Turin

Um 8 erwachen die ersten von uns nach zu kurzer Nacht, weil es warm aufs Zeltdach brennt, aber gut so unser Parkplatz für die Nacht ist unter Tags ja der Parkplatz für einen Naturpark. Deswegen fangen wir auch kein Frühstück an, sondern packen wie die anderen drei Camper unsere sieben Sachen und reiten weiter.

Parkplatz suchen in Turin ist zwar eine Challenge aber freundliches Winken zu gestikulierenden Italienerinen im Auto beim Linksabbiegen wenn man nicht darf😇 führt uns zu einem Parkplatz am Po.

Die Heatwave hat uns noch immer im Griff und so schleichen wir im Schatten der Häuserfronten Richtung Centro.

Das erste Kaffee mit Gastgarten am Piazza San Carlo verschlingt uns im Schatten der Häuserfront und dicker Sonnenschirme. Und wir verdrücken ratz fatz unser Frühstück knapp vor Mittag 😋

Die Arkaden um all die Plätze sind wunderbar, und wir schlendern vorbei an Geschäften mit prächtigen Holzfassaden und nun auch schon historischen Werbungen

Die Via Roma hinauf, alles unter einem Teil der 18 km langen Arkaden bis zum Piazza Castello

Der Palazzo Madama lässt sich wunderbar im Schatten umrunden

Noch schnell zwei weißen sommerlichen Hemden in einem Geschäft erlegen und schon traben wir wieder zum Auto, denn unser Parkticket ruft.

Los geht’s Richtung Westen, aber zuvor will noch die Restreichweite des Autos berücksichtigt werden. Tankautomat bezwungen und auf Richtung Briacon in Richtung der Alpen.

Das ist die höchst gelegene Stadt Frankreichs, und eine ziemliche Festung in den Bergen, die nie eingenommen wurde, weder von den Österreichern 1815 noch von den Italienern 1940

Auf uns wartet aber noch ein weiterer Pass und wir sausen vorbei an Orten die im Sommer ihr Second Life mit Wandern und Mountain Biken gefunden haben, sind sie im Winter aus Fernsehübertragungen bekannt; Sestriere, Chevalier oder San Sicario

Gleich über dem Pass wartet ein Camping Municipal auf uns wo wir nach langem Tag ankommen, aufbauen und den Kühlschrank leeren, sind wir doch in Frankreich und für den nexten Einkauf muss alles gerüstet sein

San Siro

Wir müssen von unserem wunderbaren Campingplatz am Lago di Iseo um 10 raus, also packen wir mal, denn auch die Holländerinnen vor uns müssen zackig raus und wir verstellen ihre Ausfahrt.

Na gut. Brot fehlt in der Früh aber was gibt’s Schöneres als in einer gerade aufwachsenden Stadt herumzuradeln und einen Bäcker zu suchen. Ich mach das wirklich sehr gern, vorallem in einem Städtchen wie Iseo das verwinkelt ist so dass man wirklich schnell die Orientierung verliert… und i net schlecht im zurechtfinden sonst.

Egal Brot gefunden, die wunderbarsten Panini, mit den phantasievollsten Namen. Gut gefrühstückt, eingepackt, Wasser nachgefüllt, und weiter geht’s durch die Po-Ebene Richtung Milano, naja fast zuerst noch zu einem Seitenarm des Como-Sees, dem Lago di Aldo Moro.

Ein paar Stunden herumknotzen im Schatten, vorschlafen, denn um 1600 geht’s rein nach Milano, Richtung San Siro, denn dort hat der Hermann seit zwei Jahren eine Springsteen Karte ☺️

Gerhild ist nicht so für die Menschenmassen bei Konzerten, daher führt sie mich zu einer U-Bahn Station

Und ab geht’s zu Stadio. Die Massen strömen hin…. In der U-Bahn lande ich gleich in einem Rudel Kärntner 😌

Gleich vorab, erprobte Sauna Geher werden am dem Abend im Vorteil sein, denn die 38 Grad sollen bis in den Abend halten🥵

Ein Flascherl Wasser noch vor und ab in die Bio-Sauna San Siro

Prato B ist meine Location, unerwartet weit vorne, und weil ich um 18:20 dort bin auch knapp am Zaun zu Prato A.

Nun heißt es noch 1:40 Geduld, aber die Zeit vergeht schnell. Den Österreichern zuhören, aber nix selber sagen 🤓

Die Handtuch Reservierungen bestaunen, ich dachte das machen nur Urlauber in der Therme, aber das ist international.

Und irgendwann geht der Spaß los mit ‚No Surrender‘, die Leute hupfen springen alle, alle Hände sind oben und von Anfang an eine Mega Super Maxi Stimmung

Natürlich gibt’s auch die Rede gegen das autokratische Trump-Regime und die Masse johlt, yes!

Bei so mach langsamer Nummer fließen die MegaWatt aus den Handy Lampen, gaudig, ich hab kein Feuerzeug gesehen 😉

Natürlich gibt’s im Zugabenblock ein Packl alte Hadern, und das Stadio kocht nochmal so richtig auf. Ein echter Wahnsinn was die E-Street Band und Bruce da spielt.

Nach 2:50 ist es aber vorbei, alle sind fix und foxi, glücklich und zufrieden ob das tollen Konzerts.

Der Abmarsch ist eigentlich auch sehr geordnet, keine Drängeleien, bloß bei der U-Bahn bildet sich eine Mega Taube, wo man schon ewig warten würde.

Ich beschließe Richtung Gerhild und Auto durch die laue Mailänder Nacht zu marschieren, wie so viele auch. Gerhild kommt dann noch näher und ich spring auf und wir düsen auf der Autobahn 1h Richtung Turin, bis wir auf dem Parkplatz eines Naturparks zum stehen kommen, das Dach aufklappen und blitzartig wegschnarchen ✌️🤩☺️

Lago di Iseo

Viel kleiner als der Garda See, nicht so Hipp wie der Lago di Como aber genauso in den Bergen

ist der Lago di Iseo im Süden der Badesee und im Norden tummeln sich die (Kite)Surfer. Netterweise ist er auch so groß dass man an einem Tag mit dem Fahrrad rundherum kann.

Gesagt getan, los geht’s in Iseo Richtung Sarnico wo eine Brücke über den Abfluss führt und dann entlang einer Straße, die dem Berg ziemlich abgerungen wurde, immer mit Blick aufs andere Ufer

Naja nicht immer das andere Ufer, denn der See hat eine ziemlich große Insel. Wenn das Westufer nicht gerade steil ist, kleben ein paar Orte an den steilen Flanken

Unsere Umrundung geht entlang des Westufers eh ganz gut voran mal durch Tunnel, dann wieder am Ufer dahin, bis wir bei Riva di Salto ein Schild sehen, dass unsere Straße bis 1530 wegen Triathlons gesperrt ist… Es gibt eine Umleitung…. rauf in die Berge nach Zorzino.

Das ist auch wegen der Höhenmeter und der Hitze von 35 Grad keine Option. Na gut bewegen wir uns halt langsam auf der gesperrten Straße vorwärts…. Irgendwann wird es ja aus sein. Das geht recht lang gut bis wir wirklich den Wendepunkt des Laufbewerbs vor uns haben.

Schön für die Läufer, aber wir müssen uns ein schattiges Plätzchen suchen, und 2 Stunden unter den Bäumen Siesta halten. Bloß legt in den zwei Stunden die Temperatur auf 38 grad zu…

Wir sind nicht einzigen Radler die sich wie die Schafe im Schatten von ein paar Pinien drängen, aber irgendwann ist der letzte Läufer durch und es geht weiter.

Das allerdings recht spektakulär. Selten eine Straße gesehen die so in den Fels gehauen wurde

Aber: dort war es schattig 😊. Nach Lovere war’s dann nicht mehr weit

Eine kleine Stärkung mit Blick auf den See und weiter ging’s nach Volopino dem nördlichsten Punkt. Zugegebenermaßen es war wirklich gut heiß nun, und wir müssen noch 30km zurück. Erschwerend ist auch dass sich die Alpen im Norden untertags aufheizen, und Luft ansaugen, was für uns ein Gegenwind ist.

Der Radweg nach Süden folgt der alten Straße, die sich abenteuerlich außen am Fels dahinschlängelt

Glücklicherweise gibt es viele Trinkbrunnen, wo man nicht nur die Flaschen füllen kann, sondern auch das T-Shirt komplett nass machen kann.

Der Süden und der Campingplatz ruft uns so sausen wir nach Süden

Die Insel nun von der anderen Seite und somit der Beweis dass es wirklich eine Insel ist.

Ende gut alles gut, wir erreichen wieder den Campingplatz, haben die Luft befeuchtet und haben uns die abendliche Pizza in Iseo verdient

Oder wollts lieber an Prosecco

Wach geworden sind wir nur weil die Sonne ordentlich aufs Dachzelt geknallt hat, aber auch das war schon um 1/2 8… Da bahnt sich ein warmer Tag an.

Allein auf dem Parkplatz mitten im Grünen is schon fein. Also Frühstück hergerichtet, Marquise raus, aus der Heckklappe die Sessel geholt Auto ‚aufgesperrt‘, geht nicht, nochmal ‚aufgesperrt‘, Schiebetür zu… und schon waren wir aus dem Auto ausgesperrt, weil ein aufsperren wohl ein zusperren war. Sic. Allein auf dem Parkplatz….

Gut Einbruch über das den Reißverschluss des dachzelts, Gerhild klettert auf bringt das auf. Voila. Das Frühstück ist gerettet.

Nun gibt’s auf den freien Stellplätzen keine Dusche, aber der Platz hatte einen Bach… wann hab ich mich das letzte Mal an einem Bach gewaschen? Klass wars. Gar nicht mal kalt.

Aber es ging weiter gleich über unserem Parkplatz ist ein Prosecco Bauer mit Verkostung… da müssen wir hin. Total nett auf einem Hügel gelegen werden Pro Jahr 150000 Flaschen Prosecco gemacht. Aber das ist ein kleiner, den die großen machen bis zu 42 mio….

Die Führung ist nur eine kurze, weil gerade für eine Hochzeit vorbereitet wird

Nett geschmückter Platz im Schatten auf einem Hügel… das war sicher ein klasses Fest.

Weiter geht’s über die Hügel durch Dörfer, mit Weinbergen überall

Ein kurzer Abstecher nach Asolo noch, da waren wir schon mal. Auch dort ist Hochzeit angesagt, und ein Pärchen düst im Retro R4 zum Photoshooting

das wir unterm Sonnenschirm bei Espresso und Aperolspritz bestaunen.

Durch das Städtchen gehirscht, italienischen Sommer eingeschlürft

Die Autobahn trägt und dann an Verona vorbei, auch am Südufer des Gardasee, bis zum Iseo See

Wo wir einen wundervollen Abend verbringen

Alles muss rein

Da kommt dann doch einiges zusammen, wenn man sich auf die Reise begibt. Interessanterweise schlucken die Kasteln und Fächer im Bus doch den Inhalt von zwei Plastik Wäschekörben ohne Probleme.

Schuhe, Grillkohle, krims Krams füllen den restlichen Kofferraum und so schaffen wir in 4 Stunden ein abfahrbereites Auto

Und dann noch das übliche Eis beim Billa in Oberandritz …

Und es kann losgehen. Rauf auf die Pack runter zum Wörthersee vorbei an Tarvis, bei Palmanova einmal an das 9-Eck gedacht und dann in die Prosecco Weingegend abgezweigt.

Bei einem Agritourismo als einziger am Parkplatz gestanden, und am Abend viel zu gut gegessen

Das ist schon mal ein guter Anfang 😇

Le plan

So startet es jedesmal. Wir reiten wieder. Diesmal haben wir die blau-weißen Hosen (nein es geht nicht nach Bayern) und die roten Zöpfe eingepackt. Hammer und Meissel dürfen auch nicht fehlen, wiewohl die Fama umgeht, dass man Hinkelsteine mit der bloßen Hand schlägt. Das wollen wir rausfinden: Also diesmal über den Süden, also Milano, Turin, durch die französischen Alpen, vorbei an Lyon, quer durchs Avernerland Richtung La Rochelle. dann die Küste der Bretange entlang, rauf bis ins gallische Dorf, weiter nach St. Malo, das Loire Tal wieder Richtung Osten, und wieder zurück.

4 Wochen haben wir Zeit, mal sehen welche Abenteuer wir erleben. Möge die Übung gelingen 🙂