Ab in den Süden

Zelt trocken abgebaut. Das lag aber daran, dass der Regen pünktlich in der Nacht aufgehört hat, und der Wind in den Gebläsemode geschaltet hat und alles blitztrocknet. Auch ein hin und wieder Drizzle kann unserer Packerei nicht stören. Der Wind trocknet alles. Allerdings brauchen wir alle Hände wie wir alle Heringe heraussen haben, und die Stangen aus dem Zelt ziehen, damit wir nicht nach Oslo segeln.

Das Wetter wird immer besser, wir fahren Richtung Lillehammer und über Dovrjefjell. Dort oben ist es wunderschön: Riesen lange leicht steigende und schwach bewachsene Ebene rechts und links. Wow, dort sollte man auch mal mehr Zeit verbringen und Wandern gehen!

Erster Halt bei der Stabkirche in Ringebu und es ist wunderschön. Sitzen auf einem Tisch und jausnen. Kleine Runde um die Kirche, bestaunen den schwedischen Bus, der seine (alten) Leute rauslässt, gleich den Tisch aufbaut, und Kaffee für seine Leute ausschenkt.

Stau vor Lillehammer, und daher war der Ausflug nach Lillehammer Olympiapark gar nicht schlecht, denn wir fahren nicht mehr auf die E6 zurück sondern 30 Kilometer auf der alten Straße auf der anderen Seite des Mjosa Sees, bis wir wieder zur E6 kommen. Kurz danach fallen aber auch wir in den Stau, der aber durch einen Unfall ausgelöst wurde. Auch an dem kommen wir nach einer halben Stunde vorbei, und zischen weiter nach Oslo mit einer etwas entspannteren Interpretation des 90er Limits.


Bleiben dann an einem Parkplatz stehen, lesen über die Gegend auf den Schautafeln, denn Parkplätze haben in Norwegen immer auch einen Bildungsauftrag und sind nicht nur zum Rasten da: Das Gebiet wurde vor ca 270Mio Jahren geformt, als es noch südlich des Equators war, ist dann 1km unter die Erdkruste versunken, und eben heute mit viel Granit und Gneis zu Besuch in Norwegen. Speziell die Falte, die den Mjosa See, den größten See Norwegens, bildet. Kunst ist auch noch ein Thema auf Autobahnparkplätzen: Das Klo ist wieder spacig ohne Ende, und entlang des Parkplatzes sind riesige (hölzerne, 10m) Nägel im Boden.

Oslo an einem wunderschönen Tag ist fein, und vorallem wenn nicht am Vortag ein Wahnsinniger auf Utoya Leute hinmetzelt und alle Geschäfte zu sind.

Flanieren zum Opernhaus, das mit seinem schrägen und begehbaren Dach ein wirkliches Wahrzeichen von Oslo geworden ist. Man kommt weit rauf und sieht fein rundherum.


Weiter dann wieder zum Bahnhof und dann durch die Karl Johanns Gatan, der Herrengasse Oslos, Richtung königliches Schloß. Am Weg weiter bleiben wir bei der Uni Bibliothek stecken, denn dort probt gerade ein Orchester und ein Chor. Da wollen E&G unbedingt stehen bleiben. Ist auch klass und sie proben Gaudeamus igitur, Carmina Burana, und noch ein paar Sachen. Es stellt sich dann heraus, dass das der Empfang für die Studenten am Beginn des Semesters ist, und man sieht auch überall Youngsters mit roten ‚Oslo University‘ T-Shirts herumlaufen.

Müssen den Bus nach Bygdoy nehmen, denn neuerdings gilt die Tageskarte nicht mehr auf der einen Schiffslinie nach Bygdoy. Naja beim Viking Ship Museum ausgestiegen, zum Oseberg und Gokstad Schiff rein, alles durchgeschnüffelt, gestaunt.

Am nächsten Tag, dem Abreisetag, weil es so schön ist noch eine Runde auf den Holmenkollen gefahren, denn die Rundsicht ist wirklich super. Neuerdings wurd eine ZipLine von der Schanze aus runter installiert, wo man an einem Seil hängend wie ein Skispringer die Schanze runter kann. Brrrr 🙂 Eva wär dabei gewesen, aber wir müssen weiter nach Göteborg.


Und hihi, manchmal ist norwegisch einfach zu verstehen 🙂

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