Der Geiranger Fjord lässt uns dann mit gutem Wetter ziehen, und wir machen noch einen letzten Halt bei Ørnesvingen, einem Aussichtspunkt, wo man den Fjord nochmals super sieht.
Uns ist schon beim Rauffahren zum Aussichtpunkt eine Familie aufgefallen, die die Straße rauf radelt. Voll bepackt mit Seitentaschen keuchen sie die Steile Straße rauf. Sind Österreicher, die seit einer Woche und seit Bergen mit dem Rad unterwegs sind, und die noch über die Trollstigen nach Alesund wollen. Respekt… aber ich wollt das nicht!
Über Linge und den Storfjord geht’s dann weiter nach Ålesund. In Ålesund gibt’s einen einzigen Campingplatz den wir ansteuern… Naja, Hütte haben sie keine mehr, und auf der kleinen Wiese ist gerade noch ein Platz frei, um unser Zelt aufzubauen. Glück gehabt und rechtzeitig dort gewesen.
Am nächsten Tag nach der Runde durch die Stadt
wird der Regen immer stärker und der yr.no bezeichnet ihn als heavy. Hmmm wird wohl nix mit draussen essen und vorallem Kochen. Daher schlichten wir vorsichtig den Inhalt des Vorzelts um, bauen Heidruns kleinen Tisch im Zelt auf, gruppieren die Sessel kunstvoll. Schon etwas cosy, aber Lachs ist auch so gut:-)
Starten am nexten Tag gen in Richtung Atlantershavvegen. Das ist eine Straße am Weg nach Trondheim, die ganz knapp am Atlantik führt, und an einer Stelle mit spektakulären Brücken, mehrere Inseln verbindet.
Bleiben dort mehrmals stehen, hüpfen bis ans Meer auf Felsen raus und schauen den Wellen beim Tosen zu. Ganz angenehmes Wetter. Man wird mit der Zeit anspruchslos…:-)
Nun geht’s durch ‚WaldNorwegen‘ dahin. Mehr oder minder gerade Straßen durch Föhren/Fichten/Birken Wälder bis nach Øysand, knapp vor Trondheim. Das ist der einzige Campingplatz auf unserem Weg nach Trondheim, der aber sehr nett am Ende eines Fjords gelegen ist. Bauen das Zelt in erster Reihe am Ufer auf, und wabbeln bei untergehender Sonne das übliche mediterrane Abendessen: Spaghettivariation.
Bereiten uns am nexten Tag auf eine Runde durch Trondheim vor. Naja es ist etwas bedeckt, aber alles fein.
Irgendwie ist das ein nettes kleines Städtchen, mit einer Art Schloßberg auf den wir raufhirschen. Die Festung Kristiansen besteht aus dicken Mauern in einem 9 zackigen Stern, und einem fetten Turm drinn. Mit der Anlage wurde Trondheim verteidigt, sogar recht erfolgreich gegen die Schweden, die dann den verlustreichen Rückzug über die Berge antreten mussten. Ironischerweise wurde etwas später dann Norwegen und Schweden ‚zusammengelegt‘ und die gröbsten Befestigungsanlagen wurden abgebaut. Nun ist das ein echt klasses Platzl mit schönem Blick über Trondheim.
Zurück am Campingplatz kommt noch mal die Sonne raus, jo ein paar rote Häusln in der Sonne geben schon was her:-)
Das Norkap wäre 71,20N, der Polarkreis 66,33N, aber wir haben für diesmal unseren nördlichsten Punkt nämlich 63,436N erreicht. Zum Polarkreis wären es nochmal 500 Kilometer, genauso viel wie nach Oslo, das in der nächsten Etappe am Plan ist.