Aufgewacht, Frühstück gemacht und beim zusammenpacken verstanden warum der kleine Platz auf dem wir standen so klein und damit frei war😉: Die Franzosen nebenan standen mit zwei kleinen Wohnwagen und zwei Autos auf einer vergleichbar großen Parzelle. Wie sie weg gefahren sind haben sie die Steine im Boden, die die Parzellen definieren, wieder umgelegt, sodass neben uns aufeinmal viel Platz war….
Uns war es recht, brauchen wir gerade mal den Platz für einen VW Bus. Nach Frühstück und Duschen sind wir aufgebrochen und gleich nochmal zu einem Viewpoint abgebogen um noch mal auf die ganze Bucht zurückzuschauen.
Schon eine lässige Dünenlandschaft! Fahren dann gemütlich entlang der Bucht, und haben schon vorher gesehen, dass an einer Stelle Ausgrabungen aus der Neandertaler Zeit gemacht werden.
In Le Rozel wurden um 1967 ziemlich viele Funde gemacht. Vor den Ausgrabungen waren weltweit 7 Fußabdrücke von Neandertalern bekannt, danach 1500. Es ist zwar nur eine kleine Düne, aber hier hat man die Überreste von 380 Neandertalern und ihren Kulturgütern gefunden, und so sehr viel über die damalige Zeit lernen können.
Aber weiter ging’s. Wenn man sich an die Leuchttürme hält, und ihnen folgt, so wie dem von Barneville-Cartret kommt man zu den tollsten Ecken mit Aussichten…
Von hier an Richtung Süden beginnen Buchten, die Havres (== Haff), die an einer Stelle eine Flussmündung und somit einen Hafen haben, was bei den Buchten nördlich Richtung Cap La Hague nicht der Fall ist.
Obwohl es Sonntag ist ergattern wir in der Stadt dann noch ein Baguette und den Namensgeber für das Lager Babaorum rund um das gallische Asterix Dorf
Frisch gestärkt radeln wir weiter die Küste entlang Richtung Gourville sur Mer. Haben dort einen Campingplatz am Meer ausgemacht, den wir ansteuern, und der uns nach etwas trickreicher Anfahrt auch nimmt.
Auch dort zieht sich das Meer bei Ebbe um bis zu 5km zurück, was zum ewig weiten Wandern einlädt. 5km waren es nicht aber wir waren gerade bei Tiefstand dort und sind wirklich weit raus. Allerdings kommt das Meer dann schnell zurück und es gibt immer wieder ganz leicht höhere Stellen, die dann kurzfristig zu kleinen Inseln werden, bloß sollte man da dann nicht sein😉, weil man sonst vom Land abgeschnitten wird, und halt dann durchs knietiefe Wasser zurück muss.
Der weite Strand bedeutet aber auch das dort Austernbänke bewirtschaftet werden Nach 3-4 Jahren sind die Austern dann essfertig.
Haben uns dann ein Platzerl direkt am Strand gesucht, ein kleines Bier getrunken
und einem interessanten Spektakel zugeschaut: Um ca 1800 beginnt der Traktor Shuttle Verkehr, um die vielen Motorboote raus zu holen, die zum Fischen draußen waren und sich mit steigender Flut anstellen um abgeholt zu werden.
In Arromanches hat jedes Boot seinen Traktor, und das war dort eher privat, aber hier fährt ein Traktor x-fach und holt Boot für Boot raus.
Und mit ziemlich Vollgas an den zwei kleinen Bars vorbei. Ein nettes Spektakel, dem wir mehr als eine Stunde zugeschaut haben.
Wir gestehen wir haben am Abend Pizza gegessen, weil eine fahrende Bäckersfrau Pizza am Campingplatz angeboten hat. Aber ganz bewusst normannische Pizza: mit Creme fraiche anstatt Tomatensoße. Yammi.
Der Tag endet wieder mit dem Bestaunen des Sonnenuntergangs und dem Zuschauen wie die Flut steigt, und ob sie wohl die Steine an der Mole erreicht.