Leichte Müdigkeit schleicht sich in der Früh ein, und daher starten wir auch etwas später
Runter vom Hügel nach Lavis und dann auf den Etschtalradweg, der hier pfeilgerade der regulierten Etsch folgt.
Flüsse fließen mal nicht von Natur aus gerade, und wenn man sich das Tal von oben so anschaut, dann ist da ein mehrere Kilometer breiter Talboden und dann steile Berge weit rauf.
In dem Talboden liegen wahrscheinlich über Millionen Jahre fein zermahlene und abgetragene Alpengipfel, die die Etsch da verteilt hat. Da man an manchen Stellen auf 20km gerade mal 10hm verliert, hat sie das wie der Tagliamento in Meandern und immer wieder wechselndem Flussbett lange geübt und immer wieder Fiasko angerichtet.
Ab 1870 aber wurde sie reguliert, begradigt, und Schutzdämme wurden errichtet. Sogar einen Überlauf Tunnel gibt es vor Mori, der in den Gardasee mündet, und der mehrmals im Einsatz war. Einmal ist der Spiegel des Gardasee sogar um 21cm gestiegen, was bei der Riesenfläche schon eine Leistung ist.
Und auf diesen Schutzdämmen wurden gleich 1872 asphaltierte Radwege gebaut. 😂. Na gut das Datum war gelogen, aber es war wohl irgendwann vor 30/40 Jahren, und die Radlwege werden ziemlich eifrig von Rennradlern genutzt. Das ist schon ein Volkssport in Italien.
Einmal haben wir die falsche Seite der Etsch erwischt und sind am unasphaltierten Damm neben der Autobahn gefahren. Irgendwie hatte der Stau in beide Richtungen was Befriedigendes, waren wir doch kurz aber doch schneller als auf der Autobahn
Nach doch vielen Kilometern gab’s dann aber wieder Abwechslung und wir sind nach Trient reingefahren, Kaffe geschlürft, den Platz bestaunt, und unsere Tätzchen ausgeruht.
Von Trient nach Mori (nein, nicht Moria😆) ging’s dann wieder straight entlang der Etsch nur unterbrochen durch einen Stopp bei einem Bicigrill😆. Das gibt’s wirklich, und ist das Pendant am Radweg zum Autogrill auf den italienischen Autobahnen.
In Mori ist dann die Abzweigung vom Etschtal Radweg Richtung Gardasee. Eine läppische Stufe von 120hm, aber die kann’s, wenn man sie so um 16:00 nimmt. 16:00 ist sowieso die schlimmste Zeit zum Radeln im Sommer: Die Sonne steht noch hoch, hatte die Gelegenheit mehrere Stunden alles aufzuheizen, und müde ist man selber auch. In dem Backofen sind wir dann da rauf, aber glücklicherweise wirft dann ein Berg Schatten auf den Radlweg und man erklimmt den kleinen Pass dann doch.
Jiphieee auf der anderen Seite geht’s dann runter zum Gardasee
Aber zuvor muss man die Etappe noch entsprechend feiern
Dann runter zum See, eingecheckt und noch zum Ufer gegangen, transpiriert über den Tag
und die leeren Speicher mit Pizza aufgefüllt