Castle aus: verfallen.

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Aber der Rasen ist so schön gemäht am Courtyard und von den Gebäuden stehen halt noch ein paar Reste herum. Bei vielen fehlt wirklich nur der Dachstuhl, und ich überleg mir schon ob man da nicht Maß nehmen sollte um die wieder auf zubauen:-)

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Ist jedenfalls total fein dort, mit Möwengeschrei, Blick aufs Meer, ein bissi Nebel der gerade noch aufsteigt…. Mhmm so lässt sich ein Vormittag gut verbringen.

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Ach ja die Geschichte mit den Kronjuwelen? Wie ging sie aus? Nun während der 8 Monate Belagerung, wurden die Kronjuwelen rausgeschmuggelt und in einer Kirche ganz in der nähe vergraben, und erst viele Jahre später wieder in Betrieb genommen. Pech Mr. Cromwell

So letzter Blick auf Dunnottar, wir müssen raus und weiter nach Stirling.

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Cashmere and Whiskey

Culloden? Wir kennen diesen Ort nicht! Und was habt ihr dort gemacht? Wein und Kohlen Cashmere und Whiskey verkauft natürlich! In Anlehnung an Asterix, Alesia und Gergovia, geht es den Schotten auf der Royal Mile in Edinburgh so.
Überall Shops für Cashmere als Schal, besonders fein im Hochsommer, als Pullover, die man ohne Abmahnung nicht außerhalb Englands tragen darf, oder als Unterhose oder whatever. Alle verkaufen Cashmere und alle half Price und alle echt. Damit es alle verstehen auch auf Chinesisch…. Hmmmm die Piefke Saga im übertragenen Sinn lässt grüßen.

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Und die nicht Cashmere verkaufen, verkaufen Whiskey, oder auch Cashmere-Whiskey. Hmmm ihr seht’s ich bin etwas overloaded mit den Menschenmassen, die sich in Edinburgh herumtreiben, und der Menge der Tourist Traps (TT) in der Gegend.

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Hmmmm war’s doch in Kilchurn Castle schön wie wir zwei Stunden allein in der Einschicht bei einer Ruine in der Sonne gesessen sind.:-)

Egal, der Berg ruft und wir zischen rauf auf die Burg.

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Is ein bissi durchwachsen der Tag und unsere Regenjacken kommen zum Einsatz, denn es fallen dicke Tropfen und das letzte mal vor vielen Jahren haben wir wegen solcher Tropfen in rauen Mengen erkennen müssen, dass sich eine Jean nicht über dem Luftschacht im Auto trocknen lässt….:-)

Egal flüchten uns zu den schottischen Kronjuwelen und erwischen den historical Path wo niemand ansteht. Nett gemacht, wobei ich gestehen muss dass ich immer wieder Probleme hab die diversen James richtig zuzuordnen und wann welcher gerade aktuell war. Ja die wahrscheinlich historisch besser belegten Leserinnen mögen mir das verzeihen:-)

Das Vorplatzl zum Schloss ist auch nett und da hätten wir uns angestellt, hätten wir nicht den historical Path erwischt:

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Dreh dann noch ein paar Runden um die Gebäude und es kommt die Sonne ganz raus. Schon recht nett da oben.

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Um 13:00 wird dann immer die One-o’clock gun abgeschossen ein Spektakel das wir uns auch geben. Naja ein ordentliches Bumm, wir zucken alle zusammen, aber heut zu Tage ist der Knall ja harmlos.

Um 1460 gabs in Edinburgh ja die Mons Meg. Das war ein Kanönchen, das 2 Meilen weit schießen konnte und 6 Tonnen schwer war. 6 Ochsen haben sie ziehen müssen, und das Ding war der Schrecken des Mittelalters sozusagen die Atomwaffen der damaligen Zeit.

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Das Ding wurde zur Belagerung anderer Städte verlagert, und alle belagerten Burgherren haben da mal schnell klein beigegeben wenn ihnen ihre Mauern lieb waren.

Gut noch ein Blick runter von der Burg auf die Stadt, haben wir es doch eilig denn Wolfram muss mit dem Fliega vorab leider heim.

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Wingardium Leviosa

Je näher wir Hogwarts kommen desto mehr verdichten sich die Zeichen. Möglicherweise haben nur wir das Schild in Edinburgh gesehen, aber wir schwören es war da!

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Arthurs Seat

Es regnet. Gleich in der Früh, es ist nicht zu überhören, und schon gar nicht zu übersehen. Gut, das ist Schottland. Dementsprechend dauert das Frühstück sehr lang, und in unserem Rudel macht sich eine gewisse Trägheit breit. ‘Die dunkle Seite des Faulens ist stark in unserer Familie’ 🙂

Na gut, ich mach mich allein auf, gut eingepackt und geh im strömenden Regen los. Fotoapparat tief in den Taschen vergraben, deshalb ist der heutige Blog Entry fast verbal:-)

Hin und wieder ein Blick auf Google Maps, aber das wars. Erstes Ziel der Grass Market. Man kann von dort die Burg (bei Schönwetter) schön sehen.

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Erreich ihn nach 20 Minuten, geh’ durch die tollsten Seitengassen mit Unmengen an kleinen Geschäften: barber, dry cleaner, Indian, grocers…. Ich hab das Gefühl in dieser Gegend spielt sich der ‘normale’ Alltag ab.

Eigentlich will ich zum Hollyrood Park, und so streif ich durch die Outskirts der Old Town, dreh ein paar extra Schleifen, weil ich das Wischtelefon eingepackt hab.

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Muss eine schräge Gegend sein dort, die Pole Dancing Lokale häufen sich. Egal komm dann doch nach 20 Minuten Gässchen Slalom zum Hollyrood Park und seh einen Hügel vor mir:

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Hügeln in einem Park? Und noch dazu so hohe? Ok lets go. Geh rauf und rauf und der Nebel wird immer mehr, und der Pfad ist wie bei uns in den Bergen.
Von der Stadt is nix zu sehen. Auch so sieht man erstaunlich wenig weit.

Zwei kanadische Stewardessen in Turnschuhen machen Kletterfotos an ….hmmm …. waghalsigen Stellen und ich denk mir nur hoffentlich macht da keine einen falschen Schritt, weil da geht’s gleich mal 10 Meter senkrecht die Felswand runter wo die Ladies posieren.

Na gut alle erreichen am Schluss den Gipfel der doch 251 Meter hoch ist. Die Sicht ist …. sagen wir nahezu prächtig, aber für ein Gipfelfoto auf Arthurs Seat reichts:-)

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Geh exakt den gleichen Weg im dichten Nebel wieder runter, die Kanadierinnen gehen auf der anderen Seite einen Pfad runter, ‘wo sie Stimmen aus dem dichten Nebel hören’. Grmpf! Na gut Darwin war gnädig ich seh die Ladies unten noch mal aus der Ferne.

Zurück geht’s wieder ‘Stadt quer ein’, durch einen netten Park der sich The Meadows nennt.

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Dann noch ein paar Gassen links, ein paar rechts, und voila bin ich nach einem ganzen Tag Fußmarsch quer Feld ein in Edinburgh wieder beim Appartement.

Heading Home

1854 km zeigt das Navi in Edinburgh. Hui tough, naja aber einen Großteil werden wir wohl fahren müssen. Eingepackt und als erste Zwischenstation Hogwarts Alnwick Castle angepeilt20130728-114023.jpg
Außen total nett, Türmchen, Rasen – innen naja die haben halt seit 200 Jahren nicht mehr ausgemistet, und so ist teilweise edelster Kitsch aus den Jahrhunderten zu finden. Ich hätte da schon längst einen Raum ausgeräumt und ein paar brauchbare Möbel von IKEA reingestellt, damit man gemütlich leben kann. *Gg*

Weiter geht’s nach Süden zu einem besonderen Castle der Neuzeit.
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Dieses Castle kann sogar schwimmen und hat nette Türmchen, viele Wendeltreppen, Geheimgänge und einen Dungeons wo Autos eine Nacht lang eingesperrt werden. 🙂 Die Zimmer sind wie gewohnt klein und haben eine Luke, vermutlich um die Bogenschützen zu positionieren. Haben wir etwa zu viele Castle und Burgen gesehen, und haben bleibenden Schaden erlitten?:-)

Egal wir verlassen New Castle upon Tyne 20130728-124159.jpg
und das Ding bringt uns über Nacht ca 600 km südlich nach Amsterdam wo die restlichen 1080km auf uns warten.

Quer durch .nl und .de, bei *respektablem* Gewitter, sodass man bei 70 auf der Autobahn sich die Stufe 3 und 4 des Scheibenwischers wünscht, aber das Ding keucht schon mit Stufe 2.

Gut wir klappen dann die Schiffsschrauben ein, wechseln auf die kurzen Hosen, weil es dann in the middle of .de auf interessante 37.5 grad wechselt. Summer Heat Wave wir kommen!!!

Wer schon mal 1000 km von Amsterdam an einem Tag geritten ist, und solche soll es geben:-) freut sich dann wenn die Wegweiser zu defakto österreichischen Vororten wie Nürnberg, München oder Regensburg zeigen:-)
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Ein paar netten Staus dank Navi ausgewichen und den Rest der Urlauberwelle trickreich auf die A8 von München nach Salzburg (warum wolllen die alle über den Tauern:-) abgeschüttelt, hüpfen wir bei Passau über die Grenze

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Und landen spät in Aussee.

That’s it, vielleicht hat’s euch Spaß gemacht mitzulesen, vielleicht auch Lust auf herumreisen, oder nur den den Alltag ein bissi angenehmer gemacht.

Over and Out.

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