Day 1

Um 4:30 am Pfingstfreitag zieht es mich (Georg) in den Süden. Das Ziel ist der Übungstörn für den Segel A-Schein. Das USI trägt diesen jedes Jahr in Izola aus. Noch schnell zwei andere Kursteilnehmer in Andritz abgeholt und dann geht es schon los. Die Vorfreude reicht nur kurz, denn einen Kilometer vor der Grenze nach Slowenien leuchtet die Warnleuchte für den Reifendruck auf. Nach einem kurzen Schreck stellt sich jedoch heraus das die Reifen erst vor kurzem gewechselt wurden und nur der Normwert zurückgesetzt werden musste. Trotz dieser kurzen „Panne“ hält sich unser Zeitplan und wir holen in Ljubljana den dritten Mitfahrer ab. Doch wir hatten nicht genug von den Warnleuchten und kurz vor Izola beschert uns der Bordcomputer mit :“ABS FEHLER, ANFAHRHILFE FEHLER und AUSFALL REGELSYSTEME“. Da wir allerdings schon wenige Meter vor dem Apartment sind beschließen wir das Problem bis zur Abfahrt ruhen zu lassen. Das Apartment ist leider noch nicht beziehbar da der Vermieter noch schlaft. Für uns kein Problem, wir gehen einfach Segeln. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde werden wir in 4-5er Crews unseren Skipper zugeteilt. Unser Skipper Jasper gibt uns eine schnelle Einweisung auf unser Boot und dann geht es auch schon aufs Wasser. Da wir als einziges Boot keinen Motor haben gestalten sich das ablegen mit auflandigem Wind schwierig. Nach einigen halbfreiwilligen Manöverkreisen schaffen wir es dann doch aus der Marina heraus. Den restlichen Vormittag kreuzen wir in Richtung Piran wobei jedes Crewmitglied zumindest einmal jede Rolle besetzt. Nach kurzer Bade und Jausenpause geht es auf einem entspannten Vorwindkurs wieder zur Marina. Den Abend verbringen wir mit beziehen des Apartments und einkaufen. Recht ausgelaugt vom frühen aufstehen und Segeln fällt das einschlafen nicht schwer.

Day 2

Bis zur Tagwache um 8:00 ist uns der Schlaf sowieso zu kurz vorgekommen und die Party nebenan, die bis 3:00 Musik gespielt hat, hat auch nicht geholfen. Trotzdem schaffen wir es uns aufzuraffen, nur um im Spiegel festzustellen das alle von uns einen Ganzkörpersonnenbrand aufgefasst haben. Naja. Mit zwei Extraschichten Sonnencreme geht es wieder aufs Wasser. Heute mit Nik auf einer Fareast.

Diesmal mit Südost-Wind kreuzen wir in Richtung Koper. Bei ungefähr 5 Beaufort Windstärke wird das dann auch durchaus sportlich. Nach einem Vorwindkurs zurück in Richtung Izola wiederholen wir das ganze noch einmal.

Geübte Blicke erkennen vielleicht das auf dem ersten Foto am Heck steuerbordseitig ein Motor gehangen ist. Das dieser nicht mehr da ist, ist irgendwann auch einem Crewmitglied aufgefallen. Nach einer Minute intensiven Anstarrens der Motorhalterung mit der Hoffnung das der Motor wieder auftaucht, erklärt Nik die Maschine doch für verloren. Anscheinend hat sich dieser irgendwo bei einer Wende vor Koper sang- und klanglos verabschiedet.

Nik auf der Ausschau nach unserem Motor

Ohne Motor gestaltet sich das Anlegen in der Marina bei ablandigem Wind natürlich schwieriger. Mit viel Müh und Not schaffen wir es fast zu unserem Liegeplatz. Doch während dem letzten Manöver, die Mooring schon fast in Greifweite, fährt ein Ruck durch unser Boot. Hinter uns spannt es eine andere Mooring. Das rettende Land in zwei Metern Entfernung und wir hängen in einer fremden Mooring. Einiges Herumgeziehe und Verholen später liegen wir erst sicher am Liegeplatz. Nach den Aufregungen des Tages beschließen wir, dass Kochen zu anstrengend ist, also wird bei der Pizzeria des Vertrauens angerufen.

Day 3

Der dritte Tag fing um einiges entspannter an. Vorallem weil ich langsam mein Schlafdefizit aufarbeiten konnte. In Sonnencreme eingedeckt geht der Tag in der Marina los da doch noch sehr viel Wind geht. Die wichtigsten Knoten werden aufgefrischt und grundlegende Manöver im Trockenen durchbesprochen. Nachdem der Wind ungefähr um 11 nachgelassen hat konnten wir endlich die Marina hinter uns lassen. Die vorher besprochene Theorie wurde in Praxis umgesetzt und wir konnten sogar kurz den Spinnaker setzten. Leider wurde der Wind dann wieder stärker sodass wir sogar das Großsegel einmal reffen mussten. Eine vermeintliche Delfinsichtung später war es aber wieder Zeit für die Heimreise und wir kehrten um ~18:00 nach Izola zurück