2. Orienteering

Naja, ganz so stark ist das Orienteering doch nicht zu Verfehlen, man muss nur den deutschen Stimmen folgen. Tatsächlich würde ich sagen, dass die Deutschen und Österreicher am zahlreichsten hier vertreten sind. Ich habe allerdings beschlossen, dass ich mich weigere Deutsch mit anderen Studenten zu sprechen, schließlich bin ich nicht hergekommen um nur deutsch zu reden.

Nach einer Vorstellungsrunde von allen möglichen Organisation, werden wir auch schon weitergeschickt zum Studentenkartenabholen und Registrieren. Beim Studentenkarten abholen, profitieren wir davon, dass wir noch im Vortrag draufgekommen sind, dass wir noch einen Studienbeitrag einzahlen müssen und sind sogar fast die ersten beim Fika (typisch schwedische Kaffeepause) und geniessen unsere Zimtschnecken. Dort sammeln wir uns auch bald als sehr international gemischte Gruppe, auch wenn ich natürlich über die erste Grazerin stolpere. Aber was soll ich sagen, wir sind zu acht aus Graz da, es war klar dass wir uns irgendwann einmal treffen werden. Danach beschließen wir auch gleich die örtliche Cafeteria auszuprobieren und ich bemerke, dass ich in Schweden anscheinend einen großen Vorteil habe. Die Schlange bei Fleisch war ziemlich lange, bei vegetarisch und Fisch – niemand. Naja, vielleicht war auch nur heute das Menü so, aber sonst könnte ich schon damit leben, immer sofort zu meinem Essen zu kommen.

Noch ist die Sonne nicht untergegangen, deswegen beschließen wir noch einen kleinen Spaziergang durch Göteborg zu machen. Eigentlich wollten wir ja nur zur Skansen Kronan, einem netten kleinen Hügel in Göteborg mit Turm drauf, allerdings stolpern wir dort natürlich über einen anderen Aussichtspunkt.

Von dort aus spazieren wir dann doch noch zum Skansen Kronan, wo wir dann geschickt mit einem handgeschriebenem Zettel “Glögg 10 Kronen” auch in eine kleine Hütte direkt am Hügel gelockt werden. Und das war wahrscheinlich die klischeehafteste schwedische Hütte in der ich bis dahin war. Der Verkäufer hat das Feuer für uns im Kamin geschürt, die Größeren unter uns haben nur gebückt gehen können und es war generell sehr rustikal eingerichtet.

Dann haben wir tatsächlich noch den Sonnenuntergang geschafft, aber wenn die Sonne weg ist, wird es auch sehr schnell kalt, deswegen haben wir uns dann doch wieder zerstreut.

Am Abend wollen wir aber doch noch zu einer Willkommensfeier gehen und treffen uns davor in einem Pub. Dort ist zwar eine Bachatatanzparty, aber ein paar ruhige Ecken finden wir doch noch. Als wir dann doch zum Club kommen wo die Feier sein sollte, treffen wir nur verwirrte Studenten. Nach längerem Herumfragen finden wir heraus dass die Feier um eine Woche verschoben wurde. Naja so ganz sind wir uns nicht sicher ob wir gescamt worden und ein bisschen enttäuscht geht es wieder zurück in das Pub.

Auch am nächsten Tag gibt es noch einen Programmpunkt, die Campustour, in Phaddergruppen. Wie üblich sind viele Deutsche in meiner Gruppe, aber auch zwei Studenten aus Taiwan. Ich muss sagen der Großteil unserer Gespräche war, wie man sich warm anzieht – beide haben noch nie Minusgrade erlebt. Irgendwann komm ich auch drauf, dass ich bei der falschen Gruppe bin. Nicht schlimm, aber eigentlich kannte ich aus meiner richtigen Gruppe schon jemanden und habe ihr versprochen, dass wir uns treffen. Hier muss ich zugeben, dass ich erst drauf gekommen dass ich in der falschen Gruppe bin, als sie in einer anderen Gruppe vorbei spaziert ist. Bis dahin dachte ich dass sie verschlafen hat.

Der Campus ist riesig, auch mit Campustour werde ich mich hier öfters verirren. Naja, liegt vielleicht auch daran dass meine Tourguides erst seit sechs Monaten in Schweden studieren und keine Zugangsrechte für alle Gebäude haben. Tatsächlich braucht man für die meisten Gebäude seine Zugangskarte plus eigenen Code. Für die Klassenräume braucht man die Karte immer. Ein bisschen unpraktisch. Zumindest in die Bibliothek und die universitätseigene Kletterhalle kommen wir rein.

Dann besuchen wir noch den anderen Campus, Lindholmen. Der ist 20 Minuten mit dem Bus entfernt, aber wenn man Zeit hat kann mach die Fähre, die ganz normal zu den Öffis gehört, nehmen. Und das machen wir auch.

Noch schwimmt viel Eis auf dem Fluss aber da sind die Schiffe Schlimmeres gewohnt. Die Anfahrt auf Lindholmen ist wirklich schön und wir können auch gleich das höchste Gebäude von Skandinavien bewundern.

In Lindholmen fehlen uns auch wieder die Zugangsberechtigungen aber ein bisschen spazieren wir noch durch die Gegend, bis ich mich noch zu einem Spieleabend von ESN, Erasmus Student Network aufmache.

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