Irgendwann sind auch die Delfine schlafen gegangen, und haben uns aus der Ferne nicht mehr mit der einen oder anderen Schwanzflosse unterhalten. Weil wir mit Chips & Fish gut gefüttert waren haben wir uns in die Kabine verzogen und den Platz im Restaurant den Hungrigen überlassen. Ausserdem hatten wir einen französischen roten Schlaftrunk im Gepäck….
Die Nacht war wirklich ruhig. Unglaublich. Kein Tröten, kein Nebel, kein Rollen der Fähre. Geschlafen wie die Delfine ;-), so lang, dass uns fast die Ansage über die Bordsprechanlage zum Frühstücksbeginn aufgeweckt hätte. Aber nur knapp. Meine Ehre als seniler Bettflüchtling wurde nicht in Frage gestellt.
Die Frühstücks Voucher eingelöst, denn für die Rückfahrt hatten wir magischerweise dann doch Frühstück gebucht. Ausgefasst, hingehockt. Der verlockende freie Platz ganz vorn im Restaurant mit Blick nach vorn und in der Sonne hatte dann doch einen Haken: Es war sooo heiß. Wahrscheinlich eh ganz normal, aber für Kühle gewohnte Irland Urlauber einfach zu viel. Also eine Reihe zurück, und beobachtet wie sich 3 weitere Familien dem gleichen Lernprozess unterzogen haben wie wir.
Den Schweizer wieder gesehen, der uns schon auf der Hinreise aufgefallen ist, weil er mit Kartenmaterial, Ordnern eine Reiseroute ausgearbeitet hat, die uns eher an Auswandern nach Irland erinnert hätte. Wir hatten als Plan: Einmal im Uhrzeigersinn um die Insel, im Süden und im Westen die Halbinseln abfahren, und nach Nordirland und Dublin. Unsere Zeit war mehr als ausgefüllt, und manchmal auch anstrengend. Wie das der Schweizer geschafft hat möchte ich nicht wissen, denn auf seiner Karte, die wir so aus dem Augenwinkel gesehen hatten, waren rote Punkte ohne Ende drauf.
Egal wir sind gemütlich auf unserem Platzl im Restaurant gesessen und haben uns still beschäftigt. Ich hab mich der ‘Pressearbeit’ 😉 gewidmet und die letzen 3 Blogeinträge geschrieben, Gerhild hat gelesen, eigentlich sehr gemütlich. Der einzige Aufreger war, dass wir auf hoher See, ca südlich von Plymouth mitten im Ärmelkanal aufeinmal langsam von einer (miltärischen?) Aufklärungsdrohne, die ca 100m über dem Meer geflogen ist, umkreist wurden. Es war sicherlich kein Kleinflugzeug, weil nämlich keine Pilotenkanzel zu sehen war, und das Fluggerät war zum Greifen nahe. Eigenartig
Aber auch die längste Schiffspassage endet mal, und wir sind auf Deck, und haben bei absolut ruhiger See die Anfahrt auf Cherbourg verfolgt. Das Meer war so ruhig, wie man seinem schlimmsten Segelfeind nicht wünscht. Einfach still. Nichts. Die Ruhe wurde nur kurz unterbochen als der der Loste kurz vor Cherbourg wieder zugestiegen ist, und kurz danach haben wir schon angelegt.
Schneller Einkaufstopp für das Notwendigste, und dann wieder ab nach Arromanches auf den bewährten Campingplatz direkt an der Küste. Der Lachs in unserem Kühlschrank, den wir in Wicklow gekauft hatten, wollte raus, genauso wie unser Griller. Eingeheizt, und den Lachs draufgeworfen. Vorher natürlich ausgepackt, Dach aufgemacht, Sachen schnell umgeschlichtet…. ‘Imperiale Landeprozedur’ *g*