Wir sind zurück aus Lappland und haben noch eine Woche Ferien. Eigentlich haben wir geplant für drei Tage in der Umgebung Wandern zu gehen, aber das Wetter ist zu instabil. Noch bei strahlenden Sonnenschein ohne Jacke im Park besprechen wir unsere Pläne, am nächsten Tag schneit es uns ein. Naja, wir haben es erwartet und beschlossen in ein altes Militärflugzeugmuseum in einem Bunker außerhalb von Göteborg zu fahren. Dort kriegen wir die Führung von einem enthusiastischen Pensionisten. Leider ist er nur über die Flugzeuge enthusiastisch und nicht über dem Bunker, in dem alles ausgestellt wird, die Helikopter oder die Ausstellung über den kalten Krieg. Zumindest können wir jetzt alle wichtigen alten Militärflugzeuge von Schweden erkennen. Wir haben dann doch noch ein bisschen Zeit über und streunen durch den alten Flugzeugbunker. Die restlichen Ausstellungen waren auch auf Schwedisch, deswegen haben wir beschlossen, das übliche zu machen wenn man nicht schwedisch lesen kann. Die Sachen für Kinder. Das Feldtelefon haben wir zumindest zum Laufen gebracht.
Aber weil es ja April ist, ist am nächsten Tag wieder Sonnenschein und wir machen uns auf in den Norden um dort einen kleine Tageswanderung zu machen. Unser Weg geht durch Winterlandschaften bis zu sonnigen Flecken, wo es sich wie Frühling anfühlt. April halt. Wir enden auf einer kleinen Insel mit Burg, die im Sommer sicher von Touristen überflutet ist. Aber wir haben eigentlich die ganze Insel fast für uns und spazieren durch die Schärengegenden.
Am Donnerstag haben wir beschlossen, Ostern noch ein bisschen nachzufeiern, weil wir alle über Ostern überall in Schweden verteilt waren. Jeder bringt was mit für die Osterjause und ich beschließe Pinzen zu backen. Für meine ersten Pinzen, bin ich eigentlich ganz zufrieden. Natürlich gehört auch Eier bemalen dazu und Eierpecken führ ich dann auch gleich ein.
Das Wochenende nutzen wir um nach Südschweden, genauer Malmö, zu fahren. Dort angekommen spazieren wir gleich durch die Stadt. Unser erster Stopp für Blasenpflaster ist gleich eine der ältesten Apotheken in der Stadt. Dann spazieren wir weiter durch die Stadt zur Kirche. Was generell an skandinavischen Kirchen sehr cool ist, dass sie kleine Spielplätze in der Kirche für Kinder haben. Hab ich noch nie in Österreich gesehen – bin aber vielleicht zu selten in Kirchen.
Die Altstadt gibt auch ordentlich was her, des sind schon nette alte Häuschen. Aber bisschen Sonnenschein macht das Wetter auch immer besser. Ein paar Gewandschichten verlieren sich schon im Gepäck und die Sonnencreme wird geteilt. Als Mittagsessen gehen wir ganz authentisch Falafel essen und anscheinend haben wir auch richtig gewählt, weil wir in einer langen Schlange mit den Locals stehen. Wir genießen unsere Falafelrulle (Falafeldürüm) gleich am Wasser und spazieren dann auch schon weiter Richtung Burg.
Dort erfahren wir mehr aus Zufall, dass das Ticket für fünf verschiedene Museen in der Nähe gilt und 5€ kostet. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und schon haben wir alles im Spind verstaut und sind unterwegs. Wir kriegen noch schnell einen Sticker um überall reinzukommen und schon geht es los. Ich traue mich sogar kurzärmlig raus, so warm ist es. Als erstes besuchen wir das technische Museum – passiert wenn man mit einer reinen Technikerinnengruppe unterwegs ist. Es ist zwar klein, aber es hat ein paar nette Austellungen – auch ein kleines U-boot, durch das man durchgehen kann. Als nächstes teilen wir uns ein bisschen auf, weil ich mit moderner Kunst nicht so viel anfange und lieber den Geschichtsteil des Museums mir anschaue. Dort ist aber leider großteils alles auf schwedisch, deswegen spaziere ich nur gemütlich durch und schaue mir alles an. Mein Schwedisch wird dort gleich auf die Probe gestellt, weil mich ein Familienvater auf Schwedisch anspricht. Ich weiß nicht wirklich was er will, also sage ich, dass ich nicht schwedisch spreche. Ein bisschen verwirrt geht er dann doch. Kurz danach kommt mir, dass er mich mit Museumssticker, kurzärmlig und gemütlichen Gang wahrscheinlich für eine Museumsmitarbeiterin gehalten hat.
Wir beschließen noch das restliche Sonnenlicht mit Eis zu genießen und spazieren zum Meer. Eine Freundin und ich müssen uns allerdings, schon von den Anderen verabschieden, die noch am nächsten Tag nach Lund fahren. Wir müssen beide nach Göteborg, sie zu einer Party, ich zu einer Chorprobe und Lund haben wir beide schon gesehen.