11. Göteborg im Nebel

In Göteborg ist das Wetter leider nicht so prächtig wie vor ein paar Tagen, aber man kann ja viel auch bei Schlechtwetter machen. Zum Beispiel ein Eishockeyspiel anschauen. Uns war nicht ganz bewusst wie groß, dass Spiel war, aber die Eishalle von Göteborg, Scandinavium, war voll und die Stimmung super. Es war das letzte Spiel, bevor es zu der schwedischen Eishockeymeisterschaft für Top 6 geht. Beide Mannschaften sind unter den Top 6 und das kann man auch an der Qualität des Spiels sehen.

Aber man kann auch andere Sachen bei Schlechtwetter in Göteborg machen, zum Beispiel die Inseln besuchen. Man sieht vielleicht nicht ganz sooo viel, aber zumindest können wir ein bisschen Island Hopping mit den Fähren machen.

Natürlich gehört der obligatorische Spaziergang durch Haga und auf Skansen Kronan auch dazu, auch wenn das Wetter nicht ganz überzeugt. Den Zoo besuchen wir auch. Doch ein paar Elche hier gesehen.

Göteborg hat aber auch viele nette Museen, da ist es dann doch wärmer als auf den Inseln. Wir besuchen das Stadtmuseum wo wir von der Steinzeit in Schweden bis zur Gegenwart in Göteborg Ausstellungen finden. Natürlich gibt es auch eine Vikingerausstellung, wo sie ein altes gesunkenes Boot ausstellen. Nicht ganz so intakt wie die Vasa, aber das einzig archäologisch ausgegrabene Wikingerschiff in Schweden. Aber um ein paar intakte Boote zu sehen, machen wir auch noch einen Abstecher in das Sjofärtsmuseum. Das tolle an Museen in Göteborg ist, dass viele davon gratis für Studenten sind, auch wenn man nicht Schwede ist.

Was allerdings nicht leicht für Nicht-Schweden ist, ist zum Arzt zu gehen. Ich habe mir leider eine Ohreninfektion geholt und begebe mich auf das neue Abenteuer schwedischer Arzt. Beim Ersten beantworte ich brav alle Fragen über meine Symptome und dann scheitere ich ganz einfach. Ich habe keine schwedische Personalnummer, deswegen können sie mir keinen Termin ausmachen. Also ich glaube schon, dass sie könnten, aber über das Telefon diskutieren ist mir zu blöd. Außerdem gibt es ein anderes Ärztezentrum, wo sie am Nachmittag DropIns annehmen. Dort angekommen wird mein Ausweis  + E-Card gescannt und ich kriege eine temporäre Personalnummer um zum Arzt zu gehen. Wirklich verwenden kann man die nicht, aber zumindest existiere ich jetzt im System. Der Arzt schaut sich mein Ohr an, es ist nicht schlimm, aber er verschreibt mir dann doch eine Salbe. Da ich keine richtige Personalnummer hab und es deswegen nicht über das Onlineformular geht, gibt er mir einen Zettel mit Stempel mit. Falls es Probleme gibt, soll die Apotheke das Ärztezentrum anrufen, sagt er noch. Jetzt hab ich doch ein bisschen länger dort warten müssen, aber die Apotheke in der Nähe sperrt erst um sieben zu, also hab ich noch eine halbe Stunde. Nachdem ich dort auch ein bisschen in der Schlange gestanden bin, erklärt mir die Apothekerin, dass sie mir nichts geben kann, weil die Zettel schon vor zwei Jahren abgelaufen sind. Toll. Naja, sie haben das Problem öfters mit dem Ärztezentrum, deswegen ruft sie dort an. Aber auch nach drei Mal anrufen, hebt niemand ab. Ich beschließe wieder zurück zu laufen und mit dem Doktor zu reden. Den find ich glücklicherweise sehr schnell und er verspricht mir dort anzurufen. Also laufe ich wieder rüber und zwei Minuten vor Shopende komm ich wieder in der Apotheke an. Dort telefoniert die Apothekerin gerade und obwohl ich nur wenig Schwedisch kann, weiss ich dass sie gerade mit dem Doktor über die Gültigkeit von Rezepten diskutiert . Aber man kann Rezepte auch telefonisch ausstellen, deswegen ist zumindest einmal das geklärt. Ich will euch ja nicht langweilen, aber es geht leider noch weiter. Ich fasse es aber ganz kurz: Mein Ausweis ist noch nie so genau angeschaut worden und dann gab es noch einmal ein Telefonat für eine Viertelstunde, welche Versicherung jetzt meine Salbe zahlt. Zumindest war sie motiviert genug länger als Feierabend zu arbeiten. Nach langem Hin und Her, zahle ich es und muss es selber einreichen. Passierschein A38 war wahrscheinlich leichter zu kriegen 😉

Aber leider neigt sich dann doch die gemeinsame Zeit zu Ende und wir verbringen den Freitagabend dann noch im Rotary Pub mit Tacos und Spielen. Mein Handy kriegt am Heimweg auch plötzlich Fernweh und beschließt Bus zu fahren. Naja, hat dann doch ein bisschen gedauert bis wir mit Renes Handy Georg angerufen haben um mein Handy zu tracken und dann irgendwann auch mein Handy erreicht haben, wo der Busfahrer abgehoben hat, aber am Ende ist dann doch alles wieder gut gegangen.

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