3.4 – Finnisches Kulturprogramm

Skandinavien und Finnland (wir haben gelernt, dass Finnland nicht zu Skandinavien gehört) ist bekannt für seine große Thriftszene und das steht heute auch am Plan. Um 10 Uhr in der früh sind wir außer Haus und schon unterwegs zu den ersten Thriftstores. Uff heißt eine Vintagekette und da stolpern wir als erstes auch schon rein. Bis auf die Männerauswahl, die bekanntlich in allen Arten von Kleidungsgeschäften eher klein ist, ist die Auswahl riesig und auch die Preise sind für Second-Hand sehr gut. In dem ersten Geschäft verbringen wir sicher eine Stunde und tatsächlich geht fast jeder mit einem Stück aus Laden. Wir genehmigen uns noch ein Frühstück in einem Cafe und Georg stoßt zu uns, er wollte noch ein bisschen ausschlafen.

Dann sind wir aber schon am Weg zu dem nächsten Uff und auch hier können wir uns austoben. Zwar war die Auswahl in dem Ersten größer, aber das liegt wahrscheinlich auch daran dass dieser Uff in der Stadt drinnen liegt. Nach dem dritten Uff, beschließen wir aber dass genug geshoppt wurde für heute und wir machen uns auf dem Weg zur Temppeliaukio-Kirche, die in den Stein gehauen wurde.

Dort stimmt auch ein Mann die Orgel und bald danach kommt eine Frau und sie proben gemeinsam. Haben wir doch noch ein bisschen finnische Musikbildung bekommen. Wir machen uns wieder auf den Weg zu unserem Appartment um die Sachen abzuladen. Georg und Luca beschließen noch einen Nap zu machen, Nicole und Flo gehen auf ihr Jahrestagdate und Katja, Imi, Mo und Eva beschließen noch das eigene Viertel zu erkunden.

Nachdem wir ein bisschen länger ziellos durch das Viertel gestreunert sind und die Gegend bewundert haben, stoßen wir auf ein syrisches Restaurant. Dort wird einmal quer durch die Bank bestellt und geteilt und ziemlich zufrieden und satt machen wir uns weiter auf den Weg. Imi will noch ein Neubauviertel anschauen, deswegen spazieren wir in die Richtung. Das Neubauviertel wird zwar noch gebaut, aber sieht auch ganz nett aus. Dann machen wir uns aber schon wieder auf den Weg zurück, weil wir haben Georg und Luca versprochen, dass wir ihnen noch Essen mitbringen. In einem Shoppingcenter, indem angeblich die Metro und der Bus fahrt, packen wir noch ein paar Falafelrolls ein und dann beginnen wir auch schon die Öffis zu suchen. Nachdem wir uns dreimal mindestens in dem Einkaufszentrum verirrt haben und bei der Metro auf der falschen Seite gelandet sind, finden wir endlich den Bus und fahren wieder Richtung Appartment. Leider haben wir vergessen nachzuschauen wo wir aussteigen müssen, deswegen machen wir nochmal einen kleinen Spaziergang durch unser Viertel. Georg, der unseren Standort schon hatte, fand es anscheinend frustrierend, wie sich das Essen von ihm wegbewegt hat.

Frisch gestärkt vertreiben wir uns noch ein wenig die Zeit mit Kartenspielen bis es dunkel ist, weil wir wollen heute noch in die Sompasauna gehen. Die Sompasauna ist gratis und direkt an einem See. Also gibt es dort nicht wirklich Umkleiden oder Duschen, aber zum Abkühlen kann man in den See gehen, wo ein Loch in das Eis gehackt wurde. Die Idee ist, dass jeder der vorbeikommt sein eigenes Holz hackt und selbst einfeuert, aber am Abend sind dann schon so viele Leute da, dass es gar nicht nötig ist. Anders zu Österreich empfiehlt uns Sophie kein Handtuch mit in die Sauna zu nehmen, da dort fast andauernd Wasser auf den Ofen gegossen wird und es sehr feucht ist. Auch gibt es dort keine Dezibelgrenze wie in Österreich, das heißt wir kommen mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch. Interessant ist auf jeden Fall, dass uns fast jeder hier versteht – entweder weil man selbst deutsch ist oder weil die Finnen tatsächlich in der Schule Deutsch lernen können.

Ganz weichgekocht holt Luca uns dann doch noch mit dem Auto ab und wir holen uns etwas zum Essen bevor wir schlafen gehen.

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