Wir frühstücken spät, Sigi, Klara und Elsa sind schon arbeiten, aber Frida hat auch hier übernachtet und Karin ist auch da. Wir planen durch Göteborg zu spazieren und Karin bringt uns in die Stadt hinein. Natürlich haben wir uns beim Frühstück schon die besten Tipps geholt und wir starten in Haga, einem gemütlichem Viertel voller Cafés, traditionellen Häusern und Kopfsteinpflaster.
Wir lassen uns aber dann doch kurz von einem kleinen Hügel ablenken und beschließen zum Skansen Kronan hinauf zu marschieren. Die deutschen Mädels hinter uns hätten zwar 50€ für einen Lift gezahlt, aber Georg sieht das Geschäftspotential nicht. Oben angekommen, kommen wir drauf, dass die einzigen Leute, die nicht deutsch sprechen, französisch sprechen, aber etwas anderes kann man sich gar nicht bei einem Aussichtspunkt erwarten. Der Skansen Kronan war Teil einer Befestigungsanlage aus dem 17 Jhd, hat aber tatsächlich nie eine Schlacht gesehen und der Rest der Anlage wurde dann der wachsenden Bevölkerung geopfert und durch Wohnhäuser ersetzt.
Das Schöne an solchen Aussichtspunkten ist, dass man sich gleich entscheiden kann was schön aussieht und wohin man als Nächstes will. Wir entscheiden uns für die Oscar Fredriks Kyrka. Leider ist drinnen ein Begräbnis, deswegen beschließen wir wieder Richtung Haga zu gehen.
In Haga beschließen wir dann uns in ein Café zu setzten und auch ein wenig den Regen abzuwarten. In dem Café rettet Kaja auch schließlich eine verwirrte Deutsche die schon zu lange auf das Klo wartet, aber ganz in der Muttersprache angekommen bedankt sie sich dann auch auf Deutsch bei unserem Kellner. Tja man tut sich schon ein bisschen schwer, wenn alle rundherum deutsch sprechen.
Wir beschließen dem Regen zu trotzen und ein weiteres Viertel anzuschauen, Vasastaden. Trotz Allee werden wir aber pitschnass und eigentlich ist es auch schon egal, so kalt ist es nämlich gar nicht. Wir spazieren dann die Avenyn hoch bis zur Poseidonsstatue.
Frida hat uns auch noch die Stadtbibliothek empfohlen und da sie direkt neben uns ist, schauen wir auch gleich rein. Die Bücher sind fast alle auf Schwedisch und alle Schachtische sind besetzt, also warten wir noch kurz auf Frida, die nachher mit uns durch die Stadt gehen wollte. Gemeinsam beschließen wir zu Fridas Lieblingsplatz zu gehen, dem Palmhuset.
Im Palmhuset gibt’s es nicht nur Palmen sondern eigene tropische oder mittelmeerliche Gewächshäuser.
Wir setzen uns dann noch auf einen Balkon und Fridas Freund und ein anderer Freund kommen noch vorbei und wir tratschen über alles Mögliche. Spannend wie sich das Rettungswesen doch so stark unterscheiden können. Ich glaube wir haben die schwedischen Medizinstudenten ein bisschen verstört, damit dass man mit 17 schon bei der Rettung mitfahren darf.
Wir machen uns aber dann doch wieder auf den Rückweg, weil das Palmhuset sperrt auch bald zu und in Askim wartet Abendessen auf uns. Frida ist erst vor kurzem von einer längeren Indienreise mit Rohit, ihrem Freund, zurück gekommen und nach dem Abendessen gibt es auch indische Süßigkeiten. Allerdings warnt uns Rohit noch, dass es eigentlich ein Digestiv ist und man nicht mehr als zwei dieser Kugeln essen sollte. Hoffentlich haben es alle rechtzeitig gehört…