Der Tag startet in Theorie ganz früh, weil wir haben ja eine Fähre um 1:45. Ausgerüstet mit Polster suchen wir unsere Plätze. Wir stellen einen Wecker um 3 Uhr um vielleicht noch den Sonnenaufgang am Meer anzuschauen. Allerdings ist es um 3 Uhr schon wieder komplett hell und wir schlafen weiter bis 5, wo wir auf Gotland ankommen. Zumindest die, die können.
In Gotland suchen wir uns allerdings schnell einen Parkplatz und schon holen wir direkt am Meer unseren Schlaf nach. Ganz zeitig stehen wir allerdings um 11 wieder auf, manche stürzen sich in die Wellen der Ostsee, manche schauen sich das Fischerdorf nebenan an.
5 Minuten von uns ist die Lummelundagrottan entfernt, die zweitlängste bekannte Grotte in Schweden. Brav ziehen wir uns wärmer an und ergattern dann auch gleich einen Platz in der nächsten Führung.
Grottan hade varit känd länge, men det mesta upptäcktes först 1948 av tre nyfikna pojkar.
Ihr versteht nicht was im Absatz drüber steht? Genauso ist es uns während der ganzen Führung gegangen. Wir haben zwar die Kassiererin mit einem selbstbewussten Hej begrüßt, aber dann auf Englisch die Karten gekauft. Das wir dann vielleicht eine schwedische Führung nicht verstehen werden und Audioguides brauchen, ist ihr aber leider nicht eingefallen. Uns aber auch nicht und erst als wir in die Grotte gegangen sind, haben wir beschlossen dass es zu spät ist und eigentlich auch egal. So schwierig kann es ja auch nicht sein.
Im Endeffekt war es ziemlich witzig. Die wichtigen Regeln für Tropfsteinhöhlen kennen wir eh von der Lurgrotte und wenn man Englisch und Deutsch kann, kann man sich viel zusammenreimen. Zum Beispiel ist der schmälste Durchgang, durch den die drei Jungs sind, die aus Neugierde den Großteil der Höhle entdeckt haben, 22 cm hoch. Auch Fossilien kann man sehr gut erkennen, sogar einen Riesentintenfisch gab es, der vielleicht bis zu 8 Meter in den Berg reicht. Nur Georg hat uns am Ende verraten, weil er auf Englisch gefragt hat, ob die Höhle bei Regen geflutet wird. Und ja wird sie, aber nur selten. Aber es gibt sogar Führungen, bis das Wasser knietief ist, danach würde man den Guide nämlich nicht mehr verstehen.
Es gibt noch ein nettes Grillrestaurant direkt bei der Grotte, wo wir uns ein verspätetes Mittagessen holen. Währenddessen probt eine Band Musik, die man am besten als Country-Rock beschreiben kann. Also sehr passend. Auch hier spricht die Kellnerin uns wieder auf Schwedisch an. Also solange wir das Auto mit österreichischem Kennzeichen nicht bei uns haben und nicht reden, gelten wir als Einheimische.
Kurz springen wir noch alle einmal in die Ostsee und dann fahren wir zu einem Campingplatz. Die Rezeption hat zwar schon zu, aber am Telefon erklärt er uns dass wir einfach morgen früh drüber reden. Auch angenehm. Damit wird der Abend nur mehr mit Kartenspielen ausgeklungen. Schließlich müssen wir unseren Schlafrhytmus wieder in Ordnung bringen.