Aufgewacht, zum Frühstück runter, etwas schaumgebremst, denn der Kalorienschock vom skandinavischen Buffet sitzt doch noch:-). Aber what a wonderful day im Oslofjord wenn man durch die Inselchen gleitet.
Das Haus in der Mitte hat sich als Restaurant rausgestellt als wir daran vorbei sind, das ist das sicherlich kleinste Restaurant im Oslofjord
Mitten im Staunen über die Gegend sind wir rausgerissen worden durch die Durchsage, dass sich alle Passagiere zu den Autos begeben sollen, denn wir legen gleich an.
Jetzt schon? Sind doch noch weit weg vom Kai, und außerdem muss die Fähre ja noch drehen… Eigentlich müssen wir noch in die Kabine und packen! Tja und somit hatten wir irgendwie die Entschleunigung verloren und ‘Speed’ war das Motto des Tages.
Also gepackt, zum Auto, eingestiegen kurz gewartet am Schiff und runter vom Schiff. Vorne! Nix mit umdrehen, der schwimmende Kasten kann Roll on Roll off
Auf nach Lysebotn unserem ersten Ziel, doch ordentlich westlich. Außerdem haben wir vor der Abfahrt auf einem Bild noch dem Leuchtturm von Lindesnes gesehen und liegt ja eigentlich am Kurs. Auf geht’s
Mit atemberaubenden 80km/h auf norwegischen Autobahnen werden Distanz, die auf deutschen Autobahnen razz fazz gehen zur Ewigkeit. Das haben wir wohl vom letzten Mal gewusst, aber es immer wieder aufs Neue ermüdend.
Hin und wieder gibt’s Stücke mit sage und schreibe ‘wahnsinnger Geschwindigkeit’ von 110 km/h, aber eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Norwegen heißt, dass man sich als Norweger von unten der Sache nähert. Also bei 80km/h fährt man 75, in seltenen Fällen 80… ganz im Gegenteil zu .at wo 80 die untere Grenze ist. Jaaa ich weiß die Radarkultur ist auch etwas entspannter in .at, aber mit 75 in einer 80er Beschränkung hinter einem norwegischen Benz Opa nachzuschleichen ist mühsam, vorallem wenn man eine etwas ambitionierte Tagesetappenvor sich hat. Entschädigt wird ma nur durch Elchherden
die an so manchem Parkplatz weiden und durch die ‘Art of Tunnel’: Tunnel die quer übereinander sind, Abzweigungen in Tunneln, 90 Grad Drehungen im Berg … einfach so! Die TunnelErlebnisWelt Klaus schaut da arm aus!
Aber gegen 5 sind wir dann in Lindesnes beim lighthouse angekommen. Das ist schon sehr scenic auch die Gegend rundherum ist sehr nett.
Alle wollen zum Nordkap, wir fangen am Südkap an, ist es doch der südlichste Punkt Norwegens. Ein paar unnötige Befestigungsanlagen haben die Nazis auch dort hinterlassen, wenigstens können E&G durch die Überreste kraxeln.
Viele zu kurz die Zeit dort, müssen wir weiter denn nach Lysebotn sind es noch 5 Stunden laut Navi. Und es ist 18 Uhr, der Campingplatz in Lysebotn macht gegen 23 Uhr zu…. das wird eng.
Gut die erste halbe Stunde knöpfen wir dem Navi schnell ab: Es will uns über Stavanger schicken und mit der Fähre dann ins Lysefjord. Wir wollen über Tonstad und durch die Berge. Ohne Fähre.
Über Nebenstraßen, praktisch norweger-frei 🙂 geht’s durch malerische Täler nach Norden nach Tonstad. Aber auch immer höher, bis wir auf einer Hochebene mit vielen Seen ankommen. Eigentlich ist dort niemand auf der Strass und man kann den 80er so fahren wie bei uns, was uns im Endeffekt auch eine weitere Stunde gegen das Navi gewinnen lässt.
Aber es geht weiter rauf, bis wir wirklich in einer wunderbaren Mondlandschaft mit Seen, hin und wieder Gras, ein paar Schafen angekommen sind, und mit 1000 Metern den höchsten Punkt erreicht haben. Erinnert sehr an so manche Passage über Pässe in den Alpen nur karger.
So letzter Abstieg runter nach Lysebotn, vorbei am Parkplatz für die Kjerag Wanderer, und im engen Kehren Meter für Meter runter. ‘Low Gear’ stand oben…. ja das versteht man ziemlich schnell.
Die letzte Kehre ist überhaupt genial: Kein Platz mehr aussen am Berg, weil zu steil, daher einfach als Tunnel 550 Meter rein in den Berg, eine Kehre und wieder 550 Meter raus
Wen es interessiert der kann ja hier die Details nachlesen
Aber auch der wildeste Abstieg hat ein Ende, und wir erreichen rechtzeitig den Campingplatz und genießen noch den Abend nach der 1000 Seen Rally. Wann es ganz dunkel war wissen wir nicht, denn um 23:45 hat es noch immer gedämmert, und wir sind ins Bett gefallen.